Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

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Langohr
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Langohr »

Ludewig hat geschrieben:In den Stolln überwintern nicht nur die Fledermäuse auch zig Tausende von Mücken oder ähnliches "Zeug". Manchmal flattern die Mäuse ohne ersichtlichen Störungsgrund umher und lassen sich die Insekten schmecken!

Das bei einer Befahrung eine Maus aufgewacht, ist mir in den letzten 20 Jahren nicht vorgekommen! Selbst bei Instandhaltungsarbeiten mit schwerem Gerät haben sich die Tierchen nicht aus der Ruhe bringen lassen! Ich glaube wenn die Winter zu mild sind werden die Mäuse auch nicht tief genug schlafen und nur warten um wieder auf die Jagd zu gehen.
Sicher überwintern auch Insekten und damit Futter in den Stollen, aber das ist doch bitte kein Argument. Nahrungsaufnahme kommt gelegentlich vor. Trotzdem sind Störungen ein Problem. Das du noch nie eine aufwachende Maus beobachtet hast, ist kein Wunder. Hast du eine Idee, wie lange so ein Tier braucht um wach zu werden? Das kann bis zu einer Stunde dauern, da bist du lässt an einer ganz anderen Stelle. Es gibt Hinweise darauf (naja es ist eine Publikation), das Fl. nur aufgrund der Körperwärme die vorbeigehende Besucher ausstrahlen wach werden. Wenn das das 2te oder 3te Mal ist, kann das zuviel des Guten sein und die Batterie ist leer....

Noch ein Nachtrag dazu das Fl. in den gut bewetterten Bereichen mit vielen Besuchern ihre Winterhangplätze suchen: Auch das ist nicht verwunderlich, die optimale Überwinterungstemperatur ist zwischen 4-8 Grad C, wenn es in den großen Bergwerken tief drin zu warm wird findest du nur Spezialisten für solche Temperaturen, wie Arten, die aus dem Mittelmeerraum stammen (z.b. die Hufeisennasen). Es gibt Arten die brauchen trockene, oftmals frostanfällige Eingangsbereiche, die würden nie tief in einem geschützten Stollen hängen.

Noch eine Anmerkung zum Schluß, wenn eine bestimmte Krankheit aus den USA erst nach Europa rüberkommt (das sgn. White Nose Syndrom), ist das mit den überwinternden Fl. hier eh bald kein Thema mehr...

So last uns nun endlich über Bergbau reden, genug gefledermaust, das mache ich den ganzen Tag :-)
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markscheider
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von markscheider »

Langohr hat geschrieben:Noch ein Nachtrag dazu das Fl. in den gut bewetterten Bereichen mit vielen Besuchern ihre Winterhangplätze suchen: Auch das ist nicht verwunderlich, die optimale Überwinterungstemperatur ist zwischen 4-8 Grad C, wenn es in den großen Bergwerken tief drin zu warm wird findest du nur Spezialisten für solche Temperaturen, wie Arten, die aus dem Mittelmeerraum stammen (z.b. die Hufeisennasen).
Mal so aus Neugierde - was sind für Dich große Bergwerke, in denen es tief drin zu warm wird?
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Ludewig
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Ludewig »

Es gibt Hinweise darauf (naja es ist eine Publikation), das Fl. nur aufgrund der Körperwärme die vorbeigehende Besucher ausstrahlen wach werden.

Wo gibt es solche aufgeheizten Besucher? Und die Blitzgeräte der Fledermausschützer.......?

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Jörn
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Jörn »

Ich habe den Endruck, dass ich als Bergmann zu wenig über die Fledermaus weiß - darum sollten wir bitte sachlich weiter daürber diskutieren und gegenseitige Anfeindungen unterlassen.
So war mir die Sache mit der abstrahlenden Wärme bislang unbekannt, aber wenn die Tiere halt so feine "Sensoren" haben, muss man ergo entsprechend reagieren, ebenso die lange "Warmlaufzeit"...

Ich konnte nur auch mehrmals beobachten, dass eine Fledermaus den Winter über direkt neben einer Bergerolle überwinterte, wo regelmäßig Betrieb war. Als es dann wärmer wurde, war sie weg. Aber wie gesagt - wir wissen beiderseitig zu wenig voneinander, und ich fände es klasse, wenn man Gemeinsamkeiten erkennen und beidseits akzeptable Lösungen finden würde.

