mir ist aus unerfindlichen Gründen das Blatt mit den jeweils verschiedenen Schreibweisen altdeutscher Buchstaben abhanden gekommen. Genauergesagt die sächsische Variante der altdeutschen Sprache, wenn es denn da damals Unterschiede gab
Wie sicher bekannt gibt es für einen Buchstaben teilweise 6-10 "Varianten", plus der persönlichen Sauklaue des Schreibers. Nun sitz ich wegen dem Verlust auf dem Trockenen, würde aber gerne weiterarbeiten.
Kann mir das jemand schicken?
Eno
Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
(CvD)
Eno meint sowas wie hier auf dieser Seite. Einen Vergleich der verschiedenen Schreibweisen der Buchstaben.
Aufn stollen zu fahren sol jedermann frey sein, doch das es mit bescheidenheit und zu gebuhrlicher zeit geschehe. (Joachimsthaler Berggebräuche, 16. Jht.)
Im Freiberger Archiv liegt so ein Blatt aus, das hilft meist schon viel. Die wollte ich aber nicht schon wieder belasten
Es wird wohl zusätzlich auf das Buch vom Markscheider hinauslaufen.
Die Schrift ist 1850 entstanden, ist also schon etwas weiter von dem entfernt, was das älteren Semester hier damals noch gelernt hat.
Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
(CvD)
Die Kurrentschrift wurde im 16. Jahrhundert als Schreib- und Druckschrift eingeführt. Daneben gab es auch noch die lateinische Schreibschrift. Oftmals findet man in alten Akten eine Mischform beider Schreibweisen. Die Sütterlinschrift wurde erst 1911 geschaffen, spielt also für alte Akten keine Rolle. Die Offenbacher Schrift stammt sogar erst von 1927. Die Druckbuchstaben der Kurrentschrift haben sich eigentlich nicht verändert, was man natürlich bei der Schreibschrift des jeweilig tätigen Aktenschreibers nicht sagen kann.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
Die Blätter aus dem Bergarchiv habe ich als PDF - Datei vorliegen, wenn Du die noch brauchst kann ich Dir die Datei auch schicken. Teile mir mal über PN eine Mail - Adresse mit. Die Datei ist etwa 13 MB groß.
Nur mal noch eine kleine Anmerkung zum Thema. Persönlich habe ich gute Erfahrung mit folgender Methode gemacht.
Bei sehr schwierigen und unleserlichen Schriften habe ich mir anhand der zu entziffernden Worte die jeweiligen Buchstaben als Alphabet auf Transparentpapier gezeichnet und so weitere Worte "entschlüsseln" können und somit das Alphabet auch weiter vervollständigt. Mit der Zeit ließt man sich in die "Handschrift" regelrecht ein und kann problemlos große Passagen im Zusammenhang lesen, was für den Inhalt dieser Texte mitunter von großer Wichtigkeit ist!