*Sanierung* der Spitzkegelhalden Ronneburg

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GeoBerg
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Beitrag von GeoBerg »

Glück auf,

ich würde gern mal Meinungen zur Wismutsanierung rund um Ronneburg lesen.

Bild
[(c)Frisep | http://www.frisep.de.vu]

Ist die Abtragung der Spitzkegelhalden wirklich notwendig oder nur eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme?
Wird die Umwelt nicht mehr durch die riesen Caterpillar-Kipper verpestet, die das Haldenmaterial durch die Gegend fahren, als durch weggewehtes Haldenmaterial oder Sickerwasser?
Müssen die Wahrzeichen dieser Region verschwinden, obwohl sie schon nahezu vollständig bewachsen sind?
Und wer hatte die Idee, die im Jahre 2015 abgetragenen Halden durch ein großes Gerüst, das die Umrisse der Halden zeigen soll, wieder erstehen zu lassen?
Die wahrlich radioaktiv belasteten Schlammteiche z.B. sind schon zu großen Teilen rückgebaut worden.
Welche anscheinend riesengroße Gefahr geht denn von den Spitzkegelhalden aus, dass dies solch einen enormen Aufwand und solch extreme Kosten rechtfertigt?

Bitte diskutiert mit. Ich bin auf neue Argumente gespannt.

Glück auf, Lutz.
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Nobi
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Beitrag von Nobi »

Ich bin letztens mal auf der Autobahn vorbeigefahren und mich hat die Wehmut gepackt, als ich die Halden gesehen habe. Schließlich habe ich mal dort gearbeitet ...

Welche Gefahr von den Halden ausgehen soll, kann ich nicht sagen. Wo soll denn all das Haldenmaterial hin? In den Tagebau? Da dürfte der Platz nicht reichen. Diese Halden gehören zur Region wie die Halden im Mansfelder Land oder die tausenden kleinen "Maulwurfshügel" im Erzgebirge.

Evtl.. ist es ja nur eine wahnwitzige Idee von Mineraliensammlern, die durch den Bewuchs nichts mehr finden :D
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Thomas_Witzke
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Beitrag von Thomas_Witzke »

Die Abtragung ist eine beschlossenen Sache und wohl kaum noch zu stoppen.
Die Halden sollen in den Tagebau gekippt werden. Da er praktisch schon voll ist, wird sich dort hinterher eine neue, große, aber flachere Halde erheben.
Die Radioaktivität, die von den Halden ausgeht, ist belanglos.
Die Leute dort werden sich in ein paar Jahren gewaltig ärgern, dass die Wahrzeichen weg sind, aber dann ist es zu spät.
Die Wismut ist der größte Arbeitgeber in der Region, deshalb wird dort jetzt keiner etwas sagen.

Nachdem ich zusammen mit ein paar Kollegen das neue Mineral Ronneburgit entdeckt und beschrieben hatte, gab es in Ronneburg eine kleine Festveranstaltung. Dabei hatte ich auch angesprochen, dass es sehr schön wäre, wenn als Wahrzeichen die Spitzkegelhalden stehen bleiben würden. Darauf ist jedoch keiner weiter eingegangen, statt dessen wurde der Ronneburgit von den lokalen Politikern als Symbol und Hoffnungszeichen für die Menschen in der Region hochgelobt. Ich wußte vorher gar nicht, dass ich ein Symbol entdeckt hatte .....
Dazu muss man wohl nichts weiter kommentieren.

Glück Auf
Thomas
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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

... mal abgesehen von den kosten.
was man damit alles sinnvolles hätte bewirken können..
OHo
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Beitrag von OHo »

Wie immer sehr kurzsichtig.
Heute noch 5000 Mann zum Sanieren in Arbeit, dabei leider Milliarden € um die Ecke gebracht, die Umwelt kurzzeitig mal wieder kontaminiert, natürlich nur zum Wohle der Allgemeinheit und in 5 Jahren um ein paar € betteln um ein Fördergerüstchen für Disnyland zu importieren.
Den Rest kennen wir schon...
Laßt die Halden stehen wo sie sind.
GA OHo.
Frank de Wit
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Beitrag von Frank de Wit »

das ist kein zufall mehr !!! aaaaggghhhh

ich habe vorgesternabend ins Bett das artikel gelesen 'wolfram dietel und gerhard lange - ronneburg: sanierung und rekultivierung des reviers' LAPIS 78-1998...

