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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Fr. 24. Mai 13 11:40
von Mannl
Sehr plausibel erklärt ! Danke !
Die Frage ist, ob man im Landratsamt auch so denken kann !?
Gerichtsfest ist die Sache leider nicht, da muss ein Gutachten her.
Kurbelt die Wirtschaft an ....
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Fr. 24. Mai 13 12:55
von sehmataler
Mannl hat geschrieben:Die Frage ist, ob man im Landratsamt auch so denken kann !?
Das Landratsamt ist diesbezüglich selbst interessant. Der Neubau steht auf dem Gangausbiss vom Weißen Schwan Flachen mit einigen "Schwebenden" im Nebengestein und interessanter Tektonik im Aufschluss.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Fr. 24. Mai 13 16:45
von geophys
Ja, eben

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Fr. 24. Mai 13 17:11
von Uran
Stimm ich dir zu. Den Rest habe ich aufgelesen.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Sa. 25. Mai 13 18:13
von geophys
Na gottlob, wir wären ja sonst kontaminiert ...
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Sa. 25. Mai 13 18:35
von markscheider
geophys hat geschrieben:Na gottlob, wir wären ja sonst kontaminiert ...
Das seid ihr doch sowieso!

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Sa. 25. Mai 13 21:15
von geophys

<--- merke dir dieses Gesicht
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Sa. 25. Mai 13 21:22
von markscheider
Is recht. Wenn wir uns mal wiedersehen, bringe ich was zum dekontaminieren mit.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: So. 26. Mai 13 9:24
von geophys
Rostig ist die Grubenschiene,
wenn der Hunt nicht drüber läuft,
frostig ist des Bergmann's Miene,
wenn er ab und zu nicht ....
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: So. 26. Mai 13 9:48
von Nobi
markscheider hat geschrieben:geophys hat geschrieben:Na gottlob, wir wären ja sonst kontaminiert ...
Das seid ihr doch sowieso!

Uwe - werden die Radon-Junkies dann bei Dir im Schacht eingelagert

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: So. 26. Mai 13 10:36
von markscheider
Nur, wenn sie vorher entsprechend konditioniert werden.
Im ernst - ausschließen kann man das natürlich nicht, bei der Überprüfung des Asse-Inventars wurde ja eine ähnliche Sache bekannt.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mo. 27. Mai 13 14:26
von EnoM
Ganz frisch und blitzaktuell - grad beim Aufwachkaffee im MDR "dabei ab 2" gesehen:
In Annaberger Umfeld scheint der aktuelle Regen mehrere Tagesbrüche in der Länge ausgelöst zu haben. Die ersten Details erreichten wegen fehlender Wirkung des Koffeins nicht gleich das Langzeitgedächtnis, aber ich meine Dörfel oder Dörfler Weg und eine Gärtnerei herausgehört zu haben. Zufahrtsweg zur Gärtnerei usw. gesperrt. Die Bergsicherung will heut noch untersuchen.
Im letzten Satz erwähnte die Sprecherin das dort ein Stolln der Wismut verlaufen soll.
Die Anwohner konnten förmlich aufpassen wie die Erde stückweise nachbrach.
In den nächsten Stunden wird sich sicherlich einiges aufklären.....
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mo. 27. Mai 13 14:52
von EnoM
Quelle des Fotos: Freie Presse

