Flussspatgrube bei Gehren
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in der "Thüringer Allgemeine" gefunden
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Neuer Anlauf für Flussspatgrube bei Gehren
Die Flussspatgrube zwischen Gehren und Langewiesen soll ab dem Jahr 2006 wieder für den Bergbau erschlossen werden. Der Gesellschafter der neuen Phönix Fluss- und Schwerspat Bergwerk GmbH, Christian Rocktäschel, erklärte gestern optimistisch: "Der Bergbau kommt zurück nach Thüringen." Das Areal berge 4,2 Millionen Tonnen des Minerals in sich. Das Unternehmen plant einen jährlichen Abbau von 60 000 Tonnen Flussspat.
Angesichts des weltweiten Bedarfs sprach Christian Rocktäschel, der die Fluorchemiegruppe mit Standorten in Hessen, Sachsen und Bayern vertritt, dem Gehrener Flussspat eine bedeutende Rolle zu. Das Unternehmen, das namhafte Stahl verarbeitende Konzerne beliefert, wolle sich mit der Erschließung des Geländes unabhängig vom Weltmarkt machen. Im Anschluss an die gestrige Tagung mit zehn Fachbehörden aus ganz Thüringen und den Investoren in Gehren, erklärte Rocktäschel die Gründe für das beabsichtigte Engagement in Thüringen. Während zu Beginn der 90-er Jahre durch den Konkurrenzdruck aus China viele Gruben in Deutschland schließen mussten, kehre sich die Entwicklung nun um. "Wir wollen den internationalen Rohstoffbezug wieder in einen nationalen umwandeln", sagte der Gesellschafter. Politische Verhältnisse in Staaten wie China und währungsbedingte Aspekte hätten diesen Prozess beflügelt. Damit werde der Gehrener Flussspat zum "Bohrloch für Unternehmen wie Thyssen-Krupp". Das Mineral gelte in dieser Region nicht nur als ausgesprochen sauber, sondern könne auf dem Gelände zwischen Gehren und Langewiesen vergleichsweise problemlos abgebaut werden, sagte Phönix-Geschäftsführer Dieter Liewald. Ressourcen seien für zirka 30 Jahre vorhanden.
Die Schwerspat GmbH plant einen Abbau von 60 000 Tonnen pro Jahr. Dafür sollen weitestgehend die alten Anlagen reaktiviert werden. Gefördert wird der Spat, ohne eine Gleisanlage in den Stollen zu errichten, meinte Christian Weiß, Vorsitzender der Mitteldeutschen Fluorit GmbH, die parallel zu Phönix als Vertriebsgesellschaft beim Amtsgericht Meiningen eingetragen wurde.
Zehn bis zwölf Millionen wolle man in Thüringen investieren, das Geld stammt aus dem Kapital der Fluorchemiegruppe, die unter anderem einen ehemaligen Standort von "Höchst" in Frankfurt am Main übernommen hat. Von 50 neuen Arbeitsplätzen in Gehren sprach Christian Rocktäschel, hinzu sollen weitere 150 im Umfeld der Grube entstehen.
Zuvor müssen jedoch noch Verwaltungshürden genommen werden. Als "hoch sensibel" bezeichnete Hartmut Kießling vom Thüringer Bergbauamt beispielsweise die Nähe zum Biosphärenreservat. Man sei jedoch "guter Dinge, das Bergwerk wieder zum Leben zu erwecken." Landrat Lutz-Rainer Senglaub bezeichnete es als "großen Wunsch", dass alle Betroffenen in der Sache angehört werden. Von Vorteil sei, dass im Raumordnungsplan ein solches Projekt bereits vorgesehen ist. Senglaub erinnerte gestern an die Versuche in der Vergangenheit, das Gelände nutzbar zu machen. Weit gediehen waren unter anderem die Verhandlungen mit dem deutsch-niederländischen Unternehmen "Risc", das in der alten Aufbereitungsanlage ein Feuerwehrübungszentrum einrichten wollte. Wohlwollend äußerten sich über das Vorhaben VG-Chef Rainer Zobel und die Bürgermeister der Städte Langewiesen und Gehren, Horst Brandt und Hartmut Breternitz. Gehrener Bürger haben das Projekt in einer nicht repräsentativen Umfrage dieser Zeitung unterschiedlich bewertet. Vor vier Jahren hatte es bereits den Versuch gegeben, die Grube wieder aufzuschließen.Arne MARTIUS
18.05.2004
Quelle
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Neuer Anlauf für Flussspatgrube bei Gehren
Die Flussspatgrube zwischen Gehren und Langewiesen soll ab dem Jahr 2006 wieder für den Bergbau erschlossen werden. Der Gesellschafter der neuen Phönix Fluss- und Schwerspat Bergwerk GmbH, Christian Rocktäschel, erklärte gestern optimistisch: "Der Bergbau kommt zurück nach Thüringen." Das Areal berge 4,2 Millionen Tonnen des Minerals in sich. Das Unternehmen plant einen jährlichen Abbau von 60 000 Tonnen Flussspat.
Angesichts des weltweiten Bedarfs sprach Christian Rocktäschel, der die Fluorchemiegruppe mit Standorten in Hessen, Sachsen und Bayern vertritt, dem Gehrener Flussspat eine bedeutende Rolle zu. Das Unternehmen, das namhafte Stahl verarbeitende Konzerne beliefert, wolle sich mit der Erschließung des Geländes unabhängig vom Weltmarkt machen. Im Anschluss an die gestrige Tagung mit zehn Fachbehörden aus ganz Thüringen und den Investoren in Gehren, erklärte Rocktäschel die Gründe für das beabsichtigte Engagement in Thüringen. Während zu Beginn der 90-er Jahre durch den Konkurrenzdruck aus China viele Gruben in Deutschland schließen mussten, kehre sich die Entwicklung nun um. "Wir wollen den internationalen Rohstoffbezug wieder in einen nationalen umwandeln", sagte der Gesellschafter. Politische Verhältnisse in Staaten wie China und währungsbedingte Aspekte hätten diesen Prozess beflügelt. Damit werde der Gehrener Flussspat zum "Bohrloch für Unternehmen wie Thyssen-Krupp". Das Mineral gelte in dieser Region nicht nur als ausgesprochen sauber, sondern könne auf dem Gelände zwischen Gehren und Langewiesen vergleichsweise problemlos abgebaut werden, sagte Phönix-Geschäftsführer Dieter Liewald. Ressourcen seien für zirka 30 Jahre vorhanden.
Die Schwerspat GmbH plant einen Abbau von 60 000 Tonnen pro Jahr. Dafür sollen weitestgehend die alten Anlagen reaktiviert werden. Gefördert wird der Spat, ohne eine Gleisanlage in den Stollen zu errichten, meinte Christian Weiß, Vorsitzender der Mitteldeutschen Fluorit GmbH, die parallel zu Phönix als Vertriebsgesellschaft beim Amtsgericht Meiningen eingetragen wurde.
Zehn bis zwölf Millionen wolle man in Thüringen investieren, das Geld stammt aus dem Kapital der Fluorchemiegruppe, die unter anderem einen ehemaligen Standort von "Höchst" in Frankfurt am Main übernommen hat. Von 50 neuen Arbeitsplätzen in Gehren sprach Christian Rocktäschel, hinzu sollen weitere 150 im Umfeld der Grube entstehen.
