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Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Fr. 09. Dez 05 20:51
von Frank de Wit
Wir hatten schon: Tagebaue: die tiefsten:
http://www.untertage.com/forum/viewtopic.php?t=578
aber was ist/war die tiefste grube / tiefsten schacht deutschlands, europas, der welt? google bringt vieles und jetzt auch nichts
no.1 Sud-Afrika: East Rand mine - 3.585 meter (oder jetzt schon tiefer?)
no.2 Sud-Afrika: Western Deep mine - 3.581 meter
no.3 Sud-Afrika: South Deep mine - 2.991 meter
und dann vieles?
und...
Schacht 371 - 1.800 (?) meter
Ensdorf: nordschacht - 1.712 (?) meter
Pribram: prokop schacht - 1.600 meter
Ibbenburen: nordschacht - 1.545 meter
in .nl war die Hendrik IV die tiefste mit 1.008 m.
Verfasst: Fr. 09. Dez 05 21:05
von Marcel Normann
Bis zur Stilllegung 1942 war "Storch und Söhne" in Gosenbach bei Siegen mit einer Gesamtteufe von 1162,70 m die tiefste Eisenerzgrube Europas. Ich zitiere mal die etwas wirr dargestellen Aufzeichnungen von Gerd Bäumer (als Code statt Zitat weil man sonst garnichts erkennt):
Code: Alles auswählen
STORCH Gosenbach Kammer: * 1585 Kons.: 6.7.1859
Förderung: 17 Mio.t Eisenstein
Heinrichstollen: * Herbst 1849
Georgstollen: * 1854
Kons.mit Alter Nierenberg 1858
Schöneberg 1859
Kammer 1862
Honigsmund 1863
Eule 1876
Freundschaft 1876
Schmiedeberg 1876/81
Kupferkaute 1894
Lurzenbach 1897
Grüner Löwe 1898
Honigsmund 1.1.1911
Schächte: Zwei Hauptschächte
Gustav-Georg * 1859 2,00 x 4,50 x 585 m
in Betrieb ab 27.7.1865
stärkste Siegerländer Fördermaschine mit 300 PS
Schacht II * 1873 2,50 x 4,50 x 785 m
in Betrieb ab 1874 teilverfüllt
Johannesberg (90 m), Eule (106 m), Kupferkaute (330 m),
Lurzenbach (724 m), Grüner Löwe (240 m), Honigsmund (650 m)
Gesamtteufe: 1162,70 m
2000 Belegschaftsmitglieder, + 31.1.1942
Tagesschacht bis 17.Sohle ab 23.Sohle Rundschacht
Seilscheibe: Durchmesser 7 m
ab 1878 Abbau mit Preßluft
ab 1888 Seilbahn zur Marienhütte
1895 Ankauf der Gosenbacher Hütte
ab 1898 Pferdeförderung
ab 1903 Benzinloks, ab 1911 elektr.
1912 Einrichtung der Kettenbahn zur neuen Aufbereitung
Tiefe der Schächte
Verfasst: Fr. 09. Dez 05 22:56
von Rudolf
Schacht 371 war nicht 1800 m tief(lang). Im Schacht 371 konnte man 990 m
runterfahren. Die Grube war 1800 m tief. Um die tiefste Sohle zu erreichen, muße man umsteigen und über 2 Blindschächte tiefer fahren.
Schächte können nur eine gewisse Teufe haben, da sonnst die Seile an Eigengewicht reißen.
Verfasst: Fr. 09. Dez 05 23:05
von markscheider
So einfach ist es nicht. Mir fehlen jetzt die genauen Daten, aber im Auer Revier gilt als Reviernullpunkt das Mundloch des Marx-Semmler-(Markus-Semller-)Stollns.
Das bedeutet, die Hauptfördersohle (-990) lag 990 m unter dem Mundloch. Wie hoch die Rasenhängebank lag, kann ich aus der kalten nciht beantworten.
Über Blindschächte ging es in Hartenstein übrigens bis auf -2000 m unter MS-Mundloch.
Schachtröhren:
Der Schacht Morgenstern III im Zwickauer Steinkohlenrevier galt vor dem 2.WK lange als tiefster Schacht Deutschlands mit 1082 m Teufe, Martin-Hoop-IVa übertraf ihn dann mit ca. 1200 m Teufe.
Leider bin ich im Moment nicht in der Lage, die Quellen zu sichten.
