Neues vom Bernsteinzimmer
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Neues vom Bernsteinzimmer
Mittwoch, 02.03.2011 Russland - Aktuell
Mythos Bernsteinzimmer Teil I – die Suche geht weiter…
Wuppertal. Die Jäger des verlorenen Schatzes sind wieder einmal auf der Pirsch. Eine aktuelle Spur führt nun nach Wuppertal. Wird es endlich gelingen, das Rätsel um den Verbleib des legendären Bernsteinzimmers zu lösen?
Inzwischen ist es zum Mythos geworden, dieses legendäre Bernsteinzimmer. Ursprünglich für den Preußischen Hof gefertigt, später an den russischen Zaren verschenkt und 1941 von den Deutschen während des zweiten Weltkriegs, wie so vieles, einfach stibitzt.
Zunächst kam das Kunstwerk ins Königsberger Schloss. Königsberg heißt seit Kriegsende Kaliningrad und das Schloss ist längst eine Ruine. Und hier verliert sich fürs Erste auch die Spur des Bernsteinzimmers. Ist es in den Kriegswirren verbrannt oder wurde es einfach nur geschickt versteckt? Dieser Frage wollen wir nachgehen.
Bernstein – das Baltische Gold
Bereits die Waräger wussten 800 nach Christus um den Schatz der Baltischen See. Schön anzuschauen und leicht zu bearbeiten ist er. Sie installierten bald eine regelrechte Handelsstraße, um dieses Objekt der Begierde bis in die Königshäuser des Mittleren Ostens zu verkaufen. Bernstein war gefragt bei Hofe.
Im Grunde genommen ist Bernstein eigentlich nur Nadelbaumharz. Vor über 50 Millionen Jahren, als an der Küste der See noch dichte Wälder standen, tropfte das Harz auf den Boden und wurde im Erdreich konserviert. Nach und nach wurden diese Harzklumpen vom vorrückenden Wasser wieder freigelegt und an die Küste gespült.
Zwar nicht das Bernsteinzimmer, aber ein schönes Beispiel dafür, was sich aus Bernstein alles fertigen lässt. (Foto: Barth/.rufo)
Zwar nicht das Bernsteinzimmer, aber ein schönes Beispiel dafür, was sich aus Bernstein alles fertigen lässt. (Foto: Barth/.rufo)
Harzklumpen werden zu Räucher- und Kunstwerken
Die „Tränen der Götter“, wie sie schon von den Phöniziern genannt wurden, sind leicht. Sogar so leicht, dass sie in Salzwasser nicht untergehen. Und wenn Bernstein zu nahe an eine Flamme kommt, schmilzt er. Der harzige Geruch, der dabei entsteht, wurde schon zu Urzeiten als spirituelles Räucherwerk verwendet.
Und seit eh und je wurde aus dem „versteinerten Honig“ Kunst gefertigt. Der Römer Plinius echauffierte sich einst sogar darüber „dass ein kleines Figürchen aus Bernstein teurer als ein Sklave sei“. Geschmeide, Kunstwerke – was sich nicht alles daraus fertigen lässt. Eben auch Wandverkleidungen für ein ganzes Zimmer.
Das legendäre Bernsteinzimmer
Der erste Preußenkönig Friedrich I. dachte sich für sein Charlottenburger Schloss eine exklusive Wandvertäfelung aus. Den Auftrag führten die Danziger Bernsteinmeister Ernst Schacht und Gottfried Turau im Jahre 1712 zur vollsten Zufriedenheit des Königs aus. Dennoch wurde es erst nach seinem Tode im Berliner Stadtschloss aufgestellt.
Der Thronfolger Friedrich Wilhelm hatte nun wiederum gar kein Auge für solch erlesene Kunstschätze. Er verschenkte 1717 das Zimmer weiter an den russischen Zar Peter I., der es schließlich seiner Tochter Elisabeth für den Katharinenpalast in Zarskoje Selo vermachte. Hier stand es immerhin bis 1941.
Wie so üblich: Die Nazis geben Rätsel auf
Während der Blockade Leningrads trug die deutsche Wehrmacht so gut wie alles an Kunst davon, was irgendwie beweglich war. Eben auch das Bernsteinzimmer. Im Königsberger Schloss hatte man es stolz als „Beutekunst“ vorgezeigt, das Ende ist bekannt. Ostpreußen war nicht mehr und das Bernsteinzimmer einfach weg.
Ab 1944 weiß niemand mehr etwas über den Verbleib dieses einmaligen Kunstwerks. Ist es einfach nur verbrannt oder waren die deutschen Befehlshaber so clever und haben es insgeheim verlagert? Nur wenn, dann wohin?..
Eine Aufgabe für Generationen von Schatzsuchern
In Kellern wurde der Schatz vermutet, in Bunkern, in Stollen und unter Burgen. Nirgendwo wurde auch nur eine kleine Spur des Bernsteinzimmers gefunden. Zuerst konzentrierte sich die Suche natürlich auf die Reste des Königsberger Schlosses. Hohlräume über Hohlräume wurden entdeckt, aber kein Stück Bernstein.
Danach ging die Suche im Erzgebirge weiter. Vage Spürchen wurden gefunden, aber eben auch – kein Bernsteinzimmer. Neben Kaliningrad geht die Suche nun in Wuppertal weiter. Karl-Heinz Kleine, der sich aktuell der Suche annimmt, begründet seine Theorie mit dem damaligen Gauleiter Ostpreußen, Erich Koch.
Gauleiter und Reichsbahner zwischen Königsberg und Wuppertal
Erich Koch könnte tatsächlich eine Schlüsselrolle beim Verbleib des Bernsteinzimmers spielen. Seine Heimat war in Wuppertal, und durch seine Tätigkeit bei der deutschen Reichsbahn war er sicherlich auch prädestiniert, einen Abtransport auf dem Schienenweg in die Wege zu leiten.
Wuppertal ist im Wesentlichen von unterirdischen Anlagen durchzogen. Warum sollte Erich Koch sein Wissen nicht auch für das Versteck genutzt haben? Der Forscher Kleine ist sich sicher, dass Koch eine Schlüsselrolle bei dem Coup gespielt haben muss:
"Wir haben damit begonnen, die zahlreichen möglichen Verstecke, die wir nach breiter Recherche ins Auge gefasst haben, zu untersuchen", teilt er Russland-Aktuell mit.
Glück Auf
Horst
Mythos Bernsteinzimmer Teil I – die Suche geht weiter…
Wuppertal. Die Jäger des verlorenen Schatzes sind wieder einmal auf der Pirsch. Eine aktuelle Spur führt nun nach Wuppertal. Wird es endlich gelingen, das Rätsel um den Verbleib des legendären Bernsteinzimmers zu lösen?
Inzwischen ist es zum Mythos geworden, dieses legendäre Bernsteinzimmer. Ursprünglich für den Preußischen Hof gefertigt, später an den russischen Zaren verschenkt und 1941 von den Deutschen während des zweiten Weltkriegs, wie so vieles, einfach stibitzt.
Zunächst kam das Kunstwerk ins Königsberger Schloss. Königsberg heißt seit Kriegsende Kaliningrad und das Schloss ist längst eine Ruine. Und hier verliert sich fürs Erste auch die Spur des Bernsteinzimmers. Ist es in den Kriegswirren verbrannt oder wurde es einfach nur geschickt versteckt? Dieser Frage wollen wir nachgehen.
Bernstein – das Baltische Gold
Bereits die Waräger wussten 800 nach Christus um den Schatz der Baltischen See. Schön anzuschauen und leicht zu bearbeiten ist er. Sie installierten bald eine regelrechte Handelsstraße, um dieses Objekt der Begierde bis in die Königshäuser des Mittleren Ostens zu verkaufen. Bernstein war gefragt bei Hofe.
Im Grunde genommen ist Bernstein eigentlich nur Nadelbaumharz. Vor über 50 Millionen Jahren, als an der Küste der See noch dichte Wälder standen, tropfte das Harz auf den Boden und wurde im Erdreich konserviert. Nach und nach wurden diese Harzklumpen vom vorrückenden Wasser wieder freigelegt und an die Küste gespült.