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Gesenk
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Gesenk »

Das mit der langen Aufwachzeit ist leicht erklärlich: um Energie zu sparen, senken die Fledis die Körpertemperatur nahezu auf die Umgebungstemperatur ab und regeln die Körperfunktionen (Herzschlag / Atmung) extrem runter. Nur dadurch können sie mit ihren Fettreserven über den Winter kommen - denn in der Regel sind im Winter ja keine Insekten unterwegs (außer es gibt Wärmeeinbrüche). Und das sie auf Wärmeunterschiede mit Weckreiz reagieren, ist auch leicht nachzuvollziehen. Wird der Schlafplatz zu kalt besteht die Gefahr des Erfrierens, wird er wärmer verringert sich der Spareffekt / kommt der Frühling und es ist Zeit zum Aufwachen.
Im übrigen ist es bei den Fledis wie bei den Menschen, jeder hat seine Vorlieben, der eine reagiert empfindlicher als der andere. Da gibt es deutliche Unterschiede bei den einzelnen Arten aber durchaus auch bei einzelnen Induviduen.
Diesen Winter z.B. hängen viele Fledis viel stärker schon in der Nähe des Mundlochs als in anderen Wintern im gleichen Quartier, manche Arten findet man seltener / gar nicht. Wenn ihnen die Hangplatzbedingungen zusagen, hängen die Tiere bis in den letzten Winkel, auch problemlos 2 km oder mehr vom Mundloch weg.
@Friedoln: Danke für die Blumen :D Wir sprechen uns dieses Wochenende.
@Langohr: Hallo Andreas, freue mich über die "Verstärkung". Kannst ja mal den Link zu deinem Projekt einstellen - und für die die sich trauen :wink: und / oder mehr lernen wollen - auch zur Fledi-Tagung einladen. Nichts ist besser als ein direktes Gespräch :ting:

Glück Auf!

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Marcel Normann
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Marcel Normann »

Gesenk hat geschrieben:Und das sie auf Wärmeunterschiede mit Weckreiz reagieren, ist auch leicht nachzuvollziehen. Wird der Schlafplatz zu kalt besteht die Gefahr des Erfrierens, wird er wärmer verringert sich der Spareffekt / kommt der Frühling und es ist Zeit zum Aufwachen.
In meinen Büchern steht in dem Zusammenhang aber was von Luftdruckveränderungen, auf welche die Tiere reagieren. Für mich hört sich das plausibler an. Die Temperatur hängt je nach Hangplatz von sehr vielen Unwägbarkeiten ab, während eine Luftdruckveränderung die meisten Hangplätze schnell erreichen dürfte.
Mein Haushaltstipp: Fettflecken halten sich wesentlich länger, wenn man sie hin und wieder mit etwas Butter einreibt.
hungerlieb
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von hungerlieb »

Ich kann mich Jörn anschließen, man weiß recht wenig.
Aber meines Wissens gibt es auch sehr unterschiedliche Ansichten der Fl.-forscher über zu wenig und unerforschte Zusammenhänge.

Was den Weckreiz betrifft, muss ich die Temperaturfeinfühligkeit für Mundlochnahe Arten/Tiere auch anzweifeln, denn die Temperaturunterschiede die vom Wetterstrom ausgehen dürften in der Grube/bei der Maus um ein vielfaches höher sein, als sie von mir als Befahrer ausgehen. Wir hatten vorigen Monat schonmal über 8°C, nun sind es wieder unter -10°C und die Wassertropfen im Fell sind wieder Eis... :)

Mfg Sven
Glück Auf!
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Ludewig
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Ludewig »

Jörn hat geschrieben:Aber wie gesagt - wir wissen beiderseitig zu wenig voneinander, und ich fände es klasse, wenn man Gemeinsamkeiten erkennen und beidseits akzeptable Lösungen finden würde.
Kann mich da nur anschließen. Beide Seiten haben gewisse Erfahrungen, aber ob alles richtig ist weiß niemand genau. Man will ja nur das sehen was man selber denkt richtig gemacht zu haben!
Mehr Infos zu den Fledi's und eine weiterführende Diskussion kann auf keinen Fall schaden.


Glück auf! Lutz
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TRE
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von TRE »

Eine weiterführende Diskussion mit für beide Seiten aktzeptablem Ergebnis wäre wünschenswert.
Warum nicht:
Roby hat geschrieben: Was spricht dagegen die Vergitterungen mit einer Tafel zu versehen wo draufsteht, daß und warum die Türe von ... bis ... geschlossen ist. Kein (normaler) Mensch würde dann das Gitter aufbrechen wenn es im Sommer sowieso offen steht. :?
Was spricht dagegen? Fledermäuse sind nachtaktiv und zur üblichen Befahrungszeit schon ausgeflogen (im Sommer).Also nichts!

