Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

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micha2
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Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von micha2 »

Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Oberbergamt erteilt Rechte zur Errichtung eines Bergwerks

Niederschlag. In der Nähe von Bärenstein soll voraussichtlich schon in zwei Jahren wieder ein Bergwerk seinen Betrieb aufnehmen. Das Sächsische Oberbergamt in Freiberg hat einem Unternehmen aus Halsbrücke die "Bewilligung zur Gewinnung von Fluss- und Schwerspat im ,Feld Niederschlag'" erteilt. Es ist die erste Erlaubnis dieser Art seit der Wende. Sie gilt für 30 Jahre und erteilt der Erzgebirgischen Fluss- und Schwerspatcompagnie Geos GmbH das Recht, die genannten Bodenschätze aufzusuchen, zu gewinnen sowie das Eigentum daran zu erwerben.

Laut André Baumann, Geschäftsführer des Bergbauunternehmens, sollen in Niederschlag perspektivisch 40 bis 50 Bergleute, Grubenhandwerker und Geophysiker beschäftigt werden. Die meisten von ihnen unter Tage, einige wenige aber auch in einer der Grube angeschlossenen Aufbereitungsanlage. "Wir wollen nicht den Rohstoff an sich, sondern veredelte Produkte auf den Markt bringen", erläutert er. Als wichtigste Abnehmer kämen die metallurgische und chemische Industrie in Betracht.

Baumann geht davon aus, dass die Vorräte für einen 25Jahre währenden Abbau ausreichen. Rund 3,3 Millionen Tonnen Rohspat sollen bei Niederschlag unter der Erde schlummern; etwa 2,5 Millionen Tonnen sind nachgewiesen. "Das Areal hat eine Größe von 6,8Quadratkilometern", erläutert Peter Horler vom Oberbergamt. Dabei handele es sich im Wesentlichen um ein historisches Bergbaugebiet, in dem seit etwa 1550 unter anderem Zinn-, Eisen-, Kupfer- und Silbererze gewonnen wurden. Später kamen Kobalterze hinzu.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1954 förderte die Wismut in dem Gebiet etwa 135 Tonnen Uran. Die Erkundung von Roh-, Fluss- und Schwerspaten erfolgte von 1954 bis 1988. Die meisten dieser Rohstoffe liegen 200 bis 300 Meter tief, kommen aber auch 900 Meter unter der Erdoberfläche vor. Zu DDR-Zeiten galten die Vorkommen als "unberührte Staatsreserve". Heute zählen sie zu den sechs Lagerstätten in Sachsen, die das Wirtschaftsministerium als interessant einstuft.

Von Lothar Müller
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/R ... 62885.html
Ein totalitäres System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert
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Nobi
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Nobi »

na da haben wir doch jemanden im forum (wenn er sich outet), der uns da bestimmt mehr erzählen kann (wenn er darf) :cool:
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EnoM
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von EnoM »

Na da bin ich ja mal gespannt, welcher Schacht wieder hergerichtet wird. Oder wirds ganz modern mit Rampe!?
Der Uranerzbergbau hat ja einige hinterlassen, auch wenn bei vielen schon Beton drin ist.
Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
(CvD)
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Friedolin
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Friedolin »

Schachtförderung ist bei den Teufen nicht leistungsfähig genug und viel zu teuer. Das wird wohl eine neue Rampe werden müssen.
Glück Auf !
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Jan
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Jan »

vielleicht brauchen die ja einen computerfuzzi... das wärs...
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Falk Meyer
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Falk Meyer »

Mal eine ernste Frage am Rande:

es wurde in dem Artikel erwähnt, dass seit 1550 Bergbau betrieben wurde.

Was passiert, wenn man beim Aufwältigen auf diese alten Bereiche stößt? Darf die Firma die einfach zerstören oder gibt es für derartiges Gesetze?

Zu DDR-Zeiten brauchte man das Erz ja für den Erhalt des Friedens. :cool: Also war wohl eine Zerstörung des Altbergbaus gerechtfertigt... :evil:

Da wir ja nun aber Frieden haben, sollte es doch anders aussehen, oder?
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hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.

Edwin Bauersachs

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Sandhus
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Sandhus »

Ich denke, unter Denkmalschutz werden die alten Stolln nicht stehen. Die Bergsicherung zertört doch auch täglich alte Stolln und Schächte, obwohl dies nicht immer in dem Umfang notwendig wäre.

