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Eingeschlossen in 1000 m Teufe

Verfasst: Sa. 06. Mai 06 7:57
von Höhlenmaier
Hallo,

eine großartige Untertage-Rettungsgeschichte läuft grade in Tasmanien (Australien). Dort sind zwei Goldbergwerkarbeiter seit 9 Tagen in 1000 Metern Tiefe in der Mine eingechlossen. Ein Einsturz hat Ihnen den Rückweg abgeschnitten. Man hat sie inzwischen gefunden, Kontakt hergestellt und ist dabei, einen Rettungs-Tunnel zu graben.

Das Medienintersse ist sehr groß, der unten stehende Artikel beschreibt dies auf sehr schöne Weise und zeigt auch die Auswüchse des Ganzen (z.B. den in Fachkreisen tatsächlich so genannten "Scheckbuchjournalismus" und das "Witwenschütteln")

Gruß und viel Spaß beim lesen

Ali


Big media deals await trapped Australian miners
05 May 2006 05:36:49 GMT
Source: Reuters

By Michael Perry

SYDNEY, May 5 (Reuters) - Australian rescuers struggled on Friday to cut through solid rock a kilometre underground to free two gold miners trapped for nine days, while above ground media groups scrambled to secure rights to their survival story.

Media executives and agents are reportedly jockeying for exclusives once the men are freed, with talk of A$250,000 ($192,000) being paid for an interview. A combined magazine, television, book and movie deal could fetch up to A$2 million, said The Australian newspaper's Media and Marketing section.

Rescuers said progress was slower than expected in widening a small tunnel big enough for the men to crawl through. They had hoped to complete the 16 metre (52 ft) rescue tunnel within 48 hours, freeing the men possibly by Saturday.

"The rock going is very tough. The expression one of our members used is that it's a bit like trying to drill through a goat's head," Australian Workers Union national secretary Bill Shorten told reporters on Friday.

The two miners were trapped inside a small wire work cage on April 25 when a tremor sent tonnes of rock crashing down. A third miner was killed in the cave-in at the Beaconsfield gold mine on the southern island of Tasmania.

Brant Webb, 37, and Todd Russell, 34, were found alive last Sunday. A huge slab of rock landed on the cage they were working in, protecting them from falling rock.

A special tunnelling machine, which grinds through rock and is much safer than blasting or drilling, is digging to free the miners. It can only operate at about half speed for fear of creating vibrations and another cave-in and had carved out about five metres (15 feet) by Friday.

Food and fresh water has been delivered to the men through a 10-cm (four inch) plastic pipe, along with fresh clothes, a digital camera, magazines and two iPod players.

They have exchanged notes with their worried families above ground and paramedics do 12-hour shifts underground talking to the miners to try to keep their spirits up.

THE WONDERFUL SOUND OF DRILLING

The miners are using the digital camera to direct digging. The rescue tunnel is being dug just below the men, with the final crust of rock likely to be broken with hand equipment.

The iPods, one with country and western music and the other rock 'n roll, allows both men the feeling of having their own space within their cramped cage.

Yet the thing they like the most is the dull sound of drilling. "The drilling is their friend," paramedic Greg Edsall told reporters.

Rescuers say the men have been able to sleep and are managing small movements in their limbs to try to fight off the effects of muscle wastage from being confined for so long.

Russell and Webb are reportedly hoping to walk out of their tomb when rescued. "It's a pride thing," an unnamed workmate in the close-knit mining town told local media.

Understandably the miners are becoming frustrated with the slow rescue progress, said paramedic Karen Pendrey.

"When we go down, we make a bit of a joke and say 'oh look, we've to fight our way through all the media to get down to you'...and they find that quite amusing," she said.

Above ground a media village has formed in sleepy Beaconsfield, with satellite communication trucks and mobile homes cramming the mine's carpark. All Australian television news anchors broadcast live from the mine site.

The homes of the trapped miners have become besieged fortresses, with one report of a journalist scaling the fence and offering Webb's wife a cheque for her story, while other reporters scour local hotels with chequebook in hand.

Rescuers' bags are searched before they go underground after reports of money being offered to secretly film the rescue.

Verfasst: Di. 09. Mai 06 8:27
von Nobi
Dienstag, 9. Mai 2006
Nach zwei Wochen gerettet
Australische Bergleute befreit

Nach zwei Wochen sind zwei verschüttete australische Bergleute in einer spektakulären Rettungsaktion befreit worden. Spezialisten hatten tagelang einen 16 Meter langen Rettungstunnel zu Todd Russell (34) und Brant Webb (37) gebohrt, aus dem die beiden unter dem Jubel erleichterter Angehöriger und Schaulustiger an die Oberfläche geholt wurden. Ersten medizinischen Untersuchungen zufolge sind die Männer in "sehr guter körperlicher Verfassung", sagte ein Krankenhaussprecher nach Angaben australischer Medien.

Wieder an der frischen Luft, umarmten die Kumpel freudestrahlend Familienmitglieder und Freunde. Im Krankenwagen gaben sie bereits erste Interviews und dankten ihren Rettern. "Ein Traum ist wahr geworden", sagte der Bürgermeister von Beaconsfield auf der südaustralischen Insel Tasmanien, Barry Easther.

Russell und Webb waren am 25. April in der Beaconsfield-Goldmine in rund einem Kilometer Tiefe von der Außenwelt abgeschnitten worden, als ein leichtes Erdbeben einen Steinschlag ausgelöst hatte. Sie fanden Zuflucht in einem nur zwei Meter breiten Metallkäfig. Bis zu ihrer Rettung wurden sie über eine Plastikröhre versorgt. Ein dritter Bergmann war bei dem Unglück ums Leben gekommen. Die Beerdigung von Larry Knight (44) ist für (den heutigen) Dienstag geplant. Russell und Webb werden an der Trauerfeier teilnehmen.