Verfasst: Fr. 09. Dez 05 23:18
von Fauli
Über Blindschächte ging es in Hartenstein übrigens bis auf -2000 m unter MS-Mundloch
Hallo ,
bist du da sicher ? In all meinen Bücher steht der Betrieb 371 mit 1800m unter Tage als tiefste Abbausohle Europas verzeichnet !
Ausserdem sollte man in dieser Diskussion unterscheiden zwischen Gruben und Schächten.
Zum Thema South Deep Mine siehe :
http://www.siemag.de/presseloft/news.html?id=26 Danach ist der Schacht dort 3000m Tief, ich gehe davon aus der dies der Tiefste weltweit ist, aufgrund der grössten Fördermaschine.
Verfasst: Sa. 10. Dez 05 9:11
von markscheider
Ziemlich sicher. Unsere Informationen müssen sich auch gar nicht widersprechen, "Abbausohle" und "tiefster Punkt" können zwei verschiedene Dinge sein. In Hartenstein gab es einen sehr regelmäßigen Sohlenabstand unterhalb der -540 von 45 Metern. Gearbeitet habe ich auf den Sohlen von der -1080 bis zur -1350; die Teufe allerdings war eben bis zu den von mir angegebenen ~-2000 vorgedrungen.
Deep South könnte hinkommen, allerdings ist mir rätselhaft, wie sie die Seilbruchlast erhöht haben, noch dazu bei einer Trommelmschine. Normaler Draht der ca. 180g/mm² hat reißt nunmal früher. Macht man ihn härter, wird er zu steif.
Verfasst: Sa. 10. Dez 05 9:57
von markscheider
Wie in der Lagerstätte Oberschlema war der Markus-Semmler-Stolln (ca. 330 m NN), die markscheiderische 0-Sohle des Grubengebäudes.
Im Zusammenhang mit den umfangreichen Aufgaben zur Klimatisierung und Kühlung der Grubenwetter wurden schließlich im Zeitraum 1959 bis 1964 vom Objekt 09 die Wetterschächte 382 und 383 von übertage bis zur -1305-m-Sohle geteuft. Übertage wurden diese Schächten mit leistungsfähigen Anlagen zur Kühlung der Frischwetter ausgerüstet.
Mit faktischen Teufen von 1.441,3 m bzw. 1.356,5 m waren diese Frischwetterschächte die tiefsten Tagesschachtanlagen der SDAG Wismut.
Ich hoffe, dies und das Schema beantworten einige Fragen.
Verfasst: So. 18. Dez 05 13:35
von Frank de Wit
anyone? it's difficult to make a list
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Mi. 23. Jan 08 12:04
von Frank de Wit
Liebe Leute,
hat sich seit 2005 noch etwas geändert in der Liste? In Süd-Afrika sicher denke ich
und weiter weltweit?
Cheers! Frank
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Mi. 23. Jan 08 13:37
von Andi-P
hallo,
aus diesem artikel:
http://www.glaubeaktuell.net/portal/nac ... &Aktuell=0
Südafrika
will mit modernster Technik Bergwerke wie die noch aus den 1930er
Jahren stammende Driefontein-Mine bis auf 4121 Meter Tiefe treiben
irgendwo hab ich auch gelesen, dass die schächte der western deep levels mine eine teufe von bis zu 3800 metern erreicht haben sollen.
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Mi. 23. Jan 08 16:36
von Privatbefahrer (†)
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Mi. 23. Jan 08 16:45
von Privatbefahrer (†)
Hier noch was aktuelles:
http://www.ngdir.ir/GeoportalInfo/Subje ... 4&index=44
Savuka Gold Mine (früher Western Deep Levels Mine No3) aktuell 3777 m
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Mi. 23. Jan 08 17:20
von Privatbefahrer (†)
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Sa. 26. Jan 08 14:55
von Frank de Wit
Thanks
jemand von hier der dort (Gruppe:
http://www.goldfields.co.za/) vielleicht Kontakte hat? via die bergbaufirmen, explorationsfirmen uzw?
Cheers! Frank
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: So. 27. Jan 08 20:41
von Christian P
Nordschacht im Saarland etwas mehr wie 1700m, amstück
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Mo. 04. Feb 08 21:36
von prebral
Der Uranschacht N.16 bei Haje (Bezirk Pribram, Tschechien) wurde mit 1838,4m im Jahre 1975 der tiefste Erzschacht Europas. Ich glaube, dass es in Tschechien seitdem nichts tieferes gibt.
