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Beleuchtung einmal anders

Verfasst: Do. 26. Okt 06 20:05
von Last_Miner
Hallo Ihr

Hatten ja jetzt im Oktober "experimentelle Beleuchtung" als Fotowettbewerb, möchte euch deshalb diese Bilder hier nicht vorenthalten,
die ein befreundeter UT-Fotograf und ich diese Woche produziert haben.
Es handelt sich um den Stefanie Fahrschacht den wir mittels einer 1 Watt (ALDI) LED Taschenlampe ausgeleuchtet haben.
Wir haben der Lampe, mittels Nylonstrick, eine Seilfahrt mit 4 m/sek spendiert, so konnten wir die ersten 60m fotografieren.
Weiter als 60m kamen wir nicht weil uns die Lampe immer ausging, vermutlich kommt von der Sohle dort ein Sturzbach in den Schacht.
Da meine Kamera etwas lichtschwach ist seht ihr hier die Bilder von meinem Kollegen.
Die Belichtungszeit ist bei ihm leider mit 15 sek beschränkt, aber ich glaube es sieht recht toll aus.

Verfasst: Do. 26. Okt 06 20:14
von Falk Meyer
Das sieht nicht nur toll aus, das is SUPER! Hochachtung an den Fotografen.

Auf so eine Idee muss man erstmal kommen... :top:

Verfasst: Do. 26. Okt 06 20:59
von matthias45
Mit einfachsten Mitteln wirklich gute Bilder schiessen.

Tolle Idee!! :idea:

Verfasst: Do. 26. Okt 06 21:23
von micha2
Schöne Bilder! Nur schade, daß sie für den aktuellen Wettbewerb zu spät kamen

Verfasst: Fr. 27. Okt 06 8:55
von Claudia
war das LED-Licht? mich beeindruckt die nur wenig verfälschte Farbe.
es ist ein wenig blau, aber wirklich gut!

super idee.

ach ja: und der schacht ist auch ein besonders gutaussehender...

Verfasst: So. 29. Okt 06 19:44
von HGS
Hi Last_Miner,
schade, dass Du das Bild nicht mehr in den Wettbewerb stellen konntest, meine Stimme wäre Dir gewiss gewesen. Eine tolle Idee und gut gelungene Fotos

Verfasst: Sa. 04. Nov 06 19:48
von Haverlahwiese
Ich muss diese Aufnahme völlig inkompetent mit "GEIL" titulieren. :top:

Verfasst: Sa. 11. Nov 06 9:50
von Last_Miner
Hallo an alle

Danke für euer Lob, haben hier bei uns in der Gegend einen Fotoverein, ich bin dort einmal hingegangen und habe
ihnen meine Bilder gezeigt, die haben nur gesagt das die Bilder mehr einen dokumentarischen als einen künstlerischen Wert hätten.
Hänge hier noch ein Bild vom 9.11.06 an, dann könnt ihr selber entscheiden.

Verfasst: So. 12. Nov 06 13:15
von Waldschrat
Wie ist das entstanden? Aldi-Lampe mit der Zwille nach hinten durchgeschossen ;-) Nee im Ernst, Infos wären hilfreich.

Verfasst: So. 12. Nov 06 14:27
von matthias45
Das sieht mir irgendwie nach den MEGA-EIGENBAU-BLITZKANONEN aus dem Hause Lutz und Wilm aus. Ich hab eines der Dinger Marke Fledermaustod live erlebt und kann auch nur sagen Geil!!

Verfasst: So. 12. Nov 06 14:29
von Helmut
Hey
Last_Miner hat geschrieben: --, haben hier bei uns in der Gegend einen Fotoverein, ich bin dort einmal hingegangen und habe ihnen meine Bilder gezeigt, die haben nur gesagt das die Bilder mehr einen dokumentarischen als einen künstlerischen Wert hätten.
Nun ja das liegt im Auge des Betrachters - ich selber würde Deine Bilder schon als "künstlerisch" einstufen - allerdings meinen viele Leute das ich ein Kunstpanause sei.

Und vieleicht haben die Leute im Fotoclub keine Ahnung wie schwer gute Bilder in Hohlräumen zu machen sind -egal ob künstlerisch oder nicht.

Verfasst: So. 12. Nov 06 17:57
von Falk Meyer
Die Frage der Enstehung würde mich auch sehr interessieren. Man lernt ja bekanntlich nie aus :D

Ich tipp hier auf Langzeitbelichtung, da die Schatten im Vordergrund leicht verschimmen.

Aber so ein mordsmäßig starker Blitz... sowas hab ich noch nicht gesehen (wenn denn ein Blitz verwendet wurde). :o

Die Farben kommen auch sehr natürlich rüber.

