Mittwoch, den 11.08.2004
22.15 - 22.45 ZDF
Abenteuer Wissen mit Wolf von Lojewski
Mission unter der Erde: Die Eroberung der Tiefenwelt
Auf unsicherem Boden
Wenn plötzlich Häuser wegbrechen
Im Februar 2004 gerieten in Siegen plötzlich acht Häuser in Bewegung, weil unter ihnen die Erde nachgab. Gerade noch rechtzeitig konnten die Bewohner evakuiert werden. Der Boden unter Deutschlands Industrieregion Nr. 1 ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Rund 100 mal pro Jahr bricht im Ruhrgebiet der Boden ins Erdinnere. Viele alte Stollen sind nirgendwo verzeichnet, niemand weiß genau, wo sie entlang laufen und wie stabil sie noch sind. "Abenteuer Wissen mit Wolf von Lojewski" fahndet mit professionellen Stollendetektiven nach alten und illegalen Stollen unter Tage. Unter abenteuerlichen Bedingungen steigen sie hinunter in die unbekannte Tiefenwelt, um Schwachstellen zu finden und Unglücke zu verhindern.
Die Gefahr fährt mit
Alarm im Autotunnel
Ausnahmesituation an einem wichtigen europäischen Autotunnel: Der Tunnel ist gesperrt, die Zufahrt weiträumig verriegelt, die Feuerwehr rückt an, um eine Katastrophe zu verhindern. Gemeinsam mit dem ADAC übt "Abenteuer Wissen mit Wolf von Lojewski" mit der speziellen Tunnel-Feuerwehr den Ernstfall und untersucht Details, von den Sicherheitssystemen im Tunnel bis hin zur Arbeit der Mannschaft in der Kontrollzentrale. Dabei wird gezeigt, wie Spezialisten sich mit Hilfe von Hitzeschutzausrüstung den Gefahren stellen, wie Strahlrohre eine Regenwand erzeugen und was es mit feuerfestem Beton auf sich hat. Was hat man aus zurückliegenden Unglücksfällen gelernt? Was kann man tun, wenn man selbst plötzlich im Tunnel feststeckt?
Mit aller Macht
Durchbruch im Gotthard
Mit der Verwirklichung der EU und dem Beitritt der osteuropäischen Länder entstehen transeuropäische Verkehrsnetze von gewaltigen Dimensionen. Dazu sind für die nächsten beiden Jahrzehnte mehr als 2000 km Verkehrstunnel geplant. Vier Großprojekte werden zur Zeit in den Alpen realisiert. Das größte davon: Der Gotthard-Tunnel. Er wird der längste Eisenbahn-Tunnel der Welt. Eintausend Mineure werden noch zehn Jahre lang unter Tage arbeiten, bis der erste Zug den Gotthard durchquert. Insgesamt 150 Kilometer Tunnel verteilt auf drei Röhren - mitten durch den 2100 Meter hohen, unberechenbaren Gotthard. Ein Bollwerk, wie es nur Millionen Jahre Erdgeschichte schaffen können. Unterschiedlichste Gesteinsschichten müssen durchquert werden. Nicht alles ist mit der gigantischen Tunnelbohrmaschine Heidi zu bewältigen, und nicht immer kann sie mit voller Kraft arbeiten. Die Vibration im Fels muss so gering wie möglich sein, sonst bricht der Berg in den Tunnel. An manchen Stellen heißt es sprengen wie vor 200 Jahren. Als der erste Gotthard Tunnel Ende des 19. Jahrhunderts durch den Fels gesprengt wurde, kamen Hunderte von Arbeitern ums Leben. Heute hat man aus diesem und anderen Unglücken gelernt und trifft Vorkehrungen. Aber Geologen warnen: Die unberechenbarsten Stellen im Berg stehen noch bevor.
