Frage(n) zu einem Förderwagen

... für den Rest, der sonst nicht passt.
Uran
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Uran »

Nobi hat geschrieben: Di. 31. Mär 20 19:00 Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, Du auch?
Ja, kann ich. Die Hunte, auch die großen Hunte der Wismut waren zu niedrig um sie mit der Schulter zu schieben. Seitlich mit Hüfte und Oberarm, das geht.
Aber du hast mich auf was gebracht. Haspelberge.:meister:
Aufgefallen ist mir, das nicht nur die neuen großen Hunte so tiefe Griffe haben, sondern auch die älteren Kastenhunte. Das könnte des Rätsel Lösung sein.
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Mannl
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Mannl »

Noch was.
So recht "ergonomisch" sind die Griffe nicht angeordnet :gruebel:
Zum "anheben" JA, zum "schieben" NEIN. Wenn ich´s anfassen müsste.
Bin auf die Lösung gespannt ?
Vielleicht was ganz dämliches :)
Zuletzt geändert von Mannl am Mi. 01. Apr 20 9:53, insgesamt 1-mal geändert.
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markscheider
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von markscheider »

Uran hat geschrieben: Di. 31. Mär 20 20:00 Haspelberge.
Dafür würde eine mittig angebrachte Öse genügen. Üblicherweise wurden die Hunte am Kuppelhaken angeschlagen.
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Uran »

Darüber habe ich auch nachgedacht. Das Seil lief in der Mitte. Das kann man noch sehen. Warum aber die so tief angebrachten Griffe. :gruebel: Hab im Moment keine Idee mehr.
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Nobi
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Nobi »

Die Anordnung der Griffe zueinander und die Höhe der Anbringung am Hunt schließen meiner Meinung nach aus, dass diese zum Schieben des Huntes gedient haben. Es wäre aber bei dieser Anordnung/Ausrichtung durchaus möglich, Seile dort anbringen, um den Hunt aus irgendwelchen Gründen zu ziehen, ohne dabei im Gleis zu stehen (deshalb die Griffe auf beiden Seiten, je nachdem, wo die Fahrung ist).
Das Hinunterlassen eines Huntes über eine Schräge wäre auch möglich (hier sicherlich nur beim Leerhunt).
Da aber diese Hunte scheinbar nur im dortigen Grubenbetrieb verwendet wurden, müssten sich die o.g. Überlegungen an der Art des betriebenen Abbaus bzw. durch Risswerk auch bestätigen lassen. Augenzeugen werden sicher schwer zu finden sein.

Aber evtl. hat es auch etwas mit einer Technologie Übertage (Transport und Entleerung der Hunte) zu tun :gruebel:
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Uran »

Es ist ganz normaler Erzbergbau, also Firstenstoßbau. Es gab verschiedene Niveaus die durch Haspelberge miteinander verbunden waren. Der Transport auf den Strecken erfolgte durch Akkuloks.
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Mannl »

Entleerung - war auch mein Gedanke. Aber der Hunt müsste dann über die Stirnwand hinaus gekippt werden.
"Versturzhunte" hatten an der Stirnseite eine Klappe, die die Entleerung ermöglichte.
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Uran »

Nee. Die großen Hunte kippst du nicht mehr. Die Stirnkipper sind bekannt. Hatte ich aber schon geschrieben. Vorher gab es Stirn-und Seitenkipper.
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Uwe Pohl
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Uwe Pohl »

Von der schon beschriebenen Ergonomie "drücken mit der Schulter" könnte man noch mutmaßen, dass der Bergmann nicht auf der Schienenebe, sondern eben ca. 60 cm tiefer, neben dem Hunt steht. Vielleicht gab es eine solche Situation im Bergwerk. Das würde auch erklären, dass die Griffe nach außen ansteigend angeschweißt sind.
Gibt es echt keinen mehr, den man fragen könnte?
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Nobi
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Nobi »

Uwe Pohl hat geschrieben: Do. 02. Apr 20 21:58 Von der schon beschriebenen Ergonomie "drücken mit der Schulter" könnte man noch mutmaßen, dass der Bergmann nicht auf der Schienenebe, sondern eben ca. 60 cm tiefer, neben dem Hunt steht.
Falsch.

Beim Drücken mit der Schulter stand der Bergmann hinter dem Hunt, aber seitlich gedrecht und leicht in der Hocke, mit dem Oberarm-Schulterbereich schräg am Hunt. Die Schwellen im Gleis dienten zum Abdrücken mit den Füßen.
Diese Technik wurde meist nur zum Anschieben von Hunten genutzt, denn wenn die Kiste einmal rollte, konnte man auch mit den Händen schieben (dann wurden aber komischerweise fast nie die Griffe benutzt). War der Hunt zu schwergängig oder ging es in eine Steigung, dann ging es so auch schon mal viele Meter.