Link
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Di. 05. Feb 08 18:59
von Petra_S.
@prebral:
mich würde interessieren: waren die 1838,4 Meter Teufe an einem Stück oder ist der Schacht Nr. 16 abgesetzt?
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Di. 05. Feb 08 19:59
von prebral
Petra_S. hat geschrieben:@prebral:
mich würde interessieren: waren die 1838,4 Meter Teufe an einem Stück oder ist der Schacht Nr. 16 abgesetzt?
Sie waren an einem Stück. Es gab eine Pause im Lauf des Schachtabteufens, aber der Schacht war nicht abgesetzt.
Apropos, hier gibt es eine Komparation der Schachten des Reviers:
http://i28.tinypic.com/2wg83k2.jpg
Der Luftschacht "Palec" war abgesetzt, aber N.16 war nicht.
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Mi. 06. Feb 08 18:45
von Schluchti
Noch ein kleines Update zu den Schächten im Grubenrevier Niederschlema/Alberoda:
Der Schacht 371 hatte eine Teufe von 1075,8 m und reichte bis zur -990m Sohle (bezogen auf die Markus-Semmler-Sohle als markscheiderische Nullsohle im Revier, das wurde ja schon gesagt).
Wie bereits oben geschrieben, war der Schacht im Revier mit der größten Teufe (am Stück) der Schacht 382 mit einer Teufe von 1441,3 m (er reichte bis zur -1305m Sohle), gefolgt von Schacht 383, mit einer Teufe von 1356,5 m (dieser reichte ebenfalls bis zur -1305m Sohle).
Über den Blindschacht 383b gelangte man von der -1305m Sohle zur -1710m Sohle. Über den Blindschacht 383IIIb gelangte man von der -1620m Sohle bis zur -1800m Sohle als tiefster Sohle.
Soweit ersichtlich, war der Schacht 365 der am höchsten gelegene Schacht des Grubenfeldes, der bis zur -240m Sohle eine Teufe von 426,9 m aufwies. Rechnet man von dort bis zur -1800m Sohle, kommt man zu einer maximalen vertikalen Erstreckung des Grubengebäudes von 1986,9 m.
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Do. 14. Feb 08 21:03
von Fahrsteiger
Hier ein paar Informationen, die ich vor wenigen Minuten aus Südafrika bekommen habe.
Auf der Anlage Driefontein 9 liegt die jetzige Blindschachtsohle bei 3059m. Dieser Blindschacht wird auf 4121m tiefer geteuft.
Der tiefste Einzelförderschacht ist der auf der Anlage South Deep Twin Shafts mit einer Teufe von 2995m. Zur Zeit wird der dazu gehörende Wetterschacht auf 3005m tiefer geteuft.
Auf der Anlage Tau Tona werden zwei Schrägschächte mit 25 Grad Einfallen bis auf eine Teufe von 3902m aufgefahren, mit deutscher Vortriebstechnik.
Die Gewinnungsteufen liegen im Moment zwischen 2000m und 2800m. Bei jetzigem Goldpreis ist der Abbau bis 4000m lukrativ. Die Goldvorräte sind bis 5000m erbohrt.
Das Bergwerk Impala Platinum hat eine Schachtteufe von 2269m. Die Abbauteufe liegt zwischen 1213m und 1591m.
Glück Auf
Horst
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Do. 14. Feb 08 21:38
von Fahrsteiger
Hier Kenndaten zum weltweit tiefsten Schacht.
GOLDFIELDS, South Deep Mine, Ventilation Shaft
Lage des Schachtes:
Westonaria, Südafrika
Arbeitsumfang:
Einbau eines Wetterscheiders aus Betonfertigteilen von Geländeoberkante bis Teufe 2626 m
Tieferteufen und Ausbauen des Schachtes von Teufe 2626 m bis Teufe 3005 m
Installation der Fördereinrichtung
Abteufmethode:
konventionelles Bohren und Schießen, Bergeförderung zum Tage
Endgültiger Schachtdurchmesser:
10 m
Schachtausbau:
Anker / Spritzbeton
Glück Auf
Horst
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Mo. 05. Mai 08 22:53
von geophys
Fahrsteiger hat geschrieben:
Einbau eines Wetterscheiders aus Betonfertigteilen von Geländeoberkante bis Teufe 2626 m
Tieferteufen und Ausbauen des Schachtes von Teufe 2626 m bis Teufe 3005 m
Da stockt einem regelrecht der Atem! Kolossal.