Im Labyrinth der Unterwelt
Was unter der Erde schlummert
Als in Essen ein Mehrfamilienhaus in die Luft flog, war ein Bagger schuld, der in der Nähe eine unvermutete Gasleitung getroffen hatte. Ähnlich war es, als in Berlin ein Schweißer schwer verletzt wurde. Es kam zu Explosion, als auch dort ein Bagger auf eine Gasleitung stieß. Unter unseren Füßen durchziehen Unmengen an Leitungen und Rohren den Boden, und längst nicht alle sind in den Landkarten der Unterwelt verzeichnet. Es ist nie ungefährlich, wenn irgendwo die Erde aufgerissen wird, so wie derzeit bei einer Megabaustelle in München, die schon von sich Reden machte, als ein kompletter Linienbus plötzlich von der Erde verschluckt wurde. Das 86 Kilometer lange Labyrinth der U-Bahn-Strecken muss erneuert werden. Ohnehin ist der deutsche Untergrund marode. Im Untergrund der deutschen Städte liegen allein zirka 1,4 Mrd. km Abwasserleitungen, von denen etwa ein Viertel sanierungsbedürftig sind. Die Kanalinspektoren müssen improvisieren, die schlimmsten Stellen flicken. Beim Ausbau des U-Bahnhofs Marienplatz etwa, unmittelbar unter dem historischen Rathaus, mussten die Stollen vereist werden, damit der Bahnhof nicht voll Grundwasser läuft. "Abenteuer Wissen mit Wolf von Lojewski" verfolgt die Sanierungsarbeiten unter unseren Füßen.
Länge: 30 min
quelle: http://www.zdf.de/ZDFde/einzelsendung_c ... 69,00.html
TV: Abenteuer Wissen - Mission unter der Erde: Die Eroberun
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Ja mit Gas ist nicht zu spaßen:
"Ich dachte, ein Flugzeug kracht aufs Haus"
Bei einer gewaltigen Explosion in einer Gasfabrik in Belgien sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen, 112 weitere wurden verletzt. Riesige Flammen schlugen aus der Fabrik, die Wucht der Detonation schleuderte mehrere Opfer hunderte Meter durch die Luft. Noch in zehn Kilometern Entfernung bebte die Erde.
AFP
Unglücksort in Ghislenghien: Die Fabrik wurde völlig zerstört
Brüssel - Das Unglück ereignete sich in einem Industriegebiet von Ghislenghien rund 30 Kilometer südöstlich von Brüssel. Die orangeroten Flammen versengten noch Fahrzeuge, die gut 500 Meter entfernt standen. Auch zwei nahe gelegene Fabriken fingen Feuer.
"Ich dachte, ein Flugzeug würde aufs Haus krachen", berichtete eine Frau, die neun Kilometer vom Explosionsort wohnt, im Gespräch mit einem Radiosender. "Als wir auf die Straße gingen, sahen wir eine Welle weißen Rauchs. Der Lärm war ohrenbetäubend." Eine weitere Anwohnerin berichtete von rund 100 Meter hohen Flammen.
Gegen 8.30 Uhr hatten Mitarbeiter der betroffenen Fabrik wegen starken Gasgeruchs die Feuerwehr alarmiert. Eine halbe Stunde später, als die Brandbekämpfer die Stelle gerade weiträumig absperren wollten, ereigneten sich mehrere schwere Explosionen. Viele der Toten sind vermutlich Feuerwehrleute. Der gerade neu errichtete Betrieb wurde völlig zerstört.
Die Behörden lösten Katastrophenalarm aus. Die Anwohner wurden angewiesen, in ihren Häusern zu bleiben und Türen und Fenster geschlossen zu halten. Die Autobahn E429, die durch das Gebiet führt, wurde in beiden Richtungen gesperrt.
Einheiten der Streitkräfte sind im Einsatz, um die Rettungsarbeiten zu unterstützen. Militärhubschrauber flogen Verletzte in Krankenhäuser. Frankreich schickte rund 100 Mediziner, vier Hubschrauber und 20 Rettungsfahrzeuge, sagte der französische Gesundheitsminister Philippe Douste-Blazy. Im ganzen Land wurden die Krankenhäuser alarmiert, auch Kliniken in Nordfrankreich nahmen Verletzte auf. Das Rote Kreuz bat um Blutspenden.
Bundesaußenminister Joschka Fischer sprach seinem belgischen Amtskollegen Karel de Gucht seine Anteilnahme aus und bot ebenfalls Hilfe an. Belgiens Ministerpräsident Guy Verhofstadt will noch heute aus seinem Urlaubsort in der Toskana nach Belgien zurückkehren. Auch Sozialminister Rudy Demotte kündigte an, seine Ferien in Bulgarien unterbrechen.
