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Überflutete Stollen befahren: Lohnt sich das?
Verfasst: Sa. 13. Aug 05 22:14
von Marcel Normann
Moin!
Ich hab zwei Stollen, die den äusseren Umständen nach hochinteressant scheinen, da sie vermutlich die Haupt- bzw. Erbstollen grösserer Grubenfelder sind. "Leider" wurden alle zur Wassergwinnung benutzt, so daß sie bis ca. 40cm unter das Stollendach überstaut sind.
Bei Stollen eins habe ich überlegt, das Wasser einfach mit einem großen Schlauch über die Staumauer über ein paar Tage ablaufen zu lassen. Mit einer kleinen Wahrscheinlichkeit wird das Wasser aber noch genutzt, deshalb konnte ich mich dazu noch nicht durchringen (Eigentlich wollte ich das heute abklären, waren aber zu viele Das-ist-bestimmt-verboten-Helga,-ich-ruf-mal-lieber-diePolizei-Rentner unterwegs).
Bei Stollen zwei würde ich das auch versuchen, allerdings nivelliert sich dort das Wasser vor der Mauer nur sehr langsam (Verbruch) und mehr als 60cm Luft bis zum First wären dann immer noch nicht drin.
Die Wathose reicht bei all diesen Stollen nicht mehr, also könnte mein 8mm-Halbtrocken Premiere feiern. Der Aufwand ist dann natürlich wesentlich höher als bei normalen Stollen. Also was tun, wagen oder weichen?
Gruß, Marcel
Verfasst: So. 14. Aug 05 9:07
von Höhlenmaier
Also ich würd`s mal probieren, mit Neopren und einer zuverlässigen Schwimmhilfe die Du als Rettungsring nutzen kannst (so Styroporbretter wie man früher zum Schwimmenlernen im Schulschwimmen hatte), falls Du in ein Gesenk trittst. Optimal wäre eine Art Führungsleine, stark genug um sich auch mal dran festzuhalten (3-4mm). Des weiteren natürlich nur bei gutem Wetter und nie allein.
Grüße und viel Erfolg
Alex
Verfasst: So. 14. Aug 05 11:31
von MichaP
wenn die wassergewinnung aktiv ist: PFOTEN WEG! verunreinigung von trinkwasser ist eine straftat! auch wenn es kein trinkwasser ist und der bauer, oder wer auch immer, hat dann kein wasser für was auch immer, wird man nicht gerade fröhlich sein.
neopren ist gut. wie von alex beschrieben.
sonst gilt mal wieder:
Wathose und Neopren (ab Kapitel 8.4):
http://www.untertage.com/cms/content/view/89/93/
Wasserfahrzeuge (Kapitel 9.3)
http://www.untertage.com/cms/content/view/90/93/
Verfasst: So. 14. Aug 05 18:08
von Marcel Normann
wenn die wassergewinnung aktiv ist: PFOTEN WEG!
Das wollte ich ja noch abklären. Hat sich aber erledigt, weil mir wohl mein Erinnerungsvermögen einen Streich gespielt hat. Ich bin Stunden durch strömenden Regen gelatscht, um dann festzustellen, daß die Staumauer bis 10cm unter das Stollendach reicht. Das pass gerade mal mein Arm durch. Gelohnt hat es sich dann trotzdem noch, weil ich zufällig einen Stollen mit sehr schönen Firstenstossbau gefunden habe - nach einer ersten Einschätzung vermutlich vor 1850.
Wasserfahrzeuge (Kapitel 9.3)
Ein kleines Schlauchbott habe ich auch, aber ich bezeifele, daß ich ein Schlauchboot nebst meiner Person durch 50cm Luft quetschen kann.
Die Frage war ja auch mehr: Lohnt sich der Aufwand? OK, ich gebe zu, die Frage ist wohl nicht so einfach zu beantworten.
Gruß, Marcel
Verfasst: So. 14. Aug 05 21:52
von micha2
wenn die Wassergewinnung aktiv ist: PFOTEN WEG!"
Dem kann ich mich nur anschließen, ansonsten:
Woher soll man das im Vorfeld wissen ob sich die Befahrung lohnt?
Archivmaterial sichten und auswerten. Max. die Hälfte davon glauben und den Rest erkunden...