Ein hinreichend ausgereiztes Thema. Um dem "Nasenfaktor" zu entgehen bleibt unsereins meißtens leider nur eins übrig, "Neuland" zu entdecken und so auch neue Mausquartiere zu schaffen.

Glück auf und willkommen im Forum Andreas.

Gruß

Thomas
Glück auf!
Langohr
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Langohr »

hungerlieb hat geschrieben:Ich kann mich Jörn anschließen, man weiß recht wenig.
Aber meines Wissens gibt es auch sehr unterschiedliche Ansichten der Fl.-forscher über zu wenig und unerforschte Zusammenhänge.

Was den Weckreiz betrifft, muss ich die Temperaturfeinfühligkeit für Mundlochnahe Arten/Tiere auch anzweifeln, denn die Temperaturunterschiede die vom Wetterstrom ausgehen dürften in der Grube/bei der Maus um ein vielfaches höher sein, als sie von mir als Befahrer ausgehen. Wir hatten vorigen Monat schonmal über 8°C, nun sind es wieder unter -10°C und die Wassertropfen im Fell sind wieder Eis... :)

Mfg Sven
Das Problem ist, das mehrere Faktoren beim Aufwachen eine Rolle spielen. Gegen Ende des Winters ist es größtenteils anscheinend die Zeit. Bei mir fliegen manche Arten unabhängig von der Außentemperatur bspw. immer in der 1ten Aprilwoche aus. Anscheinend eine gut funktionierende Uhr. Das betrifft vor allem die Arten die tiefer (sagen wir mal ab 30m Ganglänge) in den Stollen schlafen. Andere (bspw. die Zwergfledermaus), die direkt im Außenbereich oder sogar außerhalb der Stollen in Felsspalten überwintern, sind bei den ersten warmen Tagen draußen, egal wann das ist.
Kommen wir auf die (potenzielle?) Störung zurück. Für die meisten Arten bei uns macht es Sinn bei etwas wärmeren Temperaturen (6-9 °C) zu überwintern. Diese reagieren schnell, ob auf Temperatur oder Luftdruck ist meines Wissens nach nicht klar. Ich konnte bislang dazu keine Originalliteratur finden.
Was die Fledermäuse in den Eingangsbereichen anbetrifft fahren die eine andere Strategie, sie gehen einfach das Risiko ein bei zu kalten Temperaturen zu erfrieren, was immer wieder vorkommt. Dafür merken sie aber eher, wenn es warm wird und können früher raus. Meist brauchen sie auch nicht so lange zum Aufwachen. Tatsächlich noch eine Menge zu erforschen.
Sicher gewöhnen sich einzelne Tiere an Störungen, aber die Masse reagiert empfindlich.
Will sagen, wenn ihr eine Flaus irgendwo seht, nicht zu lange drunter stehen oder Krach machen und das evtl. Sichern von Mineralien oder ähnlichem lieber auf den Sommer verlegen. Ein Foto (auch wenn es verboten ist) bringt übrigens keine Fledermaus um. Und wenn man an ihr 1 x vorbeigeht passiert normalerweise auch nichts.
Achja, hier der gewünschte link zu meiner Arbeit: http://www.nabu-mayener-grubenfeld.de
Noch kann ich keine Befahrungen anbieten, das kann sich aber ändern.
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MichaP
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von MichaP »

Langohr hat geschrieben:Sichern von Mineralien
he, he... schön umschrieben
Glück auf!

Michael
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Michael Kitzig (†)
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Michael Kitzig (†) »

? wo und seit wann ist es generell verboten fledermäuse zu fotografieren ?
Langohr
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Langohr »

Michael_Kitzig hat geschrieben:? wo und seit wann ist es generell verboten fledermäuse zu fotografieren ?
Ähm, schon immer... (also fast) Zumindest in der alten Fassung des BNatSchG sehr eindeutig. Fledermäuse gehören zu der Gruppe der besonders geschützten Arten. Jede Störung ist verboten und in der alten Fassung wurde das Fotografieren ausdrücklich genannt. Jeder Naturfotograf brauchte (eigentlich) eine Ausnahmegenehmigung, besonders wenn er die Tiere an den Brut- und Niststätten fotografiert hat. Das neue BNatSchG ist da etwas schwammiger, da es den Begriff der Erheblichkeit einführt (welche Auswirkung hat die Störung auf die Population) und damit auch offener.
Früher hat ein jeder Fledermausschützer dementsprechend eine Ausnahmegenehmigung gebraucht (zum Betreten der Quartiere und auch zum Fotografieren), heute ist das nicht mehr zwingend. Da aber Naturschutz Ländersache ist, sollte man immer das entsprechende Länderrecht beachten.