und das schoene artikel von Thomas 'Die mineralien der Ronneburger und Culmitzscher Lagestatten in Thuringen'

Bild

Cheers!
Frank
Nightmare

Beitrag von Nightmare »

Der Haldenabtrag ist schon ökonomisch ein gewaltiger Unfug, wenn man die Kosten pro Arbeitsplatz im geplanten Sanierungszeitraum betrachtet. Mit dem Geld könnte mehr Leuten dauerhaft geholfen werden, indem man in die lokale produzierende Wirtschaft investiert und nicht in eine Wertevernichtungsmaschine à la Wismut. Aber sowas will ja von den ReGierigen niemand, der Osten hat zu konsumieren.
Ökologisch ist die Sache meiner Meinung nach ein Riesenskandal, einerseits schreit man laut der Reduzierung der Anzahl von Dieselfahrzeugen, andererseits werden ganze Halden mit CAT-Kippern in der Gegend rumgefahren. Dabei wird auch noch jede Menge Dreck in der Gegend verteilt. Wer behauptet, das 100%ig verhindern zu können, lügt wie gedruckt.

GA
Nightmare
GeoBerg
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Beitrag von GeoBerg »

Ganz meine Meinung.
Es sollte mal einer ausrechnen, was die CATs allein am Tag in die Luft pusten!
Das sind enorme Mengen, die über 10 Jahre lang nach Ronneburg um Umgebung gepustet werden.
Im Ronneburger Revier wird in 50 Jahren wohl keiner an Krebs sterben, weil er den Haldenstaub jahrelang eingeatmet hat, sondern weil er Tag für Tag unsichtbare Rußpartikel eingeatmet hat. Die Forschung zu den Auswirkungen von Dieselabgasen steht noch am Anfang und schon jetzt ist ein hohes Risiko festgestellt worden, dass Rußpartikel mit hoher Wahrscheinlichkeit Krebs auslösen!
Geld regiert die Welt...

Hier noch ein hochinteressanter Link zur Dieselproblematik:

Krebsgefahr durch Diesel

Glück auf,

Lutz.
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Roby
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Beitrag von Roby »

Wie Thomas schon gesagt hat: "Die Leute dort werden sich in ein paar Jahren gewaltig ärgern, dass die Wahrzeichen weg sind, aber dann ist es zu spät."
In meinem Urlaub bin ich extra nach Ronneburg gefahren um u.a. noch die Spitzkegelhalden zu sehen und für mich zu dokumentieren - es ist ja auch im weitesten Sinne "Altbergbau".
Viele Orte geben Unsummen an Geld aus um sich mit etwas besonderem von anderen Orten abzuheben und den Tourismus anzukurbeln - es ist mir völlig unverständlich warum in Ronneburg gerade das Gegenteil getan wird.

Glück auf
Roby
Aufn stollen zu fahren sol jedermann frey sein, doch das es mit bescheidenheit und zu gebuhrlicher zeit geschehe. (Joachimsthaler Berggebräuche, 16. Jht.)
Kaj_Todt
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Beitrag von Kaj_Todt »


Hier noch ein hochinteressanter Link zur Dieselproblematik:

Krebsgefahr durch Diesel
Solche populärwissenschaftlichen Artikel, zumal durch verschiedene Autoren verwurstet und überarbeitet, sagen leider gar nichts aus, denn sie bedienen sich zu einfacher Argumente, die noch nicht mal in Studien erfasst worden sind, sondern nur hineininterpretiert wurden.
Letztendlich ist schon ein wahrer Kern in solchen Artikeln, aber den zu beweisen, ist schwierig. Es wird noch Jahre dauern, gesicherte und langfristige Studien dazu anzufertigen. Schliesslich und letzendlich läuft es darauf hinaus:
Allein die verscheidenen Zigarettensorten enthalten über 4000 kanzerogene Stoffe, dazu kommen einige tausend industrielle Stoffgemische, die benefalls Krebs erzeugen können, und zum guten Schluss unser unvollkommener Körper, denn Allergien sind einfach ein Zeichen dafür, das die Anpassungsfähigkeit des Genpools langsam seine Grenzen erreicht, weil die Industrialisierung schneller vorranschreitet, als die Evolution. Russpartikel sind also nur ein kleines Puzzleteil, und werden auch nicht das Zünglein an der Waage sein, wenn es um Krebsentstehung geht, denn meist treffen immer viele Faktoren gleichzeitig zu...
Im Fall von Ronneburg also auch noch die Staubpartikel die die Kipper aufwirbeln, die Vorbelastung der Bevölkerung durch den Bergbau, etc. ...
GeoBerg
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Beitrag von GeoBerg »