Zwar nicht das Bernsteinzimmer, aber ein schönes Beispiel dafür, was sich aus Bernstein alles fertigen lässt. (Foto: Barth/.rufo)
Zwar nicht das Bernsteinzimmer, aber ein schönes Beispiel dafür, was sich aus Bernstein alles fertigen lässt. (Foto: Barth/.rufo)
Harzklumpen werden zu Räucher- und Kunstwerken
Die „Tränen der Götter“, wie sie schon von den Phöniziern genannt wurden, sind leicht. Sogar so leicht, dass sie in Salzwasser nicht untergehen. Und wenn Bernstein zu nahe an eine Flamme kommt, schmilzt er. Der harzige Geruch, der dabei entsteht, wurde schon zu Urzeiten als spirituelles Räucherwerk verwendet.
Und seit eh und je wurde aus dem „versteinerten Honig“ Kunst gefertigt. Der Römer Plinius echauffierte sich einst sogar darüber „dass ein kleines Figürchen aus Bernstein teurer als ein Sklave sei“. Geschmeide, Kunstwerke – was sich nicht alles daraus fertigen lässt. Eben auch Wandverkleidungen für ein ganzes Zimmer.
Das legendäre Bernsteinzimmer
Der erste Preußenkönig Friedrich I. dachte sich für sein Charlottenburger Schloss eine exklusive Wandvertäfelung aus. Den Auftrag führten die Danziger Bernsteinmeister Ernst Schacht und Gottfried Turau im Jahre 1712 zur vollsten Zufriedenheit des Königs aus. Dennoch wurde es erst nach seinem Tode im Berliner Stadtschloss aufgestellt.
Der Thronfolger Friedrich Wilhelm hatte nun wiederum gar kein Auge für solch erlesene Kunstschätze. Er verschenkte 1717 das Zimmer weiter an den russischen Zar Peter I., der es schließlich seiner Tochter Elisabeth für den Katharinenpalast in Zarskoje Selo vermachte. Hier stand es immerhin bis 1941.
Wie so üblich: Die Nazis geben Rätsel auf
Während der Blockade Leningrads trug die deutsche Wehrmacht so gut wie alles an Kunst davon, was irgendwie beweglich war. Eben auch das Bernsteinzimmer. Im Königsberger Schloss hatte man es stolz als „Beutekunst“ vorgezeigt, das Ende ist bekannt. Ostpreußen war nicht mehr und das Bernsteinzimmer einfach weg.
Ab 1944 weiß niemand mehr etwas über den Verbleib dieses einmaligen Kunstwerks. Ist es einfach nur verbrannt oder waren die deutschen Befehlshaber so clever und haben es insgeheim verlagert? Nur wenn, dann wohin?..
Eine Aufgabe für Generationen von Schatzsuchern
In Kellern wurde der Schatz vermutet, in Bunkern, in Stollen und unter Burgen. Nirgendwo wurde auch nur eine kleine Spur des Bernsteinzimmers gefunden. Zuerst konzentrierte sich die Suche natürlich auf die Reste des Königsberger Schlosses. Hohlräume über Hohlräume wurden entdeckt, aber kein Stück Bernstein.
Danach ging die Suche im Erzgebirge weiter. Vage Spürchen wurden gefunden, aber eben auch – kein Bernsteinzimmer. Neben Kaliningrad geht die Suche nun in Wuppertal weiter. Karl-Heinz Kleine, der sich aktuell der Suche annimmt, begründet seine Theorie mit dem damaligen Gauleiter Ostpreußen, Erich Koch.
Gauleiter und Reichsbahner zwischen Königsberg und Wuppertal
Erich Koch könnte tatsächlich eine Schlüsselrolle beim Verbleib des Bernsteinzimmers spielen. Seine Heimat war in Wuppertal, und durch seine Tätigkeit bei der deutschen Reichsbahn war er sicherlich auch prädestiniert, einen Abtransport auf dem Schienenweg in die Wege zu leiten.
Wuppertal ist im Wesentlichen von unterirdischen Anlagen durchzogen. Warum sollte Erich Koch sein Wissen nicht auch für das Versteck genutzt haben? Der Forscher Kleine ist sich sicher, dass Koch eine Schlüsselrolle bei dem Coup gespielt haben muss:
"Wir haben damit begonnen, die zahlreichen möglichen Verstecke, die wir nach breiter Recherche ins Auge gefasst haben, zu untersuchen", teilt er Russland-Aktuell mit.
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Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Montag, 14.03.2011
Mythos Bernsteinzimmer Teil II – Nadel im Heuhaufen?
Wuppertal. Keine Sorge, das Bernsteinzimmer ist noch nicht gefunden. Russland-Aktuell sprach in der Zwischenzeit aber mit dem Initiator der Wuppertaler Forschungen. Er erzählte uns von seinen Gedanken und heißen Spuren.
Dipl.-Ing. Karl-Heinz Kleine (64), Sprecher der Interessengemeinschaft zur Erforschung historischer Ereignisse und im richtigen Leben mittlerweile Rentner, verfolgt eine Spur, die der ehemalige Gauleiter von Ostpreußen und Reichskommissar der Ukraine, Erich Koch gelegt haben könnte.
Der „braune Zar“ regierte von der Ostsee bis ans Schwarze Meer. Damit war der Günstling des Führers dessen größter Territorialherr. Im Zuge seiner Unmenschlichkeit gegen die Ukrainer wird Koch für den Tod von über einer Million Menschen verantwortlich gemacht. Und er stammte ursprünglich aus Wuppertal.
Wer war Erich Koch?
Die Schlüsselfigur zum Bernsteinzimmer wäre demnach Erich Koch. Als NS-Gauleiter Ostpreußen regierte er in Königsberg mit strenger Hand und hatte Zugang zum Führerhauptquartier. Somit dürfte Koch auch über sämtliche militärischen Aktionen bestens informiert gewesen sein.
Außerdem hat Erich Koch geklaut wie eine Elster. Dem ausgeprägten Kunstsammler fiel nicht nur das legendäre Bernsteinzimmer in die Hände. So riss er sich 64 Kisten Gemälde aus Charkiw und Kiew unter den Nagel und bediente sich ungeniert am „Prussenschatz“. Von den Wertgegenständen der von ihm Getöteten ganz zu schweigen.
Die heiße Spur nach Wuppertal
Die Nazigröße Erich Koch war es dann auch, die Karl-Heinz Kleine dazu veranlasste, die Suche nach dem Bernsteinzimmer und all den anderen Kunstschätzen in Wuppertal fortzusetzen. In einem Interview erzählte er Russland- Aktuell, warum er überzeugt ist, dass die Stadt als mögliches Versteck in Frage käme.
R-A: Guten Tag Herr Kleine. Hätten Sie ein paar Minuten Zeit für uns?
K.-H. Kleine: Aber für Sie doch immer.
R-A: Nun Herr Kleine, was macht die Schatzsuche?
K.-H. Kleine (muss lachen): Ich sage Ihnen ganz ehrlich, ich habe mich ja an Russland-Aktuell gewandt, um vielleicht noch an weitere Informationen zu gelangen. Und zum anderen versuchen wir auf diesem Weg auch ein oder zwei Sponsoren zu finden, denn das Ganze ist ja nicht einfach zu finanzieren.
Wir haben zwar jegliche Unterstützung der Stadt Wuppertal, aber natürlich auch Auflagen. So müssen wir die von uns untersuchten Objekte zum Beispiel alle hinterher wieder verschließen. Dafür jedoch brauchen wir Helfer und Fachkundige, die uns unter die Arme greifen. Ansonsten kostet uns das eine Stange Geld.
Und eines kann ich Ihnen versichern: Sollten wir etwas finden, geht das auf alle Fälle wieder nach Russland zurück, da brauchen wir gar nicht drüber zu diskutieren! Deswegen hoffen wir ja auch, dass uns deswegen die Leute, die in Russland davon partizipieren, auch ein wenig unterstützen.
R-A: Ihre Suche befasst sich mit einer vagen Spur nach Wuppertal. Haben Sie außer der Tatsache, dass Erich Koch damals die notwendigen Verbindungen gehabt hätte, noch einen anderen Anhaltspunkt für Ihre Vermutung?
K.-H. Kleine: Nein, das nicht. Sagen wir es mal so: Der Initiator des Diebstahls war ja Erich Koch, das ist bekannt. Ein Mensch in seiner Position, der Herr über 65 Millionen Menschen ist, konnte sich erlauben, selbst zum Führer zu sagen: „Ich würde das gerne behalten.“
Außerdem verstand sich Koch gut mit Göring, die beiden kamen sich also nicht in die Quere bei ihren Beutezügen. Durch seine Herkunft aus Wuppertal kannte Erich Koch diese Stadt natürlich wie seine Westentasche.
