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Verfasst: Mi. 28. Aug 02 15:24
von Gast
Hallo und Glück auf,
ich suche Infos zum ehemaligen Wismut-Objekt 02 In Oberschlema, genauer zum Gallus- und zum Bockslochstollen samt Schacht 7 und 7b.
Die Chronik der SDAG ist hier nicht sonderlich aufschlussreich.
Vielleicht kann mir jemand behilflich sein?
MfG, Azidos
Verfasst: Do. 10. Okt 02 10:31
von Gast
Verfasst: Do. 10. Okt 02 11:51
von Kaj_Todt
Vielen Dank Boeordi,
den link kannte ich schon.
Ich habe ja auch die Risse von beiden Stollen, nur fehlt mal jemand, der mir sagt, wo sich das Objekt genau befand. Wer die örtlichen Gegebenheiten dort kennt, weiss, das Tal ja mittlerweile "renaturiert" ist (mein Vorschlag zum Unwort der Dekade nach der Wende!). Die Frage ist, ob sich die Anlage im Senkungsgebiet befindet, oder ausserhalb. Und wenn es geht, halt wo sie sich genau befindet. Die Chronik der Wismut schweigt sich darüber aus
:rolleyes:
Trotzdem Danke für die Mühe

Verfasst: Do. 10. Okt 02 23:38
von Schwarzer
Hey Kaj,
schau Dir den Riß in der Chronik doch nochmal genau an, beide Stolln befinden sich nordöstlich der Schächte 14, 14b, 14c und 7 (rot gekennzeichnet!!!). Sie liegen also gerade noch so (Gallusstolln) auserhalb des Senkungsgebietes genau oberhalb der Ex-Blaufarbenfabrik. Ich schätze aber mal das die Mundlöcher im Zuge der Haldensanierung auf Nimmerwiedersehn im Zuschütungsnirvana verschwunden sind

Verfasst: Fr. 11. Okt 02 18:47
von Kaj_Todt
Hm, jetzt wo dus sagst? Stimmt. Naja, fehlen noch die Schächte....
Die Mundlöcher sind hin, das ist wohl klar, aber die BS(I) geht ja auch irgendwie da rein....
Verfasst: Di. 15. Okt 02 18:15
von Gast
Hallo,
ich habe Heute eine nicht so gute Nachricht über Schlema
erhalten.
Angeblich (etwas Hoffnung besteht noch) sind einige der Schächte mit Absicht geflutet worden.
Ich hänge da jetzt an einem ehemaligen Bergmann aus der Gegend und warte auf weitere Info's.
Eigentlich sollte der mir etwas zu den Stollen oder den von Euch hier angesprochenen Schächten sagen - damit hatte ich dann nicht gerechnet.
Hoffentlich ist da nichts dran.

Verfasst: Di. 15. Okt 02 22:27
von Schwarzer
Die Schächte von Niederschlema werden bereits seit 1990 systematisch bis zum Niveau des Markus-Semmler-Stolln geflutet und das betrifft alle Schächte und auch in den Schächten von Oberschlema steigt somit zwangsweise das Wasser, die meißten sind ohnehin verfüllt. Was ist daran traurig? Befahren kann man solche Schächte ohnehin nicht.
Verfasst: Mi. 16. Okt 02 7:35
von Kaj_Todt
wer lesen kann, ist klar im vorteil mario

Verfasst: Mi. 16. Okt 02 12:22
von Schwarzer
@Kaj
Wieso? Was hab ich da denn jetzt falsch gelesen???
Was meinst Du übrigens mit BS(I)?
Verfasst: Mi. 16. Okt 02 12:49
von Gast

Hmmm,
so wie ich das verstanden habe, geht es doch wohl darum, wie die Leutchen von BS(I) - Gruppe? - noch einen Zugang haben.
Eine Möglichkeit scheidet ja wohl aus - Mundlöcher bzw. Stollen verschüttet - zugemauert - jedenfalls dicht.
Bleibt ja noch ein oder mehrere Schächte.
Wenn die auch geflutet wurden - was dann?
Verfasst: Mi. 16. Okt 02 12:52
von MichaP
also bei BS(I) hat der kaj nur daneben getippt.
also kurzes abkürzungs-1x1
BS, BeSi (umgangston in Thühringen) oder auch BerSi (letzteres oft in sachsen gebräuchlich) = Bergsicherung
BSI = Bergsicherung Ilfeld (in thüringen sehr oft am arbeiten!)
alles klar?!

