Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

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Mannl
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von Mannl »

Alles irgendwie komisch :gruebel:
Schade um das schöne Mundloch, hätte man ja gesicher offen lassen können,
statt hübsche Schilder aufzustellen.
Montanregion Erzgebirge ...
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Uran
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von Uran »

Vielleicht kommt mit dem Riß etwas Licht in das Dunkel. Es wird ja immer geschrieben, das er in den Stolln 134 der Wismut eingefahren ist. Der wird auch als Frisch Glück Stolln bezeichnet. Der richtige Frisch Glück Stolln liegt aber weiter talaufwärts und gehört zu der Grube 10000 Ritter. Das Mundloch des im Riß dargestellten Stolln liegt bei ca. 503 m. Das trifft auf den Kippenhain Stolln zu. Das Mundloch des Stollns 134 liegt bei 513 m.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
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geophys
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von geophys »

@Uran:
Richtig, der Kippenhain-Stolln war es.

Seit etwa drei Wochen gehen teils bewegende Nachrichten durch Presse, Internet, Radio und Fernsehen.
Der Kippenhain-Stolln war eigentlich immer korrekt erwähnt.
Ich gebe mal einen Kurzbericht zum Geschehen. Zugrunde liegen bei allem Medienberichte.

Es begann mit der Entdeckung eines E-Bikes und eines Rucksacks, die unweit eines "Lochs" parallel der Sehmatalstraße aufgefunden wurden. Als diese am Folgetag immer noch da lagen, schaute "man" sich das näher an. Unklar ist mir, wie es dann in der Meldekette weiter ging. Man ging also davon aus, dass "jemand" da eingestiegen sei und stellte fest, dass ein Befahrer fehlt bzw. vermisst wurde. Danach schaute man sich das "Loch" an und stellte fest, dass es ein (einbetoniertes :gruebel: ) Fass gab, dem Deckel und Boden fehlten und das dieses an die Firste des Stollns führte. Nun nahm das Ganze seinen Lauf ...

Im Stolln, ca. 60 Meter nach dem Zugang fand man einen "zylindrischen Körper", der später als explosiv identifiziert und durch Spezialisten übertage unschädlich gemacht wurde. Unmittelbar dahinter war der Stolln verschüttet bzw. verbrochen. Aufgrund des Sprengkörpers ermittelten zuständige Beamte der Polizei. Dabei wurde auch das persönliche Umfeld des Vermissten untersucht. Misteriös erschien auch, dass die im genannten Rucksack befindlichen Utensilien, die man dem vermuteten Ansinnen zuordnete, draußen geblieben sind. Am Geschehen beteiligten sich das Oberbergamt, das THW, die Feuerwehren einschließlich dem Rettungszug, die Bergsicherung und die Polizei.
Es wurde auch mit Endoskopen und akustischen Geräten gearbeitet. Man hatte weiter ein Gerät im Einsatz, was Herztöne oder ähnliches feststellen kann. Es wurde zudem das Mundloch des Schreckenberger Wasserleitungsstolln freigelegt und dort nach Wegen und nach dem Vermissten gesucht. Ziemlich zum Schluss der Suche wurde mit Fährten- und Leichensuchhunden gearbeitet, die jedoch erst zum Unglücksort gebracht werden mussten.

Alles in allem wurde abschließend verlautbart, dass der Vermisste im Grubengebäude ist, es nicht wieder andernorts verließ und die letztgenannten Hunde schlugen im Bereich des Lichtlochs und an der Einstiegsstelle an. Hier wurde zunächst widersprüchlich berichtet, was dann aber keine Erwähnung mehr fand. Sei es drum.

Schließlich lief letzten Freitag ein abschließendes Statement des Bürgermeisters der Stadt Annaberg-Buchholz im MDR-Sachsenspiegel (Abendsendung). Dort wurden die Ereignisse, die Maßnahmen und die Schlussfolgerungen kommentiert.
Kurz sah man eine Zeichnung, welche die Unglücksstelle nebst Lichtloch mit Verbruchmassen zeigte.
Ich selbst konnte das Lichtloch nur auf einen sehr frühen Riss entdecken. Sicher sind auch nicht alle Risse im Online-Archiv verfügbar.

Ich denke, damit ist genug gesagt. In sozialen Medien hyperventilierten militante Gegner solcher Erkundungen und die üblichen Zyniker, die den Stein der Weisen immer wieder finden. Dem gegenüber stehen Retter, die sich vermutlich rechtfertigen sollen, Behörden und Verantwortliche, die Entscheidungen aus Sicht der Allgemeinheit treffen müssen und da sind Angehörige, die im Schmerz und in Ungewissheit leben.

Eine alles in allem erdrückende Gemengelage!
Ich wünsche seinen Freunden, den sich ihm Nahefühlenden und vor allem den Angehörigen baldigen Trost.