hier der entsprechenden Artikel aus dem BNatSchG:

§ 42 Vorschriften für besonders geschützte und bestimmte andere Tier- und Pflanzenarten
(1) Es ist verboten,

1.
wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören,
2.
wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert,
3.
Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören,
4.
wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören
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Ludewig
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Ludewig »

Hallo Langohr!

Man muß nicht um den heissen Brei reden, wenn es auch als Auszug geht.

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG)

§ 42 Vorschriften für besonders geschützte und bestimmte andere Tier- und Pflanzenarten

Bundesnaturschutzgesetz vom 25. März 2002 (BGBl. I S. 1193), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2986)

(1)
Es ist verboten,
1.
wild leben den Tieren der besonders geschützten Arten nach zu stellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören,
2.
wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-​, Aufzucht-​, Mauser-​, Über winterungs-​ und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert,
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die Verhaltensregeln der Befahrer sind sehr wohl auf den Schutz dieser Tierart ausgelegt. Das Fotografierverbot ist mir für den Regierungsbezirk Chemnitz nur als Hinweis von Fledermausschützern bekannt. Man bräuchte deshalb eine schriftliche Genehmigung des RP für das Fotografieren von Fledis. Ich habe dieses Verbot bisher noch nie in schriftlicher Form zu Gesicht bekommen. Im Gesetz ist es jedenfalls nicht zu finden.

Glück auf! Lutz
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Pöhlberger »

Ich habe heute mit meinem knapp 5-jährigen (erblich bedingt sehr bergbaubegeisterten :D ) Sohn die "Felsendome Rabenstein" in Chemnitz besucht und dort eine "Fledermausführung" mitgemacht. Während dieser Führung mit einer bunt gemischten Besuchergruppe wurde leider wenig auf Bergbau, geschweige denn Geologie/Lagerstätte eingegangen, dafür wurden uns im Scheinwerferlicht ...zig Fledermäuse der unterschiedlichsten Arten präsentiert. Dort fahren jährlich etwa 18.000 Besucher ein, wie mir der Führer sagte. Es ist ganzjährig und täglich geöffnet.
Trotzdem hängen manche Fledermäuse nur 10cm über den Köpfen der Gäste und lassen sich scheinbar überhaupt nicht stören... Zum Glück traut sich offensichtlich keiner der Besucher sie zu berühren.
Wer will dort zum Beispiel den Gästen verbieten, eine Fledermaus zu fotografieren? Viele Besucherbergwerke verkaufen sogar eine "Fotoerlaubnis" an Besucher...
Ich gehe davon aus, wenn sich die Fledermäuse in irgend einer Art gestört fühlen sollten, würden sie nicht massenhaft dort im Besucherbereich "abhängen". Wie ich hier schon mal geschrieben hatte...
Der Führer sagte auf eine entsprechende Frage: "...wenn die schlafen, ist ihre Atmung und Herzfrequenz auf ein Minimum herunter gefahren. Vergleicht es mit einem Fernseher, der auf Standby ist. Bei dem könnt ihr auch nicht Programme hin und her schalten oder Videotextseiten aufrufen...der reagiert nicht darauf..." Ist eigentlich einleuchtend, oder?
Was die Tiere zum aufwachen bringt, wer weiß das eigentlich wirklich? Temperaturänderungen? Luftdruckschwankungen?

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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Ludewig »

Was die Tiere zum aufwachen bringt, wer weiß das eigentlich wirklich? Temperaturänderungen? Luftdruckschwankungen?
Die Fledermäuse wachen auf (Kaltstart), wenn sie zur Kontrolle der Ringe oder zum Beringen abgepflückt werden!

Die Felsendome Rabenstein sind schon seit Beginn der Besucherführungen vor über 50 Jahren eines der bekanntesten und natürlich auch anerkanntesten Fledermausquartiere im Raum Chemnitz! Das bei mehreren zigtausenden Besucher im Jahr. Die Anlage ist selber viele Jahre von der Stadt Chemnitz oder zeitweise Karl-Marx-Stadt betrieben worden. Außerdem gab es damals schon Verantwortliche für den Schutz von Fledermäusen und auch heute noch, wo die Felsendome wieder privat betrieben werden. Ich glaube das ist der beste Beweis für ein friedliches Nebeneinander von Mensch und Fledis!