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markscheider
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von markscheider »

Es wird eine Rampe.
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Björn
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Björn »

Wen interessiert ein alter Stollen?
Woanders werden für Bodenschätze ganze Ortschaften weggebaggert.

Und frag mal bei der Bergsicherung, da wird nichts zerstört.
Es wird fachgerecht gesichert.... :mussweg:


Björn
Falafel
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Falafel »

Klar - die stellen 1 : 1 Betonabgüße der mittelalterlichen Anlagen her :mussweg: :mussweg:
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geophys
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von geophys »

Jan hat geschrieben:einen computerfuzzi...
das kenn' ich noch einen ...
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sehmataler
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von sehmataler »

im Wesentlichen um ein historisches Bergbaugebiet, in dem seit etwa 1550
Man beachte: "...im Wesentlichen..." und "...seit etwa..."! :cool:

Die obige Aussage verleitet sonst schnell zur Fehlinterpretation, auf dem Gebiet der Spatlagerstätte gäbe es irgendwelchen schützenswerten Altbergbau aus dem 16. Jahrhundert.

Den Altbergbau (18./19.Jh) im näheren Umfeld hat doch die Wismut schon "zerstört", oder zählt die nun auch unter Altbergbau?

Folgebergbau zerstört Altbergbau, so ist das nun mal. "Zerstören" ist ein böses Wort, ich würde eher zu "verändern" tendieren...


Eine interessante Frage zum künftigen Grubenbetrieb hingegen wäre: Was macht man mit dem unbeabsichtigt mitgewonnenen Uranerz? Sind zwar keine industriellen Vorräte mehr da, aber zum kontaminieren reicht der Rest. Nur weil am alten Uranschacht nun "Fluss- und Schwerspatcompagnie" dransteht, wird das Uran nicht ausbleiben.
Es soll ja auch SteineundErden-Betriebe geben, die hätten zeitweise locker den Erzplan eines kleinen Exploitationsschurfs im Objekt 111 erfüllt. (schachtleiterhintermuralsichvorneidimgrabumdreh') :party:
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Friedolin
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Friedolin »

sehmataler hat geschrieben:
... Was macht man mit dem unbeabsichtigt mitgewonnenen Uranerz?
Na verkaufen was sonst, ist doch bares Geld.
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Marcel Normann
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Marcel Normann »

geophys hat geschrieben:
Jan hat geschrieben:einen computerfuzzi...
das kenn' ich noch einen ...
Hinten anstellen!
Mein Haushaltstipp: Fettflecken halten sich wesentlich länger, wenn man sie hin und wieder mit etwas Butter einreibt.
hungerlieb
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von hungerlieb »

sehmataler hat geschrieben:
Eine interessante Frage zum künftigen Grubenbetrieb hingegen wäre: Was macht man mit dem unbeabsichtigt mitgewonnenen Uranerz? Sind zwar keine industriellen Vorräte mehr da, aber zum kontaminieren reicht der Rest.
Zum verkauf wirds ja nicht reichen, aber ich würde sagen es gibt in der nähe eine geeignete Sanierungsbetrieb, die sich darum kümmern könnte... 25 Jahre, klingt doch nicht schlecht. :cool:

Ansonsten kann ich Sehmataler zustimmen, die SAG hat dor "gehaust" und wenn man unverhofft doch etwas historisch wertvolles anfahren sollte, wäre natürlich eine Dokumentation das mindeste.
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sehmataler
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von sehmataler »

Na also, da hätte doch der junge Betrieb schon drei Admins.

... Was macht man mit dem unbeabsichtigt mitgewonnenen Uranerz?


Na verkaufen was sonst, ist doch bares Geld.

Verkaufen würde vielleicht bei den Sulfiden (speziell Cu) Sinn machen. Die sind hier um Größenordnungen umfangreicher als Uran vorhanden und im Gegensatz zu diesem im Rohstoffkörper relativ gleichmäßig verteilt. Auch Begleitrohstoffe unterliegen gewissen Konditionen, die das Uran hier m.E. nicht erfüllt. Also dürften so geschätzt zwei Drittel der anfallenden Uranmenge in die Flotationsabgänge wandern, der Rest ins Endprodukt.
Will man das vermeiden, müsste man nach dem Zerkleinern das gesamte Aufbereitungsgut durch eine radiometrische Sortierung laufen lassen, die ab und zu etwas "uranhaltigen Rohspat" ausspuckt. Kann auch sehr gut sein, dass monatelang nix passiert, je nachdem wo sich der Abbau gerade bewegt. Das so abgetrennte uranhaltige Material müsste dann je nach Qualität nicht gerade Gewinn bringend verkauft oder entsorgt werden...