Zuvor müssen jedoch noch Verwaltungshürden genommen werden. Als "hoch sensibel" bezeichnete Hartmut Kießling vom Thüringer Bergbauamt beispielsweise die Nähe zum Biosphärenreservat. Man sei jedoch "guter Dinge, das Bergwerk wieder zum Leben zu erwecken." Landrat Lutz-Rainer Senglaub bezeichnete es als "großen Wunsch", dass alle Betroffenen in der Sache angehört werden. Von Vorteil sei, dass im Raumordnungsplan ein solches Projekt bereits vorgesehen ist. Senglaub erinnerte gestern an die Versuche in der Vergangenheit, das Gelände nutzbar zu machen. Weit gediehen waren unter anderem die Verhandlungen mit dem deutsch-niederländischen Unternehmen "Risc", das in der alten Aufbereitungsanlage ein Feuerwehrübungszentrum einrichten wollte. Wohlwollend äußerten sich über das Vorhaben VG-Chef Rainer Zobel und die Bürgermeister der Städte Langewiesen und Gehren, Horst Brandt und Hartmut Breternitz. Gehrener Bürger haben das Projekt in einer nicht repräsentativen Umfrage dieser Zeitung unterschiedlich bewertet. Vor vier Jahren hatte es bereits den Versuch gegeben, die Grube wieder aufzuschließen.Arne MARTIUS
18.05.2004
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GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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- MichaP
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na dann! wenn man weiß das die anlagen UT komplett geraubt wurde, stollen und zentralschacht komplett versetzt und betoniert sind, dann kommen odch zweifel auf, wie man das "reaktivieren" will. die flotation ist eine ruine, teildemontiert: schrott!Dafür sollen weitestgehend die alten Anlagen reaktiviert werden. Gefördert wird der Spat, ohne eine Gleisanlage in den Stollen zu errichten, meinte Christian Weiß, Vorsitzender der Mitteldeutschen Fluorit GmbH, die parallel zu Phönix als Vertriebsgesellschaft beim Amtsgericht Meiningen eingetragen wurde.
wiedermal schreibt ein schreiberling über dinge von denen er keine ahnung hat - wie immer!
also... lt. gerüchteküche soll mit gleislostechnik gearbeitet werden. dazu sollen neu(e?) wendel aufgefahren werden - wie bei der grube clara.
die lagerstätte ist bis 700-800 teufe bereits komplett abgebaut. der rohstoff ist aber von allerbester qualität - daher ein abbau, wenn die vorrichtung bzw. die komplette infrastruktur steht, durchaus effizient machbar. das lager soll das größte und qualitativ beste in deutschland sein.
es wäre ja schön wenn in thüringen ein bergwerk wiedereröffnet würde. arbeistellenangaben im artikel würde ich in das reich der mythen und legenden ansiedeln, wenn es halb so viele werden wäre das schon toll!
aber ich sage erstmal: schau'n mer mal!
Glück auf!
Michael
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.. mal ehrlich ..
China hat zwar derzeit Probleme mit einigen Flussspatgruben und es koennte durchaus an einen neuen Flusspatabbau in Europa gedacht werden ... aber liegt da England nicht naeher? Haben dort nicht einige Gruben erst vor wenigen Jahren geschlossen und koennten kurzfristig wieder in Betrieb genommen werden?
Aber seien wir optimistisch - ware es nicht schoen wieder ein Flusspatbergwerk in Deutschland zu haben?
Glueckauf
Christian
China hat zwar derzeit Probleme mit einigen Flussspatgruben und es koennte durchaus an einen neuen Flusspatabbau in Europa gedacht werden ... aber liegt da England nicht naeher? Haben dort nicht einige Gruben erst vor wenigen Jahren geschlossen und koennten kurzfristig wieder in Betrieb genommen werden?
Aber seien wir optimistisch - ware es nicht schoen wieder ein Flusspatbergwerk in Deutschland zu haben?
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Christian
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@MichaP:
Als Freier Journalist muss ich doch jetzt mal der pauschalen "Schreiberlinge"-Verurteilung von Micha entgegentreten. Erstens ist es nicht "wie immer", die Mehrzahl der Journalisten leistet durchaus gute Arbeit. Zweitens hat sich der Journalist die Sache mit dem Zustand der Grube nicht aus den Fingern gesogen, sondern bei jemand recherchiert, der es eigentlich (besser)wissen müsste - schliesslich ist der Mann Geselschafter dieser zukünftigen Schwerspat GmbH.
Drittens zitiert er lediglich Äußerungen dieses Menschen - ob die dann eintreffen, sei schließlich dahingestellt und unterliegen nicht dem Einfluss des Berichterstatters.
Somit hätte (wenn die GAG-Forianer recht hätten) also die Quelle Schwachsinn erzählt und nicht der Journalist, welchem wohl relativ egal sein dürfte, ob die Grube wieder aufmacht oder nicht. Er informiert die Öffentlichkeit lediglich von den Plänen.
Also, bitte nicht immer gleich pauschalisieren !
Gruß
Alex
Als Freier Journalist muss ich doch jetzt mal der pauschalen "Schreiberlinge"-Verurteilung von Micha entgegentreten. Erstens ist es nicht "wie immer", die Mehrzahl der Journalisten leistet durchaus gute Arbeit. Zweitens hat sich der Journalist die Sache mit dem Zustand der Grube nicht aus den Fingern gesogen, sondern bei jemand recherchiert, der es eigentlich (besser)wissen müsste - schliesslich ist der Mann Geselschafter dieser zukünftigen Schwerspat GmbH.
Drittens zitiert er lediglich Äußerungen dieses Menschen - ob die dann eintreffen, sei schließlich dahingestellt und unterliegen nicht dem Einfluss des Berichterstatters.
Somit hätte (wenn die GAG-Forianer recht hätten) also die Quelle Schwachsinn erzählt und nicht der Journalist, welchem wohl relativ egal sein dürfte, ob die Grube wieder aufmacht oder nicht. Er informiert die Öffentlichkeit lediglich von den Plänen.
Also, bitte nicht immer gleich pauschalisieren !
Gruß
Alex
- MichaP
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wenn ich den artikel lese, kann ich hören was die quelle wirklich gesagt hat (zwischen den zeilen). es kommt aber heraus, das der reporter es nicht verstanden hat.
leider sind in der letzten zeit hier oft artikel aufgetaucht, wo äußerst laienhaft recherchiert wurde und der text letztendlich fachlich einfach quatsch war. es obliegt in der sorgfalt eines guten journalisten dies weitesgehend auszuschliessen.
ich wende mich ja auch nicht gegen die ganze zunft, sondern möchte nur mehr qualität anmahnen. bekanter weise nehmen die menschen alles was in der zeitung steht als WAHR und SACHLICH RICHTIG an. dieses vertrauen wurde durch guten journalismus aufgebaut und darf durch zu wenig sorgfalt nicht zerstört werden.
leider sind in der letzten zeit hier oft artikel aufgetaucht, wo äußerst laienhaft recherchiert wurde und der text letztendlich fachlich einfach quatsch war. es obliegt in der sorgfalt eines guten journalisten dies weitesgehend auszuschliessen.
ich wende mich ja auch nicht gegen die ganze zunft, sondern möchte nur mehr qualität anmahnen. bekanter weise nehmen die menschen alles was in der zeitung steht als WAHR und SACHLICH RICHTIG an. dieses vertrauen wurde durch guten journalismus aufgebaut und darf durch zu wenig sorgfalt nicht zerstört werden.
Glück auf!
Michael
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kann ich erklären, kein problem.
beispiel: "Gefördert wird der Spat, ohne eine Gleisanlage in den Stollen zu errichten"
was sag das dem laien? genau das was da steht: keine gleise.
was fragt sich der laie (wenn es ihn interessiert): ja wie denn dann?
was lernt der laie: nix.
was liest jemand der sich auskennt zwischen den zeilen?
