Hi,
ich habe bei einer Auktion ein kleines Konvolut Karbidlampen ersteigert.
Eine der Lampen ist "schön" mit schwarzer Lackfarbe bepinselt.
Meine Frage an Euch: Womit meint ihr ist das Problem zu "lösen"?
Grüße!
Karbidlampe von Farbe befreien
- MichaP
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Karbidlampe von Farbe befreien
Glück auf!
Michael
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Re: Karbidlampe von Farbe befreien
Da gibt es doch im Fachhandel eine schöne Abbeize für.
Einstreichen, einwirken lassen und abwischen.
Einstreichen, einwirken lassen und abwischen.
- georgagricola
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Re: Karbidlampe von Farbe befreien
Warum soll man sich so eine Mühe machen und den Sammlungsgegenstand durch ein Abbeizmittel einer solchen chemischen Belastung aussetzen? Das seit Jahrzehnten in der Metallrestaurierung einsetzte Verfahren u.a. zum Ablösen von Farbschichten und zur Korrosionsentfernung ist die sehr schonende Methode der Elektrolyse. Bei der Entfernung von Rost wird dieses Verfahren durch das Tempern ergänzt. Beim Tempern (Erhitzung des Eisengegenstandes für eine gewisse Zeit und bis zu einer bestimmten Höhe) werden die die Korrosion hervorrufenden Salze zerstört und gehen als Gas ab. Eine für Otto Normalverbraucher gut zu bauende Anlage für die Elektrolyse ist beschrieben in folgendem Artikel: Strobl, M.: Restaurierung von Eisen und Stahl. In: Deutsches Waffen-Journal. 8. 1991. S. 1191 ff.
Glück auf
Konrad Wiedemann, Kassel
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Re: Karbidlampe von Farbe befreien
Es geht auch noch einfacher.
Entweder "echte Nitro-Waschverdünner" beim KFZ-Lackierer z.b. besorgen. Die füllen sicher mal einen Liter aus ihrem Fass ab. Oder noch einfacher : Bremsflüssigkeit. Da wird jeder Lack schwach
. Da blätter das Zeugs einfach so ab.
Gegenstand einlegen oder öfters einpinseln und ein Stündchen warten.
Vorsicht !!! Schutzbrille Tragen. Das zeug ist nicht gerade Augenfreundlich.
Glückauf
André
Entweder "echte Nitro-Waschverdünner" beim KFZ-Lackierer z.b. besorgen. Die füllen sicher mal einen Liter aus ihrem Fass ab. Oder noch einfacher : Bremsflüssigkeit. Da wird jeder Lack schwach

Gegenstand einlegen oder öfters einpinseln und ein Stündchen warten.
Vorsicht !!! Schutzbrille Tragen. Das zeug ist nicht gerade Augenfreundlich.
Glückauf
André
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- georgagricola
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Re: Karbidlampe von Farbe befreien
Die Elektrolyse ist ein Verfahren für eine besonders schonende Reinigung. Dabei können sowohl an entlegenen Stellen des zu reinigenden Gegenstandes die entstellende Überzüge mit Farbe entfernt werden als auch korrodierte Gegenstände für die Konservierung vorbereitet werden. Die Anfertigung einer entsprechenden Anlage im Eigenbau ist einfach (s. den Artikel im DWJ). Bei der Anwendung der Elektrolyse ohne das Tempern können sogar organische Bestandteile der Fundsache ohne Beschädigung aus dem Metallgegenstand entfernt werden (z.B. der Holzstiel aus dem Bergeisen oder Schlägel).
Bei der Entfernung unschöner Farbschichten oder von Korrosion sollte es nicht darauf ankommen, daß dieser Vorgang möglichst schnell geht. Denn manche eingesetzten Reinigungsverfahren entfernen nur scheinbar z.B. die Korrosion, dringen aber - ohne anschließende chemische Neutralisierung - in die Haarrisse des Metallgegenstandes ein und schädigen langfristig wertvolle und/oder seltene Stücke. So sind für die Korrosion in altem Gezähe oder in Öl- und Fettlampen die Chloride verantwortlich ohne deren Extraktion durch Tempern und Elektrolyse und anschließender Konservierung der Korrosionsprozeß fortschreitet. Eine allgemein verständliche Darstellung liefert z.B. folgendes Buch (besonders S. 65 ff., 78-83).