Glück auf! Lutz Mitka
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Langohr »

Nochmal zum Verstehen:
Gesetzeslage: Naturschutz ist Ländersache, aufgrund der Einarbeitung des europäischen Rechts (Stichwort FFH-Richtlinie) ist die Aussage mit der Erheblichkeit der Populationen in das Bundesrecht reingeraten. Die Länder haben ihre eigenen Gesetze, wann die angepasst werden ist so eine Sache. In RLP war das Fotografieren strikt verboten. In der neuen Fassung ist es schwammiger. Wenn ein Führer zulässt, das Fl. fotografiert werden geht das noch, wenn er dafür Geld nimmt, ist das sicher nicht mehr ok. Ganz sicher!
Störungen: Und auch wenn ich mich wiederhole, die Tiere, die möglicherweise immer an der gleichen Stelle hängen, sind nicht immer dieselben. Ein Tier fühlt sich gestört und fliegt weg, das nächste nimmt den mikroklimatisch günstigen Platz ein. Natürlich glaubt man nun, das immer das gleiche Tier da hängt und dies ein Beweis dafür ist, das die Viecher sich nicht stören lassen.
... Und auch das nochmal: es gibt sicher schlimmere Sachen als. Fl. im Winter zu stören, und sie gewöhnen sich auch in einem gewissen Maß daran, aber es als harmlose darzustellen ist einfach falsch.
Weckreiz: genau der ist nicht hinreichend untersucht und es scheint auch Unterschiede zwischen den Arten zu geben. Belegt ist bei einer amerikanischen Art, dass sie auf die vorbeigehenden Menschen reagiert hat und aufwachte. Bei unseren Arten gibt es auch Hinweise auf eine Sensibilität auf die Temepratur(veränderungen) und ich vermute , das der Luftdruck eine größere Rolle spielt.
Und den Quatsch, den den meisten Führer über Bergbau erzählen glaubt ihr ja auch nicht, warum sollen die dann etwas Richtiges über Fledermäuse sagen?
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von MichaP »

Langohr hat geschrieben: In RLP war das Fotografieren strikt verboten. In der neuen Fassung ist es schwammiger. Wenn ein Führer zulässt, das Fl. fotografiert werden geht das noch, wenn er dafür Geld nimmt, ist das sicher nicht mehr ok. Ganz sicher!
Kannst du die dafür geltenden Verordnungen bzw. Gesetzestexte posten aus dem dies hervorgeht? Ich finde das das wichtig ist für viele hier.
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Nobi »

@langohr:

wie heißen denn die kleinen (ca. 7 cm) schwarzen flatterviecher, die sich immer so schön in ihre flügel einwickeln und wie eine roulade mit beinen in tropfenform von der firste baumeln?
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Marcel Normann
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Marcel Normann »

Kommen wir mal wieder zum Kern des ganzen. Viele Altbergbaufreunde haben mit Fledermausschützern Probleme weil

a) einige von ihnen sich exklusiven Zugang zu Gruben verschaffen und
b) dieses nicht mal dokumentieren ("verwahrt durch")
c) sie in "fremden" Gruben das Kommando unter dem Vorwand Fledermausschutz übernehmen
d) sie tlw. fragwürdige oder widersprüchliche Schutzbehauptungen über das Leben der Fledermäuse aufstellen, um dies zu rechtfertigen
e) sie nicht immer nennenswert qualifiziert sind
f) einige es gnadenlos ausnutzen, dass sie ihr Hobby "im Lichte der Öffentlichkeit" ausleben können und damit am längeren Hebel sitzen

Das soll jetzt kein konkreter Vorwurf in Richtung des OP sein, sondern mal konkret benennen, warum es manchmal kriselt. Aus Sicht der Fledermausleute stellt man uns andererseits vielleicht gerne in eine Reihe mit Lagerfeuern, Schießübungen, Saufpartys, grossen Müllbergen und Bohrhämmern UT.