Zum Nachvollziehen:
Einfach mal im rechten Winkel (ca. 40-50 cm Abstand) mit einem Fußabstand von ca. 30 cm vor eine (stabile) Wand stellen, leicht in die Hocke gehen und dann mit dem Oberarm-Schulterbereich gegen die Wand drücken.
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Uwe Pohl
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Uwe Pohl »

Hallo Nobi,
da hast Du mich nicht richtig verstanden.
Ich beziehe mich auf das Bild von Uran. Da schiebt ein Bergmann einen Hunt mit der Schulter in den Förderkorb.
Und jetzt stell Dir vor, links und rechts der Schienen ist der Boden abgesenkt. Die Schienen verlaufen quasi wie auf einem Damm. Dann würde man seitlich unten, neben den Schienen stehend mit dem Arm ca. auf Griffhöhe (an)schieben können. Eine solche räumliche Situation meinte ich.
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EnoM
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von EnoM »

Das ist aber ebenso eine ergonomisch sehr ungünstige Lage um Schubkraft zu erzeugen!! Zusätzlich abgesehen von der Art und Weise der grad benannten Auffahrungsweise (eher untypisch), wobei ich mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen möchte.
Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Uran »

Uwe Pohl hat geschrieben: Fr. 03. Apr 20 6:04 Ich beziehe mich auf das Bild von Uran. Da schiebt ein Bergmann einen Hunt mit der Schulter in den Förderkorb.
:gruebel: Welches Bild meinst du? Schienen auf einem Damm? Nee, so etwas hab ich noch nie gesehen.
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Nobi
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Nobi »

Uran hat geschrieben: Fr. 03. Apr 20 11:25 Schienen auf einem Damm? Nee, so etwas hab ich noch nie gesehen.
Züge fahren nicht im Elbtal :aetsch:
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Uran »

Nobi hat geschrieben: Fr. 03. Apr 20 11:27 Züge fahren nicht im Elbtal :aetsch:
Hm. :gruebel: Komm ich jetzt nicht ganz mit. Was hat das Elbtal mit dem Erzbergbau der Wismut zu tun? Ich habs. Die Erzzüge von Königstein fuhren durchs Elbtal. Soweit ich weiß, wurde das Erz aber vorher von den Hunten in Güterwaggons umgeladen. Ging ja gar nicht anders. War ja eine andere Spurbreite.
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Uwe Pohl
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Uwe Pohl »

Hallo Nobi, hallo Uran,
das mit dem "Damm" war eine unglückliche Wortwahl.
Es geht um das Bild vom 31. Mär 2020 auf Seite 2 dieses Threads (wo der Bergmann die Griffe auch nicht benutzt :) ).
Ich meinte eine Situation ähnlich wie auf dem nachfolgenden Bild.
Nur wenn der Hunt höher als die "Steh-/Laufebe" des Bergmanns ist, haben Griffe m. E. in dieser Höhe Sinn.
Rollenbahn.jpg
Rollenbahn.jpg (239.97 KiB) 17969 mal betrachtet
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Mannl »

Bei der Durchsicht meiner "Bilderbücher" - hier Grube Büchenberg.
bode "Im Harz - Übertage Untertage"1990 - S. 36- ISBN - 3-925094-30-X

Leider wieder keine Erklärung der tiefliegenden Griffe
Stünde er rechts könnte es mit dem aufschieben/abziehen klappen.
Es gibt aber einen Aufschieber im Boden, also nicht nötig.
Auch dieser Bergmann bückt sich nicht gern :D Gestelltes Foto ?!
Dateianhänge
Hunt - Büchenberg.jpg
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oldstone
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von oldstone »

Ich habe ein Bild mit einer Drehscheibe gefunden. Vielleicht ist es leichter den Hunt an den tiefen Griffen darauf zu drehen anstatt mit dem Oberkörper am oberen Rahmen zu drücken.
Dateianhänge
IMG_20190413_155750-b (3).jpg
Rostig wird die Grubenschiene, wenn kein Hunt darüber läuft;
frostig wird des Bergmanns Miene, wenn er ab und zu nicht säuft.
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Schienenbieger
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Schienenbieger »

Sehr interessante Ausführungen. Die Frage mit den tief sitzenden Griffen habe ich mir auch gestellt.
Zum Diskutieren noch ein paar typische Darstellungen, aber ich finde keine passt.

