Das Forum der GAG

Hallo!

Ich bin auf der Suche nach Gleichgesinnten im Raum Siegerland/Westerwald, die sich für Altbergbau interessieren. Das Thema fesselt mich, seit ich vor zwei Jahren nach Kirchen gezogen bin - unter meiner Wohnung läuft angeblich ein Wasserlöungsstollen, zwei Bunkerstollen sind auch drin, vom Balkon Blicke ich auf zwei Stollenmundlöcher, ein paar hundert Meter weiter ist im Wald ein kleiner Tagesbruch usw. usw. - wer in der Gegend wohnt weiß ja, wie durchlöchert die Berge hier sind.

Die Besucherbergwerke im Umkreis von 75km habe ich langsam alle durch, aber die Leute da haben sich aber meist nett eingerichtet und scheinen nur mäßiges Interesse an Jungspunden (bin 26) zu haben.

Zur Zeit plane ich, Bergbauobjekte im Siegerländer Spateisensteinbezirk kartographisch zu erfassen und die Daten mit logischen Verknüpfungen per Web und WAP abrufbar zu machen (arbeite als Webentwickler). Vielleicht findet sich irgendwann ja auch ein Sponsor, der kleine Täfelchen mit Objektnummern stellt. Im Moment scheitert es noch am fehlenden GPS, aber das bekomme ich in den nächsten Wochen.

Falls Ihr also noch jemanden sucht, der mit anpacken kann und will... hier bin ich

Gruß, Marcel

Zur Zeit plane ich, Bergbauobjekte im Siegerländer Spateisensteinbezirk kartographisch zu erfassen und die Daten mit logischen Verknüpfungen per Web und WAP abrufbar zu machen (arbeite als Webentwickler).

Ich besorge schon mal Zement, Sand und Kies.

Ich besorge schon mal Zement, Sand und Kies.

Hallo Grubenschlumpf.
deshalb wirst Du hier für Dein Vorhaben keine Freunde finden. Solche Daten macht man nicht öffentlich verfügbar !!!
Als erstes kommen die, die alles zu Geld machen, dann die, die nur zufrieden sind wenn sie zerstören können und zu guter letzt kommt die Betonpumpe, weil dort plötzlich so viel los ist, dass das eine große Gefahr darstellt.
Also sammle alle Daten mach was Du willst, aber bitte veröffentliche sie nicht!

GA

Doch, Grubenschlunpf, veröffentliche sie, damit andere auch was davon haben und du bei deinem hoffentlich noch fernen Ableben kein Wissen mit ins Grab nimmst, nach dem andere lange suchen müssten. Was man wirklich an Details preisgeben muss und was nicht, wirst du verantwortlich selbst entscheiden. Was auf jeder öffentlichen topografischen Karte steht, braucht man nicht geheim zu halten. Ansonsten würde ich gern mehr über das Projekt wissen, bevor ich mir ein vorschnelles Urteil bilde. Der "Alles Meins!"-Mentalität halte ich entgegen: Man kann nur schützen, was man kennt. Früher oder später wird man Verbündete bei Behörden und in der Öffentlichkeit suchen müssen.

Friedolin hat geschrieben:...wirst Du hier für Dein Vorhaben keine Freunde finden. Solche Daten macht man nicht öffentlich verfügbar !!!

Naja, die meisten Objekte kannst Du auf jeder TOP50 finden. Dann gibt es Objekte wie offene Stolleneingänge, die ich mühevoll suchen musste und um deren weitere Zugänglichkeit auch ich bange - solche Objekte werden natürlich nur Leuten zugänglich gemacht, die ich kenne (oder noch kennenlerne ).

Dann gibt es hier haufenweise nicht oder nur teilweise öffentlich zugängliche Stollen. Deren nichtöffentliche Bereiche will ich dokumentieren und so auch anderen Interessierten einen Eindruck vermitteln.

Die Idee ist einfach, die hier massenhaft vorhandenen Relikte des Bergbaus in einen historischen Kontext zu stellen. Wie heisst die Grube? Was wurde gefördert, wieviele Leute haben hier gearbeitet, in welchem Zeitraum wurde gefördert... Was passierte lokal, national und international in diesem Jahr?

In ferner Zukunft stelle ich mir das so vor: Du läufst durch den Wald und kommst an einem zugemauerten Stollenmundloch vorbei. Da hängt eine kleine Tafel mit einer Nummer und der Adresse der Webseite. Diese rufst Du dann zu Hause oder per WAP auf und bekomst Infos zu diesem Objekt. Außerdem kannst Du Dir andere Objekte in der Umgebung anzeigen lassen.

