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10PS-Dieselgrubenlok KS110
Verfasst: Mo. 09. Okt 06 12:23
von Kartan
Gruezi allerseits,
ich nehme einfach mal an, daß Grubenloks auch zu Bergwerken gehören und von daher hier auch passend seien.
Aalso. Bei meinen Recherchen zum Thema Eisenerzbergwerk Freiburg/Schönberg stieß ich auf eine 1983/39 verwendete Grubenlok, von der ich leider nur die Bezeichnung (KS 100) sowie den Bauplan kenne.
Weiß jemand etwas zu der Lok? Hersteller? Irgendwelche weiteren Angaben?
Hier der Bauplan, reichlich verkleinert (53K), man beachte das Datum rechts unten:
Link auf die große Version (der Datenmenge wegen, 430K):
http://kartan.de/fileadmin/kartan.de/bi ... KS_110.jpg
Vielen Dank, und Glückauf!
Kartan
Verfasst: Mo. 09. Okt 06 13:41
von Jan
Hallo,
die Bauweise ist ziemlich verbreitet gewesen.
Kannst du noch einmal die Zeichnungsbeschriftung (unten rechts) abfotografieren, vielleicht gibts da einen Hinweis.
GA
Jan
Verfasst: Mo. 09. Okt 06 13:57
von AdM_Michael
@Jan
bist mir zuvorgekommen...
Verfasst: Mo. 09. Okt 06 14:12
von Kartan
Jan hat geschrieben:die Bauweise ist ziemlich verbreitet gewesen. :gruebel:
Kannst du noch einmal die Zeichnungsbeschriftung (unten rechts) abfotografieren, vielleicht gibts da einen Hinweis.
Leider nicht. Ich konnte in der Zwischenzeit natürlich keine neue Kopie machen, aber ich erinnere mich gut, daß der Kasten bis auf die unten abgebildete Beschriftung leer war (nicht mal der Maßstab), ebenso wie der Rest des abgebildeten lediglich eingeklebten Ausfaltblattes. Daher engte ich den Ausschnitt ein. Hier jedenfalls eine Ausschnittsvergrößerung des Kastens:
Dummerweise ist zumindest in den mir vorliegenden Akten immer nur von "Lok KS 110" oder "Lok 10PS" die Rede. Schade, wenn das ein sehr geläufiges Baumuster war; ich hoffe natürlich, daß jemand den Plan erkennt.
Weiß vielleicht jemand, wieviele (und womöglich welche:) Hersteller von Grubenloks es in dieser Zeit (1938) gab? Eventuell könnte ich dann einfach bei den Herstellern in's Blaue nachfragen.
Merci, und Glückauf!
Kartan
Verfasst: Mo. 09. Okt 06 16:56
von Jan
Das Ding sieht für meinen Geschmack nicht wie eine reinrassige Grubenlok aus.
Ich vermisse eigentlich 2 Sachen:
1. Ein robustes Dach über dem Führerstand.
2. Eine Vorrichtung zur Abgasreinigung
Hersteller gab es einige , die wenigsten werden noch existieren.
Mir fällt jetzt O&K und Deutz als bekannte und Gmeinder oder Jung als weniger bekannte ein.
Ansonsten vielleicht mal im Netz bei den Feldbahnjungs schauen, die wissen vielleicht mehr.
GA Jan
Verfasst: Mo. 09. Okt 06 21:34
von markscheider
Das fehlende Dach war damals wohl üblich.
Verfasst: Di. 10. Okt 06 9:17
von Jörn
Der Typ KS110 ist mir noch nicht untergekommen. Gehörte der Betrieb zur Barbara? Die Lok auf der Zeichnung könnte von den Abmessungen und der Leistung her eine GDL/S1 sein.
Jörn
Verfasst: Di. 10. Okt 06 9:29
von Fauli
Moin,
also bei der Typenbezeichnung KS 110 würde ich mal auf Jung tippen. Da gab es für übertage eine EL 110, und von den Abmessungen kommt das auch in etwa hin.