Verfasst: Di. 16. Aug 05 18:21
von sepp
auffi!
mit wasserbefahrungen kenne ich mich ganz gut aus.
wassergewinnung ist immer blöd!
es reicht ja schon,wenn ein fischzüchter sein wasser vom stollen bezieht und die schuppentiere durch den aufgewirbelten schlamm kieloben schwimmen.
wenn du im besitz eines 8 mm neopren-anzuges bist,(für meinen geschmack etwas zu dick,aber schön warm!)dann brauchst du dir um wassergefüllte gesenke keine sorgen machen,du wirst eh drüberschweben.
als "schwimmhilfe"hat sich eine zehn-liter curvertonne bewährt.in die kannst du deine persönlich ausrüstung und proviant gut unterbringen.
zum anzug solltest du dir aber unbedingt neoprensocken besorgen,neoprenhandschuhe halte ich persönlich für nicht so wichtig.muß man selber abklären.
wenn nicht gerade ein surfbrett zur hand ist,(für mich bei langen wasserbefahrungen und engen querschnitten 1. wahl)probiere es mal mit einer mehrkammer-luftmatratze und flossen.die ausfahrt ist sehr entspannt und du hast sogar immer ein rettungsmittel dabei.nach der befahrung ist sie aber meistens hin,daher mehrkammer!
denk auch an dein geleucht.vorher ordentlich abdichten.ne 9.2 von ceag oder ne friwo vertragen zwar viel nässe und laufen sogar noch mit grubenwasser im ! akku(zumindest bei meiner ceag),danach meckert aber dein lampenwart mit dir und muß die lauge austauschen.bei karbidlampen mit externem gaserzeuger und helmbrenner brauchst du dir keine großen sorgen machen.der entwickler mag wasser!
Verfasst: Di. 16. Aug 05 21:06
von Frank de Wit
sepp hat geschrieben:bei karbidlampen mit externem gaserzeuger und helmbrenner brauchst du dir keine großen sorgen machen.der entwickler mag wasser!
vor kurzem erfahren: mit coca cola geht der karbidlampe auch wenn das wasser alle ist
Verfasst: Di. 16. Aug 05 21:20
von Björn
str4hler hat geschrieben:vor kurzem erfahren: mit coca cola geht der karbidlampe auch wenn das wasser alle ist
[IRONIE]Hat schon mal jemand in die Karbidlampe reingepinkelt?[/IRONIE]
Björn
Verfasst: Di. 16. Aug 05 21:23
von Frank de Wit
nee, karbid stinkt schon genugend... (ich meine das riecht herrlich !)
hast du mal im feuer gepinkelt? schrecklich stinkt das...
Verfasst: Di. 16. Aug 05 23:44
von Mauli
Jau, das kann ich bestätigen. Habe mal vor ewigen Jahren ein Lagerfeuer auspinkeln müssen, weil die Feurwehr anrückte, war wirklich lästig und der Geruch... Ich sage da mal lieber nichts zu!
Verfasst: Mi. 17. Aug 05 6:19
von Schlepper
Mit Pipi geht die Lampe auch, ich kenne jemanden der das schon ausprobiert hat.
GA
peter
Verfasst: Mi. 17. Aug 05 9:36
von Claudia
str4hler hat geschrieben:nee, karbid stinkt schon genugend... (ich meine das riecht herrlich !)
hast du mal im feuer gepinkelt? schrecklich stinkt das...
jaja, herr strahler, da sage ich jetzt mal nix zu...
Überflutete Stollen befahren ...
Verfasst: Do. 18. Aug 05 10:59
von Falk Meyer
Also ich kann mich nur den vorigen Antworten anschließen. Sicherlich ist es reizvoll Stollen zu erkunden, die schwierig zu befahren sind. Jedoch muss man davor nur warnen.
Zum einen weißt du nie genau, wo sich ein Gesenk versteckt ( kannst es ja noch nicht mal sehen, da bei jeder Bewegung Staub und Schlamm aufgewirbelt wird), und zum anderen stellt sich da noch die Frage "Wie befahren?". Von einem Gummi- oder Schlauchboote rate ich dir ab. Die Gefahr, dass es durch Nägel bzw. scharfkantige Steine beschädigt wird, ist einfach viel zu groß.
Außerdem ist bei solchen Stollen die Gefahr größer, auf Matte Wetter zu stoßen. Und da so schnell mit einem Boot o.ä. reagieren ist fast unmöglich.
