Der Strom kommt aus der Grube
25.11.2006 / Lokalausgabe /
Michael Kaminski, Projektmanager bei Minegas rückt die stillgelegte Zeche Gneisenau noch einmal in den Focus der Öffentlichkeit: Das Gas aus der Grube liefert seit einigen Wochen Strom für den Ortsteil Derne. (Bild: Günther Schmitz/ Schmitzfoto)
Menschenleer ist es rund um das nussbraune Wellblechgebäude, das ein bisschen an eine kleine Industrielagerhalle erinnert und fast direkt unter dem imposanten Gneisenau-Bock liegt. "Die Anlage läuft vollautomatisch", erklärt Michael Kaminski, Projektmanager bei Minegas, während er das kleine Vorhängeschloss an dem nur mit einem Bauzaun abgegrenzten Gelände aufschließt. "Aber keine Angst, im Notfall ist schnell jemand da."
Am Standort Gneisenau gab es fünf Jahre lang eine ähnliche Anlage. Weil aber dort das Gas versiegte, wurde die im Sommer dieses Jahres ab- und eine neue an anderer Stelle aufgebaut. "Alles, was man hier sieht, kann vollständig erweitert oder entfernt und woanders wieder aufgebaut werden", sagt Projektmanager Kaminski und zeigt auf die angrenzende Siedlung. "Wir gehen hier von einer Laufzeit von etwa zehn Jahren aus, da wollen wir den Anwohnern nur das Nötigste zumuten."
Und deshalb ist bei dem Blockheizkraftwerk auf Gneisenau auch alles schön verpackt: Neben dem Hauptgebäude stehen direkt am Schacht in einem Container die Absaug- und Verdichtungsanlagen, die das Gas entsprechend für die Gasmotor-Generatoren im inneren der Halle aufbereiten. Auf der anderen Seite sind in vier grünen Containern eine so genannte Mittelspannungsanlage sowie drei Transformatoren, die den gewonnenen Strom auf eine höhere Voltzahl bringen und direkt in das Dortmunder Netz einspeisen. "Die meisten Leute hier in der Nachbarschaft wissen wahrscheinlich gar nicht, dass wir sie derzeit beliefern", so Kaminski, "wir kommen hier im Moment immerhin auf eine Leistung von etwa 3,3 Megawatt."
Erstaunlich ist, dass von diesem Gewinnungsprozess von außen nichts zu sehen, geschweige denn zu hören ist. Erst im Inneren wird deutlich, welchen Zweck die für den Betrachter etwas schlichte Wellblechkonstruktion hat: In der einen Hälfte stehen noch mal drei Container in denen wiederum die drei riesigen Generatoren ihren Platz haben. "Alles Geräte, die schon mal an anderer Stelle im Einsatz waren - auch hier arbeiten wir also energiesparend", schreit Michael Kaminski gegen das ohrenbetäubende Hämmern der 16-Zylinder Deutzer-Generator an.
Das mehrere Tonnen schwere Gerät, das wie ein U-Boot-Motor aussieht und in der Schifffahrt oft als Antrieb eingesetzt wird, produziert, wie der Gasmotor, neben dem Strom noch eine zweite Energieform: Wärme. Allerdings bleibt die wohl ungenutzt. "Wenn wir einen Abnehmer wie beispielsweise einen großen Baumarkt oder ähnliches in der Nähe hätten, könnten die sicher diese Energie von uns bekommen", erklärt Kaminski. "Weil die Anlage aber nicht all zu lange läuft, winken viele gleich ab."
quelle: Westfälische rundschau.de
Der Strom kommt aus der Grube
Re: Der Strom kommt aus der Grube
Da kann ich gleich mal ein Bild von Gneisenau einstellen - so sah es da im letzten Sommer aus; mittlerweile ist ein Einkaufszenrtum hinzugekommen. Rechts m.W. der letzte erhaltene Thompspon-Bock an der Ruhr; links der imposante und einmalige Doppelbock. Gneisenau diente noch bis vor einigen Jahren mit Kurl IV der Wasserhaltung - aber das ist mittlerweile auch Geschichte 

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Götz George in "Böse Wetter", 2015
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Re: Der Strom kommt aus der Grube
Wenn man das so liest, und sich das Bild dazu anschaut, überkommt einen schon große Wut...
Wer beim IMW war, und den Vortrag von O. Wagenbreth gehört hat, versteht nun einmal mehr, was er mit dem gehaltenen Vortrag meinte.
Aber Hauptsache, dass die Stadt noch einen Einkaufstempel hat... ist ja auch viel wichtiger und bringt vor allem der Stadt Geld, anstatt Kosten und Unterhaltung.
Mit einem traurigen Glück Auf!
Falk
Wer beim IMW war, und den Vortrag von O. Wagenbreth gehört hat, versteht nun einmal mehr, was er mit dem gehaltenen Vortrag meinte.
Aber Hauptsache, dass die Stadt noch einen Einkaufstempel hat... ist ja auch viel wichtiger und bringt vor allem der Stadt Geld, anstatt Kosten und Unterhaltung.

Mit einem traurigen Glück Auf!

Falk
Re: Der Strom kommt aus der Grube
die beiden anlagen sind doch erhalten geblieben. lieber ein einkaufstempel als eine industriebrache ...
Re: Der Strom kommt aus der Grube
Um eins klar zu stellen: beide Böcke bleiben erhalten.


So sieht's aus - aber Hauptsache, erst mal rummeckernPochknabe hat geschrieben:die beiden anlagen sind doch erhalten geblieben. lieber ein einkaufstempel als eine industriebrache ...


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Re: Der Strom kommt aus der Grube
meckern kann ich gut...Jörn hat geschrieben:Um eins klar zu stellen: beide Böcke bleiben erhalten.
So sieht's aus - aber Hauptsache, erst mal rummeckernPochknabe hat geschrieben:die beiden anlagen sind doch erhalten geblieben. lieber ein einkaufstempel als eine industriebrache ...![]()


Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.
Edwin Bauersachs
http://www.imkerei-meyer.com
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Re: Der Strom kommt aus der Grube
Na - wenigstens stehst Du dazu!Falk Meyer hat geschrieben: meckern kann ich gut...![]()

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