Die Rettungsaktion gilt als beispiellos in der australischen Bergbaugeschichte. Mit schwerem Gerät hatten Spezialisten zunächst den etwa einen Meter breiten Rettungstunnel durch das Erdreich getrieben, bis nur noch anderthalb Meter und eine extrem harte Schicht aus Quarzgestein sie von den Verschütteten trennten. Es dauerte 40 Stunden, bis die Retter das letzte Stück mit Hilfe von Handwerkzeugen durchbrochen hatten und die Kumpel herausholen konnten.

Quelle: http://n-tv.de/665413.html

Verfasst: Di. 09. Mai 06 17:02
von Höhlenmaier
Noch`n Artikel:

In einer dramatischen Rettungsaktion sind zwei australische Bergleute befreit worden. Zwei Wochen lang waren die beiden Kumpel in einem winzigen Stahlkäfig unter Tage gefangen. Die Bergung hielt ganz Australien in Atem.



Der 37-jährige Brant Webb und sein drei Jahre jüngerer Kollege Todd Russell hatten Zuflucht in einem nur zwei Meter breiten Metallkäfig gefunden, nachdem ein leichtes Erdbeben einen Steinschlag ausgelöst hatte und die Goldmine auf der südaustralischen Insel Tasmanien teilweise eingestürzt war.



Martinshorn und Glockengeläut



Webb und sein Kollege Russell sind in Australien zu Nationalhelden geworden. Für die Nachricht von ihrer Rettung unterbrachen Fernsehsender am Dienstagmorgen (9.5.2006) ihr Programm. Das Martinshorn eines Feuerwehrwagens hatte die Bewohner von Beaconsfield auf das glückliche Ende des Dramas aufmerksam gemacht. Auch eine Kirchenglocke läutete, die seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr ertönt war. Hunderte von den Kirchenglocken herbeigerufene Bewohner von Beaconsfield klatschten und jubelten, als die beiden Geretteten im Morgengrauen oben ankamen. Die beiden Bergleute stießen Freudenrufe aus und reckten die Fäuste in die Höhe, als sie aus dem Tunnel herauskletterten, der zu ihrer Bergung angelegt worden war. Ohne fremde Hilfe konnten die Bergleute auf ihre Familien zugehen und sie umarmen. Familienmitglieder und Freunde hatten seit Tagen in größter Sorge vor der Mine gewartet. "Wir können gar nicht ausdrücken, wie dankbar wir sind", erklärten die Geretteten, bevor sie sich ärztlich untersuchen ließen.



Ein Kumpel getötet



Zum Zeitpunkt des Erdbebens am 25. April arbeiteten 17 Kumpel in dem Bergwerk. Die meisten konnten sich unversehrt in Sicherheit bringen. Webb, Russell und ein weiterer Kollege, Larry Knight, arbeiteten allerdings in 1000 Meter Tiefe, um einen Tunnel zu reparieren. Der 44-jährige Knight wurde getötet. Webb und Russell rettete eine Felsplatte das Leben, die auf ihren nur 1,20 Meter hohen Stahlkäfig fiel, eine Art Dach bildete und sie so vor tonnenschwerem Gestein schützte, das sie sonst zerquetscht hätte.



Versorgung durch ein Rohr



Fünf Tage lang ernährten sich die beiden Familienväter von einem einzigen Müsliriegel und Wasser, das sie vom Fels leckten. Am 30. April wurden sie von den Rettungsteams mit Hilfe von Wärmesensoren entdeckt. Durch ein Rohr wurden die Eingeschlossenen mit Nahrung, Wasser, Vitaminen und Kleidung versorgt. Später versuchte man, ihnen die Situation mit einer Luftmatratze und MP3-Playern zu erleichtern.



Ein Meter breiter Rettungstunnel



Die Rettungsaktion gilt als beispiellos in der australischen Bergbaugeschichte. Mit schwerem Gerät hatten Spezialisten zunächst den etwa einen Meter breiten Rettungstunnel durch das Erdreich getrieben, bis nur noch anderthalb Meter und eine extrem harte Schicht aus Quarzgestein sie von den Verschütteten trennten. Es dauerte 40 Stunden, bis die Retter das letzte Stück mit Hilfe von Handwerkzeugen durchbrochen hatten und die Kumpel herausholen konnten. Um Viertel vor fünf krochen Webb und Russell schließlich nacheinander aus ihrem Gefängnis in den schmalen Tunnel. Sie wurden auf Bahren an die Oberfläche gebracht. Die letzten Meter ins Freie gingen sie auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin auf eigenen Beinen.



"Gute körperliche Verfassung"



Im Launceston General Hospital wurden die beiden Bergleute schließlich noch einmal gründlich untersucht. Sie seien aber in "sehr guter körperlicher Verfassung", sagte ein Krankenhaussprecher nach Angaben australischer Medien. Russell verließ die Klinik auf eigenen Wunsch bereits am Dienstagvormittag. Sein Kollege Webb entschied sich, noch eine Weile zu bleiben: Zum Mittagessen gab es Steak und Pommes frites.



Überschattet wurde die Freude über die Bergung von Russell und Webb allerdings vom Tod ihres Kollegen Knight. Nur sechs Stunden nach Abschluss der Rettungsaktion wurde der 44-Jährige zu Grabe getragen. Seine Familie hatte beschlossen, die Trauerfeier aufzuschieben, in der Hoffnung, dass Russell und Webb teilnehmen können. (chr)