1. keine gleise = GLEISLOSTECHNIK = LKWs und Radlader
2. die lagerstätte (auskenner;)) ist bis 700m teufe abgebaut. dh. eine rampe muss aufgefahren werden. da diese ca. 5km lang wäre, wird sie ganz sicher als wendel aufgefahren.
der satz laut also für einen fachmann übersetzt: "Die Förderung soll mit Gleislostechnik über eine ca. 5km lange Wendel erfolgen, welche neu aufgefahren werden muss."
beispiel: "Gefördert wird der Spat, ohne eine Gleisanlage in den Stollen zu errichten"
was sag das dem laien? genau das was da steht: keine gleise.
was fragt sich der laie (wenn es ihn interessiert): ja wie denn dann?
was lernt der laie: nix.
was liest jemand der sich auskennt zwischen den zeilen?
1. keine gleise = GLEISLOSTECHNIK = LKWs und Radlader
2. die lagerstätte (auskenner;)) ist bis 700m teufe abgebaut. dh. eine rampe muss aufgefahren werden. da diese ca. 5km lang wäre, wird sie ganz sicher als wendel aufgefahren.
der satz laut also für einen fachmann übersetzt: "Die Förderung soll mit Gleislostechnik über eine ca. 5km lange Wendel erfolgen, welche neu aufgefahren werden muss."
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Michael
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Thüringer Allgemeine vom 19.05.04
MITTWOCH-UMFRAGE
Pro oder contra Flussspat-Abbau?
Wenn alles in trockenen Tüchern ist, soll ab dem Jahre 2006 in der alten Gehrener Flussspatgrube wieder Leben einziehen und jährlich etwa 60000 Tonnen abgebaut werden. Die Gehrener wissen, dass es schon einmal einen Versuch der Wiederbelebung gab. Wie sehen sie diese neuen Aktivitäten? Sind die Bürger dafür oder dagegen? Das erfragte Hanns STAMM.
Marianne Saager, 57, Rentnerin, Gehren: Die Eröffnung der Gehrener Flussspatgrube wäre eine tolle Sache. Denn dadurch würden ja hoffentlich Arbeitsplätze für Gehrener geschaffen und Geld in die Stadtkasse fliesen. Gehren hat genug Menschen, die auf der Suche nach Arbeit sind, deshalb
sollten da auch nur Gehrener Männer beschäftigt werden und hoffentlich kommen ein paar der Kumpels, die die Stadt verlassen haben zurück.
Helmut Schumann, 62, Rentner, Gehren: Als ehemaliger Besitzer der Gehrener Grube kann ich solche Initiativen zur Wiederbelebung nur begrüßen. Ich bin mir sicher, dass dies auch eine Belebung der Region zur Folge hätte. Auch
würden ja dadurch Arbeitsplätze geschaffen, die brauchen wir dringend. Weil Flussspat in der Wirtschaft gebraucht wird, sollte man es hier doch wieder abbauen. Ein Missbrauch der Natur darf aber nicht die Folge sein.
Gudrun Zimmermann, 54, Verkäuferin, Gehren: Für mich wäre von Interesse zu erfahren, um welche Firma es sich handelt. Auch wünschte ich mir umfassendere Information, damit man darüber ausführlich und mit Sachkenntnis diskutieren kann. Hoffentlich werden hier nicht wieder nur Fördergelder reingepumpt, die dann einfach verschwinden. Und wer garantiert uns, dass hier nicht still und heimlich eine Mülldeponie entsteht?
Claudia Nippe, 44, Konditormeisterin, Gehren: Ich denke, dass dies eine sehr gute Sache ist, wenn die Flussspatgrube wieder aufgemacht wird. Dies soll ja erst in zwei Jahren geschehen und auch nur für einen Betrieb. Angeblich auch nur im Tagebau. Natürlich, wäre jeder Arbeitsplatz der entsteht gut für Gehren. Man muss aber erst einmal abwarten, wir sind ja schon öfter reingefallen mit der angeblichen Weiterführung der Grube. Fridgart Möller,
45, Rentnerin, Gehren: Ich finde es in Ordnung, wenn in der Grube gearbeitet werden würde. Nicht nur weil dadurch wieder Arbeitsplätze geschaffen würden, sondern weil es zeigen würde, dass nicht alles was vor 1989 gut war, den Bach runter geht.Bernd Hofmann, 42, Klempner, Gehren: Es
wäre schon richtig, wenn die Gehrener Flussspatgrube wieder aufgemacht würde, aber so richtig glauben kann ich es noch nicht. Dadurch würde bestimmt auch ein wenig mehr Leben in Gehren einziehen.
MITTWOCH-UMFRAGE
Pro oder contra Flussspat-Abbau?
Wenn alles in trockenen Tüchern ist, soll ab dem Jahre 2006 in der alten Gehrener Flussspatgrube wieder Leben einziehen und jährlich etwa 60000 Tonnen abgebaut werden. Die Gehrener wissen, dass es schon einmal einen Versuch der Wiederbelebung gab. Wie sehen sie diese neuen Aktivitäten? Sind die Bürger dafür oder dagegen? Das erfragte Hanns STAMM.
Marianne Saager, 57, Rentnerin, Gehren: Die Eröffnung der Gehrener Flussspatgrube wäre eine tolle Sache. Denn dadurch würden ja hoffentlich Arbeitsplätze für Gehrener geschaffen und Geld in die Stadtkasse fliesen. Gehren hat genug Menschen, die auf der Suche nach Arbeit sind, deshalb
sollten da auch nur Gehrener Männer beschäftigt werden und hoffentlich kommen ein paar der Kumpels, die die Stadt verlassen haben zurück.
Helmut Schumann, 62, Rentner, Gehren: Als ehemaliger Besitzer der Gehrener Grube kann ich solche Initiativen zur Wiederbelebung nur begrüßen. Ich bin mir sicher, dass dies auch eine Belebung der Region zur Folge hätte. Auch
würden ja dadurch Arbeitsplätze geschaffen, die brauchen wir dringend. Weil Flussspat in der Wirtschaft gebraucht wird, sollte man es hier doch wieder abbauen. Ein Missbrauch der Natur darf aber nicht die Folge sein.
Gudrun Zimmermann, 54, Verkäuferin, Gehren: Für mich wäre von Interesse zu erfahren, um welche Firma es sich handelt. Auch wünschte ich mir umfassendere Information, damit man darüber ausführlich und mit Sachkenntnis diskutieren kann. Hoffentlich werden hier nicht wieder nur Fördergelder reingepumpt, die dann einfach verschwinden. Und wer garantiert uns, dass hier nicht still und heimlich eine Mülldeponie entsteht?
Claudia Nippe, 44, Konditormeisterin, Gehren: Ich denke, dass dies eine sehr gute Sache ist, wenn die Flussspatgrube wieder aufgemacht wird. Dies soll ja erst in zwei Jahren geschehen und auch nur für einen Betrieb. Angeblich auch nur im Tagebau. Natürlich, wäre jeder Arbeitsplatz der entsteht gut für Gehren. Man muss aber erst einmal abwarten, wir sind ja schon öfter reingefallen mit der angeblichen Weiterführung der Grube. Fridgart Möller,
45, Rentnerin, Gehren: Ich finde es in Ordnung, wenn in der Grube gearbeitet werden würde. Nicht nur weil dadurch wieder Arbeitsplätze geschaffen würden, sondern weil es zeigen würde, dass nicht alles was vor 1989 gut war, den Bach runter geht.Bernd Hofmann, 42, Klempner, Gehren: Es
wäre schon richtig, wenn die Gehrener Flussspatgrube wieder aufgemacht würde, aber so richtig glauben kann ich es noch nicht. Dadurch würde bestimmt auch ein wenig mehr Leben in Gehren einziehen.