Vielleicht macht man sich darüber erst mal noch keine Gedanken und wünscht dem neuen Betrieb lieber viel Erfolg bei der Realisierung einer Spataufbereitung in großtechnischen Maßstäben (was ja beim Niederschlager Rohspat das größte Problem darstellen dürfte).
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geophys
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von geophys »

sehmataler hat geschrieben:Na also, da hätte doch der junge Betrieb schon drei Admins.
Kann man doch nie genug haben!!! Ohne uns geht nichts!!! :mussweg:
eine radiometrische Sortierung laufen lassen,
Da kommt man wahrscheinlich nicht umhin. Hab' 89 noch 'ne schöne RKS konserviert. Das Ding gibt es noch! Du weist doch sicherlich wo?!!? Ein paar Klauber lassen sich dort auch noch auftreiben. :party:

Muss mal den Rest der Gemeinde hier was anderes fragen. Was ist eigentlich "historisch wertvoller Bergbau" und wie alt muss Bergbau sein, um als Altbergbau bezeichnet zu werden?

Lebte bisher im irrigen Glauben, man betreibt Bergbau zur Rohstoffgewinnung, Gewinnmaximierung oder schlechthin aus Sicht des Bergmanns zum Broterwerb. Die Häuer des so genannten Altbergbaus schlegelten ihre Stolln um an das begehrte Erz zu kommen. Niemand tat das aus Handwerkstradition oder um historisch konform nach durchschnittlich 45 Jahren in's Gras beissen zu dürfen. Der Hauer der SAG, vielleicht noch dienstverpflichtet oder seiner hungernden Familie verpflichtet, hatte sicherlich auch keine anderen Motive. Freilich mit anderen Equipment! Ihm schwirrten das Schichtende, die Erzprämie, ein Gutschein für Industriewaren oder vielleicht noch die am Schichtende vom Steiger verteilte Essenmarke durch den Kopf. Habe ja nichts gegen Dokumentation. Gerade bei Recherchen zum Annaberger Wismut - Bergbau wurde klar, dass die Erfahrungen und Aufzeichnungen der "Alten" wichtig und wertvoll waren. Aber der SAG/SDAG "Raubbau", "Zerstörungswut" oder "hausen" vorzuwerfen halte ich für etwas verklärt, nein eigentlich für falsch.

Auch die ewige Sanierungs - Verteufelung ist etwas merkwürdig. Ist es doch die Beseitigung der "Hauserei". Das die SAG/SDAG keine Zuckerfabrik war, vergisst man dabei gelegentlich. Auch scheint einigen nicht klar zu sein, was die kleinen Alpha-Teilchen beim Uranzerfall mit der menschlichen Zelle ( JAAA auch mit der grauen Zelle ) anrichten. Da unsere Ahnen keiner gefragt hatte, ob man sich damit belasten möchte, denkt man heute besser darüber nach, was man mit diesen Hinterlassenschaften tun könnte. Ich bin sicher, dass tun die furchtbaren Kerle, die hunderte tiefe Löcher mit Betonit zu plumpsen, auch. Sorry, dass musste jetzt einfach mal sein.

Für mich ist die SAG/SDAG ein Teil der Geschichte des Erzgebirges und Dank des erneuten "Barggeschreys" Teil des Altbergbaus.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von MichaP »

geophys hat geschrieben:Auch scheint einigen nicht klar zu sein, was die kleinen Alpha-Teilchen beim Uranzerfall mit der menschlichen Zelle ( JAAA auch mit der grauen Zelle ) anrichten.
http://www.untertage.com/cms/content/view/28/2/
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markscheider
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von markscheider »

:D :D :D
Ein Geophyse sollte das wissen...
Ich habe auch schonmal so danebengehauen, mich dann aber damit entschuldigt, daß ich kein UWMer bin. ;)
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geophys
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von geophys »

