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Verfasst: So. 17. Okt 04 16:13
von Karlheinz_Rabas
Ab 1871, vor Beginn der Seilfahrt, war in Schacht 1 der Zeche Zollverein eine eintrümmige Fahrkunst eingebaut. Wir suchen ein Bild (Zeichnung oder Foto) einer solchen eintrümmigen Fahrkunst.
Weiß jemand, wo so eine Fahrkunst abgebildet ist?

Glückauf
Karlheinz Rabas

Verfasst: So. 17. Okt 04 20:37
von alterbergbau.de

Verfasst: So. 17. Okt 04 20:38
von alterbergbau.de

Verfasst: Mo. 18. Okt 04 5:44
von Karlheinz_Rabas
Hallo Oliver,

danke für die Hinweise. Ich kenne die Fahrkunst im Samsonschacht, aber die ist zweitrümmig. Wir suchen für eine Veröffentlichung eine Abbildung einer eintrümmigen Fahrkunst.

Gruß
Karlheinz Rabas

Verfasst: Mo. 18. Okt 04 9:53
von Thomas_Krassmann
Die cornischen Fahrkünste waren alle eintrümmig. Habe in meinem Vortrag in Clausthal ein Bild davon gezeigt- werde mal schauen, das ich es hier reinstelle.

Glück Auf

Thomas

Verfasst: Mo. 18. Okt 04 9:59
von Thomas_Krassmann
Anbei die gewünschte Zeichnung einer cornischen Fahrkunst, die das Prinzip einer eintrümigen Fahrkunst recht deutlich zeigt... ...?

...ähem. lade hier so selten Bilder hoch. Kann mir noch mal einer sagen, wie das hier geht ?

GA

Thomas

Verfasst: Mo. 18. Okt 04 15:11
von Oberhutmann
Hallo,
suchst Du etwa sowas? http://www.minerlamps.com/Bergbau066.jpg oder
http://www.minerlamps.com/Bergbau068.jpg

An Thomas: den button Bild hochladen drücken - Computer durchsuchen lassen (max 100.000 Byge groß) - hochfahren.

Verfasst: Mo. 18. Okt 04 16:31
von MichaP
Christian: Beide Bilder zeigen leider keine Fahrkunst!

Verfasst: Mo. 18. Okt 04 16:42
von Thomas_Krassmann
Bild


So, hier ist das versprochene Bild.

Vorhin habe ich dauernd das Fenster "Schnellantwort" bekommen und da gab es leider keine Möglichkeit zum Hochladen (oder ich hatte Tomaten auf den Augen)

Glück Auf

Thomas

Verfasst: Mo. 18. Okt 04 16:45
von Thomas_Krassmann
Bild

Und hier gleich noch eine Auflistung der Fahrkünste im deutschen Steinkohlenbergbau inclusive Zollverein. Falls noch darüber hinaus gehende Daten bekannt sind, bitte mir zumailen

Glück Auf

Thomas

Verfasst: Mo. 18. Okt 04 18:01
von alterbergbau.de
wie funktioniert denn nun ne eintrümmige Fahrkunst? Bei der zweitrümmigen ist mir das klar, das Kunstkreuz der Stangenkunst schiebt immer eine Seite runter und die andere Seite wird hoch gezogen, aber wo ist das Gegenstueck (gewicht) bei einer Eintrümmigen Fahrkunst?

Verfasst: Mo. 18. Okt 04 18:53
von Oberhutmann
Hallo, sorry hast natürlich recht. Ich war ganz auf "Cornish" eingeschossen und vergaß daß Fahrkunst gefragt war.

Verfasst: Mo. 18. Okt 04 19:55
von Reinhard_Geisler
In der Tat fragt man sich, was so eine eintrümige FK soll...
es kann ja wohl kaum das gesamte Gewicht gehoben werden.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Gegenseite in einer
Pumpenkunst steckt; Sozusagen als Sparversion mit
Doppelnutzen, wenn man Platz/Material/Geld sparen will.

Verfasst: Mo. 18. Okt 04 19:59
von Karlheinz_Rabas
Hallo Thomas,

danke, genau so ein Bild habe ich gesucht.