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Gedämpfte Hoffnung
Als die Pläne zum Wiederaufschluss der Flussspatgrube im Schobsetal öffentlich wurden, machten sich gestandene Bergleute aus der Region Hoffnungen. Doch inzwischen bekamen fast alle ihre Bewerbungsunterlagen vom neuen Betreiber "Phönix" zurückgeschickt. Bevor eingestellt wird, will das Unternehmen erst Fuß im Bergbau fassen, heißt es von der Geschäftsleitung.
GEHREN. Knapp 40 Bewerbungen wurden nach Bergheim adressiert, dem Sitz der Phönix Fluss- und Schwerspat - Bergwerk GmbH. Es gab mehrere Anrufe und - es gibt Bedauern. "Es tut uns Leid, dass wir so vielen Menschen absagen mussten", sagte Phönix-Geschäftsführer Christian Weiß gestern gegenüber Thüringer Allgemeine. Bislang sind einzig drei Thüringer eingestellt worden, drei Ingenieure, die den Wiederaufschluss überwachen. Bei allen anderen Bewerbern sitzt die Enttäuschung tief.Denn das Auffahren des Bergwerkes übernimmt eine Arbeitsgemeinschaft aus Schachtbau Nordhausen, Thyssen Schachtbau aus Mühlheim an der Ruhr und TS Bau aus Jena. Für neue Arbeitsplätze scheint dabei nicht viel Platz zu sein. Zunächst, denn es gibt in der Führungsetage von Phönix Überlegungen, den eigentlichen Abbau selbst zu übernehmen. Daher sei es durchaus sinnvoll, sich erneut zu bewerben, meinte Christian Weiß. Allerdings wird frühestens Ende dieses Jahres mit der Wiederinbetriebnahme der Gruben gerechnet. "So lange wollten wir die Bewerbungen nicht liegen lassen", erklärte der Geschäftsführer. Die Zurückhaltung bei den Neueinstellungen wird in Bergheim mit dem bis dato unbekannten Geschäftsfeld begründet, dem Bergbau. Denn das eigentliche Metier der neuen Besitzer ist die Chemieindustrie. "Ich sage es ganz offen - wir sind neu auf dem Gebiet und müssen erst einmal lernen", meinte Christian Weiß. Stück für Stück - das sind die Vorstellungen bei Phönix - soll der Abbau des Minerals dann in Eigenregie übernommen werden. Dennoch beziehe man schon jetzt Unternehmen aus der Region ein, betonte Weiß. Aufträge rund um die Erschließung seien an Ingenieurbüros und Baufirmen im Gehrener Umfeld vergeben worden. Seit dem ersten Januar ist die Anlage personell besetzt. Mit dem Jahresbeginn entsteht außerdem die Rampe, auf der noch in diesem Jahr Lastkraftwagen in den Berg einfahren sollen.Während die Arbeiten unter Tage vorbereitet werden, tauchte noch im vergangenen Monat auf kommunalpolitischer Ebene ein Kuriosum auf. Wenngleich die Langewiesener das jahrelange Engagement der Nachbarstadt um einen Investor für die Flussspatgrube nicht in Abrede stellen, der Großteil des Grubenfeldes liegt auf der Gemarkung ihrer Stadt. Und das mag vor allem mit Blick auf die Gewerbesteuer recht interessant sein. Doch Gehren hätte noch aus einem anderen Grund den schwarzen Peter gezogen. Weil durch die Stadt im Prinzip die einzige Zufahrt zur Grube verläuft, müsste der Ort zwischen Schobse und Wohlrose zusätzlich mit einer höheren Verkehrsbelastung rechnen. "Die Transporte werden sich nicht an Gemarkungsgrenzen halten", bemerkte dazu VG-Chef Rainer Zobel.Alternativen sind kaum in Sicht, denn rund um die Flussspatgrube ist der Tourismus zuhause. Dass von Langewiesens Stadtrat abweichende Transportrouten außer der durch Gehren benannt werden sollen, ist deshalb wohl eher als Hinweis auf die Benachteiligung und weniger als ernst gemeinte Forderung zu verstehen."Wir kommen nicht umhin, darüber zu reden", meinte Rainer Zobel gestern. Und er fügte hinzu: "Ich bin mir sicher, dass wir dafür eine Lösung finden." Den Bergleuten jedenfalls wäre es gleich, wo die Gemarkungsgrenze liegt. Sie würden nur gern wieder arbeiten. Arne MARTIUS
06.01.2005
Quelle:
Thüringer Allgemeine
Als die Pläne zum Wiederaufschluss der Flussspatgrube im Schobsetal öffentlich wurden, machten sich gestandene Bergleute aus der Region Hoffnungen. Doch inzwischen bekamen fast alle ihre Bewerbungsunterlagen vom neuen Betreiber "Phönix" zurückgeschickt. Bevor eingestellt wird, will das Unternehmen erst Fuß im Bergbau fassen, heißt es von der Geschäftsleitung.
GEHREN. Knapp 40 Bewerbungen wurden nach Bergheim adressiert, dem Sitz der Phönix Fluss- und Schwerspat - Bergwerk GmbH. Es gab mehrere Anrufe und - es gibt Bedauern. "Es tut uns Leid, dass wir so vielen Menschen absagen mussten", sagte Phönix-Geschäftsführer Christian Weiß gestern gegenüber Thüringer Allgemeine. Bislang sind einzig drei Thüringer eingestellt worden, drei Ingenieure, die den Wiederaufschluss überwachen. Bei allen anderen Bewerbern sitzt die Enttäuschung tief.Denn das Auffahren des Bergwerkes übernimmt eine Arbeitsgemeinschaft aus Schachtbau Nordhausen, Thyssen Schachtbau aus Mühlheim an der Ruhr und TS Bau aus Jena. Für neue Arbeitsplätze scheint dabei nicht viel Platz zu sein. Zunächst, denn es gibt in der Führungsetage von Phönix Überlegungen, den eigentlichen Abbau selbst zu übernehmen. Daher sei es durchaus sinnvoll, sich erneut zu bewerben, meinte Christian Weiß. Allerdings wird frühestens Ende dieses Jahres mit der Wiederinbetriebnahme der Gruben gerechnet. "So lange wollten wir die Bewerbungen nicht liegen lassen", erklärte der Geschäftsführer. Die Zurückhaltung bei den Neueinstellungen wird in Bergheim mit dem bis dato unbekannten Geschäftsfeld begründet, dem Bergbau. Denn das eigentliche Metier der neuen Besitzer ist die Chemieindustrie. "Ich sage es ganz offen - wir sind neu auf dem Gebiet und müssen erst einmal lernen", meinte Christian Weiß. Stück für Stück - das sind die Vorstellungen bei Phönix - soll der Abbau des Minerals dann in Eigenregie übernommen werden. Dennoch beziehe man schon jetzt Unternehmen aus der Region ein, betonte Weiß. Aufträge rund um die Erschließung seien an Ingenieurbüros und Baufirmen im Gehrener Umfeld vergeben worden. Seit dem ersten Januar ist die Anlage personell besetzt. Mit dem Jahresbeginn entsteht außerdem die Rampe, auf der noch in diesem Jahr Lastkraftwagen in den Berg einfahren sollen.Während die Arbeiten unter Tage vorbereitet werden, tauchte noch im vergangenen Monat auf kommunalpolitischer Ebene ein Kuriosum auf. Wenngleich die Langewiesener das jahrelange Engagement der Nachbarstadt um einen Investor für die Flussspatgrube nicht in Abrede stellen, der Großteil des Grubenfeldes liegt auf der Gemarkung ihrer Stadt. Und das mag vor allem mit Blick auf die Gewerbesteuer recht interessant sein. Doch Gehren hätte noch aus einem anderen Grund den schwarzen Peter gezogen. Weil durch die Stadt im Prinzip die einzige Zufahrt zur Grube verläuft, müsste der Ort zwischen Schobse und Wohlrose zusätzlich mit einer höheren Verkehrsbelastung rechnen. "Die Transporte werden sich nicht an Gemarkungsgrenzen halten", bemerkte dazu VG-Chef Rainer Zobel.Alternativen sind kaum in Sicht, denn rund um die Flussspatgrube ist der Tourismus zuhause. Dass von Langewiesens Stadtrat abweichende Transportrouten außer der durch Gehren benannt werden sollen, ist deshalb wohl eher als Hinweis auf die Benachteiligung und weniger als ernst gemeinte Forderung zu verstehen."Wir kommen nicht umhin, darüber zu reden", meinte Rainer Zobel gestern. Und er fügte hinzu: "Ich bin mir sicher, dass wir dafür eine Lösung finden." Den Bergleuten jedenfalls wäre es gleich, wo die Gemarkungsgrenze liegt. Sie würden nur gern wieder arbeiten. Arne MARTIUS
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Wir waren diesen Samstag in Gehren und haben uns das gesamte Gelände angeschaut. Außer einem einzigen Bagger, einem neuen Zaun und einem Verbotsschild hat sich seit 3 Jahren dort nichts geändert. Da sogut wie nichts von irgendwelchen Anfängen eines Bauvorhabens gezeugt hat, hielten wir es für überflüssig nochmal Fotos von dieser Anlage zu machen.
