Einbauten zur Wetterführung

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Ludewig
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Re: Einbauten zur Wetterführung

Beitrag von Ludewig »

@Marcel, und genauso funktionierte die ganze Geschichte.

Zu Bild 1: Nehmen wir mal an das da noch Wasser unter dem Tragwerk abfließt wird die Richtung der Wetter auch noch unterstützt. Im Falle der Grubenwetter spielen ja auch die Temperaturen eine Rolle. Das Wasser hat ja auch im Berg eine relativ konstante Temperatur im Gegensatz zur Luft!

Zu Bild 2: die Variante kam immer zum Einsatz wenn die Strecke auch hinter dem Schacht noch bewettert werden muss. Hat auch beim Einsatz von Bohr- und Schießtechnik im 19. Jahrhundert noch sehr gut funktioniert. Ein solcher Befund ist im Freiberger Revier noch vorhanden und befahrbar.

Noch interessanter ist die Bewetterungstechnologie im Mittelalter auf Schachtanlagen ohne Stolln! Bisher gibt es dazu nur sehr wenige Befunde, zumindest in meiner Heimat. Welcher Archäologe gräbt deswegen ein Pingen- und Haldenfeld aus? Ansätze gab es dazu schon in den letzten 30 Jahren, aber alle Befunde wurden ignoriert!

Glück auf! Lutz Mitka
Was war zuerst da, der Durst oder das Bier?

http://www.unbekannter-bergbau.de
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Pochknabe
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Re: Einbauten zur Wetterführung

Beitrag von Pochknabe »

Die Einwirkung des Grubenwassers wird auch in der Literatur (LOTTNER-SERLO 1873) erwähnt:

Stollen mit einer Tagesöffnung: Im Winter auf der Sohle einfallende, an der Firste ausziehende Wetter, durch abfließende Wässer auf der Sohle wird der Wetterzug durch Abkühlen unterstützt. Dabei ist ein regelmäßiger [schwacher] Wetterzug nur durch Wetterscheider möglich. Diese können horizontal in „engen Strecken grösserer Höhe“ als verdecktes Tragwerk auf der Sohle und seltener als Firstverschlag errichtet sein. Ausführung in Holz („überstürzt mit klaren Bergen“) oder vereinzelt auch in Gewölbemauerung.

Achim
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StefanD
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Re: Einbauten zur Wetterführung

Beitrag von StefanD »

Achims Aussage kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Bei einem rechteckigen Querschnitt von 3,30 m Breite und 2,50 m Höhe haben wir bei kälterer Außentemperatur unten einziehende kalte Wetter und oben ausziehende warme Wetter. Bei wärmeren Außentemperatur umgekehrt. Dabei reicht die bewetterte Zone wenigsten 100 m in den Stollen hinein, wie eine Geruchsprobe im Stollen beim letzten Wintergrillen vor dem Mundloch ergab. :D

Abhängig von der Temperaturdifferenz wechselt die an dem Tauniederschlag erkennbare Mischungszone der Wetter: Unter 10° C liegt sie im Mundloch und reicht umso weiter hinein, je kälter es draußen ist. Über 10° C beginnt die Mischzone etwa 20 m im Stollen mit Taubildung unter der Firste und sie reicht bei wärmeren Außentemperaturen ebenfalls weiter hinein. Besonders bei sehr kaltem Wetter kann man an der Dunstbildung die Schichtenbildung im Stollen gut erkennen. Würde man an der Grenzschicht einen Wetterscheider einbauen, könnte der ohne künstliche Verstärkung funktionieren. Und natürlich könnte die Druckdifferenz im Scheider in Abhängigkeit von der Reibung im System für eine Bewetterung im hinteren Bereich sorgen.

Stefan
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Jörn
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Re: Einbauten zur Wetterführung

Beitrag von Jörn »

@Stefan
Wenn der natürliche Austausch nicht mehr hinaut, kannst Du bei Ikea fündig werden:

http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/90078848

Ist das Nachwuchsförderung oder Verwertung/illegale Entsorgung? :D

Jörn
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Götz George in "Böse Wetter", 2015
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StefanD
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Re: Einbauten zur Wetterführung

Beitrag von StefanD »

Immerhin sind die deutlich billiger als bei Schauenburg oder Oldorit. Was wohl passiert, wenn ich die an den 400er Lüfter schraube und einschalte? :gruebel:

Stefan
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Jörn
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Re: Einbauten zur Wetterführung

Beitrag von Jörn »

StefanD hat geschrieben:Immerhin sind die deutlich billiger als bei Schauenburg oder Oldorit.
Das wundert mich aber! 25,- für 1,75 m sind ganz schön viel - dachte ich...
StefanD hat geschrieben:Was wohl passiert, wenn ich die an den 400er Lüfter schraube und einschalte? :gruebel:
Versuch macht kluch - entweder bringst Du den Lüfeter das nächste mal mit hoch oder ich bringe den Schlauch das nächste mal mit runter - vielleicht können wir so ein neues Spielgerät erfinden :D - die Kinder-Luft-Kanone, auch KiLuKa genannt!

Jörn
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