Seite 22 von 43

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Mo. 25. Mär 13 14:44
von Uran
Bei Bing weiß ich es nicht. Bei Google steht es unten links im Bild.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Mo. 25. Mär 13 14:47
von milnaaer
Im Mildenauer und Königswalder Revier sind heutzutage vor allem in Waldgebieten noch gut erhaltene Schurfgraben-Reste zu sehen. Sie sind teilweise noch bis zu 1m tief.
Die Streichrichtung beschränkt sich in beiden Revieren auf 85 bis 95°.
Das Foto stammt vom 20.3.2012.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Mo. 25. Mär 13 14:54
von Uran
Diese Schurfgräben findet man an vielen Stellen. Meist sind sie aber im Wald und deshalb so ein gutes Luftbild nicht zu machen.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Mo. 25. Mär 13 15:53
von EnoM
Bei Bing kann man die aktuelle große Umhausung der Baustelle auf Adam Heber Schacht erkennen. Die Baustelleneinrichtung der vorherigen Bauphase war dezenter.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Mo. 25. Mär 13 16:01
von Uran
Das Bild ist 2010 oder 2011

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Do. 28. Mär 13 11:01
von sehmataler
milnaaer hat geschrieben:vor allem in Waldgebieten noch gut erhaltene Schurfgraben-Reste zu sehen. Sie sind teilweise noch bis zu 1m tief.
Die Streichrichtung beschränkt sich in beiden Revieren auf 85 bis 95°.
Die meisten "Kanäle" liegen auf den dazugehörigen Emanationsprofilen. Das Raster der Emanationsaufnahme legte man quer zum erwarteten Generalstreichen der uranführenden Erzgänge. In Mildenau wie in Königswalde waren die Flachengänge besonders perspektivisch.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Do. 28. Mär 13 12:04
von sehmataler
Hallo liebe Leser unseres Threads,
hier ein Steckbrief über Ostern:

Der Namen des Scheinbaren ähnelt dem Namen des Tatsächlichen wie das Wässerchen dem Wasser.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Fr. 29. Mär 13 11:41
von geophys
Ein erstaunliches Foto. Ich tippe auf einen Blitzeinschlag.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Sa. 30. Mär 13 15:20
von geophys
Im Buch Uranprovinz von Mario Kaden S. 104 Abb. 68b entdeckte ich eine Urkunde, welche unter Anderem das damalige (1957) Logo der SDAG Wismut zeigt. Aus dieser Graustufenkopie kann man erkennen, dass die Farbgebung der Fahne von unten nach oben heller wurde.

Ich vermute also oben Gold, mittig Rot unten Schwarz.

Ein zeitgenössisches Abzeichen der SDAG sah so aus:

Bild
Bildquelle siehe URL

Bis 1959 hatte auch die "DDR-Flagge", genauso wie die "Bundesdeutsche", kein Emblem. War also von oben Schwarz-Rot-Gold gestaltet.

Sollte dieses den Annaberger Wismut-Funktionären entgangen sein?

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Mo. 01. Apr 13 17:21
von sehmataler
geophys hat geschrieben:Ich tippe auf einen Blitzeinschlag.
Das könnte die Ursache des "Tatsächlichen" gewesen sein, welches ein wenig farblich verändert als Bild eingefügt ist. Da das hier aber kein Försterforum ist, nach was sieht es denn scheinbar aus?

Der Rest des Rätsels bis zum Namen des Scheinbaren ist reine Wortspielerei.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Mo. 01. Apr 13 18:05
von geophys
sehmataler hat geschrieben:... reine Wortspielerei.
Pechschwarzes Harz

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Mo. 01. Apr 13 20:23
von MatthiasM
Scheinbar, nicht wirklich richtig = Blendwerk.

Pechblende?

GA/GT/was auch immer... :D Matthias

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Di. 02. Apr 13 9:17
von sehmataler
geophys hat geschrieben:reine Wortspielerei.
..., die auf Deutsch leider nicht so gut funktioniert :wink:
is aber auch gemein :gruebel:

Für ehemalige utscheniki russkowo jasyka dürfte es "ergrübelbar" sein...

Dann weiß man, wie das schwarze Zeugs anfangs genannt wurde.

Ist eigentlich ein interessanter Begriff, den kann man weder erg00glen noch bei Karlsch & Co. nachlesen...

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Di. 02. Apr 13 10:31
von MatthiasM
OK, der gesuchte Begriff ist nicht das abgebildete, das soll nur ein Grübelhinweis sein, soweit war ich noch auf dem richtigen Dampfer. Aber jetzt wird's für mich wohl zu viel "um die Ecke gedacht", und mangels der Sprachkenntnissen bin ich bei der zielführenden Wortklauberei draußen. Bitte nach erfolgreicher Auflösung um eine schöne Erklärung! :meister:

GA/GT/.... Matthias

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Di. 02. Apr 13 19:47
von geophys
sehmataler hat geschrieben:utscheniki russkowo jasyka
Ich als mäßiger Schüler der russischen Sprache muss tief in mich gehen ...
Bech- bzw Pechblende ... aber das wurde ja schon gesagt.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Di. 02. Apr 13 20:11
von Uran
смолка

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Di. 02. Apr 13 20:30
von geophys
:top: genau ... ich hatte wohl Bohrstaub unter'm Pony

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Di. 02. Apr 13 22:24
von Uran
Dann frag mich doch. :D