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Stress für die heilige Barbara
Stress für die heilige Barbara
Viel zu tun hatte die Schutzpatronin der Bergleute und Mineure -die heilige Barbara - schon in den zurück liegenden Jahren beim Tunnelbau für die Autobahn. In der nächsten Woche wird sie erneut gebraucht. Ein deutschlandweit sehr seltenes Ereignis wirft seine Schatten voraus - die Neuauffahrung eines Bergwerkes. Im Schobsetal.
ILMKREIS. Thomas Kießling (25) ist einer der inzwischen an einer Hand abzuzählenden Bergbauingenieure, die Deutschland derzeit jährlich noch hervor bringt. Und er hatte eigentlich schon seit längerem zwei attraktive Angebote, das eine in Namibia, das andere auf dem südamerikanischen Subkontinent. Ob es die Liebe (in Gestalt einer jungen Frau, die derzeit in Thüringen studiert) oder der Reiz der fachlichen Aufgabe mitten im grünen Herz Deutschlands war, muss nicht entschieden werden.Der Mann jedenfalls - seit einigen Monaten Assistent der Geschäftsführung des Investors, der Fluorchemie-Gruppe - hat momentan nicht nur alle Hände mit der eigentlichen Vorbereitung des Stollenvortriebs zu tun, sondern auch mit den Festlichkeiten rund am den Anschlag. So heißt bergmännisch die erste Sprengung und zu diesem Anlass wird traditionell auch um dem Segen der heiligen Barbara gebeten und eine irdische Vertreterin benannt. Wer sie sein wird, ist bereits festgelegt, ihre Identität aber ist noch streng geheim. Bergleute sind - nicht ohne Grund - abergläubisch in solchen Dingen.Zu den Unbekannten, auf die Thomas Kießling gespannt ist, gehört aber nicht nur, was ihn und sein Team trotz aller geologischen Vorarbeiten im Berg erwartet, sondern auch, wieviele Gäste sich den Stollen-Anschlag am 7. März um 14 Uhr nicht entgehen lassen wollen: "Ein Bergwerk ganz neu zu erschließen, das ist in den letzten beiden Jahrzehnten zu einer absoluten Seltenheit geworden. Wir freuen uns auf den Thüringer Umweltminister und die Spitzen der regionalen und lokalen Politik, wir laden ganz herzlich die Menschen aus der Umgegend hierzu ein, aber wir können nur schätzen, wieviele Bergfreunde aus Deutschland, ja Europa, den Weg ins Schobsetal wirklich auf sich nehmen werden."Und so wird die Einweihungsfeier zur ersten großen logistischen Herausforderung. Bergbau hat mit Sprengungen zu tun und ist demzufolge eine Sicherheitsfrage. Außerdem fasst das Betriebsgelände selbst nicht wirklich viele Autos. Also wird ein Shuttleverkehr vom Parkplatz "Kleines Holz" in Gehren die Gäste an den Ort des Geschehens bringen. Die Feuerwehren aus Gehren und Langewiesen helfen bei der Einweisung, für Kießling nur eines von vielen Zeichen, dass die Region die Bergleute nach anfänglicher Skepsis inzwischen wirklich willkommen heißt: "Ob die hiesige Verwaltung, die Genehmigungsbehörden in Thüringen oder die Medienversorger, wir finden überall in der Gegend offene Ohren für unsere Anliegen."Und diese hat bereits Nutzen davon, die ersten Gehrener haben Arbeit gefunden und auch bei der Organisation bringen sich alle mit ein. Bei der privaten Ilmenauer Vermittlungsagentur Arbeitsmarkt- und Stellenservice GmbH werden alle Jobgesuche von der einen und alle Stellenangebote auf der anderen Seite rund um das ehrgeizige Projekt miteinander koordiniert.Auch diese Interessenten werden dabei sein, wenn in sechs Tagen ein Donnerschlag den Beginn einer neuen Ära einläutet. Übrigens nicht (wie beim Tunnel Alte Burg) auf der mediengerechten, aber falschen Seite, sondern dort, wo es auch in den Berg hinein geht. Henry TREFZ
28.02.2005
Thüringer Allgemeine
Viel zu tun hatte die Schutzpatronin der Bergleute und Mineure -die heilige Barbara - schon in den zurück liegenden Jahren beim Tunnelbau für die Autobahn. In der nächsten Woche wird sie erneut gebraucht. Ein deutschlandweit sehr seltenes Ereignis wirft seine Schatten voraus - die Neuauffahrung eines Bergwerkes. Im Schobsetal.
