Große Ehre für die Bergbautradition

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kapl
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Große Ehre für die Bergbautradition
Alte Schachtanlage mit Maffeispielen wieder belebt - Signal für die gesamte Region

Nordbayerische Nachrichten

Auerbach. Fast genau nach einem Vierteljahrhundert, nach dem Kumpel auf Maffei zur letzten Schicht unter Tage einfuhren, wurde am vergangenen Wochenende ein spektakulärer Anfang für die Wiederbelebung dieser Schachtanlage gemacht. Der aktive Erzabbau bleibt zwar weiter Vergangenheit, für die Zukunft steht die Erhaltung der damit über Jahrhunderte verbundenen Tradition.

Die Weichen dafür wurden jetzt vom Verein Maffeispiele gestellt mit dem Ziel, die Ära des Bergbaues in Auerbach auf einer anderen Ebene fortzusetzen. Gemeinsam mit der Stadt Auerbach und in ihrem Auftrag wird der Förderverein Maffeispiele längerfristig gesehen ein unverwechselbares Kulturangebot schaffen, mit dem Auerbach in der Region werbewirksam identifiziert wird.

Bei der Eröffnung am Samstagvormittag vor illustrer Gästeschar zeichnete sich ab, dass durch diese Initiative von Bürgern ein Tor aufgestoßen wurde, das auf dieser Schiene zu einer Vernetzung der ganzen Region führen soll. Das Interesse daran maß 1. Vorsitzender Michael Grüner auch an der Zusage für die Eröffnungsfeier von nicht weniger als sieben Bürgermeistern.
Klare Bekenntnisse gab es beim Festakt auch dafür, dass die hier im Verein zusammen geschlossenen Idealisten nicht alleine gelassen werden. Als Hausherr und Pate der Maffeispiele zeigte sich Landrat Armin Nentwig begeistert, was hier aufgezogen und ermöglicht wurde, und das alles im Ehrenamt. Hier komme eine Verbindung zustande, die Sinn gibt, eingebunden in die Bayerische Eisenstraße von Pegnitz bis Amberg.

Wie man hier in Auerbach mit der Tradition umgehe, ehre die Bergleute. Und jetzt umso mehr durch das Bestreben, diese Tradition wachzuhalten und den Namen der Stadt in die Welt zu tragen. Eisenerz wird nicht mehr gefördert, doch könnte Maffei für die Stadt und die Region wieder eine Bedeutung gewinnen. Der erste Schritt für einen Neuanfang sei jetzt gemacht, den der Landrat mit einem Scheck an den Verein honorierte.

Ebenfalls mit einem Scheck zeigte sich Bürgermeister Helmut Ott gegenüber den Anstrengungen dieses Vereins von Idealisten erkenntlich und höchst erfreut darüber, dass sich dadurch kooperative Schritte mit Bürgermeistern in der Nachbarschaft anbahnen. Sie wenden Ihre Kraft für andere auf, für die Stadt, ihre Bürger und für die Erhaltung der Tradition des Bergbaues in Auerbach, und haben die Fantasie, aus den vorhandenen Dingen etwas zu machen, zusammen mit dem Bergknappenverein, dankte er den Mitgliedern namens der Stadt.
10000 Euro in Aussicht

Auch MdL Heinz Donhauser zeigte sich davon angetan. Diese Initiative, die hier ergriffen wurde, ist das Ergebnis von Bürgern, die mehr getan haben als ihre Pflicht. Mit seinem Einsatz als Abgeordneter beim Kultusministerium habe er versucht, diesen Menschen unter die Arme zu greifen, damit die Arbeit fortgesetzt werden kann. Aus dem Kulturfond werden dem Verein demnach 10000 Euro für das Jahr 2004 in Aussicht gestellt. Dabei ist auch an die Einbindung der Schulen gedacht. Ich bin überzeugt, dass diese Initiative fortgeführt werden kann, so Donhauser. Neidlos zeigte sich Gerd Geismann, 1. Bürgermeister der benachbarten Herzogstadt Sulzbach-Rosenberg, über dieses Auerbacher Vorzeigeprojekt. Geismann versicherte, dass Maffei in das Entwicklungskonzept aufgenommen wird, denn was hier entsteht, braucht woanders nicht entstehen.

Auch Pegnitz sei da mit angesprochen, wir sitzen doch alle in einem Boot. Denkmalschutzgesetz bedeute nicht nur den Schutz von Schlössern und Museen, sondern auch von Industriedenkmälern und Industriegeschichte. Ich bin nicht neidisch, dass Auerbach so weit ist, ihr seid das positive Beispiel, was man machen kann und muss. Die Forderung von Geismann war es: Die Visionen mit Sulzbach-Rosenberg müssen gleichrangig und gleichgewichtig neben Arbeitsplatzbeschaffung behandelt werden. Des Weiteren erbat er die Hilfe aller, bei diesem schwierigen Unterfangen mitzuhelfen. Wäre damals hier auf Maffei, wo jahrelang keine Aktivitäten mehr stattfanden, alles platt gemacht worden, stünden wir nicht hier. Auerbach habe es vorgemacht, wie vom reichen Erbe dieser Region weiter zu machen ist nach den zur Verfügung stehenden Mitteln und Möglichkeiten. Dass der Maffeischacht erhalten bleiben konnte mit den entsprechenden Exponaten, sah Museumsleiter Dr. Helmut Wolf mit als ein Verdienst des früheren Bergwerkchefs Eugen Kirschhock an. Er habe die in Theuern gelagerten Exponate hier her gebracht und damit den Grundstock für das Museum in Auerbach und die Bayerische Eisenstraße von Pegnitz bis nach Regensburg gelegt.

Bürgermeister Manfred Thümmler gratulierte dem Verein, verbunden mit der Hoffnung, dass diese auf der Tradition Bergbau beruhende Partnerschaft auch weiterhin funktioniert.
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