R-A: Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass das Bernsteinzimmer erst vor den anrückenden Roten Armee fortgeschafft wurde….
K.-H. Kleine (lässt mich erst gar nicht ausreden): …ach das ist doch vollkommener Blödsinn! Ab Januar 1945 war Königsberg von der Roten Armee eingekesselt. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass dann noch ein Transport aus der Stadt möglich gewesen wäre. Das ist doch Unsinn…
Und verbrannt ist es auch nicht. Wie Sie bestimmt wissen, verbrennt Bernstein rückstandslos. Die wenigen Bernsteinfragmente, die auf dem Gelände gefunden wurden, waren mehr oder weniger der Abfall der Werkstätten, die sich hier befanden. Die haben sicherlich nichts mit dem Bernsteinzimmer zu tun.
Das Bernsteinzimmer muss demnach aus Königsberg hinausgeschafft worden sein. Und da sind wir wieder bei Erich Koch…
Glück Auf
Horst
Mythos Bernsteinzimmer Teil II – Nadel im Heuhaufen?
Wuppertal. Keine Sorge, das Bernsteinzimmer ist noch nicht gefunden. Russland-Aktuell sprach in der Zwischenzeit aber mit dem Initiator der Wuppertaler Forschungen. Er erzählte uns von seinen Gedanken und heißen Spuren.
Dipl.-Ing. Karl-Heinz Kleine (64), Sprecher der Interessengemeinschaft zur Erforschung historischer Ereignisse und im richtigen Leben mittlerweile Rentner, verfolgt eine Spur, die der ehemalige Gauleiter von Ostpreußen und Reichskommissar der Ukraine, Erich Koch gelegt haben könnte.
Der „braune Zar“ regierte von der Ostsee bis ans Schwarze Meer. Damit war der Günstling des Führers dessen größter Territorialherr. Im Zuge seiner Unmenschlichkeit gegen die Ukrainer wird Koch für den Tod von über einer Million Menschen verantwortlich gemacht. Und er stammte ursprünglich aus Wuppertal.
Wer war Erich Koch?
Die Schlüsselfigur zum Bernsteinzimmer wäre demnach Erich Koch. Als NS-Gauleiter Ostpreußen regierte er in Königsberg mit strenger Hand und hatte Zugang zum Führerhauptquartier. Somit dürfte Koch auch über sämtliche militärischen Aktionen bestens informiert gewesen sein.
Außerdem hat Erich Koch geklaut wie eine Elster. Dem ausgeprägten Kunstsammler fiel nicht nur das legendäre Bernsteinzimmer in die Hände. So riss er sich 64 Kisten Gemälde aus Charkiw und Kiew unter den Nagel und bediente sich ungeniert am „Prussenschatz“. Von den Wertgegenständen der von ihm Getöteten ganz zu schweigen.
Die heiße Spur nach Wuppertal
Die Nazigröße Erich Koch war es dann auch, die Karl-Heinz Kleine dazu veranlasste, die Suche nach dem Bernsteinzimmer und all den anderen Kunstschätzen in Wuppertal fortzusetzen. In einem Interview erzählte er Russland- Aktuell, warum er überzeugt ist, dass die Stadt als mögliches Versteck in Frage käme.
R-A: Guten Tag Herr Kleine. Hätten Sie ein paar Minuten Zeit für uns?
K.-H. Kleine: Aber für Sie doch immer.
R-A: Nun Herr Kleine, was macht die Schatzsuche?
K.-H. Kleine (muss lachen): Ich sage Ihnen ganz ehrlich, ich habe mich ja an Russland-Aktuell gewandt, um vielleicht noch an weitere Informationen zu gelangen. Und zum anderen versuchen wir auf diesem Weg auch ein oder zwei Sponsoren zu finden, denn das Ganze ist ja nicht einfach zu finanzieren.
Wir haben zwar jegliche Unterstützung der Stadt Wuppertal, aber natürlich auch Auflagen. So müssen wir die von uns untersuchten Objekte zum Beispiel alle hinterher wieder verschließen. Dafür jedoch brauchen wir Helfer und Fachkundige, die uns unter die Arme greifen. Ansonsten kostet uns das eine Stange Geld.
Und eines kann ich Ihnen versichern: Sollten wir etwas finden, geht das auf alle Fälle wieder nach Russland zurück, da brauchen wir gar nicht drüber zu diskutieren! Deswegen hoffen wir ja auch, dass uns deswegen die Leute, die in Russland davon partizipieren, auch ein wenig unterstützen.
R-A: Ihre Suche befasst sich mit einer vagen Spur nach Wuppertal. Haben Sie außer der Tatsache, dass Erich Koch damals die notwendigen Verbindungen gehabt hätte, noch einen anderen Anhaltspunkt für Ihre Vermutung?
K.-H. Kleine: Nein, das nicht. Sagen wir es mal so: Der Initiator des Diebstahls war ja Erich Koch, das ist bekannt. Ein Mensch in seiner Position, der Herr über 65 Millionen Menschen ist, konnte sich erlauben, selbst zum Führer zu sagen: „Ich würde das gerne behalten.“
Außerdem verstand sich Koch gut mit Göring, die beiden kamen sich also nicht in die Quere bei ihren Beutezügen. Durch seine Herkunft aus Wuppertal kannte Erich Koch diese Stadt natürlich wie seine Westentasche.
R-A: Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass das Bernsteinzimmer erst vor den anrückenden Roten Armee fortgeschafft wurde….
K.-H. Kleine (lässt mich erst gar nicht ausreden): …ach das ist doch vollkommener Blödsinn! Ab Januar 1945 war Königsberg von der Roten Armee eingekesselt. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass dann noch ein Transport aus der Stadt möglich gewesen wäre. Das ist doch Unsinn…
Und verbrannt ist es auch nicht. Wie Sie bestimmt wissen, verbrennt Bernstein rückstandslos. Die wenigen Bernsteinfragmente, die auf dem Gelände gefunden wurden, waren mehr oder weniger der Abfall der Werkstätten, die sich hier befanden. Die haben sicherlich nichts mit dem Bernsteinzimmer zu tun.
Das Bernsteinzimmer muss demnach aus Königsberg hinausgeschafft worden sein. Und da sind wir wieder bei Erich Koch…
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Mittwoch, 23.03.2011
Mythos Bernsteinzimmer Teil III – Stollen und Bunker
Wuppertal. Viel gesucht und nichts gefunden. Das ist soweit die Bilanz der Forscher und Schatzsucher, die sich in den letzten 65 Jahren mit der Suche nach dem Bernsteinzimmer beschäftigt haben. Doch wo steckt es wirklich?
Ja, wo steckt das legendäre Bernsteinzimmer nun eigentlich? Möglicherweise führt uns eine heiße Spur nach Nordrhein-Westfalen ins Bergische Land. Lesen Sie hier die Fortsetzung des Russland-Aktuell-Interviews mit dem Wuppertaler Forscher Karl-Heinz Kleine.
Von Kunsträubern, Raubgräbern und seriösen Forschern
R-A: Ein Bernsteinzimmer-Sucher hat bereits vor zwei Jahren schon einmal für gehörigen Wirbel in der Wuppertaler Presse gesorgt. Waren Sie das, Herr Kleine?
K.-H. Kleine: Ja, das war ich damals gewesen.
R-A: Warum wollten Sie zu der Zeit noch anonym bleiben?
K.-H. Kleine (erhebt seine Stimme): Das will ich Ihnen ganz genau sagen: Da ruft mich jemand von einer regionalen Zeitung an, will alle meine Informationen, und gleich am nächsten Morgen sollte das in der Zeitung stehen. Man kann ja gerne mit mir reden, aber da war ich dann richtig sauer!
Ich habe mich dann zwar doch noch mit ihm getroffen, weil ich auch nicht wusste, wer sein Informant war (Kleine seufzt). Und was glauben Sie, was passiert ist?
Nach Erscheinen des Artikels standen prompt 200 Leute mit Brechstangen, Hammer, Meißel und sonstigem Gerät vor dem einstigen Gefängnis der SA in den Katakomben unter dem ehemaligen Genossenschaftsgebäude in Wuppertal, wo wir graben wollten.
