Stahlkoloss planmäßig "umgelegt"
Mit ohrenbetäubendem Lärm kippte der Förderturm Haus Aden 1 - von vielen Menschen beobachtet - um.
Bergkamen-Oberaden. (-nz) Es knallte viermal in kurzer Folge, dann kippte der stählerne Riese um. Gestern kurz nach 14.30 Uhr gab es den Förderturm des Schachtes Haus Aden 1 nicht mehr. Mit immerhin 5,4 Kilogramm Sprengstoff und vier Schneidladungen hatte ihn Sprengmeister Karl-Heinz Bühring planmäßig und ohne jedes Problem "niedergelegt".
Weiträumige Absperrungen durch die Polizei und die Evakuierung von gut 200 Familien aus den Wohngebieten in direkter Nachbarschaft zum Betriebsgelände von Haus Aden kündeten früh von dem bevorstehenden Ereignis. Hunderte Oberadener, zumeist ehemalige Beschäftigte auf dem längst stillgelegten Bergwerk, hatten sich vor allem auf der Nordseite des Kanals versammelt, um die Sprengung des Kolosses aus 550 Tonnen Stahl zu beobachten. Die hatten Sprengmeister Bühring und Abbruchunternehmer Stephen
Hunderte Zuschauer
Zorn bestens vorbereitet. Die Schneidladungen mit dem Stahl brechenden Linear Cutter LC 191 und 1 Kilogramm Gelamon 30, das dem Turm den "Rest" geben sollte und schließlich auch gab, waren längst und sorgfältig platziert.
"Umgelegt" wurde übrigens das Fördergerüst, das dem Bergbau in Oberaden seit Jahrzehnten ein ebenso markantes wie - insbesondere abends und angestrahlt - schönes Gesicht gegeben hat. "Macht jetzt auch nichts mehr - zuletzt sah der Förderturm sowieso schon aus wie ein gerupftes Huhn", ärgerte sich ein Zuschauer.
Wie berichtet waren in den vergangenen Wochen Kappe und Förderräder des Gerüstes demontiert worden. Dass der Förderturm keine "Überlebenschance" hatte, liegt daran, dass es nach der Verfüllung des Förderschachtes 1 für ihn keine Verwendung mehr gab und gibt. Anders als beim "hässlicheren" Fördergerüst auf Schacht 2 - der wird nach wie vor für Personen- und Materialtransport nach unter Tage benötigt. Um es nicht zu vergessen: Es knallte gestern auf dem Gelände von Haus Aden noch einmal. Grund: Auch der 35 Meter hohe Funkturm der STEAG wurde gesprengt - auch er wird nicht mehr benötigt.
03.07.2005
Quelle: WAZ
Wieder ein Förderturm weniger ...
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