ILMKREIS. Thomas Kießling (25) ist einer der inzwischen an einer Hand abzuzählenden Bergbauingenieure, die Deutschland derzeit jährlich noch hervor bringt. Und er hatte eigentlich schon seit längerem zwei attraktive Angebote, das eine in Namibia, das andere auf dem südamerikanischen Subkontinent. Ob es die Liebe (in Gestalt einer jungen Frau, die derzeit in Thüringen studiert) oder der Reiz der fachlichen Aufgabe mitten im grünen Herz Deutschlands war, muss nicht entschieden werden.Der Mann jedenfalls - seit einigen Monaten Assistent der Geschäftsführung des Investors, der Fluorchemie-Gruppe - hat momentan nicht nur alle Hände mit der eigentlichen Vorbereitung des Stollenvortriebs zu tun, sondern auch mit den Festlichkeiten rund am den Anschlag. So heißt bergmännisch die erste Sprengung und zu diesem Anlass wird traditionell auch um dem Segen der heiligen Barbara gebeten und eine irdische Vertreterin benannt. Wer sie sein wird, ist bereits festgelegt, ihre Identität aber ist noch streng geheim. Bergleute sind - nicht ohne Grund - abergläubisch in solchen Dingen.Zu den Unbekannten, auf die Thomas Kießling gespannt ist, gehört aber nicht nur, was ihn und sein Team trotz aller geologischen Vorarbeiten im Berg erwartet, sondern auch, wieviele Gäste sich den Stollen-Anschlag am 7. März um 14 Uhr nicht entgehen lassen wollen: "Ein Bergwerk ganz neu zu erschließen, das ist in den letzten beiden Jahrzehnten zu einer absoluten Seltenheit geworden. Wir freuen uns auf den Thüringer Umweltminister und die Spitzen der regionalen und lokalen Politik, wir laden ganz herzlich die Menschen aus der Umgegend hierzu ein, aber wir können nur schätzen, wieviele Bergfreunde aus Deutschland, ja Europa, den Weg ins Schobsetal wirklich auf sich nehmen werden."Und so wird die Einweihungsfeier zur ersten großen logistischen Herausforderung. Bergbau hat mit Sprengungen zu tun und ist demzufolge eine Sicherheitsfrage. Außerdem fasst das Betriebsgelände selbst nicht wirklich viele Autos. Also wird ein Shuttleverkehr vom Parkplatz "Kleines Holz" in Gehren die Gäste an den Ort des Geschehens bringen. Die Feuerwehren aus Gehren und Langewiesen helfen bei der Einweisung, für Kießling nur eines von vielen Zeichen, dass die Region die Bergleute nach anfänglicher Skepsis inzwischen wirklich willkommen heißt: "Ob die hiesige Verwaltung, die Genehmigungsbehörden in Thüringen oder die Medienversorger, wir finden überall in der Gegend offene Ohren für unsere Anliegen."Und diese hat bereits Nutzen davon, die ersten Gehrener haben Arbeit gefunden und auch bei der Organisation bringen sich alle mit ein. Bei der privaten Ilmenauer Vermittlungsagentur Arbeitsmarkt- und Stellenservice GmbH werden alle Jobgesuche von der einen und alle Stellenangebote auf der anderen Seite rund um das ehrgeizige Projekt miteinander koordiniert.Auch diese Interessenten werden dabei sein, wenn in sechs Tagen ein Donnerschlag den Beginn einer neuen Ära einläutet. Übrigens nicht (wie beim Tunnel Alte Burg) auf der mediengerechten, aber falschen Seite, sondern dort, wo es auch in den Berg hinein geht. Henry TREFZ
28.02.2005
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Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
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hier was zur geschichte der alten grube
Die Flußspatgrube in Gehren unter Berücksichtigung der Firma Schuhmann
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Die Rückkehr des Bergbaus
Die Rückkehr des Bergbaus
Seit Jahresbeginn ist es in der alten Flussspatgrube vorbei mit der Ruhe. Drei Bergbauingenieure bereiten alles für den großen Tag vor. Nun werden die Gruben endgültig aus ihrem mehr als zwölf Jahre dauernden Dornröschenschlaf erwachen. Der neue Betreiber "Phönix" beginnt heute mit dem ersten Stollenanschlag. Ein Rückblick.
GEHREN/LANGEWIESEN. Die Verhandlungen gingen stets bis in die tiefe Nacht und um ihren Bekanntheitsgrad in den Kommunalparlamenten von Gehren bis Langewiesen mussten die potenziellen Investoren längst nicht mehr bangen. Doch dann war die Vision - gemessen an ihrer jahrelangen Aktualität - ziemlich plötzlich vom Tisch. Vor acht Jahren waren die Interessenten für die still gelegte Flussspatgrube noch von einem anderen Fach. Aus dem alten Aufbereitungsgebäude sollte ein Feuerwehrübungszentrum werden - für Training unter Extrembedinungen. Aus ganz Mitteldeutschland wären die Kameraden nach Gehren gekommen und schon blickten vor allem Gasthaus- und Pensionsbetreiber recht optimistisch in die Zukunft. Doch zu den prominentesten Gegnern des Projekts der Investorengruppe "Rotterdam International Safety Centre" (Risc) zählte damals ausgerechnet der Thüringer Landesfeuerwehrverband. Und auch das Thüringer Innenministerium, damals noch unter Christian Köckert, konnte sich mit der Idee nie so recht anfreunden. Der von den Gehrenern für eine sinnvolle Nachnutzung der Anlage so mühsam gefangene Spatz verkümmerte zusehends in der Hand. Außer Resignation und Niedergeschlagenheit in den Amtsstuben war lange Zeit zum Thema Flussspatgrube nichts mehr zu vernehmen. Zu viel Energie hatten die Bürgermeister und Stadträte der beiden Orte - vor allem aber Langer-Berg-Vorsitzender Rainer Zobel - bei den zermürbenden Verhandlungen lassen müssen. Auch das Wiederaufschluss-Vorhaben eines Interessenten aus der Region entpuppte sich als Luftnummer. In einem Interview dieser Zeitung mit einem Professor der Universität Freiberg hatte sich der Geologe skeptisch über das Verhältnis von Aufwand und Nutzen einer Wiederaufnahme des Spatabbaus durch einen mittelständischen Betrieb geäußert. Das war noch vor dem Jahr 2000.Gleichwohl wurde die Qualität des Minerals nie in Frage gestellt. Allenfalls bei der Menge der Vorkommen knirschten Kenner der Gruben zwischen Schorte- und Schobsetal schon mal mit den Zähnen, wenn sie auf die zahlreichen Ausbeutungsunternehmungen in der Historie des Spatfeldes zu sprechen kamen. Zu denen, die die unterirdischen Lager wohl am meisten überschätzten, gehörten die in Salzgitter ansässigen Reichswerke "Hermann Göring", die Anfang 1940 die kleinen Grubenbesitzer in der Region mit Verweis auf die Rüstungsproduktion des Feldes verwiesen. Gelohnt haben dürfte sich der Aufwand nicht: In den Archiven finden sich Aufzeichnungen über den mühsamen Vortrieb von Stollen, der das aus Sicht des gigantischen Konzerns magere Ergebnis nicht rechtfertigte. Das Aus der "Steine und Erden Ilmenau" besiegelte letztlich der Untergang des Dritten Reiches.Zu DDR-Zeiten kam der Spatabbau wieder in Schwung. Und die Flussspatgrube war kein Arbeitgeber wie viele andere: Die Bergleute waren stolz auf den kräftezehrenden Job. Das mag auch erklären, warum die Tradition mit dem Symbol der gekreuzten Hämmerchen in der jüngeren Vergangenheit gerade um das Schaubergwerk "Volle Rose" wieder kräftig auflebt. Und es erklärt auch die Niedergeschlagenheit, mit der gestandene Bergleute auf die Zurücksendung ihrer aktuellen Bewerbungen reagierten.Denn mit der "Phönix Fluss- und Schwerspat GmbH" scheint der Bergbau endgültig wieder zurückgekommen zu sein. Doch inzwischen hat auch diese Branche ihre Lektion Marktwirtschaft lernen müssen. Hoffnungen auf mehrere hundert Arbeitsplätze direkt vor Ort bestehen nicht. Doch die neuen Grubenbesitzer sind optimistisch. Die Unternehmensspitze um Geschäftsführer Christian Weiß will vor Neueinstellungen erst einmal Fuß fassen im Bergbau. Eine Ankündigung haben sie jedenfalls schon einmal in die Tat umgesetzt: Ab heute ist es mit der Stille in der Flussspatgrube vorbei. Arne MARTIUS
06.03.2005
Thüringer Allgemeine
Seit Jahresbeginn ist es in der alten Flussspatgrube vorbei mit der Ruhe. Drei Bergbauingenieure bereiten alles für den großen Tag vor. Nun werden die Gruben endgültig aus ihrem mehr als zwölf Jahre dauernden Dornröschenschlaf erwachen. Der neue Betreiber "Phönix" beginnt heute mit dem ersten Stollenanschlag. Ein Rückblick.