Bitte korrigiere noch die Tabelle Ruhr-Revier. Die Zeche Zollverein, Schacht 1, liegt in Essen-Katernberg und nicht in Essen-Werden. Das ist genau das andere Ende von Essen. Werden liegt im Süden an der Ruhr, Katernberg im Norden und grenzt an Gelsenkirchen.

Viele Grüße
Karlheinz Rabas

Viele Grüße

Verfasst: Mo. 18. Okt 04 20:04
von kapl
@Thomas: Hast du ZBHS 1861 als Kopie vorliegen?
Eine Kopie wäre interessant.
GA
Kapl

Verfasst: Di. 19. Okt 04 10:00
von Thomas_Krassmann
Im allgemeinen befinden sich bei einer eintrümmigen FK in regelmässigen Abständen Gegengewichte im Schacht installiert, so etwa alle 50 Höhenmeter, was natürlich einen erheblichen Aufwand in Sachen Holzkonstruktion und Raumgrösse erfordert. Auch mir ist schleierhaft, warum sich in Cornwall und im Ruhrgebiet diese wenig effektive Form der FK durchgesetzt hat.

GA

Thomas

Verfasst: Di. 19. Okt 04 11:39
von MichaP
regelmäßige abstände machn schon sinn, wenn man mal an den verschleiß denkt und an die lager - die gleichmäßige lastverteilung hat auch einen gleichmäßigen verschleiß zur folge.
ABER: alles, egal ob pumpe oder gegengewicht (wie auch immer) ist höchst spekulativ. man sollte einfach mal eine kosntruktionszeichnung oder ein modell davon begutachten, dann ist man schlauer, alles andere ist im trüben fischen um eine faulen karpfen zu fangen.
ich glaube nicht das man da sinnlos energie verpulvert hat und ich glaube auch nicht das eine pumpe mit dran hing. es ging IMHO um platzersparniss.
man müsste mal die standfestigket des umgebnden gebirges betrachten, den aufwand der nötig war um schächte im großen querschnitt zu schaffen, die dinge die die schächte noch leisten sollten etc. etc... dann kann das alles ganz schnell sinn machen

Verfasst: Di. 19. Okt 04 11:53
von Thomas_Krassmann
Hier zwei Links zur Webseite der Laxey mine / Isle of Man mit der drottigen eintrümmigen Fahrkunst :

http://www2.iomtoday.co.uk/hosted/mines ... 20MINE.htm

Section of mine : zeigt ein Profil des Fahrkunstschachtes mit der Lage von zwei der drei Ausgleichsgewichte, das oberste befand sich nur wenig unter der Hängebank.

The machinery (anklicken) gibt nähere Infos zur FK und unten eine sehr schöne Animation einer eintrümmigen FK

GA

Thomas

Verfasst: Di. 19. Okt 04 13:02
von Karlheinz_Rabas
Hallo Thomas,
danke für den Hinweis. Die Animation ist wirklich schön.

Um die Diskussion über den Antrieb und das Gegengewicht zu beenden: In der Zeitschrift "Der Berggeist", 2. Jahrgang, Nr 15, S. 177f. und Nr. 16, S. 188f. gibt es eine genaue Beschreibung der Antriebseinrichtung der Fahrkunst auf der Zeche Zollverein, Schacht 1.

an Karsten Plewnia.
Der Hinweis in der ZBHS 1861 ist nur 15 Zeilen lang. Er verweist ebenfalls auf die vorstehenden Ausführungen in der Zeitschrift "Der Berggeist". Eine Kopie kannst du gerne von mir bekommen.

Glückauf
Karlheinz Rabas

Verfasst: Di. 19. Okt 04 13:15
von Michael Kitzig (†)
hab noch mal nachgedacht...
fahrkünste hatten üblicherweise fangeinrichtungen, damit bei einem gestängebruch der schaden auf einen teilbereich begrenzzt wird.
wenn man die über die fangrollen laufenden ketten auf der anderen seite statt mit dem zweiten trum mit einem etwa gleich schweren gewicht belastet, hat die maschine nur noch die nutzlast zu bewegen:
Bild
natürlich erscheint es sinnvoll, im zweiten trum eine pumpenkunst zu bedienen; jedoch sieht man in den abbildungen nichts von dem dazu erforderlichen gestänge.
ga
michael

Verfasst: Di. 19. Okt 04 14:48
von Thomas_Krassmann
Hallo Karl Heinz

kannst Du mir den Text des angegebenen Zitates bitte einmal als Kopie zukommen lassen ?