Verfasst: Mi. 16. Okt 02 21:23
von Schwarzer
Achso, also in Oberschlema, sind Schächte zum Teil schon noch zugänglich zwecks Sicherungsarbeiten, dann wahrscheinlich von Seiten der BS(S)

Bergsicherung Schneeberg. Aber grundsätzlich wird in Zukunft alles unterhalb dem MSS unter Wasser stehn. Aber für private Befahrungen sind derartige Anlagen Tabu, weil zu gefährlich. Die Stolln sind wohl alle verschüttet

Verfasst: Do. 17. Okt 02 18:03
von OHo
Hallo,
bis der MS Stollen Saniert ist und wahrscheinlich bis in alle
Ewigkeit wird das Wasser nicht über die minus 60m S. steigen!
Wiso soll Bi Altbergbau gefährlicher sein als anderer?
Der Bersi ihr Revier geht nur bis zur Ziegenschleppe."Beim Rest
saniert sich jemand selbst."
GA OHo.
Verfasst: Do. 17. Okt 02 23:27
von Schwarzer
Wiso soll Bi Altbergbau gefährlicher sein als anderer?
So hab ich das net gemeint. Nur Saigerschächte fraglicher Teufe zu befahren heisst, zumindest privat ohne BS-Baustelle abseilen. Und das ist ja denk ich schon sehr gefährlich. Und die alten Schächte in schlema fallen halt alle in diese Kategorie. Stollnbefahrungen zB. sind was anderes, aber oben genannte sind meines Wissens wirklich nicht mehr zugänglich

Verfasst: Fr. 18. Okt 02 7:01
von Kaj_Todt
Danke Micha, war wirklich vertippt

@Mario: Wenn die Stollen knapp ausserhalb des Sekungsgebietes liegen, liegen sie auch automatisch oberhalb M-S-S Niveau, und somit das ganze Objekt. Die Stollen sind defintiv nicht verfüllt, wenn dann nur die Mundlöcher. Die ganze Anlage ist recht gross, also muss auch jemand regelmässig kontrollieren, wie es darin ausschaut, und dieser jemand braucht einen Zugang (richtig beoerdi!). Und die Teufe des Schachtes kann man je selbst in der Chronik rausfinden, so tief waren die nämlich nicht ( max. 30-50m ).
Verfasst: Fr. 18. Okt 02 11:46
von Der_Erzbergmann
Kennt jemand der Mitlesenden die Bergschadenkundliche Analysen von 71 und 95 von Schlema-Alberoda? Demnach dürfte nach dem Ende der untertägigen Sanierung nicht mehr viel offen bleiben aus der MS-Sohle. Alles darunter wird geflutet, auch die -60mS.
Verfasst: Fr. 18. Okt 02 14:50
von OHo
Wiso soll Bi Altbergbau gefährlicher sein als anderer?
So hab ich das net gemeint. Nur Saigerschächte fraglicher Teufe zu befahren heisst, zumindest privat ohne BS-Baustelle abseilen. Und das ist ja denk ich schon sehr gefährlich. Und die alten Schächte in schlema fallen halt alle in diese Kategorie.