Wäre da mein Name aufgetaucht, die Behörden hätten mich in der Luft zerrissen. Seitdem sind wir aber auch gescheiter und haben gelernt, vorsichtiger mit Informationen umzugehen.
R-A: Herr Kleine, das müssen Sie mir als Laien in dem Metier erklären: Wie lokalisiert man aus über 400 möglichen Objekten einen Forschungsschwerpunkt?
K.-H. Kleine: Es ist natürlich alles erstmal eine Hypothese, das ist sowieso klar. Aber wir können mit Sicherheit sagen, dass sich Erich Koch dort, wo er seine Kindheit verbrachte, auch sehr gut auskannte. Zumal sein damaliges Zuhause nahe der damaligen Nordbahn-Trasse lag. Von dem her lässt es sich eingrenzen.
Da kamen ihm sicherlich auch seine Verbindungen zur Reichsbahn zu Gute, bei der er ja vor seinerzeit in Königsberg beschäftigt war. Deswegen müssen wir in erster Linie vom Eisenbahner Erich Koch ausgehen.
Von dem Eisenbahner müssen wir auch deswegen ausgehen, weil ein Transport in das endgültige Versteck ein gewaltiger logistischer Aufwand gewesen sein muss. Das bedeutet, dass die vorläufige, kriegsbedingte Lagerstätte in unmittelbarer Nähe eines Schienenwegs gelegen haben muss.
Ich weiß auch, dass Ende 1944 noch Flugzeuge von Königsberg aus starteten. Koch hätte somit auch den Luftweg nehmen können, die Beziehungen hätte er durchaus gehabt. Dazu muss man auch wissen, dass sich hier ganz in der Nähe ein kleiner Feldflugplatz befand, an dem auch Kampfflugzeuge während des Krieges repariert wurden.
Die Werke der Firma Espenlaub hätten auch die Kapazitäten in ihren Stollen gehabt, etwas von dieser Größe wie die von Koch geraubten Kunstgegenstände sicher zu deponieren (Anm. der Red.: Die Produktionen der 1939 gegründeten „Espenlaub-Flugzeugwerke“ wurden im Sommer 1944 in nahe gelegene Eisenbahntunnel ausgelagert).
R-A: Somit kämen auch diese Optionen für Sie in Betracht?
K.-H. Kleine: Ja, unbedingt! Dieser Spur müssen wir auf jeden Fall nachgehen, da wir davon ausgehen müssen, dass die von Koch geraubten Kunstschätze auch mit mehreren Flugzeugen hier nach Wuppertal verbracht worden sein könnten.
Zudem Sie sich ja auch einmal das Volumen der „Reichtümer“ Erich Kochs vorstellen müssen. Das war nicht nur ein Zug oder ein Flugzeug, mit dem die Wertgegenstände aus Königsberg fortgeschafft wurden. Es brauchte ja auch eine ganze Menge Platz, das alles irgendwo einzulagern.
Da bieten sich für uns schon noch allerhand Möglichkeiten in der nächsten Zeit. Die Arbeit wird uns nicht so schnell ausgehen. Denn wie ich Ihnen ja schon gesagt habe: Alles, was wir aufmachen, müssen wir ja auch wieder zumachen. Das ist die Auflage der Stadt Wuppertal, und an die halten wir uns natürlich…
Glück Auf
Horst
Mythos Bernsteinzimmer Teil III – Stollen und Bunker
Wuppertal. Viel gesucht und nichts gefunden. Das ist soweit die Bilanz der Forscher und Schatzsucher, die sich in den letzten 65 Jahren mit der Suche nach dem Bernsteinzimmer beschäftigt haben. Doch wo steckt es wirklich?
Ja, wo steckt das legendäre Bernsteinzimmer nun eigentlich? Möglicherweise führt uns eine heiße Spur nach Nordrhein-Westfalen ins Bergische Land. Lesen Sie hier die Fortsetzung des Russland-Aktuell-Interviews mit dem Wuppertaler Forscher Karl-Heinz Kleine.
Von Kunsträubern, Raubgräbern und seriösen Forschern
R-A: Ein Bernsteinzimmer-Sucher hat bereits vor zwei Jahren schon einmal für gehörigen Wirbel in der Wuppertaler Presse gesorgt. Waren Sie das, Herr Kleine?
K.-H. Kleine: Ja, das war ich damals gewesen.
R-A: Warum wollten Sie zu der Zeit noch anonym bleiben?
K.-H. Kleine (erhebt seine Stimme): Das will ich Ihnen ganz genau sagen: Da ruft mich jemand von einer regionalen Zeitung an, will alle meine Informationen, und gleich am nächsten Morgen sollte das in der Zeitung stehen. Man kann ja gerne mit mir reden, aber da war ich dann richtig sauer!
Ich habe mich dann zwar doch noch mit ihm getroffen, weil ich auch nicht wusste, wer sein Informant war (Kleine seufzt). Und was glauben Sie, was passiert ist?
Nach Erscheinen des Artikels standen prompt 200 Leute mit Brechstangen, Hammer, Meißel und sonstigem Gerät vor dem einstigen Gefängnis der SA in den Katakomben unter dem ehemaligen Genossenschaftsgebäude in Wuppertal, wo wir graben wollten.
Wäre da mein Name aufgetaucht, die Behörden hätten mich in der Luft zerrissen. Seitdem sind wir aber auch gescheiter und haben gelernt, vorsichtiger mit Informationen umzugehen.
R-A: Herr Kleine, das müssen Sie mir als Laien in dem Metier erklären: Wie lokalisiert man aus über 400 möglichen Objekten einen Forschungsschwerpunkt?
K.-H. Kleine: Es ist natürlich alles erstmal eine Hypothese, das ist sowieso klar. Aber wir können mit Sicherheit sagen, dass sich Erich Koch dort, wo er seine Kindheit verbrachte, auch sehr gut auskannte. Zumal sein damaliges Zuhause nahe der damaligen Nordbahn-Trasse lag. Von dem her lässt es sich eingrenzen.
Da kamen ihm sicherlich auch seine Verbindungen zur Reichsbahn zu Gute, bei der er ja vor seinerzeit in Königsberg beschäftigt war. Deswegen müssen wir in erster Linie vom Eisenbahner Erich Koch ausgehen.
Von dem Eisenbahner müssen wir auch deswegen ausgehen, weil ein Transport in das endgültige Versteck ein gewaltiger logistischer Aufwand gewesen sein muss. Das bedeutet, dass die vorläufige, kriegsbedingte Lagerstätte in unmittelbarer Nähe eines Schienenwegs gelegen haben muss.
Ich weiß auch, dass Ende 1944 noch Flugzeuge von Königsberg aus starteten. Koch hätte somit auch den Luftweg nehmen können, die Beziehungen hätte er durchaus gehabt. Dazu muss man auch wissen, dass sich hier ganz in der Nähe ein kleiner Feldflugplatz befand, an dem auch Kampfflugzeuge während des Krieges repariert wurden.
Die Werke der Firma Espenlaub hätten auch die Kapazitäten in ihren Stollen gehabt, etwas von dieser Größe wie die von Koch geraubten Kunstgegenstände sicher zu deponieren (Anm. der Red.: Die Produktionen der 1939 gegründeten „Espenlaub-Flugzeugwerke“ wurden im Sommer 1944 in nahe gelegene Eisenbahntunnel ausgelagert).
R-A: Somit kämen auch diese Optionen für Sie in Betracht?
K.-H. Kleine: Ja, unbedingt! Dieser Spur müssen wir auf jeden Fall nachgehen, da wir davon ausgehen müssen, dass die von Koch geraubten Kunstschätze auch mit mehreren Flugzeugen hier nach Wuppertal verbracht worden sein könnten.
Zudem Sie sich ja auch einmal das Volumen der „Reichtümer“ Erich Kochs vorstellen müssen. Das war nicht nur ein Zug oder ein Flugzeug, mit dem die Wertgegenstände aus Königsberg fortgeschafft wurden. Es brauchte ja auch eine ganze Menge Platz, das alles irgendwo einzulagern.