Glück auf Kaj,

hast ja Recht!
Aber es schadet ja nichts, sich die Website mal anzusehen.
Aber ich bin ganz deiner Meinung (solche Websites gibt es zu hauf und nicht nur zum Diesel, sondern auch und v.a. zur Atomkraft - was da manchmal zusammengeschrieben wird...).
Letztendlich tritt das Problem ja auch in den Hintergrund, wenn man sich die kurzfristig (wenn überhaupt) überlegten Entscheidungen der Verantwortlichen für die Haldenabtragung ansieht. Was soll aus der Region um Ronneburg in 15-20 Jahren werden, wenn man sich dort nicht die Wahrzeichen erhält?

Glück auf!
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darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

Hallo,

"Sanierung" sollte zum Unwort des Jahrzehnts gekürt werden:D

Meine persönliche Meinung ist, daß man nicht alles erhalten kann und soll. Alles im Istzustand einzufrieren hat wenig Sinn. Vor hunderten von Jahren mußten die Bergleute Ihre Schürfgräben auch wieder zuschütten. Ich weiß das vielen das Herz dabei blutet.

Aber zumindestens eine markante Anlage sollte mit Förderanlagen und Kegelhalden erhalten bleiben!
Das gesparte Geld soll in einer Stiftung eingezahlt werden, somit wäre die Unterhaltung/Erhaltung der Anlage gesichert, ohne das jemand ums Geld betteln muß, oder es an anderen Stellen zu Einschnitte kommt.
Ich bin mir sicher daß dies von vielen Seiten Unterstützung finden würde. z.B. auch von der Bevölkerung.

"Viele Orte geben Unsummen an Geld aus um sich mit etwas besonderem von anderen Orten abzuheben und den Tourismus anzukurbeln - es ist mir völlig unverständlich warum in Ronneburg gerade das Gegenteil getan wird."

Es ist ja nicht nur Ronneburg! Das geht beim Schiffbau im Norden los und endet im Süden mit dem Bergbau.
Warum?
Weil es im Osten nie eine Industrie gegeben hat und somit kann sich ja auch nichts an der wirtschaftlichen Lage ändern;) Und das Regionen nur vom Tourismus über-leben, halte ich für eine Illusion.

dj
taubes_Gestein
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Beitrag von taubes_Gestein »

"Es hat im Osten nie eine Industrie gegeben"?
Werden hier wieder alte Vorurteile wachgerüttelt?


Das kann man so nicht behaupten. Die ostdeutsche Industrie wurde in wenigen Jahren nach der Wende kaputtsaniert. Es gab genug Grossbetriebe, die dann aber im Endeffekt durch Teuhandverwalter wegen angeblich fehlender Wirtschaftlichkeit aufgelöst wurden sind. Und nun haben wir das Dilemma!
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

hallo taubes_Gestein,

hat man in Miriquidi noch nie was von ironie gehört? lies mal zwischen den zeilen! und beachte die ":)"s
Glück auf!

Michael
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Jan
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Beitrag von Jan »

Hallo,

nachfolgender Beitrag kommt von sven_gastleser, welcher mich um die Veröffentlichung gebeten hat.