- 4289135_W700 Dörfler Weg.jpg (74.76 KiB) 10255 mal betrachtet
Langsam nehme ich an, das es sich bei den Brüchen, wenn sie denn bergbaulichen Ursprungs sind, um Baue von Schurf 44, Schacht 78 und Umgebung handelt.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mo. 27. Mai 13 15:06
von markscheider
Das ist doch gar nicht weit von der Stelle, über die wir letztens im Zusammenhang mit meinem Vater gesprochen hatten. Wird schon mit der 78 zusammenhängen. Seltsam nur, daß das anscheinend nicht rißkundig ist?
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mo. 27. Mai 13 17:51
von geophys
Die Gärtnerei, genau.
Und risskundig ist der auch ... Ü15/2 ...
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mo. 27. Mai 13 19:03
von markscheider
Dann frag ich mich, wieso das jedesmal seitens der Verantwortlichen ungläubiges Erstaunen auslöst.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mo. 27. Mai 13 19:10
von geophys
Wieso? Die Presse und das Fernsehen hältst du für kompetent?
Die Verantwortlichen wissen, was das ist.
Auch der andere Krater ist erklärbar.
Im Streichen der Krater liegt ein Abbaublock oberhalb 622 Meter üNN.
Etwa bei 650 Metern liegt das Gelände.
Das ist bekannt, wenn man weiß, wo man nachsehen muss
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mo. 27. Mai 13 19:19
von markscheider
Okay, dann ziehe ich das zurück. Es kam - auch im Sachsenspiegel eben - so rüber, als ob großes Rätselraten auf allen Seite herrsche.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mo. 27. Mai 13 19:30
von geophys
Es ist ja erst gestern geschehen. Es ist wenig verwunderlich, dass das passierte. Ich denke, besonnenes Handeln erfordert zunächst das Studium der Unterlagen, die es mannigfaltig gibt.
Im Übrigen gab es dort bereits einige Tagesbrüche.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Di. 28. Mai 13 8:22
von Mannl
Leider reagieren wir nur noch, statt zu agieren.
Das beste Mittel zur Vertuschung des Unwissens ist Verwunderung.
Allerdings sind die Behörden nicht in der Lage prognostisch zu handeln.
Ich habe auch die Feststellung gemacht das das Wissen über die Vergangenheit und das Interesse daran dramatisch verfällt.
Beispiel:
"Grube Flora" bei Ragewitz (Braunkohlentiefbau). Dort gab es 1997 am "Getreidesilo" einen Tagesbruch unter einem Technikcontainer vom Mobilfunk. Man hatte hier eine Station gebaut. Niemand wusste allerdings, dass das Bauwerk der alte Förderschacht war, dessen Verfüllung nachgesackt war.
Die Grube wurde 1959 geschlossen und dann noch als Versuchsstrecke vom IfB Freiberg weiterbetrieben.
Der Mastneubau konnte dann nach Recherchen im Bergamt Borna außerhalb der Abbaufelder errichtet werden.
Will sagen man muss wissen welche Fragen man stellt.
Den Grundstückseigentümern in Bergbaugebieten sollte man raten, sich mal mit dem Untergrund ihrer Umgebung zu befassen. Aber wie gesagt, man muss wissen wonach man fragt !
Die Medien beteiligen sich aber leider nicht an derartiger "Wissensvermittlung"

