Haselnuss?
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Haselnuss?
Für den Helm der Bergeisen wurde ja (vorzugsweise?) Haselnuss verwendet. Wie war das beim Helm des Schlägels? Auch Haselnuss oder kam da anderes Holz zum Einsatz? Der Helm des Schlägels sollte ja wesentlich länger halten.
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Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
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Re: Haselnuss?
Helm Bergeisen Ich dachte immer Helm auf dem Kopf und Bergeisen in der Hand. Wie man sich täuschen kann.
Haselnuß, bist du dir sicher? Ich weiß nur das Werkzeugstiele früher aus Esche gemacht wurden. Haselnuß ist doch sehr spröde.
Haselnuß, bist du dir sicher? Ich weiß nur das Werkzeugstiele früher aus Esche gemacht wurden. Haselnuß ist doch sehr spröde.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
- Roby
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Re: Haselnuss?
Haselnuß als Holz für Werkzeug?
Es ist im Kern "schwammig" und hat deshalb gute Eigenschaften für biegsame Anwendungen. Ein Schlag daneben und der Helm ist ab. Esche, Eiche oder Buche wären oder waren besser geeignet. Wie kommst du auf Haselnuß?
Es ist im Kern "schwammig" und hat deshalb gute Eigenschaften für biegsame Anwendungen. Ein Schlag daneben und der Helm ist ab. Esche, Eiche oder Buche wären oder waren besser geeignet. Wie kommst du auf Haselnuß?
Aufn stollen zu fahren sol jedermann frey sein, doch das es mit bescheidenheit und zu gebuhrlicher zeit geschehe. (Joachimsthaler Berggebräuche, 16. Jht.)
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Re: Haselnuss?
Irgendwo (ich weiß aber nicht mehr wo ...) hatte ich das mal aufgeschnappt, dass man für die Helme Haselnuss verwendete, weil das ausreichend zur Verfügung stand. Ich lasse mich aber auch gerne belehren
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Re: Haselnuss?
Nachweislich wurden besonders bei schweren Schlägeln biegsame Helme - also z. B. Hasel - bevorzugt, da durch die Biegung beim Beschleunigen des Werkzeuges noch zusätzliche Energie gespeichert werden konnte. Es gibt da besonders für das 16. Jh. mehrere zeitgen. Abbildungen (Heinrich Gross oder Schwazer Bergbuch) bei denen das teilweise durch extreme Überzeichnung besonders deutlich gemacht wird.
Glück Auf!
Stephan
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Re: Haselnuss?
Mhm, dann würde Hasel beim Helm des Schlägels eher Sinn machen als beim Helm des Bergeisens, oder?
Gibt es eine Hitliste der verwendeten Hölzer bei S&E oder hat sich da noch niemand damit beschäftigt?
Gibt es eine Hitliste der verwendeten Hölzer bei S&E oder hat sich da noch niemand damit beschäftigt?
Zuletzt geändert von Nobi am Sa. 27. Aug 11 22:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Haselnuss?
Wäre schon mal eine interessante Frage. Zum einen wurde sicherlich alles mögliche verwendet, was irgendwie wie Holz aussah (immerhin wurde selbst beim Grubenausbau teilweise selbst total untaugliches Holz - z. B. Rotbuche - verwendet). Zum anderen wurden die Helme sicherlich "industriell" in größerem Maßstab hergestellt (in den Zechenregistern finden sich immer wieder Positionen zum Kauf größerer Posten von Helmen).
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Re: Haselnuss?
Hat der Hauer die Helme "gesponsert" bekommen oder über die Zeche käuflich erwerben können? Er war doch im wesentlichen für sein Gezähe, und dazu zählen ja auch die Helme, selber verantwortlich.Falafel hat geschrieben:... Zum anderen wurden die Helme sicherlich "industriell" in größerem Maßstab hergestellt (in den Zechenregistern finden sich immer wieder Positionen zum Kauf größerer Posten von Helmen).
Wenn das mal keine Doktorarbeit wird
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Re: Haselnuss?
In Freiberg war das Gezähe immer Grubeneigentum und wurde dem Häuer "leihweise" zur Verfügung gestellt. Er war also verantwortlich, wenn er was versaubeutelt hat ...
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Re: Haselnuss?
Aha - wußte ich nicht. Kann man diese Tatsache irgendwie zeitlich festmachen und wie schaute es in den restlichen Gruben des Landes aus?Falafel hat geschrieben:In Freiberg war das Gezähe immer Grubeneigentum und wurde dem Häuer "leihweise" zur Verfügung gestellt. Er war also verantwortlich, wenn er was versaubeutelt hat ...
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Re: Haselnuss?
War auf alle Fälle vo 16. bis zum 18. Jh. so.
Re: Haselnuss?
Da ich grade in China bin, nur kurz:
Suche bitte bei Google.Books nach dem Buch
"Vollständige Anleitung zur Bergbaukunst"
von
Moriz Ferdinand Gätzschmann
(gibt 2 Teile, der 2. Band handelt von den Abbaumethoden, evt. ein wenig bei g.b suchen)
...dort werden alle Fragen zum Thema Gezäh, Material und Vortriebsleistungen im historischen Bergbau bis etwa 1850 ins Detailiersteste beantwortet.
Auch die Frage nach dem Material der Helme von Bergeisen und Schlägel
Glück Auf,
wolfo
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"Vollständige Anleitung zur Bergbaukunst"
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Moriz Ferdinand Gätzschmann
(gibt 2 Teile, der 2. Band handelt von den Abbaumethoden, evt. ein wenig bei g.b suchen)
...dort werden alle Fragen zum Thema Gezäh, Material und Vortriebsleistungen im historischen Bergbau bis etwa 1850 ins Detailiersteste beantwortet.
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Re: Haselnuss?
Danke
Vollständige Anleitung zur Bergbaukunst: Band 3, Seite 131
Vollständige Anleitung zur Bergbaukunst: Band 3, Seite 131
Das Helm ist, nachdem was früher bei den Wegfüllarbeiten §. 5. S. 55 als für alle Gezähe gültig, bemerkt wurde, von Eschen-, Jungeichen- oder Buchen- überhaupt einem festen zähen Holze. Zu den zähen Holzarten gehört nun allerdings die Buche nicht, da sie, besonders in abwechselnder Nässe und Trockenheit sehr schnell brüchig wird, doch wird sie bei manchem Bergbaue, so z. B. dem märkischen Steinkohlenbergbaue, (zufolge v. Dechen in Karstens Archiv für Bergbauund Hüttenkunde Thl. V. (1828) S. 287.) der Eiche vorgezogen, weil sie weniger in der Hand brenne, wogegen man an anderen Orten Eichenholz vorzieht, weil es der Fäulniss am besten widersteht. — Am zähesten, dauerhaftesten und auch fast am wenigsten in der Hand brennend ist das Eschenholz. Ausserdem wendet man auch Hasel- sogar Birken-Holz an.
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Re: Haselnuss?
Sag ich doch, Esche. Esche ist ein langfaseriges biegsames Holz. Eiche und Buche sind kurzfaserig und neigen schnell zum brechen und splittern, wie man an unseren heutigen Werkzeugstielen aus dem Baumarkt sehen kann.
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Re: Haselnuss?
So schaut es nun mit Helmen aus Esche aus. Nicht Original (die Helme), aber authentisch
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- S&E
- s_e.jpg (18.72 KiB) 7403 mal betrachtet
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