Papier zur Belebung des Museums Theuern beinhaltet auch Außenstelle in Nitzlbuch
Konzept soll auch für Maffei gelten
Stadt hat den Kreisräten Vorschläge unterbreitet ? Vorhaben schnell voranbringen
Nordbayerische Nachrichten
In den neuen konzeptionellen Überlegungen für das Bergbau- und Industriemuseum Theuern sollen auch die Maffeischächte bei Nitzlbuch eine Rolle spielen. Neben dem kürzlich angekündigten Konzept der Kreisverwaltung lag dem Kreisausschuss am Montag auch ein Konzeptvorschlag der Stadt Auerbach für Maffei vor.
Landrat Armin Nentwig legte den Kreisräten eine Vorabinformation der Verwaltung vor ? der Landkreis ist Träger des Museums ? das als Arbeitsgrundlage für weitere Gespräche dienen soll. Der Kreisausschuss vertrat die Auffassung, dass umgehend ein Gremium gebildet werden soll, das sich mit der Koordination der Vorschläge befassen wird.
Mit Fraktionen
Die SPD-Fraktion unterbreitete laut Günter Cermak dabei den Vorschlag, dass jede Fraktion des Kreistags ein Mitglied in dieses Gremium entsenden soll. Außerdem sollten die Bürgermeister derjenigen Gemeinden vertreten sein, in denen eine Außenstelle des Bergbaumuseums beheimatet ist.
Die Kreisverwaltung schlägt in diesem Papier vor, das Museum Theuern mit seinen Außenstellen und Flächen, einschließlich der Außenstelle ?Bergbaumuseum Maffeischächte Auerbach-Nitzlbuch?, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und es für öffentliche Anlässe, Kultur, Brauchtum und Heimatpflege sowie als Konferenz- und Begegnungsstätte jeglicher Art zu nutzen. Dabei soll nach dem Willen der Landkreisverwaltung in besonderer Weise auch die künftige Zusammenarbeit der Mittleren Oberpfalz mit dem nahen Böhmen einbezogen werden.
Der fachliche Leiter des Museums, Dr. Helmut Wolf, dessen Leistungen anerkannt und gewürdigt sind, befindet sich laut Kreisverwaltung bereits im Ruhestand und führt die Museumsleiterstelle noch bis Ende des Jahres kommissarisch fachlich weiter. Mit der Neubesetzung der Stelle würde die Kreisverwaltung gerne eine Belebung des Museums sehen. Es soll künftig nicht mehr allein die wissenschaftliche Ausrichtung Bedeutung haben.
Traditionelle Themen
Laut Nentwig-Papier habe der Landesverband der bayerischen Bergmanns-, Knappen- und Hüttenmännischen Vereine zugesagt, verstärkt Veranstaltungen zu traditionellen Themen durchzuführen, um für eine weitere Belebung zu sorgen. Für die Auerbacher Außenstelle seien hier gewissermaßen auch die Maffeispiele zu sehen, die in wenigen Wochen Premiere haben werden.
Die Stadt Auerbach sieht in ihrem eigenen Konzeptpapier, das am Montag im Kreisausschuss vorlag, noch weitere Möglichkeiten für Maffei. So sei eine Aufwertung der Außenstelle auch durch wechselnde Sonderschauen zu Themen des Auerbacher Bergbaus zu erzielen. Auch wäre hinsichtlich einer Belebung neben dem Bergfest des Knappenvereins auch eine Sonderveranstaltung zur Barbarafeier jeweils im Dezember mit einer Bergmannsweihnacht denkbar. Die Stadt schlägt dazu in ihrem Konzept die Bildung einer Projektgruppe aus Vertretern von Landkreis, Stadt Auerbach, Förderverein Maffeispiele und Bergknappenverein Auerbach vor.
In der kurzen Aussprache zu diesem Thema war sich der Amberg-Sulzbacher Kreisausschuss darin einig, beide Konzeptvorschläge, das des Landkreises und das der Stadt Auerbach, zusammenfließen zu lassen. Am gestrigen Dienstag fand in Theuern bereits ein Gedanken- und Informationsaustausch zur künftigen Konzeption statt.
Vor 25 Jahren eröffnet
Nachdem der Kreistag im Juni 1972 den Ausbau des Hammerherrenschlosses Theuern zum Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern beschlossen hatte, wurde das Museum und seine Außenstellen im Jahr 1978 eröffnet. Das Museum beherbergt die Ausstellungen ?Mineralische Rohstoffe? mit den Rohstoffen Graphit, Sulfiderz, Uranerz, Gold, Flussspat, Feldspat, Blei- und Eisenerz, Kaolin, Ton, Braunkohle, Torf, Sand und Kies sowie Hart- und Werksteine. In der Abteilung ?Industrialisierung Ostbayerns? werden 150 Jahre wirtschaftliche Entwicklung der Region aufgezeigt. Im Mittelpunkt stehen dabei Produktionsabläufe und ?techniken sowie deren Wandel im Zuge der fortschreitenden Rationalisierung. Außerdem befinden sich im repräsentativen Schlosshauptgebäude die Abteilungen Porzellan, Steingut und Hohlglas. Neben den Dauerausstellungen konnten im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Institutionen der Tschechischen Republik Ausstellungen mit überregionaler Bedeutung wie zum
Beispiel ?Gold im Herzen Europas? im Jahr 1996 durchgeführt werden.
Als Außenstellen des Museums gelten das Hammerwerk mit dem historischen Staubershammer aus Michelfeld, das Glasschleif- und Polierwerk, das Strommuseum Ostbayern, der Förderturm Bayerland und die seit dem Jahr 2000 geöffneten Maffeischächte Auerbach-Nitzlbuch. -gr-