DGfI Welkulurerbe Rammelsberg

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kapl
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Beitrag von kapl »

Lesungen und Dauerausstellung erinnern an Ostarbeiter im Harz

Braunschweiger Zeitung

Mit einer Dauerausstellung, Diskussionen und Lesungen will das Museum "Weltkulturerbe Rammelsberg Goslar" künftig an die Leiden der Ostarbeiter im Zweiten Weltkrieg erinnern. Im Auftrag des Museums seien in der Ukraine und in Deutschland Gespräche mit Zeitzeugen geführt und Archive durchforstet worden, berichtete das Museum am Dienstag. Das Erzbergwerk habe die Zwangsarbeiter eingesetzt, um die kriegsbedingten Lücken in der Stammbelegschaft zu schließen. Dazu sei jetzt ein 240-Seiten-Bericht vorgelegt worden.

In dem Forschungsbericht habe die Autorin Bernhild Vögel eindringlich unter dem Titel "Wir waren fast noch Kinder - Die Ostarbeiter des Rammelsberges" die Leiden der Opfer beschrieben. Gleichzeitig sei dieser Bericht der Abschluss des Forschungsprojektes zur Zwangsarbeit am Rammelsberg, sagte der wissenschaftliche Mitarbeiter des Museums, Hans-Georg Dettmer.

Einige der Bergarbeiter seien kaum älter als 16 Jahre gewesen, berichtete er. Sie wurden 1942 aus der Ukraine deportiert. "Entweder wurden sie gezwungen oder durch falsche Versprechen dazu überredet. Keiner hatte Bergbauerfahrungen." Es habe viele Unfälle unter Tage gegeben. Mangelernährung und fehlende Sprachkenntnisse hätten die Risiken vermehrt. Menschen wurden gepeinigt, verstümmelt oder kamen zu Tode.

Die Autorin hat die alten Gebäude identifiziert, die Archive der Preussag und der Unterharzer Berg- und Hüttenwerke ausgewertet und mit den Berichten und individuellen Erfahrungen der Betroffenen verglichen. Die Berichte von Überlebenden hätten nicht immer gleich Klarheit geschaffen. Die Zeit nach der Befreiung und das Leben nach dem Krieg hätten vieles verwischt.
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