Ich war einige Zeit auf Schacht 371 beschäftigt und denke das ist ebenfalls eine gigantische Anlage gewesen.
Seine Schachtröhre war eine elliptische Betonröhre ( April 1956 Teufbeginn, immerhin 45 m² Ausbruch ), deren außergewöhnliche Form dem Gebirgsdruck trotzen sollte ( und es auch tat ). Schacht 371 und 366 waren nachhaltig angelegt. Beides Allroundschächte für eine lange Betriebszeit gedacht. Die Wetter- und Materialschächte 372, 373, 382 und 383 mit wesentlich größeren Teufen hatten etwas kleinere Ausbrüche und natürlich auch weniger anspruchsvolle Ausbauten. Genauso anspruchslos waren Förderwinden und Förderbehältnisse ( Kübel ), welche auch nur der Wartung und Instandhaltung dienten und von daher nicht die üblichen Sicherheitseinrichtungen ( Fangvorrichtung des Korbes* ) hatten. An ihnen waren aufwendige Wetter- und Kühltechnik verbaut ( auf -1800m war es natürlich sehr warm ). Ich denke, sie mit den Förderschächten zu vergleichen, ist Unsinn.
( Wenn mal jemand ein paar aktuelle Fotos von 371 sehen möchte ... )
Ich frage mich deshalb, wie man bei den erwähnten Goldschächten temperiert und wie man Gebirgsdrücke abfängt.
Es sprengt jegliches Vorstellungsvermögen.
* obwohl man über den Sinn dieser Einrichtung sicher streiten darf
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Mi. 07. Mai 08 12:07
von Schlacke
Neben den heutigen Teufen dürfen die Leistungen der Altvorderen im 16. Jh. nicht übersehen werden. So sind z. B. im Bergrevier Röhrerbühel in Tirol Schächte bis auf 886 m Teufe niedergebracht worden. Hier war der Geisterschacht bis zum Jahr 1872 der tiefste der Erde.
Hier einige Teufenangaben und soweit verfügbar die Bauzeit:
Geisterschacht, Bauzeit 55 Jahre, Teufe: 886 m
Danielschacht, Bauzeit 44 Jahre, Teufe 855 m
Fundschacht, Teufe 704 m
Gsöllnbauschacht, Teufe 692 m
Siehe auch Bericht zum 2. Internat. Bergbauworkshop in Bramberg, 1999, Stw. Geisterschacht.
Quelle: W. Lob: Röhrerbühel - Eine bergmännische Glanzleistung im 16. Jh., in: Der Anschnitt, Jg. 15, Nr. 1, S. 21-25, Bochum: 1963
Glückauf!
Elmar Nieding
Gesamtteufe
Verfasst: Di. 10. Mär 09 13:17
von Siegerländer
Marcel Normann hat geschrieben:Bis zur Stilllegung 1942 war "Storch und Söhne" in Gosenbach bei Siegen mit einer Gesamtteufe von 1162,70 m die tiefste Eisenerzgrube Europas. Ich zitiere mal die etwas wirr dargestellen Aufzeichnungen von Gerd Bäumer (als Code statt Zitat weil man sonst garnichts erkennt):
Die Grube hieß "Storch und Schöneberg" und war eine der tiefsten, bis zur Stilllegung die tiefste. In den 50ern wurden Blindschächte abgeteuft, die die Grube "
Eisenzecher Zug" in Eiserfeld bei Siegen zur tiefsten machten (1343,33 m!). Zweittiefste war "
Pfannenberger Einigkeit" ganz in der Nähe mit 1338 m. Das war bis zur Stilllegung 1962.
Gruß Siegerländer
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Fr. 13. Mär 09 20:07
von pleuro
Die Reißlänge eines hochfesten Stahldrahtes liegt bei 8 km, bei 2-facher Sicherheit bleiben aber nur 4 km übrig. Jetzt will ich da aber noch Nutzlast dranhängen - damit sind Schächte über 2 km Tiefe nicht sehr sinnvoll bzw. Prestigeprojekte. Für Seilfahrt mag das noch gehen, das Material muß dann in abgesetzer Förderung rauf.
Kohlefaserseile wären für 40 km gut, aber großtechnisch ist dieser "Superdraht" noch Zukunftsmusik...