Im ersten Schritt wird man sich aber vor dem Waldspaziergang auf der Webseite informieren müssen und dann bestimmte Objekte gezielt ansteuern. Dafür kriegst Du z.B. Kartenausschnitte oder GPS-Koordinaten. Außerdem kannst Du nach Objekten in der Nähe von Grubenwanderwegen suchen und dynamisch ausdruckbare Dossiers für eine Wanderung zusammenstellen.

Geplant sind des weiteren drei Benutzergruppen:
- Der Pöbel
- Forscher
- Eingeweihte

Der Pöbel bekommt nur die für Laien interessanten Objekte angezeigt, die Forscher bekommen alles angezeigt, mit Ausnahme gefährdeter Objekte (z.B. offene oder leicht aufzuwältigende Stollen) - die sind den "Eingeweihten" vorbehalten.

Du siehst: Ich hab mir schon den ein oder anderen Gedanken gemacht

Gruß, Marcel

Hallo Marcel,

das liest sich schon ganz anders als:

Bergbauobjekte im Siegerländer Spateisensteinbezirk kartographisch zu erfassen und die Daten mit logischen Verknüpfungen per Web und WAP abrufbar zu machen

Nach dem ersten Beitrag konnte man durchaus von einer ungefilterten Zugriffsmöglichkeit ausgehen. Und ob Objekte in topo Karten eingetragen sind oder nicht, wenn im Netz was darüber berichtet wird, müssen alle da rein. Und leider, leider eben nicht nur solche wie wir, die nur mit dem Fotoapparat und dem Maßband bewaffnet sind.

Na dann viel Spaß und Erfolg !

@ Waldschrat
Nicht alles gleich im Web zu veröffentlichen hat überhaupt nichts mit "Alles Meins" Mentalität zu tun !!!

Glück Auf !
Friedhelm

Friedolin hat geschrieben:Nach dem ersten Beitrag konnte man durchaus von einer ungefilterten Zugriffsmöglichkeit ausgehen.

Stimmt, aber das lag daran, daß es mir eigentlich darum geht, Leute aus der Umgebung zu finden mit denen ich auch mal "auf Tour" gehen kann. Alleine oder mit eher beiläufig interessierten einen Stollen zu befahren widerspricht meinem Sicherheitsempfinden. Das Projekt habe ich nur erwähnt, um ein wenig zu umschreiben, wo meine Interessenschwerpunkte liegen.

Also Leute, wo seid Ihr?

Gruß, Marcel

Sprech doch mal die Leute an, die den Stahlberger Stollen in Hilchenbach-Müsen betreuen (einfach im Bergbaumuseum/Stollen in Müsen ansprechen)

alterbergbau.de hat geschrieben:Sprech doch mal die Leute an, die den Stahlberger Stollen in Hilchenbach-Müsen betreuen

Da war ich letzte Woche, war klasse. Die planen sogar, den öffentlich begehbaren Teil in ein paar Jahren noch zu erweitern. Ich denke, ich werde die in der Tat mal ansprechen.

Gruß und Glück auf!
Marcel

Alles mal zu dokumentieren finde ich gut. Aber wozu die Arbeit, wenn man dann sein Wissen für sich behalten will? GPS Daten würde ich auch nicht veröffentlichen, besonders bei offenen oder leicht zu öffnenden Stollen. Die Betongefahr besteht leider immer.
In "meinem" Rhein-Sieg-Kreis gibt es natürlich nicht so viele und große Bergwerke, die ich nach und nach abwandere und die Reste dokumentiere.
Ich hatte auch schon mal die Idee einer Webmasterrunde. Es gibt einige Webmaster, die in Ihrer Region doch viel erkundet haben. Wenn die sich jetzt zusammen schließen, könnte doch jeder mal eine Wanderung/Führung in seinem Gebiet organisieren. Natürlich sollte der Kreis nicht zu groß werden.

Viele Grüße

Martin Klein

Ich stimme Martin zu und seine Idee, eine kleine Runde von Insidern zu bilden - das ist doch eigentlich auch Sinn diese Forums ??
Eine Veröffentlichung meiner "Forschungen" habe ich bislang auch nicht gemacht, da ich mir über mögliche Folgen (Besucheransturm, Sperrungen, Versiegelungen...) sehr unsicher bin. Tatsächlich scheint es (natürlich regional unterschiedlich) so zu sein, dass eine Menge altbergbaulicher Objekte auf Karten eingezeichnet sind, auch in heimatkundlicher Literatur beschrieben werden - den großen Ansturm der Möchtegern-Forscher erzeugt dies in aller Regel nicht !! Dagegen ist eine detaillierte Veröffentlichung mit Anfahrtsskizze usw. sozusagen eine Einladung an alle - mit allen negativen Folgen.
Eine interne Info-Weitergabe innerhalb eines kleinen eingeweihten Kreises finde ich okay, es geht wohl nicht anders. Ähnliches ist mir vom Hörensagen zum Beispiel auch aus dem Kreise der Naturschützer bekannt; auch hier werden Infos über Orchideen-Standorte oder auch über Fledermaushöhlen nur an den "inneren Zirkel" verbreitet. In Publikationen werden diese Angaben dann stark "kastriert", als Ortskundiger kann man natürlich immer noch etwas damit anfangen...