Ja hier sollte ich evtl. auch mal meine Meinung abgeben. Mein Name ist Sven und ich beschäftige mich seit 1996 mit dem Altbergbau des Erzgebirges komme leider aus Zeitgründen nicht zur Mitarbeit im Forum und gebe dies deshalb über meinen Kumpel Jan ins Forum. Ich habe bei der WISMUT GmbH Rohrleitungsbauer gelernt und Arbeite jetzt in der CAT Staffel.
Ich möchte hiermit nicht das Handeln der WISMUT verteidigen, sondern einige Fakten nennen und Vorurteile beseitigen.
Da ich im Bereich der Geochemie, Physik nicht genügend Wissen habe als das ich irgendwelche Behauptungen aufstellen könnte über die Richtigkeit der Gutachten und der daraufhin erstellten Projekte.
Meine Meinung über den Haldenabtrag: Wenn es technisch möglich ist und wirtschaftlich vertretbar, sollten die Paitzdorfer Spitzkegelhalden erhalten werden.
Ihr Abtrag wird allerdings geschehen und das ist wahrscheinlich besser als eine Abflachung, welche ein unzureichendes Denkmalsbild wiedergibt.
Auf einigen Wanderungen und durch meine Arbeit habe ich folgende Dinge bemerkt:
- Hauptproblem ist: hoher Schwefelanteil – gasen, glühen, brennen der Massen, Schieferstaub durch (relativ schneller) Verwitterung. Am Rand der Absetzerhalde (16 Mio. m³!!! - fasziniert mich mit am meisten) brennen selbst meterdicke Lehmschichten innerhalb von Monaten immer wieder durch. Aufgrund der „geringen" Bedeutung als "Symbol" will ich ihren Abtrag nicht weiter Begründen.
- Die Spitzkegelhalden: sind ständig der Erosion ausgesetzt und werden von diesen Birken sicherlich nie komplett zugewuchert werden, sondern ihre Abflachung fortsetzen, bereits jetzt sind metertiefe und bis zu 6 m breite Erosionsgräben vorhanden. Der Schieferzerfall begünstigt dies. Eine Abdeckung (z.B. durch Geomaterialien / Spritzbeton - welchen ich verabscheue) welche dann evtl. noch geankert werden müsste ist sicherlich nur durch eine (teure) Fremdfirma zu verwirklichen. Weiterhin sollte man sich vor Augen halten das diese Halden „nur auf die Wiese geschmissen" sind und dass das hier meiner Meinung nach schon was anderes als bei einer kleinen unbelasteten Altbergbauhalde ist. „Ein bisschen Dränage ringsherum" wird kaum helfen. So musste z.B. unter der Halde 370 (ca. 4 Mio. m³) (unmittelbar neben Ronneburg) metertief Lehm ausgehoben werden. Er war schwarz wie die Nacht (oder der Schacht) nicht wie dort normalerweise üblich intensiv gelb. Die PH Werte des Oberflächen und Sickerwassers machen eine unbehandelte Abgabe in die Umwelt verwerflich. Eine Anlage zur Neutralisation wäre evtl. für 1!!! Halde möglich, würde aber auf die Jahre gesehen sicherlich auch Unmengen an Geld verschlingen Wegschaffen ist bedingt durch Menge Irrsinn und wohin auch?
Noch ein paar kurze Anmerkungen:
- Staubentwicklung wird durch Wasserfahrzeuge fast vollkommen unterbunden.
- Der Dreck wird nicht sinnlos hin und her gekarrt sondern nach strengen Richtlinien ( vorgegeben durch Berg-, Umweltamt sowie angelehnt an CAT Arbeitstechniken welche garantiert wirtschaftlich sind.) in das Tagebaurestloch / Aufschüttungskörper eingebaut.
- Sicherlich ist eine Belastung durch die Biodieselabgase vorhanden aber ob sie auch nur annähernd an die Belastung durch die Autobahn herankommt möchte ich bezweifeln.
- was mir noch wichtig ist: das Volksinteresse an Bergbau und dessen waren Denkmälern ist in Ronneburg bedeutend geringer als im „Traditionsreichen Erzgebirge" (wo zumindest !einige! Ihre Vorfahren, deren Leistung usw. respektieren, würdigen usw. , wenn dies auch wiederum einige albern tun.) und somit die Leute lieber noch einige Jahre Arbeit ( gerade bei der CAT Staffel schaffen es viele zur Rente) anstatt sofort arbeitslos zu sein. Ganz abgesehen von kleinen Subunternehmen welche auch Arbeitsplätze schaffen welche die WISMUT evtl. überleben.
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Privatbefahrer (†)
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Beitrag von Privatbefahrer (†) »

