Hallo alle,
Spannendes Thema, nach wie vor.
Unten mal mal eine Karte (s.u.) mit einer kleinen Interpretation, die vielleicht auch die oertlichen Gegebenheiten fuer nicht Ortsansaessige/ -kundige zeigt.
Kleine Erlaeuterung/ Hintergrund:
Bergbau in der Region Lipburg/ Badenweiler ist hinreichend bekannt und belegt, so ziemlich von der Roemerzeit bis heute (eine gute geschichtliche Zusammenstellung findet sich hier:
http://home.datacomm.ch/kbecherer/geschichte_bw.htm)
Geologisch gibt es dort nichts was in irgendeiner Form auf jungen Vulkanismus hindeutet. Da Gebiet wird durchschnitten von der Schwarzwald - Randverwerfung, die auch fuer den Grossteil der Mineralisation verantwortlich ist. Westlich der Stoerung finden sich Sedimente (aus dem Kopf Jura/ Dogger, mit eingeschaltetem Gips, der auch bergmaennisch gewonnen wurde). Die Gipsgrube durchfaehrt die Randverwerfung, und man landet im kristallinen Grundgebirge, in welchem die Gaenge der Grube Haus Baden etc. aufsitzen. Das Gestein ist sehr hart in diesem Bereich, verquarzt ("Badenweiler Quarzriff"), und Feuersetzen war wohl das Mittel der Wahl zu dieser Zeit. Nix Vulkanismus. (mehr Bilder hier:
http://www.hjbecherer.de/ - Grubennamen beachten)
Pfarrer Wag steht also ausserhalb Lipburg und schaut in Richtung des Schwarzwalds (Blauen). Von seinem ungefaehren Standort bis zu den Grubenbereichen, in denen nachweislich Feuersetzarbeit vorliegt (anschauen, wenn unbekannt!), ist es kein Kilometer. Wie weit ein Bogen schiessen kann, weiss ich nicht, aber nehmen wir mal 100 - 150m an. Dann sind seine genannten 2 Bogenschuesse ca. 300m weit - nicht ganz die Distanz auf der Karte unten, aber wir wissen ja auch nicht wo genau er steht. 500m sollte aber im Rahmen der Interprtation sein. Er schaut also direkt auf die (bekannterweise) Feuergesetzten Abbaubereiche am Fusse des Blauens. Und da brennts und qualmts...
Also, ein ganzer Haufen Indizien. Vulkanismus faellt auf jeden Fall zu 100% raus, alles deutet auf Bergbau hin. Vielleicht hat der Herr Pfarrer seinen Bericht und die Fakten ja ein bisschen "feingetunt" und die Situation dramatischer dargestellt als sie tatsaechlich war (wer heute mal discovery channel oder so schaut, sieht das gleiche Phaenomen...). Nur:
Was aber hat er nun wirklich gesehen?
"Normale" Feuersetzarbeit - die er sich nur vulkanisch erklaeren konnte?
Vielleicht sogar ein kleines/ grosses Grubenfeuer/ Grubenunglueck?
Oder wollte er einfach nur mal seinen Namen auf einem daramatisch geschriebenen "Flugblatt" sehen?!?
Fraglich, ob sich das jemals endgueltig klaeren lassen wird. Allerdings ist fuer mich ein 100% iger Bergbaubezug vorhanden, Pseudo - Vulkanismus durch Feuersetzen, sozusagen. Aber wer weiss, vielleicht taucht ja noch eine andere schoene Quelle auf!
Freu mich ueber Kommentare.