Glück auf Marcel,

bin auch in Deiner Ecke unterwegs. Wo wohnst Du, etc???

Vielleicht kann man sich ja mal treffen bzw. Erfahrungen austauschen.

Mail mich mal an.

Grüsse

minedog

grubenschlumpf hat geschrieben: Die Idee ist einfach, die hier massenhaft vorhandenen Relikte des Bergbaus in einen historischen Kontext zu stellen. Wie heisst die Grube? Was wurde gefördert, wieviele Leute haben hier gearbeitet, in welchem Zeitraum wurde gefördert... Was passierte lokal, national und international in diesem Jahr?

Ein sehr ehrbares Anliegen.
Das sind die Informationen die die meisten Leute interessieren oder hoffentlich das Interesse am Bergbau wecken könnte.

grubenschlumpf hat geschrieben: In ferner Zukunft stelle ich mir das so vor: Du läufst durch den Wald und kommst an einem zugemauerten Stollenmundloch vorbei. Da hängt eine kleine Tafel mit einer Nummer und der Adresse der Webseite. Diese rufst Du dann zu Hause oder per WAP auf und bekomst Infos zu diesem Objekt. Außerdem kannst Du Dir andere Objekte in der Umgebung anzeigen lassen.

Für die meisten Leute ist es mit Sicherheit interessanter direkt vor Ort die notwendigen Informationen lesen zu können.
Es wäre natürlich auf jeden Fall gut auf weitere Informationen per Internet zu verweisen.

grubenschlumpf hat geschrieben: Im ersten Schritt wird man sich aber vor dem Waldspaziergang auf der Webseite informieren müssen und dann bestimmte Objekte gezielt ansteuern. Dafür kriegst Du z.B. Kartenausschnitte oder GPS-Koordinaten. Außerdem kannst Du nach Objekten in der Nähe von Grubenwanderwegen suchen und dynamisch ausdruckbare Dossiers für eine Wanderung zusammenstellen.

Ich glaube so etwas werden die Wenigsten tun.
Wenn jemand jedoch an einem zugemauerten Stollen vorbei kommt und es für ihn nicht nur ein unbekanntes (gefährliches) Loch ist weil mit diesem Loch eine Geschichte und Vergangenheit verknüpft ist, wird die Meinung eine Andere sein.
In jedem Fall wird das Interesse an der Vergangenheit so doch deutlich mehr angeregt als nur mit ausgewählten exponierten Besucherstollen und Bergwerken.

Ein heikles, vielfältiges Thema. Karsten hat einerseits recht, wie ich aus eigener Erfahrung beim Gestalten einer Wanderkarte weiß. Die Leute haben es gern einfach. Die meisten kaufen lieber eine Karte als sie sich auszudrucken und gehen die Wege, die dort angegeben sind, statt sich selber was zusammen zu stellen.
Dauerhafte Markierungen und Tafeln vor Ort sind gut, können auch ansprechend gestaltet werden, kosten aber Geld, meist auch Pflege und das Einverständnis des Grundeigentümers. Wer kann garantieren dass er so was die nächsten 25 Jahre in Schuss hält?
Ein Webangebot dagegen kostet fast nichts, noch nicht einmal Mühe wenn man Spaß daran hat. Es gibt übrigens schon diverse Portale wie z.B. Geolife.de wo man Wanderrouten up- und downloaden kann.
Ich möchte dir dennoch nicht abraten, Grubenschlumpf, denn wenn du mal so ein Kataster fertig hast kannst du damit bei den entsprechenden Stellen hausieren gehen, um es für einen real zu schaffenden Wanderweg zu nutzen. Wer vermarktet denn Touristik in eurer Region? Da müsstest du dich mal umhören, was die für Vorstellungen haben, wo es Entwicklungsmöglichkeiten gibt und evtl. auch Fördermittel. Wenn du genaueres wissen willst, PM an mich.

Glück auf!

Glückauf Marcel,

im Feld würde ich auch helfen. Die räumliche Nähe würde es möglich machen. Nur für die EDV-Umsetzung habe ich nicht so das Händchen. Bei Interesse einfach mal ne PN schicken.