GEHREN/LANGEWIESEN. Die Verhandlungen gingen stets bis in die tiefe Nacht und um ihren Bekanntheitsgrad in den Kommunalparlamenten von Gehren bis Langewiesen mussten die potenziellen Investoren längst nicht mehr bangen. Doch dann war die Vision - gemessen an ihrer jahrelangen Aktualität - ziemlich plötzlich vom Tisch. Vor acht Jahren waren die Interessenten für die still gelegte Flussspatgrube noch von einem anderen Fach. Aus dem alten Aufbereitungsgebäude sollte ein Feuerwehrübungszentrum werden - für Training unter Extrembedinungen. Aus ganz Mitteldeutschland wären die Kameraden nach Gehren gekommen und schon blickten vor allem Gasthaus- und Pensionsbetreiber recht optimistisch in die Zukunft. Doch zu den prominentesten Gegnern des Projekts der Investorengruppe "Rotterdam International Safety Centre" (Risc) zählte damals ausgerechnet der Thüringer Landesfeuerwehrverband. Und auch das Thüringer Innenministerium, damals noch unter Christian Köckert, konnte sich mit der Idee nie so recht anfreunden. Der von den Gehrenern für eine sinnvolle Nachnutzung der Anlage so mühsam gefangene Spatz verkümmerte zusehends in der Hand. Außer Resignation und Niedergeschlagenheit in den Amtsstuben war lange Zeit zum Thema Flussspatgrube nichts mehr zu vernehmen. Zu viel Energie hatten die Bürgermeister und Stadträte der beiden Orte - vor allem aber Langer-Berg-Vorsitzender Rainer Zobel - bei den zermürbenden Verhandlungen lassen müssen. Auch das Wiederaufschluss-Vorhaben eines Interessenten aus der Region entpuppte sich als Luftnummer. In einem Interview dieser Zeitung mit einem Professor der Universität Freiberg hatte sich der Geologe skeptisch über das Verhältnis von Aufwand und Nutzen einer Wiederaufnahme des Spatabbaus durch einen mittelständischen Betrieb geäußert. Das war noch vor dem Jahr 2000.Gleichwohl wurde die Qualität des Minerals nie in Frage gestellt. Allenfalls bei der Menge der Vorkommen knirschten Kenner der Gruben zwischen Schorte- und Schobsetal schon mal mit den Zähnen, wenn sie auf die zahlreichen Ausbeutungsunternehmungen in der Historie des Spatfeldes zu sprechen kamen. Zu denen, die die unterirdischen Lager wohl am meisten überschätzten, gehörten die in Salzgitter ansässigen Reichswerke "Hermann Göring", die Anfang 1940 die kleinen Grubenbesitzer in der Region mit Verweis auf die Rüstungsproduktion des Feldes verwiesen. Gelohnt haben dürfte sich der Aufwand nicht: In den Archiven finden sich Aufzeichnungen über den mühsamen Vortrieb von Stollen, der das aus Sicht des gigantischen Konzerns magere Ergebnis nicht rechtfertigte. Das Aus der "Steine und Erden Ilmenau" besiegelte letztlich der Untergang des Dritten Reiches.Zu DDR-Zeiten kam der Spatabbau wieder in Schwung. Und die Flussspatgrube war kein Arbeitgeber wie viele andere: Die Bergleute waren stolz auf den kräftezehrenden Job. Das mag auch erklären, warum die Tradition mit dem Symbol der gekreuzten Hämmerchen in der jüngeren Vergangenheit gerade um das Schaubergwerk "Volle Rose" wieder kräftig auflebt. Und es erklärt auch die Niedergeschlagenheit, mit der gestandene Bergleute auf die Zurücksendung ihrer aktuellen Bewerbungen reagierten.Denn mit der "Phönix Fluss- und Schwerspat GmbH" scheint der Bergbau endgültig wieder zurückgekommen zu sein. Doch inzwischen hat auch diese Branche ihre Lektion Marktwirtschaft lernen müssen. Hoffnungen auf mehrere hundert Arbeitsplätze direkt vor Ort bestehen nicht. Doch die neuen Grubenbesitzer sind optimistisch. Die Unternehmensspitze um Geschäftsführer Christian Weiß will vor Neueinstellungen erst einmal Fuß fassen im Bergbau. Eine Ankündigung haben sie jedenfalls schon einmal in die Tat umgesetzt: Ab heute ist es mit der Stille in der Flussspatgrube vorbei. Arne MARTIUS
06.03.2005
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Pressemeldungen zum Stollenanschlag
Parkhaus unter Tage
Weil in China die Stahlproduktion boomt, wird in Thüringen ein neues Bergwerk aufgefahren. Die Phönix Fluss- und Schwerspat GmbH will bei Gehren im Ilmkreis wieder die gleichnamigen Mineralien abbauen. Sie sind für die Veredlung von Stahl unverzichtbar und finden bundesweit dankbare Abnehmer.
GEHREN. Wie ein unterirdisches Parkhaus soll die Schwer- und Flussspatgrube einmal aussehen.
Ein Tunnel also, der sich schraubenförmig in das Innere des Berges gräbt. Auf jeder Etage führen Wege, im Bergmanns-Deutsch auch Stich genannt, zu den Lagerstätten des wertvollen Minerals. Die hat die Phönix GmbH mit Firmensitz im nordrhein-westfälischen Bergheim nicht etwa neu entdeckt. Bis 1991 wurde dem Berg sein wertvolles Innenleben entrissen. Doch der Abbau war zu kostspielig, das Bergwerk wurde geschlossen und dutzende Kumpel in die Arbeitslosigkeit entlassen.
Nun wagt ein Unternehmen, das eigentlich in der Chemiebranche zu Hause ist, einen Neuanfang. Rund zehn Millionen Euro wird es kosten, die Grube aufzufahren, prognostiziert Christian Weiß, Geschäftsführer der Phönix GmbH, bei dem gestern begonnenen Abteufen in Gehren. Neue Arbeitsplätze sind vorerst nicht in Sicht, denn mit dem Schachtbau Nordhausen, dem TS Bau aus Jena und dem Thyssen Schachtbau aus Mühlheim an der Ruhr haben bereits eta-blierte Firmen den Zuschlag für das Projekt erhalten, das von den drei bislang einzig neu eingestellten Bergbauingenieuren betreut wird.
Frühestens Ende des Jahres soll das Mineral aus Thüringen ausgeliefert werden. Während Geologen noch bezweifeln, ob sich angesichts der überschaubaren Lagerstätten der Aufwand lohne, wird die Qualität des Fluss- und Schwerspats gelobt. Er ist bei der Stahl- und Chemieindustrie heißt begehrt, nachdem China seine Exportmengen wegen eines deutlich gestiegenen Eigenbedarfs um die Hälfte gedrosselt hat.
Von Gehren aus werden die Mineralien zur Weiterverarbeitung ins sächsische Dohna und bayrische Stulln gefahren. Erst dort, außerhalb von Thüringen, verwandelt sich der Flussspat in stechend riechende und hochgiftige Flusssäure. Und so fiel es gestern auch Thüringens Umweltminister Volker Sklenar (CDU) leicht, die Phönix GmbH ob ihrer unternehmerischen Visionen zu loben, verbunden mit der Bitte, doch den ein oder anderen neuen Arbeitsplatz in der einstigen Bergbauregion zu schaffen. Erleichterung herrschte auch beim Vorsitzenden der Verwaltungsgemeinschaft Langer Berg. Rainer Zobel (FWG) hatte gemeinsam mit dem Stadtrat lange um neue Nutzungsmöglichkeiten für das alte Bergwerk im Schobsetal gesucht. An Ideen mangelte es nicht.
