Salzwerke investieren Millionen
Der letzte Schacht wird 240 Meter tief
Südwest-Presse
HANS GEORG FRANK
150 geladene Gäste erlebten gestern in Heilbronn einen Festakt, wie es wohl keinen mehr geben wird: Für die Salzwerke wurde ein neuer Schacht gegraben.
HEILBRONN Thomas Müller, Diplom-Ingenieur bei den Südwestdeutschen Salzwerken in Heilbronn, leitet ein Projekt, wie es auf absehbare Zeit, vielleicht aber auch überhaupt in Deutschland keines mehr geben wird. Beim Stadtteil Kirchhausen wird ein 240 Meter tiefer Zugang zur Grube ausgehoben, um die Bergleute mit frischer Luft und Strom zu versorgen.
Bis Oktober 2004 werden Spezialisten 7000 Kubikmeter Muschelkalk herausbrechen, der beim Straßenbau verwendet werden kann. Diese Sechs-Meter-Röhre markiert möglicherweise das Ende des Schachtbaus in Deutschland. "Denn der Bergbau in Deutschland ist ja ziemlich am Aussterben", erklärte Müller. Die Steinkohle brauche keine Schächte mehr, die Kali-Industrie sei ausreichend bedient. Und der Heilbronner Salzkonzern hat ebenfalls keine weiteren Pläne in der Schublade. Deshalb gibt es auch nur noch zwei Spezialfirmen in Deutschland, die solche Aufträge ausführen können. "Vor vier Jahren waren es noch vier", sagte Müller.
Im Untergrund des Unterlands lagern in einer etwa 40 Meter dicken Schicht noch rund 250 Millionen Tonnen Steinsalz. Diese Menge reicht für annähernd 100 Jahre.
Das Abbaufeld wird schon seit langem kontinuierlich nach Westen verlagert. Die Distanz von den beiden Schächten im Heilbronner Industriegebiet - der älteste stammt aus dem Jahr 1883 - zu den Ausläufern des Salzvorkommens beträgt bereits sieben Kilometer.
Ursprünglich war daran gedacht, in Kirchhausen einen Förderturm zu bauen, doch wegen der hohen Kosten wurde darauf verzichtet. Stattdessen sind die unterirdischen Werkstätten einfach mitgewandert und das Material wird unter Tage transportiert.
Durch die Sprengungen würden die Anwohner, deren Häuser teilweise nur 200 Meter entfernt stehen, "ein Grummeln hören", erklärte Müller. Doch die Tassen fielen bei niemand aus dem Schrank.
Zehn Millionen Euro lässt sich das halbstaatliche Unternehmen die Frischluftzufuhr (bergmännisch: Bewetterung) kosten. Teufen nennen die Experten die Arbeiten. "Spötter meinen, das sei eine Wortkreuzung aus tief und teuer", sagten die Geschäftsführer Ekkehard Schneider und Klaus Günther, "was wir leider nur bestätigen können."
DGfI Neuer Schacht auf Salzwerk in Heilbronn
- Michael Kitzig (†)
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- Beiträge: 1504
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>Teufen nennen die Experten die Arbeiten. "Spötter meinen, das sei eine Wortkreuzung aus tief und teuer", sagten die Geschäftsführer Ekkehard Schneider und Klaus Günther, "was wir leider nur bestätigen können."
aha- deshalb rechnet man das jetzt also in TEUFROS...
Karsten, vielen Dank, dass du dir immer wieder die Mühe mit den recht interessanten Artikeln machst!
da würde sich inzwischen eine eigene Rubrik lohnen..
aha- deshalb rechnet man das jetzt also in TEUFROS...
Karsten, vielen Dank, dass du dir immer wieder die Mühe mit den recht interessanten Artikeln machst!
da würde sich inzwischen eine eigene Rubrik lohnen..
- kapl
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Die Mühe ist weniger als es aussieht. Ich habe lediglich ein paar Newsletter abon. und filtere dann heraus!>
Karsten, vielen Dank, dass du dir immer wieder die Mühe mit den recht interessanten Artikeln machst!
da würde sich inzwischen eine eigene Rubrik lohnen..
Eine eigene Rubrik ist es doch schon, aber natürlich für jede Art von News.
Dieser Thread ist vom MichaP nach meiner Anregung eingerichtet worden. Wir sollten nur mal sehen, ob wir die alten News in irgendeinen Archiv komfortabler verwalten könnten.
GA
KArsten PLewnia