Spitzkegelhalden abtragen, die größte Geldvernichtungsmaschine im Osten Deutschlands. Ich sehe sie jeden Tag, sie gehören zun unserer Region dazu. Sie sind ein Wahrzeichen geworden. ... und die Belastung der Umwelt ist verglichen mit den Belastungen von dem Abtragen denke ich gering. Radonbelastungen gab es schon immer in Ronneburg, es hiess ja schon einmal "Bad Ronneburg" wegen der radioaktiven Wässer, die damals (vor 1945) der Gesundheit dienten. Wir, die wir im Osten von Ronneburg leben sagen manchmal, die Halden werden uns fehlen. Nicht nur vom Radon sondern auch vom Wetter. Früher war der Reußster Berg bei Ronneburg eine Wetterscheide. Heute sind es die Halden die das Altenburger Land von Unwettern verschonen. Aber das ist ja den Verantwortlichen egal. Hauptsache "Sanierung, Buga, marode Finazen in Ronneburg und das Image der "Sanierung".
Viele Ronneburger Bürger sagen auch: Lasst die Halden stehen. Natürlich nicht alle,schließlich gibt die Sanierungsgesellschaft Wismut vielen Arbeit und Brot, aber wie lange?
GA
Ralph Pfefferkorn, Privatbefahrer
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OHo
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Beitrag von OHo »

Da schieb er ab der Svenni, und die letzten Halden sind bald weg.

von heute Gruß OHo.
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Nobi
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Abtrag Halden

Beitrag von Nobi »

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GeoBerg
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Beitrag von GeoBerg »

Ich war gestern in Ronneburg unterwegs. Dabei sind auch wieder Bilder entstanden, die es unter folgender URL zu sehen gibt:

http://www.geoberg.de/foto/mining/ronne3.php

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Beitrag von Nobi »

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Beitrag von Privatbefahrer (†) »

Glück Auf!
Im Minutentakt rollt die um 10 Muldenkipper (96 t) aufgestockte Flotille der Wismut beim Abtragen der Halde Paitzdorf.
Die Bundesstraße von Ronneburg Richtung Werdau wurde für 1 Jahr voll gesperrt.
Glück Auf
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Beitrag von Privatbefahrer (†) »

GA,
wenn die Wismut Masse verarbeiten muß, dann macht sie es gründlich. Ich war vor kurzem im Gelände der Paitzdofer Halden bei Ronneburg und wollte mir den Haldenfuß anschauen. Keine Chance, alles war weg, selbst die Trasse wurde schon zurückgebaut. Auf dem Gelände der ehemaligen Paitzdorfer Halde wurde sogar ein Tal, was zum ursprünglichen Geländeprofil gehörte wiederhergestell. Lediglich die Bodenabdeckung aus Lehm blieb erhalten. Aber aus der höchsten Erhebung in der Umgebung ( alte Halde) ist eine neue entstanden. Nach mdr ca. 370 m hoch. Also Transport von A nach B: koste es was es wolle. der Bund bezahlt ja. Ich bezeichne das als "Geldvernichtung", Wir habens ja. Wenigstens haben die ehemaligen Kumpels die dort noch arbeiten ihr Auskommen. Ich frage mich trotzdem. War das nötig? Hätte man mit viel weniger Geld die Landschaft rekultivieren können? Ich gebe zu, eine Abdeckung der Spitzkegelhalden mit Erde wäre kaum möglich wegen des Schüttwinkels, aber beim Abtransport ist eh alles erst mal breitgeschoben worden.
Was solls, wir haben in Osthüringen ein neues Wahrzeichen, an das wir uns erst mal gewöhnen müssen, und unsere Besucher müssen sich auch an das gewöhnen und vielleicht mal die Schilder der Autobahnabfahrten lesen anstatt sich an den Landmarken zu informieren.
Wer Bilder will, kontaktiert mich bitte ber EMail, habe jede Menge.
Glück Auf
Ralph
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Beitrag von hungerlieb »

@ Ralf - aus naheliegenden Gründen kann ich mich nicht dazu äußern, aber die meisten hier kennen meine Meinung und trotzdem möchte ich dich fragen: ist dies nicht nur eines von vielen Beispielen für Steuergeld-"anwendung" ? Stichwort Eurofighter usw. - so kommt man schnell zum politischen.
Meine Meinung: wenn Wahlen etwas ändern würden wären sie schon längst verboten.