Der Grund des Unglücks war bis zum späten Nachmittag noch nicht geklärt. Sicher ist, dass eine von der belgischen Küste zur französischen Grenze führende unterirdische Gasfernleitung leck geschlagen war. Dies bestätigte die Betreiberfirma Fluxys in Antwerpen. "Aber was genau die Explosion ausgelöst hat, muss noch näher untersucht werden", sagte der wallonische Umweltminister Benoît Lutgen. Möglicherweise haben Bauarbeiten auf dem Industriegelände das austretende Gas entzündet. Das wurde jedoch nicht bestätigt.
"Ich dachte, ein Flugzeug kracht aufs Haus"
Bei einer gewaltigen Explosion in einer Gasfabrik in Belgien sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen, 112 weitere wurden verletzt. Riesige Flammen schlugen aus der Fabrik, die Wucht der Detonation schleuderte mehrere Opfer hunderte Meter durch die Luft. Noch in zehn Kilometern Entfernung bebte die Erde.
AFP
Unglücksort in Ghislenghien: Die Fabrik wurde völlig zerstört
Brüssel - Das Unglück ereignete sich in einem Industriegebiet von Ghislenghien rund 30 Kilometer südöstlich von Brüssel. Die orangeroten Flammen versengten noch Fahrzeuge, die gut 500 Meter entfernt standen. Auch zwei nahe gelegene Fabriken fingen Feuer.
"Ich dachte, ein Flugzeug würde aufs Haus krachen", berichtete eine Frau, die neun Kilometer vom Explosionsort wohnt, im Gespräch mit einem Radiosender. "Als wir auf die Straße gingen, sahen wir eine Welle weißen Rauchs. Der Lärm war ohrenbetäubend." Eine weitere Anwohnerin berichtete von rund 100 Meter hohen Flammen.
Gegen 8.30 Uhr hatten Mitarbeiter der betroffenen Fabrik wegen starken Gasgeruchs die Feuerwehr alarmiert. Eine halbe Stunde später, als die Brandbekämpfer die Stelle gerade weiträumig absperren wollten, ereigneten sich mehrere schwere Explosionen. Viele der Toten sind vermutlich Feuerwehrleute. Der gerade neu errichtete Betrieb wurde völlig zerstört.
Die Behörden lösten Katastrophenalarm aus. Die Anwohner wurden angewiesen, in ihren Häusern zu bleiben und Türen und Fenster geschlossen zu halten. Die Autobahn E429, die durch das Gebiet führt, wurde in beiden Richtungen gesperrt.
Einheiten der Streitkräfte sind im Einsatz, um die Rettungsarbeiten zu unterstützen. Militärhubschrauber flogen Verletzte in Krankenhäuser. Frankreich schickte rund 100 Mediziner, vier Hubschrauber und 20 Rettungsfahrzeuge, sagte der französische Gesundheitsminister Philippe Douste-Blazy. Im ganzen Land wurden die Krankenhäuser alarmiert, auch Kliniken in Nordfrankreich nahmen Verletzte auf. Das Rote Kreuz bat um Blutspenden.
Bundesaußenminister Joschka Fischer sprach seinem belgischen Amtskollegen Karel de Gucht seine Anteilnahme aus und bot ebenfalls Hilfe an. Belgiens Ministerpräsident Guy Verhofstadt will noch heute aus seinem Urlaubsort in der Toskana nach Belgien zurückkehren. Auch Sozialminister Rudy Demotte kündigte an, seine Ferien in Bulgarien unterbrechen.
Der Grund des Unglücks war bis zum späten Nachmittag noch nicht geklärt. Sicher ist, dass eine von der belgischen Küste zur französischen Grenze führende unterirdische Gasfernleitung leck geschlagen war. Dies bestätigte die Betreiberfirma Fluxys in Antwerpen. "Aber was genau die Explosion ausgelöst hat, muss noch näher untersucht werden", sagte der wallonische Umweltminister Benoît Lutgen. Möglicherweise haben Bauarbeiten auf dem Industriegelände das austretende Gas entzündet. Das wurde jedoch nicht bestätigt.