Wismut-Sanierung wird teurer

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Nobi
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Wismut-Sanierung wird teurer

Beitrag von Nobi »

Warum nur verwundert mich so eine Meldung nicht? :gruebel:

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Wismut-Sanierung wird teurer

Die bis zum Jahr 2012 für die Sanierung der ehemaligen Wismutstandorte bereitsgestellten 78 Millionen Euro reichen nicht aus. Deshalb sei die bundeseigene Wismut GmbH als Projektträger beauftragt worden, bis Jahresende eine Halbzeitbilanz vorzulegen, schreibt die Chemnitzer "Freie Presse". Bisher hätten 33 Kommunen zwischen Vogtland und Sächsischer Schweiz Sanierungsobjekte angemeldet. Das seien etwa 80 Prozent der insgesamt betroffenen Hinterlassenschaften des Wismut-Uransbergbaus, hieß es.

zuletzt aktualisiert: 29. März 2007 | 11:46
Quelle: MDR 1 RADIO SACHSEN

Quelle: MDR
http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/4298359.html :gruebel:
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


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markscheider
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Beitrag von markscheider »

Das dürfte Wismut-Alt betreffen, also den Zeitraum bis 1962.
hungerlieb
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Beitrag von hungerlieb »

Und ich möchte behaupten es ist immernoch nur die Spitze vom Eisberg.
Denn wenn jeder poplige Schurfschacht, jeder kleine Querschlag und jedes Kompressorenhäusl im Wald des oberen Erzgebirge auf ähnlich aufwendige Art Saniert werden soll, dann kann man an die 78 getrost noch eine Null anhängen...

Mfg Sven
Glück Auf!
Sven
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Nobi
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Beitrag von Nobi »

hungerlieb hat geschrieben:Und ich möchte behaupten es ist immernoch nur die Spitze vom Eisberg.
Denn wenn jeder poplige Schurfschacht, jeder kleine Querschlag und jedes Kompressorenhäusl im Wald des oberen Erzgebirge auf ähnlich aufwendige Art Saniert werden soll, dann kann man an die 78 getrost noch eine Null anhängen...

Mfg Sven
genauso wird es aber kommen. man hat der wismut einen zeitlich begrenzten "sanierungsauftrag" erteilt und jeder ortsvorsteher hat angst, dass er eines tages irgendwas wirklich sanierungswürdiges in "seinem reich"entdeckt und dann auf den kosten sitzenbleibt. so wird eben alles "generalsaniert" und nicht nach der notwendigkeit gefragt.
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Petra_S.
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Beitrag von Petra_S. »

Zu diesem Thema konnte man am Donnerstag, 29.03 auf Seite 3 in der Freien Presse (Marienberger Ausgabe) folgendes lesen:


33 Kommunen hoffen auf Geldsegen
Bei der Sanierung von Wismut-Altstandorten hat in diesem Jahr Annaberg-Buchholz die Nase vorn
Von Gabi Thieme
Chemnitz/Annaberg-Buchholz. In Annaberg-Buchholz ist die Freude groß: Nach 50 Jahren verschwindet endlich ein Schandfleck, den die Wismut im Stadtteil Buchholz bei ihrer knapp ein Jahrzehnt währenden Suche nach Uranerz hinterlassen hat: der Schacht „Drei Könige“ mit der Halde 116. Weithin sichtbar sprechen bis heute eine Halde und Ruinen Bände über dieses kurze Kapitel der Stadtgeschichte.
1,3 Millionen Euro sind für die Beseitigung der Altlast veranschlagt. Sie kommen aus dem 78-Millionen-Topf des Bundes für die Sanierung von Wismut-Altstandorten. Buchholz ist das größte Sanierungsvorhaben in diesem Jahr.
Nutzungskonzept entscheidet
Die Bergstadt hatte bereits bei ihrer Bewerbung für die Landesgartenschau 2009 ein Nutzungskonzept für die 25.000-Quadratmeter-Brache vorgelegt. Das Gebiet sollte zu einem Berggarten umgestaltet werden. Zwar unterlag die Stadt letztlich gegen Reichenbach. Dennoch soll bereits im Sommer 2008 rund um die denkmalgeschützte Doppelkegelhalde ein Freizeit- und Naherholungsgebiet einladen. Im April wird mit dem Abriss der Ruinen begonnen. Darunter ist auch jenes Gebäude, in dem der Mörder von Jennifer im Mai 2006 das 13-jährige Mädchen nach einem tödlichen Streit versteckt hatte.
„3500 Tonnen Bauschutt und Abbruchmaterial auf dem noch bis nach der Wende fremdgenutzten Gelände fallen an. Ferner müssen 25.000 Kubikmeter Haldenmaterial umgelagert, 22.000 Quadratmeter Fläche mit 7000 Kubikmeter mineralischen Boden abgedeckt werden“, erläutert Jochen Schreyer, Projektleiter Altstandorte der Wismut GmbH. Schließlich sollen 3000 Stäucher und Bäume gepflanzt sowie 600 Meter Wege gebaut werden.
Größter Bedarf im Erzgebirge
33 Kommunen in Sachsen haben bisher für mehr als 1000 Einzelobjekte Sanierungsanträge gestellt. Damit sind etwa 80 Prozent der Altlasten erfasst. Bis 2002 hatten die Orte noch vergeblich darum gekämpft, Mittel von Bund und Land für die Beseitigung von beinahe vergessenen Wismut-Hinterlassenschaften zu bekommen. 2003 wurde das schließlich durch ein Abkommen zwischen Bundesregierung und Freistaat geregelt. Klar ist bereits, dass das Geld nicht für alle reichen wird.
Neben einem Nutzungskonzept für die betreffenden Flächen gibt es eine andere Prämisse, damit eine Kommune von dem Geldsegen etwas abbekommt: Von dem Altstandort muss eine Gefahr für die Öffentlichkeit beziehungsweise eine Strahlenbelastung ausgehen. Das gilt zum Beispiel für Einbrüche, Halden und Absetzanlagen, erläutert Diplomingenieur Schreyer.
Zu den Vorzeigeobjekten zählt er die Sanierung des Schachtes 302 in Marienberg. Er wurde nicht wie üblich verwahrt, sondern wird durch die Stadtwerke Marienberg nachgenutzt: zur Gewinnung von Wärme für das Erlebnisbad „Aqua Marien“ und eine angeschlossene Tennishalle. Die Stadtwerke leiten dabei das zwölf Grad warme Flutungswasser in 107 Meter Tiefe in ein dort installiertes Kraftwerk mit Wärmetauscher. Die Wärme wird dem Wasser dabei also bereit im Schacht entzogen. So erübrigt sich das Pumpen nach oben.

Orte mit Wismut-Altlasten in Sachsen:
Annaberg-Buchholz, Aue, Auerbach, Bergen, Bernsbach, Breitenbrunn, Dresden, Freital, Glashütte, Hammerbrücke, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Klingenthal, Lengenfeld, Lößnitz, Marienberg, Neuensalz, Oberwiesenthal, Pöhla, Rittersgrün, Scheibenberg, Schlema, Schmiedeberg, Schneeberg, Schwarzenberg, Sehmatal, Tannenbergsthal, Tirpersdorf, Treuen, Zwickau, Zschorlau, Lauter, Pobershau

Stichwort:
Projekte 2007-03-30
Übertage-Vorhaben – Kostenumfang drei Millionen Euro:
Annaberg-Buchholz: Halde 116 (Grube „Drei Könige“).
Johanngeorgenstadt: Halde 39, Flächensanierung/Abbruch am Schacht 52/227, Flächensanierung im Bereich der Altstadtkirche, zurzeit läuft Ausschreibung.
Bad Schlema: Halde 280.
Treuen: Flächensanierung.
Schneeberg: Flächensanierung am einstigen Schacht 311.
Untertage-Vorhaben – Kostenumfang vier Millionen Euro:
Marienberg: Schacht 302 (am 12. März saniert an Stadtwerke übergeben), Schacht 262.
Schwarzenberg: Stollen 6 / Grünstädtel (Bereich Halde 278).
Johanngeorgenstadt: Bereich Hammerberg in der Altstadt und Bereich Mittelstadt.
Neudorf/Sehmatal: Schurf 3, ferner Schacht 249.
Sehmatal: Verwahrung von Schacht 133 und Schurf 301.
Schneeberg: Sanierung Markus-Semmler-Stolln.
Erla-Crandorf: Schacht 306.
Kirchberg: Schurf 55.
Scheibenberg: Tagesbruch.
Maßnahmen mit Start 2007 und Ausführung bis 2008:
Halde 278 Grünstädtel; Halde Crossen, Halde 296 Aue, Halde Haberlandmühle Breitenbrunn Bereich Kirchplatz Schneeberg sowie Schächte und Tagesöffnungen in Oberwiesenthal, Klingenthal, Bernsbach, Aue, Sehmatal. (GT)
Glück Auf!
Petra

** Der Schacht im Wasser schnell ersäuft, wenn Schnaps nur durch die Kehle läuft. **
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