Übrigens:
-der Lehm ist der gewachsene Untergrund - es gab keine Trenn- oder Abdichtschicht,
-die Neuen Spitzkegelhalden (mit ihrem um wenige Grad flacheren Böschungswinkel) sind am Rand bzw. über dem ehemaligen Tagebau LB

Anmerkung: Diese Infos sind offen und für jedermann zugänglich.
Glück Auf!
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Beitrag von Privatbefahrer (†) »

Sven, ganz meine Meinung !
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Beitrag von Nobi »

Hat jemand zufällig die offiziell veranschlagten Kosten für die Haldenumsetzung parat und in wieweit ist der Bund auch über das "Sanierungsende" hinaus finanziell dabei?
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Beitrag von Privatbefahrer (†) »

Laut Angaben der Wismut 8,4 Milliarden Euro für die Sanierung der Wismuthinterlassenschaften in Sachsen und Thüringen. Was Ronneburg und Umgebung kostet weiß ich nicht.
Bezahlt wird das vom einzigen Gesellschafter der Wismut - dem Bund.
Glück Auf
Ralph
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Beitrag von Nobi »

nach einem beitrag in den mdr-nachrichten gestern abend habe ich mal auf den webseiten vom mdr geschaut. zum thema selber ist ja schon alles gesagt ...
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15 Jahre Wismut-Sanierung
Letzte "Pyramide von Ronneburg" verschwunden

Die letzten beiden Uran-Halden bei Ronneburg sind nicht mehr zu sehen. Pünktlich zu ihrem 15-jährigen Jubiläum hat die Wismut GmbH die Paitzdorfer Halden abgetragen. Gleichzeitig gab sie die Landstraße zwischen Ronneburg und Werdau wieder für den Verkehr frei.

Seit Januar war die Wismut GmbH den letzten beiden "Pyramiden von Ronneburg" zu Leibe gerückt. Bagger trugen die rund 100 Meter hohen Kegel nahe der Autobahn 4 scheibchenweise ab. Speziallaster brachten rund acht Millionen Tonnen Gestein über die Landstraße in ein nahegelegenes Tagebau-Restloch.

Die Abtragung der Halden war nötig geworden, weil sie radioaktive Radongase abgaben. Bei Regen wurden Schwermetalle ausgespült. 2007 wird vom einstigen Uran-Bergbau kaum noch etwas zu sehen sein. Auf dem Gelände der Halden werden dann die Besucher der Bundesgartenschau spazieren. Auf 47 Hektar Buga-Gelände wurden bereits Bäume gepflanzt.

Sanierung 2015 abgeschlossen - Mitarbeiterzahl wird reduziert
Seit 15 Jahren saniert die Wismut GmbH die Hinterlassenschaften von 40 Jahren Uran-Bergbau in Thüringen und Sachsen. Zum Firmenjubiläum zog Aufsichtsratschef Hagen eine zufriedene Bilanz. Zwei Drittel der Arbeiten seien abgeschlossen. Dabei sei die Sanierung Untertage weiter gediehen als Übertage.

Für die Arbeiten stellte der Bund bislang 4,8 Milliarden Euro bereit. Weitere 1,4 Milliarden Euro sollen noch bis 2015 fließen. Dann sollen die wesentlichen Arbeiten, so Hagen, abgeschlossen sein. Die 2.000 Mitarbeiter dürften sich weniger darüber freuen. Hagen kündigte an, dass ihre Zahl nach und nach verringert wird.

Sanierungserfahrungen als Export-Erfolg
Vielleicht finden einige von ihnen bei der Wismut-Tochter Wisutec einen neuen Job. Das Unternehmen nutzt seine Erfahrungen und die Technologien der Uran-Sanierung in Thüringen und Sachsen bei ähnlichen Projekten weltweit. Die 30 Mitarbeiter erzielten in diesem Jahr einen Umsatz von 2,2 Millionen Euro.

http://www.mdr.de/nachrichten/3877396.html


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Weitere Links:

Blühende Landschaften statt strahlende Halden
http://www.mdr.de/thueringen-journal/3876421.html


BUGA 2007 – Gartenevent auf dem Uran-Bergwerk
http://www.mdr.de/thueringen-journal/2204120.html


Wismut-Kegel werden abgebaut
http://www.mdr.de/thueringen-journal/1927415.html
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Re: *Sanierung* der Spitzkegelhalden Ronneburg

Beitrag von Privatbefahrer (†) »

Glück Auf,
weiss jemand, was aus der Halde zwischen der ehemaligen Erzwäsche Seelingstädt und dem Dorf Zwirtschen wird. Die Kippe ist eingezäunt und bewaldet. Ich war dort 1968/69 zur Reservistenausbildung. Wir durften uns auf der Halde eingraben, verstecken, Krieg gegen den Klassenfeind spielen und haben unsere Kochgeschirre in dem wunderschönen smaradgrünen Wasser der Teiche ausgewaschen.
Glück Auf
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