Stambolov, Todor: Korrosion und Konservierung von Kunst- und Kulturgut aus Metall. 2., erg. Aufl. Teil 1. Weimar: Museum für Ur- u. Frühgeschichte Thüringens 1990. 92 S. : 15 Ill. u. graph. Darst.
Gesamttitel: Restaurierung und Museumstechnik ; 8
Doch Vorsicht beim Anwenden des Temperns: Die Temperatur darf nicht höher sein als die Schmelztemperatur der Lötverbindungen!!
Glück auf
Konrad Wiedemann
Bei der Entfernung unschöner Farbschichten oder von Korrosion sollte es nicht darauf ankommen, daß dieser Vorgang möglichst schnell geht. Denn manche eingesetzten Reinigungsverfahren entfernen nur scheinbar z.B. die Korrosion, dringen aber - ohne anschließende chemische Neutralisierung - in die Haarrisse des Metallgegenstandes ein und schädigen langfristig wertvolle und/oder seltene Stücke. So sind für die Korrosion in altem Gezähe oder in Öl- und Fettlampen die Chloride verantwortlich ohne deren Extraktion durch Tempern und Elektrolyse und anschließender Konservierung der Korrosionsprozeß fortschreitet. Eine allgemein verständliche Darstellung liefert z.B. folgendes Buch (besonders S. 65 ff., 78-83).
Stambolov, Todor: Korrosion und Konservierung von Kunst- und Kulturgut aus Metall. 2., erg. Aufl. Teil 1. Weimar: Museum für Ur- u. Frühgeschichte Thüringens 1990. 92 S. : 15 Ill. u. graph. Darst.
Gesamttitel: Restaurierung und Museumstechnik ; 8
Doch Vorsicht beim Anwenden des Temperns: Die Temperatur darf nicht höher sein als die Schmelztemperatur der Lötverbindungen!!
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Konrad Wiedemann
- Friedolin
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Re: Karbidlampe von Farbe befreien
alles schön und gut mit der Elektrolyse, aber leider nur Zeitschriftenwissen!
Ich habs ausprobiert und kann nur die Theorie bestätigen, praktisch funzt es nämlich nicht wirklich.
Ich hatte eine Karbitlampe, die 60-75 Jahre in einer Scheune hing. Sie war also der Witterung nicht direkt ausgesetzt. Dafür hatte sie einen festen,feinkörnigen Rostpanzer.
Elektrolyse nach Anleitung, später mit noch mehr Strom, Edelstahlblech gegen Edelstahlbehälter getauscht usw.
Ja es löste sich Rost, sogar soviel, dass ich das Elektrolyt regelmäßig (täglich) erneuern musste.
Nach zwei Wochen hatte ich dann genug von der Spielerei und hab doch zur Maschinendrahtbürste gegriffen. Der Restrost war immer noch fest und ich brauchte ca. 3 Std um ihn weg zu bürsten.
Von wegen nach einigen Stunden, erstrahlt das Werkstück im neuen Glanz!! Das gehört in den Bereich der Sagen und Fabeln.
Aber ich weis jetzt wie mann mit 6-36 V Wasser heiß bekommt
Wir haben vor Ort einen Betrieb der Stahlrohrstühle (Bauhaus) und andere Stahlmöbel herstellt. Die können in der Galvanikabt. verkupfern, vernickeln, verchromen. Mit dem Meister hab ich mich unterhalten und nur ein verschmitztes Grinsen geerntet.
O-Ton: "so einfach gehts nich"
Ich habs ausprobiert und kann nur die Theorie bestätigen, praktisch funzt es nämlich nicht wirklich.
Ich hatte eine Karbitlampe, die 60-75 Jahre in einer Scheune hing. Sie war also der Witterung nicht direkt ausgesetzt. Dafür hatte sie einen festen,feinkörnigen Rostpanzer.
Elektrolyse nach Anleitung, später mit noch mehr Strom, Edelstahlblech gegen Edelstahlbehälter getauscht usw.