Da bieten sich für uns schon noch allerhand Möglichkeiten in der nächsten Zeit. Die Arbeit wird uns nicht so schnell ausgehen. Denn wie ich Ihnen ja schon gesagt habe: Alles, was wir aufmachen, müssen wir ja auch wieder zumachen. Das ist die Auflage der Stadt Wuppertal, und an die halten wir uns natürlich…
Glück Auf
Horst
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Montag, 28.03.2011
Mythos Bernsteinzimmer IV – Gefährliches unter Tage
Wuppertal. Begehrlich und gefährlich liegt oft nah beieinander. In der aktuellen Folge unseres Berichts zur Bernsteinzimmersuche erzählt uns der Forscher Karl-Heinz Kleine von den Mühen und Tücken bei der Suche unter Tage.
Bevor wir uns von dem Wuppertaler Forscher Karl-Heinz Kleine erklären lassen, wie sich die Arbeit bei seiner Suche nach dem „Achten Weltwunder“ gestaltet, wollen wir zuerst noch einmal an die Rolle des Gauleiters Erich Koch anknüpfen.
Wie wir inzwischen erfahren haben, ist der ehemalige Reichseisenbahner Koch der maßgebliche Initiator des Kunstraubes. Ein Coup, der wohl wie kein zweiter seit 65 Jahren Generationen von Schatzsuchern, Raubgräbern und seriösen Forschern auf Trab gehalten hat. Auch Russland-Aktuell ist bereits infiziert und sucht im Geiste mit.
Geheimverstecke und deren Geheimnisse
R-A: Die Auslagerung des Bernsteinzimmers müsste noch im Sommer 1944 geschehen sein, da davon auszugehen ist, dass nach dem Bombardement der Engländer auch der Schienenweg nicht mehr reibungslos funktionieren konnte.
K.-H. Kleine: Da gibt es verschiedene Theorien, den Luftangriff der Engländer konnte Koch damals nicht vorausahnen. Jedoch musste er mit weiteren Bombardements rechnen. Denkbar wäre ein erster Transport auf LKW zu intakten Schienenwegen. Wie gesagt, ist aber auch ein Abtransport über den Luftweg nicht auszuschließen.
Eine meiner Informationsquellen wusste mir zu berichten, dass Erich Koch im Garten vor seinem Haus einen Teich angelegt hatte, der sich nach Bedarf fluten oder eben auch absenken ließ. Es ist bestätigt, dass am Grunde des Teichs Bunkeranlagen angelegt waren, die jedoch später von den Russen als Depots genutzt wurden.
Das will heißen, der Koch wusste ganz genau, was er da tat. Sie müssen sich nur mal die Logistik vorstellen…
R-A: Herr Kleine, wie viele Leute stehen Ihnen als Helfer zur Verfügung?
K.-H. Kleine: Ja, ich rede immer von wir. Derzeit sind wir drei Aktive und haben noch zwei Leute, die hin und wieder, wenn es deren Zeit erlaubt, mit dabei sind.
Es wäre ja unverantwortlich, alleine ein weitläufig verzweigtes Bunkersystem mit tiefen Schächten zu befahren. Wenn Sie da abschmieren, dann haben Sie ihr Ziel erreicht…
Außerdem, wie schon gesagt, erfahren wir von der Stadt Wuppertal eine hervorragende behördliche Unterstützung.
R-A: Da ich davon ausgehe, dass Sie nicht nur mit Schäufelchen und Eimer losziehen: Welche technischen Hilfsmittel stehen Ihnen zur Verfügung?
K.-H. Kleine: (lacht) Ne, ne, da haben Sie schon recht. Im Moment kommen wir bei unserer systematischen Suche nach dem Bernsteinzimmer noch mit leichtem Gerät aus. Zudem haben wir einen in unserer Gruppe, der uns, falls notwendig, einen kleinen Bagger zur Verfügung stellt.
Sollten wir jedoch wirklich etwas finden, wäre natürlich weiteres Spezialgerät notwendig. Wir müssen ja auch davon ausgehen, dass die Lagerstätte scharf gesichert ist, immer noch. Deswegen auch unser Aufruf nach Sponsoren, die uns diesbezüglich etwas unter die Arme greifen könnten.
Und ich habe Ihnen ja schon gesagt: Sämtliche Objekte, die von uns geöffnet werden, müssen wir auch wieder verschließen. Dazu sind wir auf die Hilfe von Handwerkern angewiesen. Und wie Sie selber wissen, macht Ihnen das kein Betrieb umsonst, nur weil Sie so ein netter Kerl sind…
R-A: Können Sie mit Fördergeldern spekulieren, bzw. gibt es eine Dachorganisation für solcherlei Vorhaben?
K.-H. Kleine (seufzt): Da liegt ja genau unsere Problematik. Wir haben zwar jede behördliche Zuwendung der Stadt Wuppertal, die finanzielle Belastung bleibt jedoch komplett an uns hängen. Deshalb wenden wir uns auch an die Öffentlichkeit, um unserem Vorhaben Gehör zu verschaffen.
Explosiver Fundort?
R-A: Jedoch, wenn Sie sich an die Öffentlichkeit wenden, haben Sie keine Bedenken, dass das unzählige Trittbrettfahrer auf den Plan ruft?
K.-H. Kleine: Gott sei Dank hatten wir da bisher noch keine Probleme. Gut, natürlich weiß ich nicht, was sich hinter meinem Rücken abspielt, aber jede Befahrung bedarf der Genehmigung der Stadt. Und so ein Vorhaben macht man ja nun nicht einfach so mit links.
(Kleine schmunzelt) Und da können Sie sich sicher sein, wir geben nur soviel Informationen zum Standort heraus, wie wir zurückbekommen.
Und ich kann nicht oft genug darauf hinweisen: Das Versteck des Bernsteinzimmers ist sehr wahrscheinlich vermint! Es ist also allen Ernstes davon auszugehen, dass einem der Fund bei unsachgemäßer Suche einfach um die Ohren fliegt!
R-A: Herr , wir wünschen Ihnen vorerst viel Erfolg und bedanken uns für das Gespräch.
K.-H. Kleine: (vergisst nicht lachend hinterher zuschieben) Und denken Sie bitte an die Sponsoren…
Glück Auf
Horst
Mythos Bernsteinzimmer IV – Gefährliches unter Tage
Wuppertal. Begehrlich und gefährlich liegt oft nah beieinander. In der aktuellen Folge unseres Berichts zur Bernsteinzimmersuche erzählt uns der Forscher Karl-Heinz Kleine von den Mühen und Tücken bei der Suche unter Tage.
Bevor wir uns von dem Wuppertaler Forscher Karl-Heinz Kleine erklären lassen, wie sich die Arbeit bei seiner Suche nach dem „Achten Weltwunder“ gestaltet, wollen wir zuerst noch einmal an die Rolle des Gauleiters Erich Koch anknüpfen.
Wie wir inzwischen erfahren haben, ist der ehemalige Reichseisenbahner Koch der maßgebliche Initiator des Kunstraubes. Ein Coup, der wohl wie kein zweiter seit 65 Jahren Generationen von Schatzsuchern, Raubgräbern und seriösen Forschern auf Trab gehalten hat. Auch Russland-Aktuell ist bereits infiziert und sucht im Geiste mit.
Geheimverstecke und deren Geheimnisse
R-A: Die Auslagerung des Bernsteinzimmers müsste noch im Sommer 1944 geschehen sein, da davon auszugehen ist, dass nach dem Bombardement der Engländer auch der Schienenweg nicht mehr reibungslos funktionieren konnte.
K.-H. Kleine: Da gibt es verschiedene Theorien, den Luftangriff der Engländer konnte Koch damals nicht vorausahnen. Jedoch musste er mit weiteren Bombardements rechnen. Denkbar wäre ein erster Transport auf LKW zu intakten Schienenwegen. Wie gesagt, ist aber auch ein Abtransport über den Luftweg nicht auszuschließen.
Eine meiner Informationsquellen wusste mir zu berichten, dass Erich Koch im Garten vor seinem Haus einen Teich angelegt hatte, der sich nach Bedarf fluten oder eben auch absenken ließ. Es ist bestätigt, dass am Grunde des Teichs Bunkeranlagen angelegt waren, die jedoch später von den Russen als Depots genutzt wurden.
Das will heißen, der Koch wusste ganz genau, was er da tat. Sie müssen sich nur mal die Logistik vorstellen…
R-A: Herr Kleine, wie viele Leute stehen Ihnen als Helfer zur Verfügung?
K.-H. Kleine: Ja, ich rede immer von wir. Derzeit sind wir drei Aktive und haben noch zwei Leute, die hin und wieder, wenn es deren Zeit erlaubt, mit dabei sind.