Verfasst: Di. 10. Okt 06 10:45
von Kartan
Fauli hat geschrieben:Der Typ KS110 ist mir noch nicht untergekommen. Gehörte der Betrieb zur Barbara?
Ja, Volltreffer, Barbara Erzbergbau, heute Porta Westfalica... wen's interessiert, hier
http://kartan.de/index.php?id=bergwerk_schoenberg eine kleine Zusammenfassung; leider komme ich mit dem Erweitern überhaupt nicht nach.
Fauli hat geschrieben:Die Lok auf der Zeichnung könnte von den Abmessungen und der Leistung her eine GDL/S1 sein.
Ich konnte leider zu dem Begriff 'GDL/S1' überhaupt nichts finden - welche Firma war das?
Fauli hat geschrieben:also bei der Typenbezeichnung KS 110 würde ich mal auf Jung tippen. Da gab es für übertage eine EL 110, und von den Abmessungen kommt das auch in etwa hin.
Dann müßte es sich doch um die Firma Jung aus Jungental handeln? Die wurde leider 1993 aufgelöst. Mist.
Zur EL110 fand ich ein paar Bilder im Netz. Wahrscheinlich ziemlich ähnlich, aber doch leicht unterschiedlich, schätze ich. Fa. Jung kann durchaus sein, scheint mir; ich suche da mal nach.
Merci ihr beiden!
Glückauf,
Kartan
Verfasst: So. 22. Okt 06 1:44
von Lars
Glückauf!
Das Teil ist echt interessant. Ich dachte auch erst an JUNG als Hersteller, aber mir ist nicht bekannt, dass die jemals Grubenausführungen ihrer Feldbahnloks gebaut haben.
Fündig geworden bin ich dann aber in der Lieferliste eines anderen bekannten deutschen Herstellers: GMEINDER
Es könnte sich um folgende Loks handeln:
Gmeinder 2165/1938, 560mm, neu an Eisenerzgrube "Schönberg", Bollschweiler /1952 Teufelsgrund, Münstertal (1958 ++)
Gmeinder 2166/1938, 560 mm, neu an Eisenerzgrube "Schönberg", Bollschweiler /1940 Eisenerzgrube Ringsheim /1949 Teufelsgrund, Münstertal /1958 Fluß & Schwerspat, Urberg /1959 Fluß & Schwerspat, Käfersteige /1960 Fluß & Schwerspat, Gottesehre
Vermutlich sind beide Loks schon lange verschrottet...
Grüße
Lars
Verfasst: So. 22. Okt 06 10:04
von Fauli
*grrrr* hätte ich auch mal selber drauf kommen können . . . Die Orginalen Betriebsunterlagen der Gmeinder 2166 liegen bei mir im Schrank. Allerdings sieht die drin enthaltene Zeichnung doch eher "normal" aus.
Verfasst: So. 22. Okt 06 16:01
von Kartan
Lars hat geschrieben:Gmeinder 2165/1938, 560mm, neu an Eisenerzgrube "Schönberg", Bollschweiler /1952 Teufelsgrund, Münstertal (1958 ++)
Gmeinder 2166/1938, 560 mm, neu an Eisenerzgrube "Schönberg", Bollschweiler /1940 Eisenerzgrube Ringsheim /1949 Teufelsgrund, Münstertal /1958 Fluß & Schwerspat, Urberg /1959 Fluß & Schwerspat, Käfersteige /1960 Fluß & Schwerspat, Gottesehre
Das isses! Vielen Dank; ein weiteres Mosaiksteinchen!
Lars hat geschrieben:Vermutlich sind beide Loks schon lange verschrottet...
Das fürchte ich auch, ist aber irgendwie kein allzugroßer Verlust. Ich versuche dennoch mal, dem Schicksal der Loks nachzuspüren - irgendwie finde ich Grubenloks schnucklig. Das kommt aber vielleicht auch daher, weil ich mir beim Hundschieben immer die Schultern verbeule:).
Mille Grazie nochmal, und Glückauf!
Kartan