Was ist ein Kaukamm
Laut Lexikon ein kleine Zimmermannsaxt.
Früher war es eine spezielles Beil um z.B. beim polnischen Türstock die Schar am oberen Stempel auszukehlen -kauen. Die Rundung mußte der Kappe angepaßt werden, um ein Aufspalten des Stempels zu verhindern.
Kamm kommt wahrscheinlich von der Form, erinnert an einen Hahnekamm. Heute nennt man das Beil in der Grube so, die Schar wird heute aus Zeitgründen mit der Kettensäge hergestellt.
Bei Bergparaden werden die Dinger noch durch die Gegend getragen.
dj
Früher war es eine spezielles Beil um z.B. beim polnischen Türstock die Schar am oberen Stempel auszukehlen -kauen. Die Rundung mußte der Kappe angepaßt werden, um ein Aufspalten des Stempels zu verhindern.
Kamm kommt wahrscheinlich von der Form, erinnert an einen Hahnekamm. Heute nennt man das Beil in der Grube so, die Schar wird heute aus Zeitgründen mit der Kettensäge hergestellt.
Bei Bergparaden werden die Dinger noch durch die Gegend getragen.
dj
Darkjedi hat schon recht, es ist ein spezielles Zimmermannsbeil.
Nur nicht das breite (Foto oben), sondern das lange schmale (Foto unten). Oder wie soll man sonst eine Schar aus einem Stempel herauskriegen? Mit dem Breitbeil oder der Holzaxt geht das nicht.
Das Breitbeil, ob gekröpft oder nicht, dient der Bearbeitung von Balken u.ä., seine Schneide ist stärker gekrümmt als beim Kaukamm und es werden größere Späne abgehauen. Mit dem Kaukamm kann man genauer arbeiten und tiefe Schlitze, große Zapflöcher und Zapfen sowie Scharen aushauen. Der Kaukamm wird im Gegensatz zur Axt immer gerade angestielt, weil man sonst damit nur Holz hacken könnte.
Die Bergbarte ist keinesfalls ein Modell eines Kaukamms, eher eines vom Breitbeil, damit ließ sich nämlich früher schön streiten, wenn man keine anderen Waffen hatte.
Der Kaukamm liegt aber auch gut in der Hand...
Glück auf!
Nightmare
Nur nicht das breite (Foto oben), sondern das lange schmale (Foto unten). Oder wie soll man sonst eine Schar aus einem Stempel herauskriegen? Mit dem Breitbeil oder der Holzaxt geht das nicht.
Das Breitbeil, ob gekröpft oder nicht, dient der Bearbeitung von Balken u.ä., seine Schneide ist stärker gekrümmt als beim Kaukamm und es werden größere Späne abgehauen. Mit dem Kaukamm kann man genauer arbeiten und tiefe Schlitze, große Zapflöcher und Zapfen sowie Scharen aushauen. Der Kaukamm wird im Gegensatz zur Axt immer gerade angestielt, weil man sonst damit nur Holz hacken könnte.
Die Bergbarte ist keinesfalls ein Modell eines Kaukamms, eher eines vom Breitbeil, damit ließ sich nämlich früher schön streiten, wenn man keine anderen Waffen hatte.
Der Kaukamm liegt aber auch gut in der Hand...
Glück auf!
Nightmare
- Michael Kitzig (†)
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meines wissens leitet sich die bergbarte oder /parte von dem einstigen recht der bergleute, waffen zu tragen, ab.
bei dem langen anmarch der oft fernab von siedlungen gelegenen gruben mag etwas zur verteidigung durchaus hilfreich gewesen sein.
die bezeichnug "Kaukamm" war mir bis vor wenigen jahren auch nicht geläufig.
kann es sein, dass diese nur im erzgebirge gebräuchlich ist??
ga
michael
bei dem langen anmarch der oft fernab von siedlungen gelegenen gruben mag etwas zur verteidigung durchaus hilfreich gewesen sein.
die bezeichnug "Kaukamm" war mir bis vor wenigen jahren auch nicht geläufig.
kann es sein, dass diese nur im erzgebirge gebräuchlich ist??
ga
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Also der originale Kaukamm aus prä-SBZ Zeiten war einseitig angeschliffen! Er hatte ja die selbe Funktion wie ein Stemmeisen. Nur so konnte die Schar exakt ausgearbeitet werden. Die Schneide war ca 20-25cm lang, der Stiel ca 60 cm
Das wäre ja ein schöner Murks, wenn man über einem Stempel steht und eine Schar hacken will. Da muß man das schwere Ding dann jedes mal drehen.
Du kennst doch den Spruch: Ein Bergmann ist groß stark und superintelligent;)Also das Drehen verursachte nur wenig Kraftaufwand, und bei der Anfertigung mittels Kettensäge war ja auch ein Drehen um 180° erforderlich.
Hab leider bis jetzt kein anständiges Bild gefunden weil die Bergknappen darauf das Teil jedesmal rechtwinklig ins Bild halten.
dj
Das wäre ja ein schöner Murks, wenn man über einem Stempel steht und eine Schar hacken will. Da muß man das schwere Ding dann jedes mal drehen.
Du kennst doch den Spruch: Ein Bergmann ist groß stark und superintelligent;)Also das Drehen verursachte nur wenig Kraftaufwand, und bei der Anfertigung mittels Kettensäge war ja auch ein Drehen um 180° erforderlich.
Hab leider bis jetzt kein anständiges Bild gefunden weil die Bergknappen darauf das Teil jedesmal rechtwinklig ins Bild halten.
dj
Hallo Nightmare,....
Der Kaukamm auf dem Bild ist aus Ehrenfriedersdorf und lag dort neben einer Kettensäge...
Jemand mit einem mächtigen Depri wegen der bevorstehenden Grubenschließung hat mir das Ding mitgegeben.
GA
Nightmare
Derjenige hat Dir das wohl erzählt, daß der Kaukamm neben der Säge lag:???:
Die haben damit ihren Pfusch vertuscht, indem sie mit dem Kaukamm einen Holzkeil zwischen dem mit Kettensäge bearbeiteten Stempel und der Kappe, in dem verbliebenen Spalt geschlagen haben.
Mir hat mal vor einiger Zeit ein Steiger aus Ehrenfreidersdorf gesagt, daß er froh sei das diese "Knochenmühle" dicht sei.
So unterschiedlich sind halt die Ansichten.
dj