Es wäre ja unverantwortlich, alleine ein weitläufig verzweigtes Bunkersystem mit tiefen Schächten zu befahren. Wenn Sie da abschmieren, dann haben Sie ihr Ziel erreicht…
Außerdem, wie schon gesagt, erfahren wir von der Stadt Wuppertal eine hervorragende behördliche Unterstützung.
R-A: Da ich davon ausgehe, dass Sie nicht nur mit Schäufelchen und Eimer losziehen: Welche technischen Hilfsmittel stehen Ihnen zur Verfügung?
K.-H. Kleine: (lacht) Ne, ne, da haben Sie schon recht. Im Moment kommen wir bei unserer systematischen Suche nach dem Bernsteinzimmer noch mit leichtem Gerät aus. Zudem haben wir einen in unserer Gruppe, der uns, falls notwendig, einen kleinen Bagger zur Verfügung stellt.
Sollten wir jedoch wirklich etwas finden, wäre natürlich weiteres Spezialgerät notwendig. Wir müssen ja auch davon ausgehen, dass die Lagerstätte scharf gesichert ist, immer noch. Deswegen auch unser Aufruf nach Sponsoren, die uns diesbezüglich etwas unter die Arme greifen könnten.
Und ich habe Ihnen ja schon gesagt: Sämtliche Objekte, die von uns geöffnet werden, müssen wir auch wieder verschließen. Dazu sind wir auf die Hilfe von Handwerkern angewiesen. Und wie Sie selber wissen, macht Ihnen das kein Betrieb umsonst, nur weil Sie so ein netter Kerl sind…
R-A: Können Sie mit Fördergeldern spekulieren, bzw. gibt es eine Dachorganisation für solcherlei Vorhaben?
K.-H. Kleine (seufzt): Da liegt ja genau unsere Problematik. Wir haben zwar jede behördliche Zuwendung der Stadt Wuppertal, die finanzielle Belastung bleibt jedoch komplett an uns hängen. Deshalb wenden wir uns auch an die Öffentlichkeit, um unserem Vorhaben Gehör zu verschaffen.
Explosiver Fundort?
R-A: Jedoch, wenn Sie sich an die Öffentlichkeit wenden, haben Sie keine Bedenken, dass das unzählige Trittbrettfahrer auf den Plan ruft?
K.-H. Kleine: Gott sei Dank hatten wir da bisher noch keine Probleme. Gut, natürlich weiß ich nicht, was sich hinter meinem Rücken abspielt, aber jede Befahrung bedarf der Genehmigung der Stadt. Und so ein Vorhaben macht man ja nun nicht einfach so mit links.
(Kleine schmunzelt) Und da können Sie sich sicher sein, wir geben nur soviel Informationen zum Standort heraus, wie wir zurückbekommen.
Und ich kann nicht oft genug darauf hinweisen: Das Versteck des Bernsteinzimmers ist sehr wahrscheinlich vermint! Es ist also allen Ernstes davon auszugehen, dass einem der Fund bei unsachgemäßer Suche einfach um die Ohren fliegt!
R-A: Herr , wir wünschen Ihnen vorerst viel Erfolg und bedanken uns für das Gespräch.
K.-H. Kleine: (vergisst nicht lachend hinterher zuschieben) Und denken Sie bitte an die Sponsoren…
Glück Auf
Horst
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Und ich kann nicht oft genug darauf hinweisen: Das Versteck des Bernsteinzimmers ist sehr wahrscheinlich vermint! Es ist also allen Ernstes davon auszugehen, dass einem der Fund bei unsachgemäßer Suche einfach um die Ohren fliegt!
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Wieso Wuppertal?
Seit geraumer Zeit flammen immer wieder diese gerüchte um Wuppertal auf.
Nur weil der Bruder von Gauleiter Koch da lebte?
Da überlegen wir dochmal logisch.
Februar/März 1945.
Das halbe Reich liegt in Schutt und Asche
Das Ruhrgebiet ist von den Alliierten eingekesselt.
General Model hat, nachdem er seine Soldaten aus dem Dienst entlassen hatte, sich den Kopfschuss gesetzt.
Welcher arme Irre bring zu dieser Zeit ein so wichtiges Kunst und Kulturgut nach Wüppertal?
Seit geraumer Zeit flammen immer wieder diese gerüchte um Wuppertal auf.
Nur weil der Bruder von Gauleiter Koch da lebte?
Da überlegen wir dochmal logisch.
Februar/März 1945.
Das halbe Reich liegt in Schutt und Asche
Das Ruhrgebiet ist von den Alliierten eingekesselt.
General Model hat, nachdem er seine Soldaten aus dem Dienst entlassen hatte, sich den Kopfschuss gesetzt.
Welcher arme Irre bring zu dieser Zeit ein so wichtiges Kunst und Kulturgut nach Wüppertal?
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
11. Mai 2011
Bernsteinzimmer in der Rhön vergraben?
Norman Zellmer
Gransee/Rhön Ist das Bernsteinzimmer in der Rhön vergraben worden? Künstler Andreas Uckert, als „Meisterfälscher von Gransee“ bekannt, glaubt, dass es hier zu finden ist. Eine Schatzkarte soll ihm den Weg weisen. Regionale Experten sind skeptisch.
Uckerts Geschichte klingt wie aus einem Drehbuch für einen Indiana-Jones-Film: Vor zwei Jahren sei er auf dem Dachboden seines Großvaters auf einen Eichentisch gestoßen. Unter dem Wachstuch habe sich eine Karte – ebenfalls eine Art Wachstuch – befunden, erzählt der über die Grenzen Gransees (Landkreis Oberhavel) hinaus bekannte Maler und Kunstkopierer Andreas Uckert. Das Fundstück trägt Symbole aus dem Dritten Reich, und drei Berge sind zu erkennen. Sogar das Wort „Geheim“ hätte sich entziffern lassen.
„Doch was sich dahinter verbirgt, war mir verschlossen“, sagte Uckert. Einem Bekannten, Hobby-Historiker Gert Dieter Schmidt (75), den er nach ersten Veröffentlichungen über die Schatzkarte kennengelernt hat, sei später die Idee gekommen, den Fund einmal zu beleuchten. Schmidt recherchiert seit fast 20 Jahren zum Bernsteinzimmer, war schon in den 90er-Jahren bei der Suche in Thüringen dabei. Kaum, dass Uckert die Karte im dunklen Badezimmer mit einer Taschenlampe angestrahlt habe, ließen sich eigenwillige Zeichen erkennen. „Das ist ein Lageplan mit Leucht-Tinte, der sich nur bei Nacht lesen lässt“, sagt der 52-Jährige. Unter anderem seien die Worte „Depot Kühnstein“, „Bernstein“ und „Achtung Todesstrahlen“ hervorgetreten.
Die grün leuchtenden Buchstaben und Zahlen würden den Weg zu dem seit Kriegsende verschollenen Bernsteinzimmer weisen, das heute etwa 125 Millionen Euro wert sei. Und noch mehr: Es gebe auch Hinweise, dass es gemeinsam mit dem gesamten Reichsschatz, der aus Goldbarren, Diamanten, Schmuck und Gemälden bestehe, versteckt worden sei. Nach Abgleich seiner alten Schatzkarte mit modernen Landkarten ist sich Uckert sicher, dass das Bernsteinzimmer in drei Bunkern unweit der Wasserkuppe vergraben worden ist. Für Uckert passt alles zusammen: Am Kühnstein bei der Wasserkuppe habe sich ein altes Bergwerk befunden, in dem 1944/45 Häftlinge und die SS gearbeitet hätten. Über den Flugplatz auf der Wasserkuppe hätten die Schätze eingeflogen werden können.
Ob und wann die Schatzsuche nach dem Bernsteinzimmer vor Ort beginnt, will der Künstler offen lassen. „Ich habe kein Geld, um die Suche in die Wege zu leiten“, sagt er. Im Winter hatte er noch verlautbart, spätestens im Frühling graben zu wollen. Sein Mitstreiter Schmidt hat derweil schon zwei Mal die Rhön besucht, hat mit einem Mitarbeiter der Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats gesprochen, war am Kühnstein und im Haderwald. Sein Ergebnis: „Ich schließe nichts aus.“ Allerdings hätten sich aber auch alle Hinweise auf das legendäre Zimmer in der Vergangenheit als haltlos erwiesen. Den Truppenübungsplatz Wildflecken, auf deren Areal sich Bunker befinden, hält Schmidt aber für einen „interessanten Punkt“.