Und wo ist da der Unterschied zu anderem Altbergbau?
GA OHo.
Verfasst: Fr. 18. Okt 02 14:59
von OHo
Demnach dürfte nach dem Ende der untertägigen Sanierung nicht mehr viel offen bleiben aus der MS-Sohle. Alles darunter wird geflutet, auch die -60mS.
Was ist eigentlich mit dem neuen Stollen der an der
Wasseraufbereitung unweit der 371 liegt.
Der kommt unterm MS St. ein!,und erschließt auch mehrere
quadratkilometer Grubenfeld. Das reicht für ein paar Monate Exkursionen.
GA OHo.
Verfasst: Fr. 18. Okt 02 22:48
von Kaj_Todt
nochmal für den erzbergmann: die anlage von der hier die rede ist, liegt ÜBER dem niveau des markus-semmler-stollens!
und wer das gutachten richtig liesst, wird auch herausfinden, das der flutungsplan nicht alle grubenteile erfasst, da einige seperat liegen, oder aber die wasserführung verändert wurde.
Verfasst: So. 20. Okt 02 0:47
von Schwarzer
@Kaj
Die Schächte in diesem Gebiet sind definitiv verfüllt oder überschüttet (durch Halden) oder verplompt im Tal Scht.7 usw.
@Oho
Schächte der Wismut AG sind net gefährlicher wie entsprechende Altbergbau-Saigerschächte.
Saigerschächte über 10m Teufe zu befahrn ist halt gefährlich.
Verfasst: So. 20. Okt 02 11:51
von Kaj_Todt
Das die fraglichen Schächte überschüttet worden, mag möglich sein, stimmt wohl auch. Mehr sag ich da dann auch nicht mehr dazu, den die Dikussion läuft sich daran tot und schweift vom eigentlichen Thema zu weit ab.
Ob es nun gefährlich ist, einen Schacht zu befahren, darf jeder für sich selbst entscheiden, man muss ja selbst wissen, was man sich zutraut oder nicht. Ich werd da niemandem Vorschriften machen.
Verfasst: Mo. 21. Okt 02 11:04
von MichaP
Saigerschächte über 10m Teufe zu befahrn ist halt gefährlich.
einen saigerschacht zu befahren ist mit der richtigen ausrüstung nicht gefährlicher als in einen stollen zu gehen. dabei spielt es keinerlei rolle ob der schacht 5, 10 oder auch 50 meter tief ist. das einzigste was dann unterschiedlich ist ist die empfindung des ganzen im kopf. bei 50 meter "nichts" unter sich füllt sich manch einer mehr in gefahr als bei 10 meter, wenn man runterfällt ist aber beides sehr schlecht.
wirklich entscheidend ist die qualität und der zustand der auffahrung. wenn ich die wahl habe durch 50 meter bruch und brassel zu kriechen, oder mich alternativ 50 meter sauber abzuseilen, dann bin ich im schacht. 50 meter hohlraum können einem nicht auf denm kopf fallen und am seil bin ich sicher verankert.
sicherlich: schachtbefahrung erfordern eine ausrüstung die was
taugt und mit der man sich auch
auskennt und mit der man übt und trainiert - auch für den
ernstfall. und: man sollte auch körperlich den anforderungen gewachsen sein.
Verfasst: Mo. 21. Okt 02 22:18
von Schwarzer
Ok, das schweift wirklich vom Thema Schlema ab

Aber Micha das entscheidente ist meiner Meinung net das drunter sondern das drüber. Ich möchte keinen Kiesel aus 30 m Höhe aufm Kopf haben, da hilft auch kein Helm mehr

Verfasst: Di. 22. Okt 02 16:35
von MichaP
der kiesel kann dir überall auf den kopf fallen.
aber im ernst - ein wenig rieselt es meistens, aber die "gröberen sachen mussen schon entfernen, aber das ist ganz normales schicherheitsdenken und selbstverständlich!
letzendlich gilt nur eins: jeder wie er kann und vorallem will!

Verfasst: Di. 06. Mai 03 4:23
von Gast
Gebirgsschlag im Raum Aue/Schlema!
Im April hat's im Auer Raum gewackelt. In ca. 1.7km Tiefe gabs einen Gebirgsschlag. Die Ursachen sollen laut Wismut Gmbh sowohl in den natürlichen geologischen Gegebenheiten, als auch in in den Veränderungen, die beim Erzabbau im Gebirge entstanden sind, liegen. Hinzu kommt das die Grube Aue im Zuge der Sanierung geflutet wird- dabei bauen sich Spannungen auf, die sich in diesen Gebirgsschlägen entladen können.
In den vergangenen 10 Jahren wurden im Bereich dieser Lagerstätte über 1200 seismische Ereignisse registriert. Dieser letzte hier gehörte zu den 10 stärksten.
Da wirds zumindest untertage einiges zusammengehauen haben!!!??????????????????????????????????

Verfasst: Mi. 25. Jun 03 13:08
von Gast
@Kai:
Da ist jetzt ein neuer dicker Wälzer über Schlema herausgegeben worden. "Uranbergbau contra Radiumbad". Darin gehts um die Auswirkungen des Uranbergbaus der SAG/SDAG Wismut auf die Gemeinde Radiumbad Oberschlema 1946-1955! Hab selber noch nicht die Zeit gehabt es durchzulesen. 464 Seiten, vielleicht is da was dabei, was dir beim Gallusstollen usw. helfen kann. Ausserdem irre Bilder von Schlemaer Häusern in der Deformationszone, wie sie sich langsam auflösen.