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Di. 28. Mai 13 15:54
von sehmataler
Mannl hat geschrieben:Allerdings sind die Behörden nicht in der Lage prognostisch zu handeln.
Nun ja, auf der neuesten digitalen Bergschadensanalyse, die auch nichts weiter ist als eine Karte mit bunten Punkten, war der aktuelle Tagesbruch noch nicht verzeichnet.
So einfach wie ein zu Tage durchgebrochener Wismutabbau bzw. ein Überhauen scheint der Sachverhalt vermutlich nicht zu sein.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Di. 28. Mai 13 17:42
von geophys
Oh nein, sicher nicht.
Und wer weiß denn schon, wie die hydraulischen Verhältnisse dort gerade sind.
Ich erinnere mich an eine Befahrung von Schacht 15IIb in Schlema. Ein Rundgang auf der MS-Sohle führte uns an weiteren, dort angeschlossenen Schächten vorbei. Einer davon war im Füllortbereich zu gemauert. Grund dafür war die Verfüllung mit Haldenmaterial in den 50ziger Jahren. Mitte der Neunziger musste dieser Schacht erneut bearbeitet werden, da die Verfüllmasse verschwunden war bzw. nachgerutscht war. Das lässt einen Respekt vor der Kraft des Wassers haben.
Na ich bin neugierig, wie man diesem Problem in Buchholz zu Leibe rückt.
@Manni: Ich denke, dass man seitens der Verantwortlichen sehr interessiert an verlässlichen Prognosen ist. Das wird eben nicht so einfach sein. Die Aufgaben im Erzgebirge sind gewaltig. Und das nicht nur wegen der Wismut.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Di. 28. Mai 13 22:15
von sehmataler
Der Gang Wostotschnaja am Dörfler Weg weist eine große Flächenabarbeitung durch den Silberbergbau auf. Das Problem ist, dass die Gangsaigerrisse der Wismut, auf die sich die ganze Bergschadensanalyse stützt, reinen Altbergbau weitestgehend ignorieren.
Hier mal als Beispiel vom Wostotschnaja: Ein nach 1:500 Markscheider-Saigerriss "glattes" Überhauen der Wismut sieht in der geologischen Dreiseitenkartierung 1:100 völlig anders aus! Rosa hinterlegt sind die Abarbeitungen des Altbergbaus und grüne Linien deuten die geringen Restflächen des Ganges an.
Die Feldbücher der Geologen sind doch nicht schlecht, oder?
Ich möchte damit nur mal zeigen, dass die Verantwortlichen hier nicht einfach "den" Riss aus der Schublade ziehen und sofort über die Verhältnisse im Klaren sind.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mi. 29. Mai 13 5:56
von EnoM
Quelle: Freie Presse vom Dienstag
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mi. 29. Mai 13 11:29
von Mannl
geophys hat geschrieben:Oh nein, sicher nicht.
Und wer weiß denn schon, wie die hydraulischen Verhältnisse dort gerade sind.
Ich erinnere mich an eine Befahrung von Schacht 15IIb in Schlema. Ein Rundgang auf der MS-Sohle führte uns an weiteren, dort angeschlossenen Schächten vorbei. Einer davon war im Füllortbereich zu gemauert. Grund dafür war die Verfüllung mit Haldenmaterial in den 50ziger Jahren. Mitte der Neunziger musste dieser Schacht erneut bearbeitet werden, da die Verfüllmasse verschwunden war bzw. nachgerutscht war. Das lässt einen Respekt vor der Kraft des Wassers haben.
Na ich bin neugierig, wie man diesem Problem in Buchholz zu Leibe rückt.
@Manni: Ich denke, dass man seitens der Verantwortlichen sehr interessiert an verlässlichen Prognosen ist. Das wird eben nicht so einfach sein. Die Aufgaben im Erzgebirge sind gewaltig. Und das nicht nur wegen der Wismut.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mi. 29. Mai 13 11:37
von Mannl
Meine Gedanken zur Prognose gehen dahin:
- Bergschadensbereiche in bebauten/sicherheitsrelevanten Gebieten
- Analyse der Archivunterlagen
- Einbeziehung aller verfügbaren Informationsquellen (GAG

)
- Analyse anwendbarer Erkundungsmethoden (Geophysik, konventionelle Erkundung u. ä.)
- Einsatz von "erfolgshöffigen" Erkundungsmethoden
- Formulierung von Sanierungszielen je nach Schadensrisiko
- Sanierung
- Entschädigung von Eigentümern im Schadensfall
=> das alles dürfte Geld kosten ! Ist es uns das Wert !
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mi. 29. Mai 13 11:48
von Uran
Du hast recht. Um so schneller sind die 138 Mill. alle und es kann mit der Sanierungswut kein weiterer Schaden angerichtet werden.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mi. 29. Mai 13 11:59
von Mannl
Unter Sanierung verstehe ich "Abwendung von Gefahren für Umwelt und Gemeinwesen".
Zukünftig die Abwägung von Nutzen und Folgen bei der Rohstoffgewinnung (was ja unser Thema ist) ...
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mi. 29. Mai 13 13:41
von geophys
Mannl hat geschrieben: => das alles dürfte Geld kosten ! Ist es uns das Wert !
Ich glaube, wir sollten uns nicht zu dieser Einschätzung berufen fühlen.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Verfasst: Mi. 29. Mai 13 13:49
von geophys
Mannl hat geschrieben:Unter Sanierung verstehe ich "Abwendung von Gefahren für Umwelt und Gemeinwesen".
Zukünftig die Abwägung von Nutzen und Folgen bei der Rohstoffgewinnung (was ja unser Thema ist) ...
In den Anfangsjahren der SAG Wismut war die Sichtweise zu möglichen "Folgen" doch etwas anders als heute. Es führt zu einer Endlosdiskussion, was nachhaltiges Handeln aus dem damaligen Kontext bedeutete.
Eine Weltmacht hatte eine Höllenmaschine und hat den Zweck mehrfach demonstriert. Die andere gerade gewachsene Weltmacht brauchte die auch. Oder stellt das jemand hier in Zweifel?
Die einfache Losung dieser Tage war [Zitat Spielfilm "Sonnensucher" DEFA 1957]: "Uran, Uran zu jeder Stunde Uran!" Einige Löcher und Verbrüche im Verlauf der nächsten 100 Jahre waren dabei unwichtig.