Skeptisch zeigten sich hingegen der Gersfelder Autor Joachim Jenrich, der Vorsitzende des Kultur- und Geschichtsvereins Tann, Peter-Christian Neubert, und Stadt- und Kreisarchäologe Frank Verse. Bislang gebe es keinerlei Hinweise auf den Verbleib des Bernsteinzimmers in der Region. Sie äußern sich aber ähnlich wie Schmidt: auszuschließen sei letztlich gar nichts. Sie würden sich einer sachliche Diskussion über Karte und Zimmer nicht verwehren.
HINTERGRUND
Das Bernsteinzimmer sind komplette Wandverkleidungen aus Bernsteinelementen. Sie wurden im Auftrag des ersten Preußenkönigs Friedrich I. gefertigt und ursprünglich im Berliner Stadtschloss eingebaut. Im Jahr 1716 wurde es vom preußischen König Friedrich Wilhelm I. an den russischen Zaren Peter den Großen verschenkt. Fast zwei Jahrhunderte lang befand es sich im Katharinenpalast bei Sankt Petersburg. Ab 1942 war es im Königsberger Schloss ausgestellt, seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist es verschollen. Im Katharinenpalast befindet sich seit 2003 eine originalgetreue Nachbildung des Bernsteinzimmers. / zn
Dass die Karte echt ist, daran hat Uckert aber keinen Zweifel. „Man kann sie gern untersuchen.“ Dass sich die Geheimkarte ausgerechnet auf dem Dachboden eines Kopisten – Uckert malt Munk-, Van-Gogh- und Da-Vinci-Bilder nach – befunden habe, dafür hält der Granseer eine Erklärung bereit: „Mein Großvater ist nämlich gar nicht so ohne gewesen“, sagt er. Jagdaufseher sei er bis Kriegsende gewesen, und für Hermann Göring, Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg, habe er Teckel gezüchtet. Die einstige Nähe zu Nazi-Gößen könne den Besitz der Geheimkarte erklären. Und manch anderes Papier aus den dunklen Zeiten der Diktatur, in dessen Besitz sich der 52-Jährige heute befindet, sei wohl aus demselben Grund Eigentum des Großvaters gewesen. „Aber, man muss natürlich auch ein bisschen Sammler sein“, fügt er hinzu und versichert, dass er nicht alles fälsche.
Glück Auf
Horst
Bernsteinzimmer in der Rhön vergraben?
Norman Zellmer
Gransee/Rhön Ist das Bernsteinzimmer in der Rhön vergraben worden? Künstler Andreas Uckert, als „Meisterfälscher von Gransee“ bekannt, glaubt, dass es hier zu finden ist. Eine Schatzkarte soll ihm den Weg weisen. Regionale Experten sind skeptisch.
Uckerts Geschichte klingt wie aus einem Drehbuch für einen Indiana-Jones-Film: Vor zwei Jahren sei er auf dem Dachboden seines Großvaters auf einen Eichentisch gestoßen. Unter dem Wachstuch habe sich eine Karte – ebenfalls eine Art Wachstuch – befunden, erzählt der über die Grenzen Gransees (Landkreis Oberhavel) hinaus bekannte Maler und Kunstkopierer Andreas Uckert. Das Fundstück trägt Symbole aus dem Dritten Reich, und drei Berge sind zu erkennen. Sogar das Wort „Geheim“ hätte sich entziffern lassen.
„Doch was sich dahinter verbirgt, war mir verschlossen“, sagte Uckert. Einem Bekannten, Hobby-Historiker Gert Dieter Schmidt (75), den er nach ersten Veröffentlichungen über die Schatzkarte kennengelernt hat, sei später die Idee gekommen, den Fund einmal zu beleuchten. Schmidt recherchiert seit fast 20 Jahren zum Bernsteinzimmer, war schon in den 90er-Jahren bei der Suche in Thüringen dabei. Kaum, dass Uckert die Karte im dunklen Badezimmer mit einer Taschenlampe angestrahlt habe, ließen sich eigenwillige Zeichen erkennen. „Das ist ein Lageplan mit Leucht-Tinte, der sich nur bei Nacht lesen lässt“, sagt der 52-Jährige. Unter anderem seien die Worte „Depot Kühnstein“, „Bernstein“ und „Achtung Todesstrahlen“ hervorgetreten.
Die grün leuchtenden Buchstaben und Zahlen würden den Weg zu dem seit Kriegsende verschollenen Bernsteinzimmer weisen, das heute etwa 125 Millionen Euro wert sei. Und noch mehr: Es gebe auch Hinweise, dass es gemeinsam mit dem gesamten Reichsschatz, der aus Goldbarren, Diamanten, Schmuck und Gemälden bestehe, versteckt worden sei. Nach Abgleich seiner alten Schatzkarte mit modernen Landkarten ist sich Uckert sicher, dass das Bernsteinzimmer in drei Bunkern unweit der Wasserkuppe vergraben worden ist. Für Uckert passt alles zusammen: Am Kühnstein bei der Wasserkuppe habe sich ein altes Bergwerk befunden, in dem 1944/45 Häftlinge und die SS gearbeitet hätten. Über den Flugplatz auf der Wasserkuppe hätten die Schätze eingeflogen werden können.
Ob und wann die Schatzsuche nach dem Bernsteinzimmer vor Ort beginnt, will der Künstler offen lassen. „Ich habe kein Geld, um die Suche in die Wege zu leiten“, sagt er. Im Winter hatte er noch verlautbart, spätestens im Frühling graben zu wollen. Sein Mitstreiter Schmidt hat derweil schon zwei Mal die Rhön besucht, hat mit einem Mitarbeiter der Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats gesprochen, war am Kühnstein und im Haderwald. Sein Ergebnis: „Ich schließe nichts aus.“ Allerdings hätten sich aber auch alle Hinweise auf das legendäre Zimmer in der Vergangenheit als haltlos erwiesen. Den Truppenübungsplatz Wildflecken, auf deren Areal sich Bunker befinden, hält Schmidt aber für einen „interessanten Punkt“.
Skeptisch zeigten sich hingegen der Gersfelder Autor Joachim Jenrich, der Vorsitzende des Kultur- und Geschichtsvereins Tann, Peter-Christian Neubert, und Stadt- und Kreisarchäologe Frank Verse. Bislang gebe es keinerlei Hinweise auf den Verbleib des Bernsteinzimmers in der Region. Sie äußern sich aber ähnlich wie Schmidt: auszuschließen sei letztlich gar nichts. Sie würden sich einer sachliche Diskussion über Karte und Zimmer nicht verwehren.
HINTERGRUND
Das Bernsteinzimmer sind komplette Wandverkleidungen aus Bernsteinelementen. Sie wurden im Auftrag des ersten Preußenkönigs Friedrich I. gefertigt und ursprünglich im Berliner Stadtschloss eingebaut. Im Jahr 1716 wurde es vom preußischen König Friedrich Wilhelm I. an den russischen Zaren Peter den Großen verschenkt. Fast zwei Jahrhunderte lang befand es sich im Katharinenpalast bei Sankt Petersburg. Ab 1942 war es im Königsberger Schloss ausgestellt, seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist es verschollen. Im Katharinenpalast befindet sich seit 2003 eine originalgetreue Nachbildung des Bernsteinzimmers. / zn
Dass die Karte echt ist, daran hat Uckert aber keinen Zweifel. „Man kann sie gern untersuchen.“ Dass sich die Geheimkarte ausgerechnet auf dem Dachboden eines Kopisten – Uckert malt Munk-, Van-Gogh- und Da-Vinci-Bilder nach – befunden habe, dafür hält der Granseer eine Erklärung bereit: „Mein Großvater ist nämlich gar nicht so ohne gewesen“, sagt er. Jagdaufseher sei er bis Kriegsende gewesen, und für Hermann Göring, Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg, habe er Teckel gezüchtet. Die einstige Nähe zu Nazi-Gößen könne den Besitz der Geheimkarte erklären. Und manch anderes Papier aus den dunklen Zeiten der Diktatur, in dessen Besitz sich der 52-Jährige heute befindet, sei wohl aus demselben Grund Eigentum des Großvaters gewesen. „Aber, man muss natürlich auch ein bisschen Sammler sein“, fügt er hinzu und versichert, dass er nicht alles fälsche.