Da muss ich wohl jetzt durch, was?
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hungerlieb
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von hungerlieb »

geophys hat geschrieben:
Muss mal den Rest der Gemeinde hier was anderes fragen. Was ist eigentlich "historisch wertvoller Bergbau" und wie alt muss Bergbau sein, um als Altbergbau bezeichnet zu werden?
Altbergbau im klassischen Sinne ist für mich der Bergbau vor der industriellen Rev., aber natürlich gehört z.B. eigentlich auch Sachsenerz, Wismut, Albert-Funk, Zinnerz usw. dazu.
"historisch wertvoller Bergbau" war eine rein subjektive Bezeichnung. Jeder hat da unterschiedliche Ansichten. Meiner Meinung nach ist jede noch so kleine, unbedeutende Grube, welche verschieden Eigenschaften besitzt historisch wertvoll. Denn so stellen z.B. geologische Aufschlüsse, erhaltene technische Anlagen, andere Spuren der bergmännischen Tätigkeit, sowie die Verbindung zu anderen Bereichen (Verhüttung, Siedlungen, Kirche usw.) ein wertvolles Zeugniss der Bergbau- und Kulturgeschichte dar.
In diesem Zusammenhang lesenswert:
http://www.wiwi.tu-freiberg.de/iwtg/une ... arkeit.pdf
geophys hat geschrieben: Lebte bisher im irrigen Glauben, man betreibt Bergbau zur Rohstoffgewinnung, Gewinnmaximierung oder schlechthin aus Sicht des Bergmanns zum Broterwerb. Die Häuer des so genannten Altbergbaus schlegelten ihre Stolln um an das begehrte Erz zu kommen. Niemand tat das aus Handwerkstradition oder um historisch konform nach durchschnittlich 45 Jahren in's Gras beissen zu dürfen. Der Hauer der SAG, vielleicht noch dienstverpflichtet oder seiner hungernden Familie verpflichtet, hatte sicherlich auch keine anderen Motive. Freilich mit anderen Equipment! Ihm schwirrten das Schichtende, die Erzprämie, ein Gutschein für Industriewaren oder vielleicht noch die am Schichtende vom Steiger verteilte Essenmarke durch den Kopf. Habe ja nichts gegen Dokumentation. Gerade bei Recherchen zum Annaberger Wismut - Bergbau wurde klar, dass die Erfahrungen und Aufzeichnungen der "Alten" wichtig und wertvoll waren. Aber der SAG/SDAG "Raubbau", "Zerstörungswut" oder "hausen" vorzuwerfen halte ich für etwas verklärt, nein eigentlich für falsch.
Man baute Burgen, Stadtmauern, Türme usw. auch aus rein praktischen Zwecken, trotzdem sind sie heute in der Öffentlichkeit als wertvoll anerkannt.
Dass sich bei manchen Bergleuten keine Handwerkstradition oder zumindest nicht ein gewisser Berufsstolz entwickelte, möchte ich bestreiten. Man schaue sich die liebevoll geschlagenen Tafeln an, die exakt gehauenen Stolln, Schächte, Radstuben, die aufwendig gesetzten Gewölbe usw. "Ich bin Bergmann. Wer ist mehr?" ist ein Beispiel aus der Wismut-Zeit.
Die SAG hat in den Anfangsjahren definitiv (teilweise sinnlos) zerstört und im Verhältniss zu späteren Zeiten einen rel. "wilden" Abbau betrieben. Dies geschah aus fachlicher Unkenntnis und durch den politischen Druck. Treffende Beispiele dafür gibt es gerade unter Annaberg. Diese wertungslose Feststellung ändert doch nichts an den Respekt den man den Bergleuten und ihren Leistungen entgegenbringen muss. Zumal es auch Beispiele von Respektsbezeugungden der SAG-Bergleute gegenüber den "Alten" gibt.
geophys hat geschrieben: Auch die ewige Sanierungs - Verteufelung ist etwas merkwürdig. Ist es doch die Beseitigung der "Hauserei". Das die SAG/SDAG keine Zuckerfabrik war, vergisst man dabei gelegentlich. Da unsere Ahnen keiner gefragt hatte, ob man sich damit belasten möchte, denkt man heute besser darüber nach, was man mit diesen Hinterlassenschaften tun könnte. Ich bin sicher, dass tun die furchtbaren Kerle, die hunderte tiefe Löcher mit Betonit zu plumpsen, auch. Sorry, dass musste jetzt einfach mal sein.
Die Betonierung ist m. M. nach näher an der genannten Gewinnmaximierung, als am Traditionsverständnis. Auch ist der Bergbau der Anfangsjahre der Wismut erhaltenswert.
geophys hat geschrieben: Für mich ist die SAG/SDAG ein Teil der Geschichte des Erzgebirges und Dank des erneuten "Barggeschreys" Teil des Altbergbaus.
Na da sind wir ja einer Meinung. :)
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von geophys »

Ich will und kann nicht im Detail jede Plombe bewerten, die dieses oder das jenes Projektierungsbüro berechnet. Sicher gibt es da auch Profiteure.
Die gibt es überall. Nehmen wir nur den "Grünen Punkt" und dessen Auswüchse! Aber im Allgemeinen stört mich die tendenzielle Pauschalverurteilung des Themas.