@ Michael : So eine Lösung wäre wohl in der Tat sinnvoll gewesen, aber offenbar wurde sie nicht realisiert





Danke und Glück Auf

Thomas

Verfasst: Di. 19. Okt 04 18:08
von Karlheinz_Rabas
Hallo Thomas,
es sind mehrere Seiten. Gib mir doch bitte per Email deine Postanschrift,ich sende dir dann Kopien zu.

karlheinz.rabas@t-online.de

Gruß
Karlheinz

Verfasst: Di. 19. Okt 04 20:08
von Gesenk
In der Berg- und hüttenmännischen Zeitung von 1852 gibt es auf Seite 548 eine Beschreibung einer eintrümmigen Fahrkunst auf der Fowey-Consolsgrube in Cornwall. Leider ohne Abbildung. Dort wird auch die Sache mit den Gegengewichten beschrieben.

Verfasst: Mi. 20. Okt 04 19:24
von Karlheinz_Rabas
Bei der Suche in der Literatur habe ich noch die nachfolgende Skizze des Antriebs der eintrümmigen Fahrkunst der Zeche Zollverein, Schacht 1, gefunden.
Bild

Verfasst: Di. 30. Nov 04 18:04
von Trommen
Hier gibt es die animierte (leider noch nicht ganz fertige) 2-trümmige Fahrkunst der Zeche Gewalt in Essen.

http://www.foerdergerueste.de/gewalt.1.swf


Gruß & Glückauf
Achim

Verfasst: Di. 30. Nov 04 18:14
von Björn
[quote=Trommen](leider noch nicht ganz fertige)[/quote]
Sieht aber schon sehr gut aus!!!!
Ich kenne keine Animation im Netzt die so gelungen ist

Björn

Verfasst: Mi. 01. Dez 04 21:14
von Trommen
Ich habe die Animation von Gewalt jetzt bis auf das Pleuel und das Schubgestänge fertig gebastelt. Sogar zwei Bergleute und ein Maschinist sind eingebaut, der eine Bergmann fährt aber leider nur stupide auf und ab. Aber das werde ich auch noch verbessern...

http://www.foerdergerueste.de/gewalt.1.swf

Gruß & Glückauf
Achim

Verfasst: Fr. 03. Dez 04 20:51
von Trommen
Hab' da aber noch eine Problem in meiner Animation. Vielleicht kann ja jemand helfen. Gehört zwar eigentlich nicht hier rein(da 2-trümmig), aber einen neuen thread wollte ich nicht aufmachen.

Problem:
Sind die Standplatten der Befahrung eigentlich immer quadratisch (4-eckig) gewesen? Ich kann mir das kaum vorstellen. Oder musste der Befahrende jeweils auf einer Bühne absteigen und nicht wie von mir gedacht "umspringen". Die Standfläche scheint mir zu klein zu sein und beim Gegenlauf sind böse Quetschungen vorprogrammiert!!???

Aus meiner vorliegenden Zeichnung (Seitenansicht) werde ich da nicht schlau...??

Ansonsten kann ich mir wegen der recht beengten Bauweise auch folgendes Profil der Standplatten vorstellen.

Bild

Hat jemand eine Idee?

Gruß & Glückauf

Verfasst: Fr. 03. Dez 04 21:08
von micha2
Bei zweitrümmigen Fahrkünsten wird man wohl immer von einer rechteckigen "Standplatte" zur anderen wechseln. Das geht im Umkehrpunkt ja auch sehr gemächlich, selbst bei beengten Verhältnissen! Habe jedenfalls bisher immer nur die einfachen (rechteckigen) Standplatten gesehen. Und von umspringen :) kann hier wohl nicht die Rede sein...
Hier wird aber Thomas Krassmann als Spezialist wohl mehr wissen!

GA Micha2

Verfasst: Sa. 04. Dez 04 6:43
von Björn
Wie sieht deine Vorlage denn aus?

Ich kenne das auch nur mit rechtekigen Platten.
Und das die Platten "zwischen" den Gestängen laufen habe ich auch noch nicht gesehen
(ich kenne aber auch nur einige der alten Harzer Fehrünste)
Bild
Fahrkust im Samson

Björn