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Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Nett. Es hat so etwas...poetisches.
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Raus mit der Sprache: Wer von Euch hat die Karte gebastelt?
GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Ich! Ich! Ich!
Ich fand die Wachsmaler eben damals so toll...
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Soll das heissen, der Fortsetzungsroman da oben stammt gar nicht aus dem BERNSTEINZIMMER-STORYGENERATORv2.EXE?markscheider hat geschrieben:Nett. Es hat so etwas...poetisches.
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Wie hiess denn gleich der bescheuerte Film mit Heiner Lauterbach?
Der Cascadeur..
Da lag das Bernsteinzimmer doch auch schon in der Rhön/Wasserkuppe.
Der Cascadeur..
Da lag das Bernsteinzimmer doch auch schon in der Rhön/Wasserkuppe.
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Hier ist auch noch sowas "krankes": http://www.bild.de/regional/leipzig/ado ... .bild.html
GLÜCK AUF | NOBI
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
So ein Quatsch. Reine Spekulation. Ein Loch im Boden erkennt man mit Falschfarbenfotografie noch nach tausend Jahren. Allerdings sind schon mehr Jahre seit Beginn des "Tausendjährigen Reiches" vergangen. Dass es im Leinawald noch zugeschüttete Bunker gibt ist unumstritten, habe sie selbst gesehen. Bei einem sieht man noch einen Teil des über 30 cm dicken Stahltores.Nobi hat geschrieben:Hier ist auch noch sowas "krankes": http://www.bild.de/regional/leipzig/ado ... .bild.html
z.B. Koordinaten: 50°58'18,66" N ; 12°32'21,02" O und
50°58'49,32" N ; 12°32'21,16" O bei Google Earth
GA Ralph
Wer noch nicht im Berg war, dem fehlt ein Stück vom Leben.
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Bernsteine in Rhöner Bergwerken?
Norman Zellmer
Rhön Wegen einer Schatzkarte vermutet ein Kunstfälscher das Bernsteinzimmer in der Rhön. Durch die Region selbst erhält der Mythos weiter Nahrung: Hier gibt es viele verfallene Stollen inmitten dichter Vegetation.
Geheimnisvolle graue Säulen und Mauern im Wald, eingestürzte Decken, Fundamente unter Schlingpflanzen, rostige Eisenträger unterm Laub – die Kulisse könnte für einen Abenteuerfilm wie „Indiana Jones“ dienen, in dem Schatzsucher nach Beute suchen. Die Mauern, Säulen und Fundamente sind aber ganz reell – und stehen in der Rhön nahe der Wasserkuppe. Sie sind Teil eines verschütteten Bergwerks. „Ich kann verstehen, dass in der Gegend das Bernsteinzimmer vermutet wird“, sagt einer, der sich in den vergangenen Tagen die Plätze angeschaut hat, wo es vermutet wird. Seinen Namen will er in der Zeitung aber nicht lesen, er selbst glaube nämlich nicht daran, dass es in der Rhön vergraben wurde.
Aber die dichte Vegetation, die hohen Berge, wenig Bevölkerung, das Image als Hessisch-Sibirien, verlassene Bergwerke, Höhlen, ein Flugplatz, auf dem im Zweiten Weltkrieg ein großes Transportflugzeug landete, und eine Schatzkarte – sie vermengten sich zu etwas wie einem Mythos, das die Gedanken anregen könne.
Offenbar auch die des Kunstfälschers Andreas Uckert aus Gransee (Landkreis Oberhavel) nördlich von Berlin. Er will eine Schatzkarte entdeckt haben, der zufolge sich das wohl legendärste Zimmer der Welt im „Depot Kühnstein“, am gleichnamigen Berg bei Gersfeld-Obernhausen befindet.
In dessen Nähe, am Südhang der Wasserkuppe, sowie an anderen unzähligen Bergen in der gesamten Rhön gab es in den zurückliegenden Jahrhunderten kleine Bergwerke, in denen unter anderem Basalt, Baryt und Braunkohle abgebaut worden ist. Weil der Abbau unrentabel wurde oder die Vorkommen zur Neige gingen, wurden die Stollen aufgegeben und verfielen. Am Kühnstein beispielsweise gab es bis vor dem Zweiten Weltkrieg ein Bergwerk, in dem Tuffstein, abgebaut wurde. Heute ist nur noch ein Trichter im Gelände zu sehen, an deren Ende sich der Eingang zum Stollen befunden hat, und heute an eine Quelle erinnert. Am Ausgang des Trichters ist eine Abraumhalde zu erahnen, sowie etwas entfernt Fundamente eines Gebäudes.
Mittlerweile ist auch Gert Dietrich Schmidt, Mitstreiter von Schatzsucher Uckert und Hobby-Historiker, skeptisch geworden: Da schon vor dem Krieg der Stollen verfallen war, kann es hier nicht versteckt worden sein. Er hält den Truppenübungsplatz Wildflecken wegen seiner Bunker für eine vielversprechende Spur. Eine Erkundung sei aber von der Standortverwaltung abgelehnt worden. Die Suche nach dem Bernsteinzimmer geht weiter ...
Glück Auf
Horst
Norman Zellmer
Rhön Wegen einer Schatzkarte vermutet ein Kunstfälscher das Bernsteinzimmer in der Rhön. Durch die Region selbst erhält der Mythos weiter Nahrung: Hier gibt es viele verfallene Stollen inmitten dichter Vegetation.
Geheimnisvolle graue Säulen und Mauern im Wald, eingestürzte Decken, Fundamente unter Schlingpflanzen, rostige Eisenträger unterm Laub – die Kulisse könnte für einen Abenteuerfilm wie „Indiana Jones“ dienen, in dem Schatzsucher nach Beute suchen. Die Mauern, Säulen und Fundamente sind aber ganz reell – und stehen in der Rhön nahe der Wasserkuppe. Sie sind Teil eines verschütteten Bergwerks. „Ich kann verstehen, dass in der Gegend das Bernsteinzimmer vermutet wird“, sagt einer, der sich in den vergangenen Tagen die Plätze angeschaut hat, wo es vermutet wird. Seinen Namen will er in der Zeitung aber nicht lesen, er selbst glaube nämlich nicht daran, dass es in der Rhön vergraben wurde.
Aber die dichte Vegetation, die hohen Berge, wenig Bevölkerung, das Image als Hessisch-Sibirien, verlassene Bergwerke, Höhlen, ein Flugplatz, auf dem im Zweiten Weltkrieg ein großes Transportflugzeug landete, und eine Schatzkarte – sie vermengten sich zu etwas wie einem Mythos, das die Gedanken anregen könne.
Offenbar auch die des Kunstfälschers Andreas Uckert aus Gransee (Landkreis Oberhavel) nördlich von Berlin. Er will eine Schatzkarte entdeckt haben, der zufolge sich das wohl legendärste Zimmer der Welt im „Depot Kühnstein“, am gleichnamigen Berg bei Gersfeld-Obernhausen befindet.
In dessen Nähe, am Südhang der Wasserkuppe, sowie an anderen unzähligen Bergen in der gesamten Rhön gab es in den zurückliegenden Jahrhunderten kleine Bergwerke, in denen unter anderem Basalt, Baryt und Braunkohle abgebaut worden ist. Weil der Abbau unrentabel wurde oder die Vorkommen zur Neige gingen, wurden die Stollen aufgegeben und verfielen. Am Kühnstein beispielsweise gab es bis vor dem Zweiten Weltkrieg ein Bergwerk, in dem Tuffstein, abgebaut wurde. Heute ist nur noch ein Trichter im Gelände zu sehen, an deren Ende sich der Eingang zum Stollen befunden hat, und heute an eine Quelle erinnert. Am Ausgang des Trichters ist eine Abraumhalde zu erahnen, sowie etwas entfernt Fundamente eines Gebäudes.
Mittlerweile ist auch Gert Dietrich Schmidt, Mitstreiter von Schatzsucher Uckert und Hobby-Historiker, skeptisch geworden: Da schon vor dem Krieg der Stollen verfallen war, kann es hier nicht versteckt worden sein. Er hält den Truppenübungsplatz Wildflecken wegen seiner Bunker für eine vielversprechende Spur. Eine Erkundung sei aber von der Standortverwaltung abgelehnt worden. Die Suche nach dem Bernsteinzimmer geht weiter ...
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