
Walking - jetzt auch unter Tage (dpa)
Das Erzgebirge ist vor allem für seine Weihnachtskunst bekannt: Schwippbögen, Räuchermännchen oder Pyramiden. Hübsche Dinge, die aber - zum Glück - derzeit noch nicht wieder Saison haben. Dafür ist das Erzgebirge jetzt in einer anderen Mission äußerst innovativ: Cave Hiking. Dafür wurde ein alter Stollen der Zinngrube Ehrenfriedersdorf zur Untertage-Nordic-Walking-Strecke umgebaut. Auf einem Rundweg von einem Kilometer Länge kann der Fitness-Gläubige hier je nach Leistungsfähigkeit dem Trendsport frönen.
Für skeptische Frischluftfanatiker gibt es gute Argumente zum Cave Hiken in hundert Meter Tiefe: 1. Besondere klimatische Bedingungen, die angeblich sogar besser sind als im Hochgebirge oder am Meer. Wer Angst vor Feinstaub hat, ist hier genau an der richtigen Adresse, ebenso alle Heuschnupfengeplagten. 2. Schlechtes Wetter ist keine Ausrede mehr für Sportmuffel: Regen oder Hitze sind zu vernachlässigende Argumente. Denn selbst im Hochsommer kommen die Walker nicht ganz so schnell ins Schwitzen, da in der Höhle eine konstant niedrige Temperatur von acht Grad herrscht - umgekehrt kommen Frösteln- de in der Winterzeit nicht ins Frieren. 3. Der Trendsport Nordic Walking ist mittlerweile zum Massensport avanciert, Cave Hiking dagegen ist exklusiv und neu. Und wem es dort unten zu dunkel ist, nimmt einfach einen Schluck der "Ehrenfriedersdorfer Nothbeleuchtung", einen 56-prozentigen Kräuterlikör.
Das dreistündige Cave-Hiking-Basisprogramm (neun Euro pro Person) besteht aus einer Wanderung für mindestens zwölf Personen; Schutzhelm und Grubenlampe werden gestellt, strapazierfähige Kleidung, Wanderschuhe und Stöcke müssen mitgebracht werden.
aki

Quelle: Frankfurter Rundschau