Kühlung bei solchen Rekordtiefen geht nur mit Kaltwasser-Wärmetauscher unter Tage mit Druckreduzierung über Peltonturbinen. Die Südafrikaner haben den Vorteil hitzeresistenter Neger als Mineure und eine etwas günstigere geothermische Tiefenstufe - im Ruhrbergbau wären 3000 m Teufe als Abbausohle technisch nicht machbar, da bräuchte ich ein Atomkraftwerk für die Klimatisierung. Ist jetzt schon gigantisch, die größte Kühlanlage auf dem Pütt hat - glaube ich - 40 MW Kälteleistung auf Prosper Haniel.
Glückauf!
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Fr. 13. Mär 09 21:31
von Marcel Normann
pleuro hat geschrieben:Die Südafrikaner haben den Vorteil hitzeresistenter Neger als Mineure
Oh, Gott, das N-Wort! Du meinst natürlich Pigmentbevorteilte!
@Siegerländer: Danke für den Hinweis mit dem Namen, Du hast natürlich Recht. Beziehen sich Deine Einschätzungen zur Teufe von Eisenzeche und Pfannenberg auf das Siegerland oder auf Europa?
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Fr. 13. Mär 09 21:39
von Frank de Wit
(tsjuldige...)
By the way: Horst, wann gehen wir abseilen uber so einem 4 km drahtseil?
Cheers! Frank
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Do. 19. Mär 09 14:52
von Siegerländer
@Marcel Normann: Damals die tiefsten Gruben Europas (soweit ich weiß), habe allerdings keine Ahnung wie das heute aussieht, es sind ja immerhin über 40 Jahre vergangen...
Nochwas: Die größte Teufe lag ja bei 1343 m; auf einer anderen Grube ("Große Burg" / Altenseelbach) gab es Pläne, auf über 1500 m zu gehen, diese wurden jedoch nie verwirklicht oder angefangen...
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: So. 22. Mär 09 17:23
von Haverlahwiese
Ich denke, dass zu bestimmten Zeitpunkten in der länger zurückliegenden Vergangenheit die tatsächlich tiefste Grube der Zeit nicht immer ganz einfach festzumachen ist. Häufig beanspruchten die jeweiligen Reviere den tiefsten Schacht oder längsten Stollen und es wurde auch zwischen Mineralen differenziert (die tiefste Eisenerzgrube).
Unstreitbar ist heute der südafrikanische Goldbergbau an der Spitze und beeindruckt mich natürlich sehr.
Dennoch wirkt die Schachtfördertechnik, die ich allerdings nur von TV-Aufnahmen her kenne, auf mich geradezu primitiv. Eingesetzt werden Flur-Trommelfördermaschinen und einfache Betontürme, die im Prinzip moderne Malakoff-Türme darstellen. Eine Abstützung in Richtung der resultierenden Kräfte fehlt.
Ist es tatsächlich so, dass die 3000 m an einem Seil gefahren werden? Oder gibt es im selben Schacht Blindförderungen, worüber abgesetzt gefördert/ gefahren wird?
Mal die tiefste Gruben aus dem Harz und Umgebung:
Kaiser-Wilhelm-Schacht, Blindschacht von der Tiefsten Wasserstrecke aus: 1023 m (1914). Tiefster Punkt des Oberharzer Gangerzbergbaus.
Kalibergwerk Fürst Bismarck in Salzgitter-Bad: 1075 m (1903). Abgesetzt über Blindschacht.
Schacht Konrad 1: 1232 m (1960). Meines Wissens der tiefste Eisenerzschacht in Deutschland (nicht Grube).
Re: Schachte/gruben: die tiefsten
Verfasst: Do. 26. Mär 09 20:26
von Siegerländer
Hab aus meinen "Archiven" mal die fünf tiefsten Gruben und Schächte des Siegerlandes aufgelistet:
Tiefste Gruben
1. Eisenzecher Zug, Eiserfeld 1343,33 m (1950er)
2. Pfannenberger Einigkeit, Salchendorf 1338 m (1950er)
3. Brüderbund, Eiserfeld 1274,8 m (1950er)
4. Storch & Schöneberg, Gosenbach 1162,7 m (bis 1942)
5. Neue Haardt, Weidenau 1101 m (1950er)
Tiefste Schächte
1. Ludendorfschacht (Grube Neue Haardt) 1101 m
2. Schacht I (Grube Füsseberg, Herdorf) 1046 m
3. Hindenburgschacht (Grube Pfannenberger Einigkeit) 1032 m
4. Schacht II (Grube San Fernando, Herdorf) 1001,97 m
5. Schacht I (Grube Georg, Willroth) 968 m