Welches andere Land in dieser Welt hat einen derartigen Run auf dieses Metall Uran erlebt. Mitten in bewohnten Gebiet wurde das Erz hervorgekratzt! Johannstadt musste sogar teilweise abgerissen werden, sonst hätte es der ausgehöhlte Berg verschluckt. Ich kenne den Schlemaer "Gummibahnhof" noch aus seiner Betriebsperiode. Eingebettet von Halden! Auf der von Schacht 38 hatte ich noch Sportunterricht und man witzelte offiziell von "ozongeschwängerter Haldenluft". Kein Cent wurde und wird hier verschwendet! Den Menschen dort wiederfährt nur Gerechtigkeit! Meine Meinung. Man muss sie nicht teilen.
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von sehmataler »

Die SAG hat in den Anfangsjahren definitiv (teilweise sinnlos) zerstört und im Verhältniss zu späteren Zeiten einen rel. "wilden" Abbau betrieben. Dies geschah aus fachlicher Unkenntnis und durch den politischen Druck. Treffende Beispiele dafür gibt es gerade unter Annaberg. Diese wertungslose Feststellung ...
Haha, dieser wertungslosen Feststellung war ich auch mal erlegen. Quelle? =>Hörensagen von Stammtischparolen gewisser selbst ernannter "Experten", die weder vom Altbergbau noch von der Wismut jemals Originalquellen gesichtet haben. Die Altbergbauquellen können sie nicht lesen, die Wismutquellen aus dem Russischen nicht übersetzen. Und ohne differenzierter Kenntnis eines Mindestmaßes lagerstättenwirtschaftlicher Daten kann man so gut wie jedem Bergbau im Nachhinein eine Art von Raubbau unterstellen. Annaberg ist in diesem Sinne nicht mit Johanngeorgenstadt oder Schlema vergleichbar.

Da möchte ich doch mal eine argumentativ fundierte Erläuterung zu den "treffenden Beispielen gerade unter Annaberg" sehen. :derda:
und zwar im Wismutbergbau-Annaberg-Thread!
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von René_M »

Hallo!

Gibt es irgentwo noch mehr zu der Firma im Netz außer diverse Zeitungsmeldungen!? Hab bei Google nichts gefunden!!
Glück auf René
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Nobi »

René_M hat geschrieben:Hallo!

Gibt es irgentwo noch mehr zu der Firma im Netz außer diverse Zeitungsmeldungen!? Hab bei Google nichts gefunden!!
weißt wohl nicht, wo du die bewerbung hinschicken sollst? :D
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von René_M »

Hallo!!

shit ertappt, bin ich so leicht zu durchschauen!??? :oops: :oops: :oops: :oops: Ne mal im Ernst, ich dachte da eine Webseite über die Firma zu finden. Mich interessiert es halt genau. Heimat bleibt Heimat auch wenn's ein bischen großräumig ist!!
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markscheider
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von markscheider »

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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von René_M »

Vielen Dank genau das suchte ich!!!!!!!!
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Sandhus
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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von Sandhus »

Die "Freien Presse" vom 07.07.08 enthielt folgenden Artikel:

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Re: Das neue "Berggeschrey" darf beginnen

Beitrag von hungerlieb »

Schön patriotisch, aber 2 Sachen wären richtig zu stellen. Wenn Fluss- und Schwerspatbergbau zum Erzbergbau gehören soll, könnte man auch Kalkabbau dazu zählen. Da wäre dann wiederum das Kalkwerk Lengefeld zu erwähnen, welches schon einige Jahre fördert.
Weiterhin werden schon seit einigen Jahren (2004?) wieder Berg- und Maschienenmänner ausgebildet.

besserwisserisch :D
Mfg Sven
Glück Auf!
Sven
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