Also wenn du mich fragst; viel zu viele Gefahren ( sicherlich wie überall im Bergbau ) und ob sich eine Befahrung wirklich lohnt, weiss man sowieso nur hinterher.
Verfasst: Do. 18. Aug 05 11:59
von Nobi
wenn man gewisse grundregeln beachtet, sollte auch so eine befahrung mit etwas erfahrung und einer kleinen gruppe möglich sein.
tipps (vom surfbrett bis zur luftmatratze) hats du ja schon ausreichend bekommen. ich persönlich habe mir extra für solche aktionen noch eine petzl duo geholt (wohl auch weil ich sicherlich unfähig bzw. zu faul bin, meine CEAG richtig abzudichten). der schadet auch ein kurzes untertauchen nichts und da sie komplett am helm ist, dürfte sie auch nicht lange unterwasser bleiben.
die befahrer sollten ggf. miteinander zur sicherheit mittels einer leine verbunden sein und man sollte auch die wettersituation (wasserzulauf bei regen/gewitter) bzw. örtliche gegebenheiten kennen. so kann es auch mal vorkommen, dass ein trockener höhlenbach urplötzlich wasserzulauf bekommt, weil draussen auf dem fluss ein kanuwettkampf stattfindet und deshalb eine staumauer geöffnet wird ...
was gibt es noch? achso: auf die übelriechenden blubberbläschen achten, wenn sie nicht aus dem eigenen neopren kommen
Verfasst: Do. 18. Aug 05 13:58
von taubes_Gestein
Nobi, da muss man schon ein bißchen differenzieren.:
Die Fließverhältnisse in einem bergmännisch erschlossenen Stollen/Bergwerk sind doch anders als in einer Höhle. Im Bergwerk selbst ist die Wasserwegsamkeit um einiges langsamer, man kann schon Tage sagen.
Mir liegen Berichte aus Wismutschächten vor die das beweisen.
Die meisten Höhlen selbst sind ja durch das Wasser entstanden und dienen daher auch dem natürlichen Wasserfluß. Darin besteht die Gefahr!
Verfasst: Do. 18. Aug 05 16:12
von Nobi
das mag schon sein enrico. wenn du aber in einem wasserlösungsstollen mit wenig luft bis zur firste unterwegs bist und dieser ein größeres revier entwässert , dann kann es bei nichtbeachten bestimmter wettertechnischen begebenheiten auch mal noch enger werden.
manchmal kann das wasser auch nicht nur vertikal, sondern auch horizontal in die grube eindringen. das ist übrigens in der höhle auch nicht anders, wenn das niveau des höhlenbaches ca. 1m über dem des vorbeifließenden flüßchens liegt. da passiert normalerweise nichts außer, der fluss steigt um besagten 1m oder höher.
du hast doch die wassermarken letztens gesehen, oder? da wärst du mit deiner wathose schön vollgelaufen
Verfasst: Sa. 05. Aug 06 20:14
von Bergmichel
Also ihr Lieben,
passt mit euren Karbidlampen auf, meine ist mir letztens explodiert. Die Dichtung ist in 1000 Fetzen gerissen wurden. muss wohl was nicht geklappt haben
Verfasst: Sa. 05. Aug 06 22:50
von Falk Meyer
Bergmichel hat geschrieben:Also ihr Lieben,
passt mit euren Karbidlampen auf, meine ist mir letztens explodiert. Die Dichtung ist in 1000 Fetzen gerissen wurden. muss wohl was nicht geklappt haben
Glück auf! Herr Bergmichel,
ich hoffe, an dir ist bei der Explosion alles heile geblieben
Wo ist's denn passiert? Hattest du ein Ersatzgeleucht bei dir?
Verfasst: So. 06. Aug 06 6:44
von Friedolin
@ Bergmichel,
wäre sinnvoll, wenn Du etwas ausführlicher schreibst. Fabrikat, Modell, Alter, Zustand und Befahrungssituation.
Nur dann können die Karbitfreunde was mit der Meldung anfangen.
Im übrigen muss da was gewaltig im Argen gelegen haben.
_________________________
Glück Auf !
Friedhelm
Verfasst: So. 06. Aug 06 7:04
von Falafel
Wenn man mit offenem System fährt und darauf achtet, daß das Entlüftungsloch nicht verstopft ist, kann das eigentlich nicht passieren. Selbst bei Betrieb im geschlossenen System merkt man eigentlich an der Flamme, wenn was nicht stimmt.
