Der Freiberger Bergbau um 1900 - Gisela Parak

Dieses Forum dient dem Austausch über Literatur mit bergmännischem Bezug. Suchanfragen, Rezensionen oder Kurzkritiken sind hier erwünscht.
Antworten
Benutzeravatar
Nobi
Foren-Profi
Beiträge: 4306
Registriert: Di. 01. Okt 02 0:00
Name: Nobi
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Der Freiberger Bergbau um 1900 - Gisela Parak

Beitrag von Nobi »

Kann da schon jemand eine kurrze Rezension geben? Ist es nur eine Aufwärmung/Zusammenfassung der bekannten Daten/Bilder oder wirklich ein Werk, welches man haben sollte?

Titel: Der Freiberger Bergbau um 1900
ISBN 13: 9783402245859
Untertitel: Arbeit, Alltag und Technik im Spiegel der Fotografie
Erscheinungsjahr: 2019
Erschienen bei: Aschendorff Verlag
Seitenzahl: 248
Autor: Gisela Parak
Preis: 29,95 Euro


https://www.ebay.de/itm/Der-Freiberger- ... Sw3sNdgdev
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Benutzeravatar
Mops
Foren-Profi
Beiträge: 474
Registriert: Mi. 03. Jun 15 23:37
Name: Michael K. Brust
Wohnort: Kyffhäuserland
Kontaktdaten:

Re: Der Freiberger Bergbau um 1900 - Gisela Parak

Beitrag von Mops »

Gut zu wissen wäre für mich vor allem, ob Fotos der Situation unter Tage in nennenswertem Umfang im Buch enthalten sind.
Glück auf! | Mops

http://www.kalkschlotten.de
OHo
Foren-Profi
Beiträge: 523
Registriert: So. 01. Sep 02 0:00
Wohnort: Halsbrücke

Re: Der Freiberger Bergbau um 1900 - Gisela Parak

Beitrag von OHo »

Hallo,
es enthält sehr viele Bilder des Reimann-Foto-Archives, aber auch von Paul Schultz und anderen.
Manche Kapitel sind aus meiner Sicht ätzend lang (alles was man hatte hat man auch gedruckt).
Es sind viele unter Tagebilder dabei. Es sind viele Bilder von den Schächten und Aufbereitungen inkl. der Maschinen dabei.
Es geht manchmal etwas durcheinander.
Die Fotos scheinen gedruckt wie gescannt, sind nicht optimal bearbeitet, die Fotografen werden sich wohl im Grabe umdrehen.
Wer noch nichts hat, dem gibt es einen schönen Überblick.
Was das Kapitel ab 1933 mit den vielen Runnen dabei zu suchen hat ist mir schleierhaft.
Der Preis ist auf Grund der eingesetzten Fördermittel für den Endkunden moderat gehalten.
GA der OHo.
Benutzeravatar
fraterminerals
Foren-User
Beiträge: 72
Registriert: Do. 15. Sep 16 18:32

Re: Der Freiberger Bergbau um 1900 - Gisela Parak

Beitrag von fraterminerals »

Hallo
Hallo
Die Menge an Untertagebildern hält sich in Grenzen. Die meisten sind wohl auch bekannt.
Viele Übertagebilder und (für mich interessant) viele Bilder von Aufbereitungsmaschinen und Anlagen.
Schön ist, dass einige Bilder recht großformatig, z.T. sogar Doppelseitig, sind.
Ist ja auch irgendwie verständlich, dass die historischen Bilder immer wieder auftauchen. Die Anzahl könnte sich ja nur erhöhen, wenn irgendjemand mal wieder eine Kiste mit alten Platten/Bildern auf dem Dachboden oder sonst wo findet.
Hab mal in meinem alten Reymann „Fotodukumentaristen der Bergstadt Freiberg 1865-1945“ geblättert. Ein kleines Buch vom VEB Fotokinoverlag Leipzig 1985 mit 92 Bildern. Da sind schon viele Bilder drin die auch hier verwendet werden. Die Reymann–Bergjungen vom Abrahamschacht 1912 sind ja schon ein Klassiker. Wie oft wohl diese Bild schon „verbessert“ worden ist? Schaut es Euch an und ihr werdet immer wieder ein neues Detail finden.
Was die Qualität angeht kann man sich streiten. Manche Bilder wirken „unbehandelt“ einfach authentischer als fotogeshopte Fotos.
Die Erwähnung der Nazizeit ist sicher diskutierbar ob sie noch unter „um 1900“ passt. Zur Geschichte des Freiberger Bergbaus gehört sie jedenfalls dazu. Ein Großteil der Bilder gehört ja auch in die Zeit um den Ersten Weltkrieg.
Zum Text kann ich nicht viel sagen, weil ich nur sporadisch einige Abschnitte gelesen habe – ist ja schließlich kein Roman, den man von vorne bis hinten liest.
Ist kein Buch zu wissenschaftlichen Studien. Es ist mehr was zum Blättern und Innehalten wenn man in die Gesichter der „Alten“ schaut und sich so seine Gedanken über damals und heute macht.
Ich habe sicher schon einige Bücher zum Bergbau in Sachsen. Für mich ist der Band eine Bereicherung meiner Sammlung. Man stellt sich ja auch nicht nur einen geschnitzten Bergmann oder Räuchermann in die gute Stube.
Die Papierqualität finde ich gut und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt mit ca. 30 € auch. Fördermittel werden an anderen Stellen viel schlechter genutzt. Ist ein Buch, dass sich auch an interessierte Bergbaulaien richtet. Sind ja nicht alle so verrückt wie wir :meister: :D
Denn wie die Menschen Kinder nicht alle from/
also ist nicht alles nüzlich Gold/was gleist/
sondern die Probierkunst muß das reine nüzliche Gold
vom falschen gleissenden Golde
abscheiden/endecken/und an Tag bringen.
Probierbüchlein 1622
Benutzeravatar
Mops
Foren-Profi
Beiträge: 474
Registriert: Mi. 03. Jun 15 23:37
Name: Michael K. Brust
Wohnort: Kyffhäuserland
Kontaktdaten:

Re: Der Freiberger Bergbau um 1900 - Gisela Parak

Beitrag von Mops »

Inzwischen habe ich mir die Ausstellung angesehen, und das Buch liegt jetzt gerade vor mir. Preis und Ausstattung finde ich akzeptabel, und sehens- bzw. lesenswert ist es allemal auch. Allerdings trifft der Titel des Buches nicht nicht genau den Inhalt, denn der zeitliche Rahmen der Bilder geht weit über 1900 hinaus. Im Grunde genommen handelt es sich um eine Art von Katalog der im Bergbaumuseum Freiberg vorhandenen Bildbestände, und es ist den Autoren sowie Herausgebern dafür gebührlich zu danken. Allerdings handelt es sich leider nicht um eine Zusammenschau des kompletten, öffentlich verfügbaren Bildmaterials aus damaliger Zeit in und um Freiberg.
Glück auf! | Mops

http://www.kalkschlotten.de
Antworten