Ja es löste sich Rost, sogar soviel, dass ich das Elektrolyt regelmäßig (täglich) erneuern musste.
Nach zwei Wochen hatte ich dann genug von der Spielerei und hab doch zur Maschinendrahtbürste gegriffen. Der Restrost war immer noch fest und ich brauchte ca. 3 Std um ihn weg zu bürsten.
Von wegen nach einigen Stunden, erstrahlt das Werkstück im neuen Glanz!! Das gehört in den Bereich der Sagen und Fabeln.
Aber ich weis jetzt wie mann mit 6-36 V Wasser heiß bekommt

Wir haben vor Ort einen Betrieb der Stahlrohrstühle (Bauhaus) und andere Stahlmöbel herstellt. Die können in der Galvanikabt. verkupfern, vernickeln, verchromen. Mit dem Meister hab ich mich unterhalten und nur ein verschmitztes Grinsen geerntet.
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Glück Auf !
Friedhelm
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Hoch der Harz und tief das Erz
Jedweder Anbruch erhebt das Herz
(alter Oberharzer Bergmannsspruch)
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Re: Karbidlampe von Farbe befreien
Komisch, bei mir klappt das ziemlich gut. Einfach mit einem Ladegrät, Backpulver-Wasser gemisch als Elektrolyt, und ein Deckel von einer alten Kecksdose
Nach ein Paar Stunden hatte sich der Rost in etwas schwarzes, leicht abzubürstendes, verwandelt.
Allerdings bei einem Hufeisen, anstatt bei einer Grubenlampe. Aber daran wird es ja sicher nicht liegen...
Gruß
Andi

Nach ein Paar Stunden hatte sich der Rost in etwas schwarzes, leicht abzubürstendes, verwandelt.
Allerdings bei einem Hufeisen, anstatt bei einer Grubenlampe. Aber daran wird es ja sicher nicht liegen...
Gruß
Andi
- StefanD
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Re: Karbidlampe von Farbe befreien
Teile einer Signalanlage, Telefon und eine Karbidlampe habe ich Mitte der 80er Jahre mit handelsüblichem Abbeizer behandelt. Farbreste danach mit der Stahldrahtbürste bzw. sanft mit der Messingdrahtbürste entfernt.
Die Signalanlage danach grundiert und lackiert, die Karbidlampe unbehandelt gelassen. Beides hängt hinter mir im Flur und ich kann beim besten Willen keine Ausblühungen, Korrosion, o.ä. erkennen.
Wenn ich an die Restaurierung meiner Personenwagen gehe, muss wohl eine Sandstrahlanlage her, aber das ist dann auch ein anderes Kaliber. Von Böhler gab es sowas mal in klein mit Staubsaugeranschluß für Modellbauteile aus Weißmetall bis Messingguß. Ist je nach Strahlgut schonend, ergibt aber eine matte Oberfläche.
http://www.miba.de/neuheit/98/03/boehl1.htm
Glückauf
Stefan
Die Signalanlage danach grundiert und lackiert, die Karbidlampe unbehandelt gelassen. Beides hängt hinter mir im Flur und ich kann beim besten Willen keine Ausblühungen, Korrosion, o.ä. erkennen.
Wenn ich an die Restaurierung meiner Personenwagen gehe, muss wohl eine Sandstrahlanlage her, aber das ist dann auch ein anderes Kaliber. Von Böhler gab es sowas mal in klein mit Staubsaugeranschluß für Modellbauteile aus Weißmetall bis Messingguß. Ist je nach Strahlgut schonend, ergibt aber eine matte Oberfläche.
http://www.miba.de/neuheit/98/03/boehl1.htm
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Stefan
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Re: Karbidlampe von Farbe befreien
hallo, habe keine große erfahrung mit lampen, ich sah auf einer halde mal eine lampe aus aluminium. natürlich stark korrodiert. wenn du so eine lampe hast, dann sind die ratschläge mit bremsflüssigkeit oder laugen mit starker vorsicht zu behandeln. laugen lösen aluminium, versuche mal an methylenchlorid zu kommen. ist ein organisches lösungsmittel, welches den job erledigen sollte. gruß und glück auf jürgen lange