Zur Wiedererkennung von Fl. beim Winterschlaf. Ein berühmter Kollege (Jürgen Gebhard) hat in einem Stollen in ein beringtes Mausohr in einer Nische gefunden. Bei der ersten Kontrolle hat er den Ring abgelesen. Dann 3, 4x nicht mehr. weil es ja "immer das gleiche Tier". Irgendwann wollte er es einem Kollegen vorführen. Und es war ein völlig anderes Tier. (Anekdotenmodus aus)
Ich behaupte nicht, das ihr unwissende Befahrer seit, allerdings kommt ihr mit ziemlich haarsträubenden Argumenten daher (Fl. sind nachtaktiv, daher gibt es tagsüber keine Störung) und manches ist etwas naiv. Ich habe sicher auch nicht das Wissen mit Löffeln gefressen, nicht umsonst relativiere ich auch die ein oder anderes Aussage von mir selbst...
Nochmal zum aktuellen Stand des Naturschutzgesetzes. Durch die Einführung der Erheblichkeit und den Begriff der Population und nicht mehr dem Individiuenschutz (das wäre Sache des Tierschutzes) wie bisher, ist das Fotografieren nicht mehr per se verboten. Das war so, aber in der Vergangenheit. OK?Und wenn ihr mich kennen würdet (oder Euch einfach über mich im Netz informiert), wüsstest ihr, das ich durchaus Interessierte in Stollen reinlasse, für dich ich Schlüssel habe. Und ich habe keine Stollen angeeignet, wie das hier pauschal formuliert wurde. Ich hatte immer eine Genehmigung der Eigentümer, wenn ich Gitter eingebaut habe. Ich gehöre auch nicht (mehr) zu der Fraktion, die alle Stollen verrammlen, aber wenn ein Gitter drin ist, respektiere ich das und setze kein Werkzeug ein.
Sorry, ich wollte hier niemand zu Nahe getreten bin, das war nicht meine Absicht
Es ist ja auch nicht weiter schlimm wenn sich ein berühmter Kollege (Jürgen Gebhard) einmal mit einer Maus irrt. Diesen Umstand haben wir ja auch eingeräumt und tut aber der Praxis keinen Schaden. Denn ein Fehler ist kein Fehler, zumindest in diesem Zusammenhang!
Es ist allerdings sehr schlimm an einem Punkt zu gelangen wo sich die Wege trennen könnten, oder doch nicht?
Von einem "Tierschützer" habe ich mir doch ein bißchen mehr Vorbildwirkung in Sachen Tierschutz, speziell zu den Fledermäusen erhofft. Außer polemischen Wortgerangel unsererseits (gehört einfach dazu) ist nicht viel Wissenswertes zum Thema seitens Herrn Kiefer erfolgt, außer dem erhobenen Zeigefinger gegenüber den Bergbaufreunden.
Argumente von Erlebten und jahrelangen ernsthaften Beobachtungen der Bergbaufreunde werden als unwissenschaftlich abgetan. Ein Signal zur Zusammenarbeit, für Toleranz und Anerkennung der Tätigkeit anderer zu diesem Thema bleibt aus. Da ja generell unsere Argumente als haarsträubend und naiv abgetan werden!
Ich glaube ein Biologe wie Andreas Kiefer, der sein Geld mit dem Schutz von bedrohten Tierarten verdient und dem auch eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft heute und zukünftigen Generationen obliegt, sollte in seiner Selbstdarstellung als Tierschützer hier im Forum und auf seiner Internetseite sich unbedingt an die gesetzlichen Vorgaben halten!
Für mich persönlich entstand ein sehr absurdes und makabres Bild vom Umgang mit dem Schutz von bedrohten Tierarten, speziell der Fledermäuse. Während Herr Kiefer den Bergbaufreunden die Gesetzeslage zum Schutz dieser Tierart präsentierte, behielt er sich die Verstöße gegen geltende Gesetze unter dem Deckmantel der Wissenschaft als nötig und legal vor! Die von Bund oder Land erlassenen Gesetze und Verordnungen sind für alle Bürger, egal welcher Stellung in der Gesellschaft, bindend. Natürlich kann es für die eine oder andere Sache mal eine Ausnahmegenehmigung für spezielle Feldforschung in Sachen Fledermausschutz geben. Ausnahme bedeutet aber nicht
immer und
überall! Die Realität sieht sehr wohl anders aus was ja Herr Kiefer mit seiner Argumentation hier im Forum schon vorsichtig angedeutet hat.
Auf der Internetseite von Herrn Kiefer wird stolz vom Einfangen der Fledermäuse mittels Netz berichtet. Hier stellt sich die Frage, ob die Handlungsweise der Fledermausschützer überhaupt eine notwendige Schutzmaßnahme ist? Das Fangen der Tiere mittels dieser Methode soll nun der Wissenschaft dienen. Auch stellt sich bei solchen Aktionen die Frage, wie viele Tiere kommen zu schaden? Die selbe Fangmethode (selbe Netze), neben Leimruten und Schlingen, wird von professionellen Vogelfängern in Südeuropa zum einfangen von Singvögeln benutzt, die dann bei irgendwelchen Spießbürgern in den Restaurants auf dem Teller landen! Viele Vögel werden schon beim Einfangen verletzt oder getötet.
Auch das
abpflücken (sieht leider auch so aus) der schlafenden Tiere in ihren Quartieren zwecks Ringkontrolle oder dem Beringen selber, erfolgt unter "wissenschaftlichen Aspekten". Der Tierschutz muß in diesem Fall zurücktreten, egal ob die Maus das überlebt oder nicht! Der Fledermausschützer kann ja auch nicht vorhersagen wie sich das Tier verhält. Zum Beringen sei noch so viel gesagt, niemand weiß ob die Prozedur dem Tier schmerzen bereitet oder nicht. Auch ob sich unter dem Ring Bakterien ansiedeln und das zu Krankheiten führt, die früher oder später zum Tod der Fledermaus führen! Wir wissen ja viel zu wenig über die Tiere, aber auch die Fledermausschützer.
Für mich persönlich ist hier die Schwelle der Tierquälerei erreicht, auch wenn das die Fledermausschützer nicht wahr haben wollen! Herr Kiefer hat in seiner Argumentation ja auch auf viele ungeklärte Punkte hingewiesen, wie Weckreiz, Aufwachverhalten und noch mehr. Nun stellt sich noch die Frage was wichtiger ist, der Tierschutz oder fragwürdige wissenschaftliche Handlungen ohne klare Ergebnisse? Für mich keine Frage, ich halte mich in Zukunft weiterhin an die Gesetze und führe meine Beobachtungen in Sachen Fledermäuse aus, ohne die Tiere in irgendeiner Weise zu stören!
Und die Konsequenz in dieser Sache:
Generelles Betretungsverbot für die von uns nachgenutzten Bergwerksanlagen in unserem Arbeitsgebiet für Fledermausschützer. In Ausnahmefällen in Begleitung von Bergbaufreunden nach schriftlicher Anerkennung des Naturschutz- und Tierschutzgesetzes, unter schriftlicher Zusicherung weder Fledermäuse ihren Schlafplätzen zu entnehmen, zu beringen oder anderweitig einzufangen!
Bei Rückfragen über den Grund für diese Maßnahme werde ich natürlich auf Herrn Kiefer und seinen Argumentationen verweisen!
Glück auf! Lutz Mitka