zum Erlernen und Üben der Einseiltechnik habe ich im heimischen Wald einen alten Steinbruch ausgesucht. Es gibt dort neben steilen Hängen auch zwei Stellen mit jeweils zwei und ca. vier Meter senkrechtem Abgrund. Darunter liegen große Mengen Gestrüpp, so daß es (zumindest bei den 2 Metern) bei blauen Flecken bleiben sollte, wenn doch einer der ersten Griffe daneben geht. Das Seil soll an starken Bäumen befestigt werden, die allerdings mindestens fünf Meter vom Abgrund entfernt sind, und vor dem eigentlichen Abgrund verläuft der Waldboden natürlich erstmal schräg.
Verwendet zum Abseilen wird der Petzl Stop. Frage: wie komme ich jetzt aus dem schrägen in den eigentlichen senkrechten Teil? Sobald der Boden unter den Füßen schwindet, steht das Seil ja unter Last, damit liegt es auf dem schrägen Waldboden auf. Wenn die Füße frei hängen, ist der Stop natürlich an der Knickstelle noch nicht vorbei, so daß das sich Passieren der Knickstelle schräg->senkrecht sehr schwierig gestaltet (von möglichem Scheuern des Seiles mal ganz zu schweigen). Beim Wiederaufstieg besteht das Problem natürlich grundsätzlich ebenso, die senkrechte Strecke geht, aber sobald die Handsteigklemme auf den auf dem schrägen Boden liegenden Teil des Seiles gelangt, wirds schwierig.
Wie kann ich diese Situation möglichst elegant bewältigen? Ein zweiter Befestigungs-/Umlenkungspunkt für das Seil scheidet aufgrund der örtlichen Gegebenheiten mehr oder weniger aus, da gegenüber des Seilbefestigungspunktes (Baum) in Abgrundnähe eben nichts weiter ist. Ansonsten finde ich die Stelle zum Üben eigentlich optimal. Im Befahrerhandbuch habe ich zu diesem "Problem" leider auch nichts gefunden, wobei die sonstige Beschreibung der Seiltechnik dort sehr lehrreich ist.

Danke für hilfreiche Tips und GA
Thomas
PS. für alle Fälle, damit's nicht falsch verstanden wird: ich weiß, daß man bei so etwas vorsichtig sein muß und werde den Schwierigkeitsgrad nicht erhöhen, bevor alle Handgriffe "im Kleinen" sicher sitzen. Das Risiko an dieser Stelle halte ich aber für überschaubar, in Kindheitstagen sind wir da runtergeklettert und teilweise sogar gesprungen, ganz ohne Seil. Zumindest an der niedrigeren der beiden Steilkanten.