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild


Ich habe auch ein Wagen in der Sammlung, an dem die Griffe zu niedrig sind, zwar nicht so extrem, aber im Vergleich zu den moderneren Förderwagen ist der Wagen winzig und die Griffe dem entsprechend auf der gleichen Höhe . Es handelt sich hier übrigens um den typischen Förderwagen der Stolberger Zink AG, auch in Wiesloch, sozusagen vor meiner Haustür, war dieser Wagentyp eingestzt.
Bild


Auf die Schnelle habe ich noch ein ut Bild gefunden:

Bild

Auszuschließen ist mit Sicherheit dass an diesen Griffen geschoben wird, um Seile daran einzuhängen sind sie zu schwach.
Ich habe aber einmal eine Darstellung gesehen, wie solche Wagen aus dem Förderkorb gezogen werden. Der Bergmann ist dazu in der Hocke auf einem Bein, stemmt sich mit der anderen Hand am Korb ab und benutzt das zweite Bein "als Schwungmasse". Oder so irgendwie...

Zur Spurweite:
ich lege meine Gleise mit 600 +-5mm, in den Kurven je nach Radius auf 610-620mm. Diese Spurerweiterung ist nötig da sonst die Spurkränze klemmen. Wobei ich nur Fahrzeuge mit einem Radstand von max.1000mm habe. Werden Fahrzeuge mit wesentlich größerem Radstand oder gar C-Kuppler eingesetzt, habe ich auch schon 635mm gesehen. Da wird es dann mit kleinen Fahrzeugen mit schmalen Laufflächen kritisch.

Grüße, Matthias
Mannl
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Mannl »

Zum Thema: Gestern an der Grube Tannenberg - Schneckenstein gefunden.
Die Hunte sollen von der Grube Brunndöbra stammen.
Hinten ein Vergleich zu gängigen Form.
Kupplung und Puffer ähneln sich/sind fast gleich ...
Derartige Griffe sind also offensichtlich auf verschiedenen Gruben genutzt worden ... :gruebel:
Dateianhänge
Hunt 2.jpg
Hunt 1.jpg
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JaKla
lernt noch alles kennen...
Beiträge: 1
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von JaKla »

Ich glaube, wir haben da einen aus der selben Serie. Unserer war laut dem Vorbesitzer in Ramsbeck im Einsatz, die Waage vom LKW hat ein Gewicht von 840Kg angezeigt. Anbei ein paar Bilder.

Mit freundlichen Grüßen
Jan
Dateianhänge
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markscheider
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von markscheider »

markscheider hat geschrieben: Mo. 18. Mai 15 18:27 Ohne großes Nachdenken gibt es im Zwickauer Revier vier Hunde, die ich als original einschätze:
1. Globusmarkt 50.707089,12.498192
2. Neue Schedewitzer Muldenbrücke 50.703093, 12.501689
3. Martin-Hoop-Werk 50.728226,12.556541
4. Aussichtspunkt Wilhelmschacht III 50.694964, 12.526319

An 1 und 4 war ich letzte Woche, 2 ist schwierig zu erreichen, wenn man nur ein paar min Zeit hat, und 3 war zu weit weg.

1: Nr. 9323
2: Nr. 9247
Abmessungen und Konstruktion identisch. Jeweils 2 Spurkränze auf den Rädern, einmal ~450 mm , einmal 500 mm. Stammen vermutlich ursprünglich vom Karl-Marx-Werk und wurden durch aufschweißen einer Scheibe auf die Räder für die Verwendung auf Martin Hoop umgespurt.

Der Inhalt müßte bei 750-800 l liegen (l*b*h = 870; - Ausrundung)
Aus unserer Vereinspostille erfuhr ich vergangene Woche, daß der Hunt am Globusmarkt von dern Kameraden getauscht wurde, nachdem bereits im vergangenen Jahr die Schwellen erneuert worden waren. Da ich sowieso gerade hier bin, habe ich heute schnell ein paar Fotos gemacht. Aufgestellt ist nun statt der 9323 der Hunt 9316, ohne geänderte Spurweite; Gleisspurweite ~460 mm.
Dateianhänge
9316_2.jpg
9316_1.jpg
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Re: Frage(n) zu einem Förderwagen

Beitrag von Mannl »

Um das Thema mal wieder aufzugreifen ...
Habe ein Exemplar bei Marienberg entdeckt, was sich von allen vorher gezeigten etwas unterscheidet. :D
Dateianhänge
Hunt 4.jpg
Hunt 3.jpg
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