Das Risswerk kann hier eingesehen werden:
https://archiv.sachsen.de/archiv/bestan ... _id=204708
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Mannl
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von Mannl »

Danke für die Zusammenfassung.
Ist nun wohl alles gesagt ....
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elexx
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von elexx »

Diese beiden Videos könnte man sich mal noch anschauen: https://www.youtube.com/@schwarzObersteiger
Uran
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von Uran »

Damit sind alle Fragen beantwortet. :x
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geophys
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von geophys »

Stadtratssitzung vom 24.10.2024 mit dem Bericht der Verantwortlichen beim Rettungseinsatz (ca. Minute 18).
Die Menschen sind betroffen und deswegen machte man das öffentlich.
Zur Stunde findet eine Veranstaltung nahe dem Kippenhain statt.
Fotos, Risse und Skizzen vom Verbruch sind enthalten.

Ich persönlich weiß von den Videos des verunglückten.
Anschauen mag ich sie mir derzeit nicht.
Falk, den ich seit meiner Schulzeit kenne und natürlich den Kameraden des Rettungszugs meinen allergrößten Respekt an dieser Stelle!

https://youtu.be/lcGLHX7zWOg?si=g7_Aa8r ... art=18m35s
Zuletzt geändert von geophys am Do. 31. Okt 24 7:31, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von Uran »

Sehr aufschlußreich. Danke.
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markscheider
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von markscheider »

Dem kann ich mich nur anschließen.
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von markscheider »

https://www.tag24.de/nachrichten/region ... et-3330310

Interessant fand ich ja auch, dass in der Stadtratssitzung das Befahrerhandbuch zitiert wurde.
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von Nobi »

Die Ansichten des Herrn Vogel vom Stadtrad sind auch von Vorgestern. Muss alles verboten werden und die Allgemeinheit soll nicht für Notfalleinsätze bezahlen, welche durch die Ausübung eines Hobbys entstehen … 👎
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von markscheider »

Meiner Meinung nach ist das nicht von vorgestern, sondern fügt sich nahtlos in die allgemeine Stimmung bestimmter Teile der Gesellschaft ein. U.a. sollen ja auch Fußballclubs für Polizeieinsätze zahlen, Raucher oder "Risiko"sportler höhere Krankenkassenbeiträge zahlen usw.

Solange sich solche Forderungen nicht durchstzen können, gehts ja noch. Ich fürchte aber, das wird nicht immer so bleiben.
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geophys
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von geophys »

markscheider hat geschrieben: Fr. 01. Nov 24 18:08 Solange sich solche Forderungen nicht durchstzen können, gehts ja noch ...
Wenn du da mal nicht irrst.
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geophys
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von geophys »

Eine Debatte nimmt man allerdings, entgegen des Pressebeitrags nicht wahr.
Insofern man die Posts in sozialen Medien vernachlässigt.
Die Freie Presse ist da auch nicht anders, als andere Medien.
Sie bauschen auf, recherchieren nicht gründlich oder schreiben auch mal gänzlich Unsinn.
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von Tiefbohrer »

5 Jahre ist der vergangene oder der zu vergessende-glimpflich
ausgegangene- Fall her....normal öffnet man da in einem Forum was neu...
Meine Anteilnahme und den Versuch der Rettung...Leute echt Klasse gemacht !
Die Mineralienpracht muss schon erstaunlich sein...
Enduro und Spanien ist auch schön.
..
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Re: Person in Schacht im Erzgebirge verschüttet

Beitrag von elexx »

geophys hat geschrieben: So. 03. Nov 24 14:19 Eine Debatte nimmt man allerdings, entgegen des Pressebeitrags nicht wahr.
Insofern man die Posts in sozialen Medien vernachlässigt.
Die Kommentare in den sozialen Medien sind nicht das Maß der Dinge, richtig. Aber es ist trotzdem Interessant, wie auch hier die Meinungen auseinandergehen.

Das von Dir oben dankenswerterweise verlinkte Video der Stadtratssitzung Annaberg-Buchholz (https://www.youtube.com/watch?v=lcGLHX7zWOg) hat aktuell 1915 Aufrufe und keinerlei(!) Kommentare. Wer das sieht, könnte denken, dass das Thema doch eigentlich niemanden interessiert und keinerlei Diskussionsbedarf besteht. Der Grund dafür ist aber ein ganz anderer: Jemand hat den Teil mit dem Vortrag aus dem Video ausgeschnitten und erneut veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?v=-yFv4WKw8cg

Dort sind es aber immerhin 15394 Aufrufe (das ist erheblich) und 162 mehr oder minder sinnvolle Kommentare, die durchaus ein breites Meinungsspektrum vertreten, wie man mit dem Fall umgehen sollte.
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