Stimmt. Hab mal ein wenig gekrützt. Eigentlich wie immer. Ein undurchsichtiges Firmengeflecht, mit Gründung, Liquidation, Geschäftsführerwechsel und sehr oft als Firmenadresse ein Einfamilienhaus.
All diese Abnahmeverträge stehen bisher noch unter der Bedingung, dass Vulcan tatsächlich mit der Lithiumproduktion im Oberrheingraben beginnt. Das ist derzeit für 2024 geplant. Das Unternehmen gibt bekannt, dass die „endgültige Machbarkeitsstudie der ersten Projektphase“ in der zweiten Jahreshälfte 2022 abgeschlossen werden soll. In der ersten Stufe soll eine Produktion von 15.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr erfolgen erreicht werden. Die zweite Ausbaustufe ab 2025 sieht eine Jahreskapazität von weiteren 25.000 Tonnen vor.
In Geothermieanlagen wird heißes Wasser aus tieferen Erdschichten gewonnen, um dessen Wärme zu nutzen. Im Oberrheingraben enthält das Thermalwasser Lithium, das nun aus dem warmen Wasser herausgefiltert werden soll, bevor es der Erde wieder zugeführt wird. Laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) enthält das Tiefenwasser in dieser Region zwischen 200 und 400 Milligramm Lithium pro Liter.
Das Handelsblatt (Zitat FAZ) nennt hier noch mehr Fakten. So habe die Vor-Machbarkeitsstudie von VER mit Förderraten von 100 bis 120 Litern pro Sekunde gerechnet. Ein Wert, den Fachleute aus der Geothermie-Branche bereits vor der Veröffentlichung des Reports von J-Capital als deutlich zu hoch gegriffen bezeichnet hätten. VER-Gründer Horst Kreuter gestand gegenüber dem Handelsblatt ein, dass die Zahlen vielleicht etwas optimistisch seien, rechtfertigt seine Schätzungen jedoch damit, dass sie auf dem neuesten Stand der Technologie basierten.
Experten:innen im Forschungsrojekt UnLimited, das die Möglichkeiten zur Lithiumextraktion an der Geothermieanlage Bruchsal erforscht (wir berichteten), gehen ebenfalls von niedrigeren Fließraten aus. Man rechnet mit rund 70 Litern pro Sekunde. In diesem Zusammenhang erscheinen die für 2025 angekündigten ca. 40.000 Tonnen batteriefähiger Lithium-Carbonat-Äquivalente (LCE), die mit nur 28 Bohrungen gefördert werden sollen, wie der Analyst Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG beschreibt, als unrealistisch. Das Handelsblatt erwähnt die Option, die Produktionsrate durch Fracking zu erhöhen. Doch die Technologie ist in Deutschland höchst umstritten und die Genehmigungsfähigkeit in Baden-Württemberg ist fraglich.
Auch die Effizienz bei der Förderung des Lithiums aus dem heißen Tiefenwasser kalkuliert VER laut Handelsblatt mit 90 Prozent deutlich zu hoch. Tim Murray halte im Report eher 70 Prozent für realistisch. Beide Faktoren zusammengenommen - zu hoch kalkulierte Fließrate und ebenfalls überschätzte Effizienz bei der Extraktion des Lithiums - seien ein „Projekt-Killer".
Hab mal gerechnet. Hoffentlich hab ich mich dabei nicht um Kommastellen verrechnet. Bei 200 mg Lithium im Wasser müssen für 1 Gramm 5 Liter gefördert werden. Für 1 Kg dann 5 m3 und für 1 Tonne 5000 m3. Bei einer Produktion von 40.000 t im Jahr über 28 Bohrungen, währen das pro Bohrung 227 Liter/s.
Aber einen schönen bunten Internetauftritt hat die Firma. Auch sehr schöne Versprechungen und jede Menge Experten. Ein wenig zu viel für ein Einfamilienhaus. Sind wahrscheinlich alle im Homeoffice.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.