Unbedingt möchte ich hier als Lesetipp nochmal das Buch "Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa" von Hansjörg Küster anführen:
"Die überwiegende Zahl der Tier- und Pflanzenarten ist bei uns nur deswegen heimisch, weil menschliche Kultur sie begünstigt hat. Wer diese Tatsache nicht beachtet und trotzdem einen `Naturschutz` fordert, dabei aber von der ursprünglichen Nutzung abweichende Pflegekonzepte erstellt, reißt Landschaftsbestandteile und die in ihnen heimischen Tier- und Pflanzenarten aus einem inneren Zusammenhang heraus, zerstört Zusammenhänge, die in einer Kulturlandschaft einmal bestanden haben."
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Nobi »

Marcel Normann hat geschrieben: "Die überwiegende Zahl der Tier- und Pflanzenarten ist bei uns nur deswegen heimisch, weil menschliche Kultur sie begünstigt hat. ..."
Ja, bei uns in Leipzig gab es früher Unmengen an Mauerseglern und Turmfalken. Mit der Sanierung der Häuser und dem Abriss von Industriebrachen werden sie nun zunehmend seltener. Auch den Mauerpfeffer, der vor 20 Jahren noch aus fast jeder Dachrinne wucherte, sucht man heute oft vergebens. Dafür gibt es jetzt Unmengen an Graureihern, die die Vorzüge der vielen Goldfischteiche kennen und schätzen. Auch der Eisvogel ist zurückgekehrt und die Nutrias verspeisen munter Muscheln aus den Flüssen, die einst als fast tot galten. Fledermäuse haben wir hier übrigens auch reichlich (auch ohne Stollen und Höhlen) aber in meinen Fledermauskasten wollte noch keine einziehen :(
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Gesenk »

Nobi hat geschrieben:@langohr:

wie heißen denn die kleinen (ca. 7 cm) schwarzen flatterviecher, die sich immer so schön in ihre flügel einwickeln und wie eine roulade mit beinen in tropfenform von der firste baumeln?
Guck mal in den Bildergalerien auf der Hauptseite in die mit dem Titel "Fledermäuse" - da kannst du´s vergleichen, ich vermute mal, Du meinst die "Hufis" (Kleine Hufeisennase). Für die ist es typisch, sich beim schlafen in die Flügel zu wickeln.

@Nobi
Was haste denn für einen Typ Fledikasten hängen? Ob er angenommen wird hängt u.a. auch damit zusammen, welche Fledi-Arten unterwegs sind (unterschiedliche Ansprüche) und ob ihnen der Kasten an der Stelle zusagt...

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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Nobi »

Gesenk hat geschrieben: Guck mal in den Bildergalerien auf der Hauptseite in die mit dem Titel "Fledermäuse" - da kannst du´s vergleichen, ich vermute mal, Du meinst die "Hufis" (Kleine Hufeisennase). Für die ist es typisch, sich beim schlafen in die Flügel zu wickeln.
Danke. Die Kleine Hufeisennase könnte es gewesen sein. Ich habe sie allerdings etwas schlanker in Erinnerung. Kann aber auch täuschen.
Gesenk hat geschrieben: Was haste denn für einen Typ Fledikasten hängen?
Den habe ich mal gekauft. Ist wie ein normaler Meisenkasten ähnlich dem hier: http://www.baumarkt.de/nxs/1403///bauma ... mauskasten
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Gesenk »

@Nobi:
Ist der Kasten nun flach (Spalte) oder mit größerem Volumen wie ein Meisenkasten / Baumhöhle? Wo hast Du ihn hängen? Gebäude / Baum?
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markscheider
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von markscheider »

Langohr hat geschrieben: Und den Quatsch, den den meisten Führer über Bergbau erzählen glaubt ihr ja auch nicht, warum sollen die dann etwas Richtiges über Fledermäuse sagen?
Ein guter Punkt!
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von micha2 »