Wir warten auf eine Antwort. :D

Verfasst: So. 12. Nov 06 22:41
von Privatbefahrer (†)
Hi
Wo ist denn das?
So wie das Foto aussieht könnte das im Rothschönberstollen sein.
GA Ralph

Verfasst: Mo. 13. Nov 06 9:23
von Last_Miner
Hallo

Bevor ich zur Erleuterung der Fototechnik komme gibt es noch eine Erklärung zur Fotolocation.

Das Foto wurde vorige Woche im Rahmen einer jährlichen Kontrollbefahrung durchgeführt. Es handelt sich hier um den Franz-Josef Stollen in Bad Bleiberg/Kärnten (Österreich).
Dieser Stollen war einst der Hauptentwässerungsstollen des Grubengebäudes, er hat eine Länge von 12,8Km und wurde in den Jahren 1894 bis 1912 geschlagen.
Er befindet sich 263m UT und Entwässert ins Drautal, dort befindet sich ein Kraftwerk, das heute noch in Betrieb ist, und von der örtlichen Stromgesellschaft genutzt wird. (Leistung ca. 1500KW). Das Gefälle vom Mundloch zum Kraftwerk beträgt ca. 180m.
Das Grubengebäude hatte seinerzeit eine Teufe von 850m erreicht, es sei hier noch erwähnt das es im Jahre 1951 am 12. Lauf des Rudolf Blindschachtes einen Wassereinbruch gab der eine Schüttung von 3000L/min und einen Druck von annähernd 60 Bar hatte.
Dieser führte zum Absaufen der Grube bis auf den 7. Lauf, es dauerte über ein halbes Jahr um dieser gewaltigen Masse an Wasser Herr zu werden, dieses Wasser stellte sich später als Segen herraus es handelt sich nämlich um Thermalwasser das heute unsere Bäder speist.

Aber nun zur Technik, der eine oder andere hat ja schon richtig geraten, es handelt sich um eine Langzeitbelichtung (wollen ja keine Fledermäuse grillen).
Es wurde mit zwei Scheinwerfern gearbeitet, zuerst ein 12V/55W Suchscheinwerfer, den man mindestens an die 30 Sekunden in die Mitte hält, danach den ersten ausschalten und mit einer zweiten Leuchte (Videoleuchte 12V/100W) nochmal ca. 5-10 Sekunden für den Nahbereich.
Dank meiner NIKON 4300 ist das möglich, habe erst später rausgefunden das sie bis zu einer Minute belichten kann und es auch eine Fernbedienung dazu gibt.
Dazu benutze ich noch ein 0,3 Fischauge von RAYNOX das mir auch sehr gute Dienste leistet. Es ist über den gasamten Bereich relativ scharf und die Verzerrungen am Rande halten sich auch in Grenzen.

http://www.raynox.co.jp/german/video/hd ... /index.htm

Aber nun zu den einzelnen Techniken.

1. Sklavenblitze

Es ist halt immer schwer mehrere Blitze syncron zu zünden (mein Rekord liegt bei fünf Blitzen), oder man hat genügend Adjutaten mit, die sich mit den Blitzen postieren und diese dann per Hand zünden.

2. 45 er METZ Blitz

Habe mir einen 45 er METZ in ein Scheinwerfergehäuse eingebaut und mit dem dann geblitzt, wie es halt so ist, die ersten Meter sind dann zu hell.

3. Magnesiumstreifen

Auch probiert aber außer viel Rauch und verbrannter Finger kam nicht wirklich was raus.

4. Langzeitbelichtung

Momentan mache ich 80% meiner Bilder in dieser Technik. Probiert es einfach mal aus, ihr könnt ja mit der ISO-Zahl auf 400 oder mehr gehen dann benötigt ihr nicht soviel Licht und man kommt schon mit 20-30 Sekunden aus.
Nachteil ist halt viel Licht ergibt viel Leistung heißt gleichzeitig viel Batterie (Gewicht).

Hoffe das ich euch ein wenig erleutert habe wie ich arbeite, falls noch Fragen offen sind stehe ich gerne zur Verfügung.

Verfasst: Mo. 13. Nov 06 17:54
von Marcel Normann
Last_Miner hat geschrieben:ich bin dort einmal hingegangen und habe
ihnen meine Bilder gezeigt, die haben nur gesagt das die Bilder mehr einen dokumentarischen als einen künstlerischen Wert hätten.
Stimmt. Dafür sind sie handwerklich gut gemacht und eben auch von dokumentarischem Wert. Ich würde die Äusserung garnicht als abwertend betrachten, der Verein verfolgt mit seiner Fotografie halt andere Ziele.

Gruß, Marcel