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Di. 02. Apr 13 23:40
von milnaaer
Uran hat geschrieben:смолка
Ich habe eine Frage.
Ist der Begriff "smolka" (ich benutze mal lat. Buchstaben) als quasi in Mode gekommenes Wismut-Neuwort aus "smolkatch" (=stumm, verstummen) oder verkleinernd aus "smola" (= Harz, Pech, Teer) entstanden. Vermute letzteres.
Meine Erstausgabe des 1945 bei der Thüringischen Verlagsanstalt Gera erschienenen Werkes "3600 Worte Russisch - Erstes Hilfsmittel für den Umgang mit Russen" kennt den Begriff jedenfalls noch nicht. Das Büchlein war schon vor Einführung des Russisch-Unterrichts ein Renner. Dem Kulturcrash ab 1945 ins Auge sehend, griff man gerne danach, eben um den Umgang mit Russen zu lernen. Das war auch nicht anders, als ab September 1949 die "Schacht-Russen" vor unserer Haustür standen.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Mi. 03. Apr 13 8:56
von sehmataler
Uran hat geschrieben:смолка
Perfekt!
sehmataler hat geschrieben:Der Namen des Scheinbaren ähnelt dem Namen des Tatsächlichen wie das Wässerchen dem Wasser.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Mi. 03. Apr 13 9:20
von sehmataler
milnaaer hat geschrieben:Ist der Begriff "smolka" (ich benutze mal lat. Buchstaben) als quasi in Mode gekommenes Wismut-Neuwort aus "smolkatch" (=stumm, verstummen) oder verkleinernd aus "smola" (= Harz, Pech, Teer) entstanden.
Im Gegensatz zum Wodka dürfte Smolka kein Diminutiv sein, sondern eine Abkürzung der russischen Übersetzung für Pechblende "smolnjaja obmanka". Obman bedeutet Täuschung oder der Betrug und Obmanka somit die "Blende".

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: Sa. 06. Apr 13 13:44
von geophys
Hier ein Vorabhinweis auf eine sicher interessante Lesung zum Uranbergbau im böhmischen Joachimsthal (Jachymov).

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: So. 14. Apr 13 10:05
von geophys
Stufe-Seite2_Srf_557.JPG
Stufe-Seite2_Srf_557.JPG (74.82 KiB) 9404 mal betrachtet
Stufe-Seite1_Srf_557.JPG
Stufe-Seite1_Srf_557.JPG (72.18 KiB) 9404 mal betrachtet
Hier ein Fund meiner Knappen von Schurf 557 (der Aufmerksame weiß, wo das ist).
Kann jemand helfen, was das ist? Die Stufe ist von zwei Seiten besetzt und ca. 20 cm lang.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: So. 14. Apr 13 12:39
von Mannl
Dem Anschein nach:

Quarz mit zelliger Struktur - eventuell Kristallnegative von Fluorit (weiß), Fluorit (grün) und ein leichter Überzug von Limonit (braun)

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: So. 14. Apr 13 14:12
von milnaaer
Ah, auf´m Bierschnabel gewesen?
Zu DDR-Zeiten, als die LPG noch richtig tief ackern durfte, ist hier vieles an die Oberfläche gelangt. Vor der Wismut-Zeit ist hier recht intensiv Bergbau auf Silber und Kupfer betrieben worden, erstmals aktenkundig 1531, u.a. auch ab 1591, 1651, ab 1679, 1712, 1716, letztmalig bis 1728. Kiesige Morgen- und Spatgänge treffen hier auf fluorit-barytische Flache, so meine Interpretation. In den 1870er 1920/30er Jahren sind hier von den anliegenden Bauern etliche Kleinhalden beseitigt worden, um Hohlwege zu verfüllen.
Hauptziel der AG Wismut war Zeitzeugen zufolge die Erkundung der alten Silberstolln, die man aber größtenteils verfehlte. Was ich nicht ganz verstehe ist, warum man dazu die Erkundungsstrecken in 45 Metern Tiefe vortrieb, denn der Altbergbau fand hier vermutlich vor allem tagesnah statt.
Die beiden Richtstrecken wurden gegen NNW und SSO gefahren. Streckenörter gibt es nicht, da beide Strecken quasi als "Ringstrecke" Richtung Schacht zurückgefahren wurden, eine vermutlich regionale Besonderheit, die ich auch von anderen Schürfen gehört habe.
Interessant ist auch die Bedeutung des Namens "Bierschnabel". Dazu andermal an anderer Stelle.
Quarz, Baryt und Fluorit auf den angehängten Bildern sind Funde aus DDR-Zeiten im Bereich von Schurf 557/Bierschnabel.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: So. 14. Apr 13 15:25
von geophys
Ich habe nicht alle Funde meiner Knappen gezeigt. Aber kleinere Stücke sehen ähnlich aus wie deine. Danke erst mal für eure Tipps. Wir werden bestimmt nicht das letzte Mal dort gewesen sein.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: So. 14. Apr 13 16:29
von Uran
Und du bist dir mit 557 sicher? Du meinst nicht 547?

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: So. 14. Apr 13 18:28
von geophys
Nein, nein, die 557 (Bierschnabel zu Mildenau) stimmt schon.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: So. 14. Apr 13 19:06
von Uran
O.K. Ich bin bei Bierschnabel von Annaberg ausgegangen. Da gibt es keinen Schurf 557.

Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Verfasst: So. 14. Apr 13 20:36
von milnaaer
Das hier ist der Rest der Mildenauer Bierschnabel-Althalde, gelegen auf 633,3m üNN.
http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=50.579 ... orm=LMLTSN
Am SO-Ende der alten Halde befindet sich der Schurf 557.
Weiter in SO-Richtung anschließend bis zum Feldrand befand sich die um 1978 abgebaggerte Wismut-Halde.