Langohr hat geschrieben:...Störungen: Und auch wenn ich mich wiederhole, die Tiere, die möglicherweise immer an der gleichen Stelle hängen, sind nicht immer dieselben. Ein Tier fühlt sich gestört und fliegt weg, das nächste nimmt den mikroklimatisch günstigen Platz ein. Natürlich glaubt man nun, das immer das gleiche Tier da hängt und dies ein Beweis dafür ist, das die Viecher sich nicht stören lassen.
... Und auch das nochmal: es gibt sicher schlimmere Sachen als. Fl. im Winter zu stören, und sie gewöhnen sich auch in einem gewissen Maß daran, aber es als harmlose darzustellen ist einfach falsch.
Weckreiz: genau der ist nicht hinreichend untersucht und es scheint auch Unterschiede zwischen den Arten zu geben...
@Andreas:
In Deiner (oben zitierten) Aussage sind ja etliche Unsicherheiten enthalten:
"Tiere, die möglicherweise..."; "...sie gewöhnen sich auch in einem gewissen Maß daran..."; "...genau der ist nicht hinreichend untersucht, und es scheint..."
Selbstverständlich sind diese Unsicherheiten in der (gesamten) Naturwissenschaft völlig normal und man müsste sie auch gemeinsam erforschen bzw. minimieren. Das Hauptproblem der gemeinsamen Erkundung/Erforschung liegt m.e. im Alleinvertretungsanspruch der "Berufsforscher":
Der Biologe/Fledermausschützer streitet dem Bergbauforscher die Kompetenz in Sachen "Flattervieh" ab, Letzterer reagiert damit, daß er die "Befahrungskompetenz" des Biologen leugnet... der Physiker lässt sich von einem Elektroniker nichts sagen- und umgekehrt... Der studierte Archäologe fühlt sich einzig/allein zuständig für die Erforschung der Menschheitsgeschichte...

Da meine Intention aber sowieso wieder keiner versteht, ein Beispiel:
Tiere, die möglicherweise immer an der gleichen Stelle hängen, sind nicht immer dieselben. Ein Tier fühlt sich gestört und fliegt weg, das nächste nimmt den mikroklimatisch günstigen Platz ein.
Das scheint auf den ersten Blick ja eine logische Aussage zu sein!
Wenn sich in einem Stollen aber nur drei (beobachtete) Fledermäuse befinden - und eine Fledermaus hängt noch an der gleichen Stelle wenn ich nach einigen Stunden zurückkehre, dann wird ein Tierwechsel schon sehr unwahrscheinlich! (Habe ich selbst schon beobachtet)
Oder anderst ausgedrückt:
Würde der Fledermausschützer zum Bergbauforscher einfach mal sagen:
Leute, wir haben noch nicht alles verstanden, vieles ist noch ungeklärt... was habt ihr denn schon beobachtet...
Dann würden wir die Augen aufreißen und unsere Beobachtungen auch gerne mitteilen :D
Aber warum sollen wir uns unser Forschungsgebiet von selbstherrlichen Egomanen versauen lassen???

Micha Krumrei

Nachtrag:
Die Kritik richtet sich eher weniger gegen Langohr/Andreas:
Wer in seiner Argumentation die Begriffe: "möglicherweise, im gewissem Maß, nicht hinreichend untersucht" verwendet, ist ja nicht völlig ignorant :top:
Ein totalitäres System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Gesenk »

@Micha2:
micha2 hat geschrieben:Leute, wir haben noch nicht alles verstanden, vieles ist noch ungeklärt... was habt ihr denn schon beobachtet...
Dann würden wir die Augen aufreißen und unsere Beobachtungen auch gerne mitteilen
Das ist definitiv so. Gerne. Tut das! Ich freu mich über alle Mitteilungen :D

Das Problem mit den Beobchtungen (egal von wem und wie genau) ist, wenn sie nicht nach wissenschaftlichen Standart-Methoden durchgeführt werden, erkennen sie die "Wissenschaftler" nicht an. Will sagen, die Wahrscheinlichkeit, daß es das gleiche Tier ist, ist nach menschlichem ermessen groß - aber nur wenn das Tier individuell erkennbar ist (z.B. ausgefranstes Ohr[nur selten gegeben] oder Ring) ist es im Sinn der Wissenschaftler beweisbar. Da kann man sich dann überlegen, ob man mit den Unsicherheiten leben kann, oder es (u.U. auf Kosten und Gefahr des Tieres) wissenschaftlich exakt wissen will... ähnlich ist es mit den Gründen für den Weckreiz.
:gruebel:

Glück Auf!

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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von micha2 »

