@Uran:
Richtig, der Kippenhain-Stolln war es.
Seit etwa drei Wochen gehen teils bewegende Nachrichten durch Presse, Internet, Radio und Fernsehen.
Der Kippenhain-Stolln war eigentlich immer korrekt erwähnt.
Ich gebe mal einen Kurzbericht zum Geschehen. Zugrunde liegen bei allem Medienberichte.
Es begann mit der Entdeckung eines E-Bikes und eines Rucksacks, die unweit eines "Lochs" parallel der Sehmatalstraße aufgefunden wurden. Als diese am Folgetag immer noch da lagen, schaute "man" sich das näher an. Unklar ist mir, wie es dann in der Meldekette weiter ging. Man ging also davon aus, dass "jemand" da eingestiegen sei und stellte fest, dass ein Befahrer fehlt bzw. vermisst wurde. Danach schaute man sich das "Loch" an und stellte fest, dass es ein (einbetoniertes
) Fass gab, dem Deckel und Boden fehlten und das dieses an die Firste des Stollns führte. Nun nahm das Ganze seinen Lauf ...
Im Stolln, ca. 60 Meter nach dem Zugang fand man einen "zylindrischen Körper", der später als explosiv identifiziert und durch Spezialisten übertage unschädlich gemacht wurde. Unmittelbar dahinter war der Stolln verschüttet bzw. verbrochen. Aufgrund des Sprengkörpers ermittelten zuständige Beamte der Polizei. Dabei wurde auch das persönliche Umfeld des Vermissten untersucht. Misteriös erschien auch, dass die im genannten Rucksack befindlichen Utensilien, die man dem vermuteten Ansinnen zuordnete, draußen geblieben sind. Am Geschehen beteiligten sich das Oberbergamt, das THW, die Feuerwehren einschließlich dem Rettungszug, die Bergsicherung und die Polizei.
Es wurde auch mit Endoskopen und akustischen Geräten gearbeitet. Man hatte weiter ein Gerät im Einsatz, was Herztöne oder ähnliches feststellen kann. Es wurde zudem das Mundloch des Schreckenberger Wasserleitungsstolln freigelegt und dort nach Wegen und nach dem Vermissten gesucht. Ziemlich zum Schluss der Suche wurde mit Fährten- und Leichensuchhunden gearbeitet, die jedoch erst zum Unglücksort gebracht werden mussten.
Alles in allem wurde abschließend verlautbart, dass der Vermisste im Grubengebäude ist, es nicht wieder andernorts verließ und die letztgenannten Hunde schlugen im Bereich des Lichtlochs und an der Einstiegsstelle an. Hier wurde zunächst widersprüchlich berichtet, was dann aber keine Erwähnung mehr fand. Sei es drum.
Schließlich lief letzten Freitag ein abschließendes Statement des Bürgermeisters der Stadt Annaberg-Buchholz im MDR-Sachsenspiegel (Abendsendung). Dort wurden die Ereignisse, die Maßnahmen und die Schlussfolgerungen kommentiert.
Kurz sah man eine Zeichnung, welche die Unglücksstelle nebst Lichtloch mit Verbruchmassen zeigte.
Ich selbst konnte das Lichtloch nur auf einen sehr frühen Riss entdecken. Sicher sind auch nicht alle Risse im Online-Archiv verfügbar.
Ich denke, damit ist genug gesagt. In sozialen Medien hyperventilierten militante Gegner solcher Erkundungen und die üblichen Zyniker, die den Stein der Weisen immer wieder finden. Dem gegenüber stehen Retter, die sich vermutlich rechtfertigen sollen, Behörden und Verantwortliche, die Entscheidungen aus Sicht der Allgemeinheit treffen müssen und da sind Angehörige, die im Schmerz und in Ungewissheit leben.
Eine alles in allem erdrückende Gemengelage!
Ich wünsche seinen Freunden, den sich ihm Nahefühlenden und vor allem den Angehörigen baldigen Trost.
Das Risswerk kann hier eingesehen werden:
https://archiv.sachsen.de/archiv/bestan ... _id=204708