Glück Auf!
Stephan
Verfasst: So. 06. Aug 06 7:35
von Oberhutmann
Also ich bin über 20 Jahre regelmäßig und viel mit Karbid eingefahren. So eine Lampe ist nicht umzubringen. Da muß schon was sehr Grobes passiert sein.
Verfasst: So. 06. Aug 06 9:44
von Bergmichel
Erstmal Entwarnung:
Es ist über Tage passiert, als einige Freunde von mir eine Karbidlampe in Aktion sehen wollten. Irgendwann kam aus dem Entlüftungsloch weißer Schaum. Ein paar Minuten später hat es geknallt und die Dichtung war hin!
Die Lampe war zwar vom Flohmarkt, ich dachte aber, nach ca 20 erfolgreichen Teststunden, sie wäre in Ordnung. Mache schnell ein Foto davon.
Verfasst: So. 06. Aug 06 11:19
von markscheider
Entlüftungsloch? So eine normale Karbidlampe hat einen Brenner und eine Wassereinfüllöffnung.
Wars eine mit verschraubtem Einfüllstutzen?
Verfasst: So. 06. Aug 06 12:28
von Friedolin
Na auf die Bilder bin ich schon gespannt! Habe oft Karbitgeleucht in Betrieb, aber das kann ich mir nicht erklären. Wie oben schon gelesen, Entlüftungsloch?, wir werden sehen.....
_________________________
Glück Auf !
Friedhelm
Verfasst: So. 06. Aug 06 13:30
von Bergmichel
Habe leider keine Möglichkeit, das Bild hier zugänglich zu machen( wie geht das überhaupt- ich komme an keinen öffendlichen Server). Bei Interesse gibt es das Bild aber über PN. Vieleicht können es ja die versuchen, die es schon haben.
Verfasst: So. 06. Aug 06 13:32
von markscheider
@Bergmichel:
Du hast vermutlich Kurzantwort gewählt; nimm lieber das "normale" Antwortfeld, dann kannst Du auch Bilder anhängen. Ich mach das mal schnell für Dich.
Ich hoffe mal, die Lampe im Bild war nur ein Nachbau. Für so eine Aktionist eine originale F&W nämlich zu schade.
Nun, in der Tat hat diese Lampe ein Loch in der Einfüllschraube, damit Luft nachströmen kann und sich im Wassertank kein Unterdruck bilden kann.
Hat die Lampe vor der Explosion schlecht gebrannt und ihr habt daraufhin mehr Wasser gegeben? U. Umständen auch noch Karbid bis zum Rand eingefüllt? War der Filz noch drin?
Verfasst: So. 06. Aug 06 13:40
von Bergmichel
Hat normal gebrannt, dann ausgeangen (dachte, das bisschen Karbid wäre schon weg [drei kleine Steinchen]). Mehr Wasser haben wir nicht draufgegeben, da die Lampe immer wärmer (und dann auch heiß) wurde und von einem Filz war nichts zu sehen
Verfasst: So. 06. Aug 06 13:47
von markscheider
Der Filz hält evtl. mitgerissene feine Karbidteilchen von der Brennerdüse fern. Also vermutlich Brenner verstopft, dadurch Überdruck, der über die Einstellspindel in den Wassertank geht und den Rest habt ihr ja gesehen...
Daran sieht man mal, wie wichtig so ein kleines Stückel Filz sein kann...
Verfasst: So. 06. Aug 06 13:51
von Bergmichel
Oh mein Gott!!!!!!!!!!
Ich glaube, ich bleibe bei Elektro- Funzeln
.
Verfasst: So. 06. Aug 06 13:58
von Nobi
Bergmichel hat geschrieben:Oh mein Gott!!!!!!!!!!
Ich glaube, ich bleibe bei Elektro- Funzeln
.
kauf dir eine PETZL Duo. ich habe eine mit 8 LED und kann nur positives berichten, gerade bei sehr nassen befahrungen. klar hat die CEAG besseres licht aber kein akku mehr am arsch der hinderlich ist beim kriechen oder klettern und wasserdicht ist das teil auch. mit ein paar ersatzakkus kannst du eine woche unten bleiben.
einen nachteil hat das elektrische licht schon: man kann den gestank nicht mehr auf die lampe schieben