Gesenk hat geschrieben: Das ist definitiv so. Gerne. Tut das! Ich freu mich über alle Mitteilungen :D Susanne
Hi Susanne,
dich kennt man ja; Dir würde ich relevante Beobachtungen natürlich sofort melden :top:
Zur Wissenschaftstheorie:
Das Problem mit den Beobachtungen (egal von wem und wie genau) ist, wenn sie nicht nach wissenschaftlichen Standart-Methoden durchgeführt werden, erkennen sie die "Wissenschaftler" nicht an. Will sagen, die Wahrscheinlichkeit, daß es das gleiche Tier ist, ist nach menschlichem ermessen groß - aber nur wenn das Tier individuell erkennbar ist (z.B. ausgefranstes Ohr[nur selten gegeben] oder Ring) ist es im Sinn der Wissenschaftler beweisbar. Da kann man sich dann überlegen, ob man mit den Unsicherheiten leben kann, oder es (u.U. auf Kosten und Gefahr des Tieres) wissenschaftlich exakt wissen will... ähnlich ist es mit den Gründen für den Weckreiz.
Da würde sich wohl jeder Atom- bzw. Kernphysiker die Finger lecken!!!
Ein "Teilchen" das individuell identifizierbar ist... :meister:
In welchem Universum lebt IHR eigentlich?
Heisenbergsche Unschärferelation
Schrödingers Katze
Es wäre ja schon (für uns alle) verdammt hilfreich, wenn wir uns ohne "Starallüren" vernünftig unterhalten könnten!

Mit herzlichem Glück auf
Krumi
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von hungerlieb »

Zum Theama Beobachtungen durch Bergbauforscher ist folgendes anzumerken:

Wenn einen normale Befahrung durchgeführt wird, in einer Grube in welcher man lange/noch nie war und an welcher keine Fledermauswarnschilder/Gitter sind, dann kann man mit den natürlichen "Bergbauforschermitteln" (z.B. Fotoapparat, Notizmaterial, Bandmaß) nur bedingt aussagekräftige Beobachtungen machen. Die Meisten werden soviel Verstand haben und bei bemerkenswerten Erscheinungen (z.B.:30cm Maus, 20000 Stck., Gelb-Grüngestreife Maus u.ä.) ihren Fledermausexperten des Vertrauens informieren. Dieser nimmt die Befunde ganauer unter die Lupe, ohne großes Geschrei zu machen oder das Mundloch mit Gitter zu verschönern. So hat jeder etwas davon. In mancherlei Hinsicht, z.B. der Erreichbarkeit zwecks kleinerer Beobachtungen kann der Fledifan natürlich schon von Befahrer profitieren. Zu Deutsch, er muss nicht stundenlang durch Sudel kriechen, um fest zu stellen ob man in dreigruppen abhängt oder Artenselektiv schläft oder welche Farbe der Guano Sonntags hat usw. Dies setzt eine gewisse Zusammenarbeit und ein Vertrauensverhältnis voraus.

Was den Wiedererkennungswert betrifft: Wenn ich wöchentlich in einer Grube arbeite, Führungen mache oder ähnliches, kenne ich eigentlich jeden Winkel, jede Kluft und jede :derda: Nische. Das heißt nicht, dass ich mich nicht ein, zwei oder dreimal täuschen kann, aber ich täusche mich nicht ständig. Dies gilt natürlich vor allem für den Winter, denn da ist die Fluktuation der Tiere doch sehr gering.

Mfg Hungerlieb
Glück Auf!
Sven
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Re: Glück Auf! Ein Neuer stellt sich vor...

Beitrag von Ludewig »

micha2 hat geschrieben: Würde der Fledermausschützer zum Bergbauforscher einfach mal sagen:
Leute, wir haben noch nicht alles verstanden, vieles ist noch ungeklärt... was habt ihr denn schon beobachtet...
Dann würden wir die Augen aufreißen und unsere Beobachtungen auch gerne mitteilen :D
Aber warum sollen wir uns unser Forschungsgebiet von selbstherrlichen Egomanen versauen lassen???
Na warum starten wir nicht mal einen Versuch. Viele hier im Forum haben natürlich ihre Beobachtungen zum Thema Fledermaus gemacht und würden diese sicher auf einer neuen Seite einstellen. Nur auf dieser Basis können Vorurteile abgebaut werden. Es muß ein vernünftiger Anfang gemacht werden. Auch ich habe noch die eine oder andere Frage zum Thema Fledermaus und hoffe doch eine vernünftige Antwort zu finden. Zum anderen habe in den letzten 20 Jahren auch einige Beobachtungen in Sachen Fledermaus gemacht und als Notiz festgehalten.

Bisher haben wir ja nur falsch oder richtig auf dieser Seite diskutiert. Meinungen und Ansichten gehen nun mal weit auseinander und werden mitunter auch sehr falsch verstanden. Eine Annäherung der Interessengruppen wird auch nur bei einer sachlichen Erörterung der Themen erfolgen, sicher werden nicht nur Wir sondern auch die Fledermausfreunde davon profitieren.

Glück auf! Lutz Mitka
Was war zuerst da, der Durst oder das Bier?

http://www.unbekannter-bergbau.de
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