Vermisste Bergwerksstollen wiederentdeckt
Heimatforscher finden am Sörnziger Weg in Rochlitz zwei Eingänge zu ehemaligen Gruben
Rochlitz/Seelitz. Zwei lange Zeit vermisste Stolleneingänge der alten Bergwerke in der Rochlitzer Schloßaue sind wiederentdeckt worden. Bei einer zielgerichteten Erkundung wurden die Heimatforscher Jürgen Köttnitz und Dieter Möbius aus Rochlitz fündig.
Nachdem viele Jahre am falschen Ort gesucht wurde, gingen beide jetzt von einem anderen Ansatz aus, nämlich von der am linken Wegrand zum Aussichtspunkt "Bastei" befindlichen Binge. Von dieser aus bergabwärts in Richtung Schloßaue am Sörnziger Weg wurden die beiden Stollen entdeckt, die auch nach Auffassung von Holger Quellmalz, Vorsitzender des Vereins "Historischer Bergbau Seelitz", mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die gesuchten sind. "Die Überlieferungen zu diesem alten Bergwerk sind nicht immer eindeutig, und seine Entstehung verliert sich im Dunkel der Geschichte", erklärten die Heimatforscher. Schon Petrus Albinus schreibt dazu in seiner 1590 veröffentlichten "Meißnische Bergk Chronica": "Und zwar sein etliche in der meinung/ das dannen her/ eine große Revier nicht fern vom Walde hinter dem Schloss die güldene Auw/..auch ist genennet werde." Daraus ergibt sich, dass selbst Petrus Albinus keine Quellen mehr zum tatsächlichen Alter der Bergwerksanlage vorlagen. Ihre Entstehung ist wahrscheinlich im Zeitraum um das 13. Jahrhundert zu datieren.
Wie lange das Bergwerk im Betrieb war, ist nicht bekannt. Im Schuhmann'schen Staats-, Post- und Zeitungslexikon aus dem Jahr 1822 wird unter anderem geschrieben: "In Urkunden von 1668 heißt Rochlitz eine uralte Bergstadt; um diese Zeit nahm man auch wieder mehrere Gruben auf, so dass selbst Bergpredigten angeordnet wurden; aber um's Jahr 1710 verfiel er gänzlich, und man sieht nur noch die verfallenen Stollnmündungen in der Schloßaue,...".
Geschürft wurde vor allem nach Silber. Die Erträge dürften aber sicher so gering gewesen sein, dass sie die aufgewendeten Kosten nicht wieder einbrachten. Die Mundlöcher der alten Stollen wurden dann im 19. Jahrhundert zugeschüttet, weil sich darin oft Unbefugte aufhielten, die meinten, Beute machen zu können.
Danach gerieten die Stollen wieder in Vergessenheit und wucherten allmählich zu. Selbst der Heimatforscher Clemens Pfau (1862 bis 1946) konnte ihren Standort nicht mehr lokalisieren. Der Seelitzer Verein wird die Stolleneingänge jetzt registrieren. Später wollen die Mitglieder überlegen, ob die Mundlöcher geöffnet werden. (MÖB)
Erschienen am 02.11.2009
Quelle: Online-Ausgabe "Freie Presse"
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/R ... 14854.html
Rochlitz - Alte Stollen wiederentdeckt
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