Vor acht Jahren meldete sich eine Investorengruppe aus Rotterdam, die das ehemalige Aufbereitungsgebäude in ein Feuerwehrübungszentrum verwandeln wollte. Doch es fehlte am Geld und an der ideellen Unterstützung künftiger Nutzer. Neben dem Landesfeuerwehrverband war es auch das Thüringer Innenministerium, das dem Konzept kritisch gegenüber stand.
Doch nun ist es vorbei mit der Ruhe im Schobsetal. Auch wenn gestern zum Abteufen erst mal nur eine Zementtüte zerplatzte und große Nebelwolken durchs Tal ziehen ließ. Bald wird am und im Berg gearbeitet, versichert Christian Weiß. Für die Anwohner der Schleusinger Straße in Gehren klingt das fast wie eine Drohung, denn an ihren Häusern werden künftig die vollbeladenen Lkws zuerst mit Erdstoffen und später mit dem Flussspat vorbei rollen.
Offen ist hingegen noch, welche Kommune durch Gewerbesteuereinnahmen von der Wiederbelebung des Bergbaus am meisten profitieren wird.
Zwar hat sich die Stadt Gehren intensiver um eine Nachnutzung des Geländes bemüht, die Mehrzahl der Abbauflächen befindet sich aber in der Gemarkung der Nachbarstadt Langewiesen.
07.03.2005 Von Ines Klein
Quelle:
Thüringer Allgemeine
Glühwürmchen statt Leuchttürme
Ein hartes und rauhes Volk seien die Bergleute, erdverbunden und steingeplagt, so kommt das Klischee daher. Wie weich und fast schon romantisch das Herz unter der harten Schale schlägt, das bewies der gestrige Anschlagtag.
SCHOBSETAL. Fast schon vergessen die fundamentale Frage, welche Stadt denn nun den Investor namens Phönix wirklich zu ihrer Eroberung zählen darf. Nur wer ganz genau hinsah, konnte erkennen, dass die Fahne von Gehren auf der Bühne eine Spur höher aufgehängt war als jene von Langewiesen. Und dies obwohl Henry Kühn und Axel Schönherr, die Bauhofchefs beider Städte fast zugleich den Dank der Bergleute für ihre Unterstützung bekamen. Ebenso wie Rainer Zobel, dem vor allen anderen eine Verneigung für seinen Einsatz gebührt.Landrat Senglaub fand die salomonische Formulierung, dass kaum ein schöneres Geschenk zum gemeinsamen 150. Stadtrechtsjubiläum denkbar sei als ein neues Bergwerk. Dies soll mindestens bis zum 175. Jubiläum dort bleiben, versprachen die Phönix-Oberen. Unter ihnen Christian Weiß, der kurzweilig die universelle Einsatzbarkeit von Fluzssspat erklärte und mit Volker Sklenar den dienstältesten Landesminister Deutschlands begrüßte. Diesem unterlief der einzige Fauxpas des Tages, als er den Namen Schobsetal im Munde zur Nichtwiederkennbarkeit verschwurbelte, was den aufmerksamen Einheimischen auf den Bänken nicht entging.Diese waren gut gefüllt und nicht nur deswegen sollte die frühere Materialhalle als Feierort alsbald ein ansteigendes Pathos erfüllen. Investor Christian Rocktäschel fällte anfangs ein sehr strenges Urteil über die Wirtschaftspolitiker Deutschlands, um sodann das Bergwerksprojekt zu loben. Es sei zwar keiner der früher oft beschworenen Leuchttürme, dafür aber ein vielleicht beständigeres Glühwürmchen.Den Segen der heiligen Barbara erflehten die Pfarrer Steffen Riechel (Ilmenau) und Udo Huß (Gehren) für alle Bergleute und bestellten Angela Rocktäschel, Gattin des Investors, zu dessen irdischer Vertreterin. Zur Würde ihres Amtes zählte eine Statue mit Turm für Standhaftigkeit, Schwert für Wehrhaftigkeit und einem Kelch für Vergebungswillen. Sie sei immer vor Ort willkommen, aber ebenso eingeladen, die Getränkevorräte der Bergleute zu "inspizieren". Der erster Versuch hierbei nach dem Sprengknopfdruck gelang ganz gut.
07.03.2005 Henry TREFZ
Quelle:
Thüringer Allgemeine
Ziel: 1162 Meter Steinwendelrampe in 300 Tagen
Als Symbol einer Trendwende hat Thüringens Umweltminister Volker Sklenar gestern Nachmittag den Stollenanschlag an der neuen Phönix-Flussspatgrube zwischen Gehren und Langewiesen bezeichnet. Angesichts steigender Rohstoffpreise gewinne die Eigenvorsorgung an Gewicht.
SCHOBSETAL (ht). Mehrere symbolische Explosionen am ansatzweise schon erkennbaren Portal des künftigen Vortriebsstollen haben gestern Nachmittag nach etwa eineinhalb Jahrzehnten Zwangspause die Wiedergeburt des Bergbaus im Ilmkreis angezeigt. Grund für den Neuaufschluss der Anfang der 90er Jahre aufgebenen Förderung von Fluss- und Schwerspat sei der dramatische Preisanstieg für diesen Rohstoff am Weltmarkt. Dieser war seinerzeit eingebrochen, weil besonders in China große Mengen auf den Markt kamen.Von 1,2 Millionen sei die chinesische Jahresexportmenge auf 750 000 Tonnen zurück gegangen, weil dort gleichzeitig der Binnenverbrauch stark gestiegen ist, erklärte Dr. Christian Rocktäschel als Hauptgesellschafter der von Bergheim bei Köln aus agierenden Fluorchemie-Gruppe. Der Geschäftsführer der eigens aus diesem Anlass gegründeten Phönix Fluss- und Schwerspat Bergwerk GmbH hatte zuvor neben Thüringens Umweltminister Volker Sklenar und Landrat Lutz-Rainer Senglaub auch zahlreiche Würdenträger der regionalen und lokalen Politik und der Genehmigungsbehörden begrüßt. Letzteren gelte ganz gegen sonstige Gepflogenheiten ein ausnahmloses Lob für außerordentlich zuvorkommende Zusammenarbeit: Einen Bergwerks-Hauptbetriebsplan in sechs Wochen abschließend zu bearbeiten, das sei durchaus rekordverdächtig.Dr. Eberhard Anders vom Schachtbau Nordhausen, der die hier tätige Arbeitsgemeinschaft leiten wird, bat schon jetzt die Anwohner um Verständnis. Bei aller Rücksicht werde man nicht ganz verbergen können, dass man hier sei.Bis Jahresende wird eine 1162 Meter lange gewendelte Rampe bis zur eigentlichen Lagerstätte hinab getrieben. Landrat Senglaub gratulierte zum glücklichen der Wiederbelebungsversuche im Schobsetal.
07.03.2005
Quelle:
THüringer Allgemeine
Weil in China die Stahlproduktion boomt, wird in Thüringen ein neues Bergwerk aufgefahren. Die Phönix Fluss- und Schwerspat GmbH will bei Gehren im Ilmkreis wieder die gleichnamigen Mineralien abbauen. Sie sind für die Veredlung von Stahl unverzichtbar und finden bundesweit dankbare Abnehmer.
GEHREN. Wie ein unterirdisches Parkhaus soll die Schwer- und Flussspatgrube einmal aussehen.
Ein Tunnel also, der sich schraubenförmig in das Innere des Berges gräbt. Auf jeder Etage führen Wege, im Bergmanns-Deutsch auch Stich genannt, zu den Lagerstätten des wertvollen Minerals. Die hat die Phönix GmbH mit Firmensitz im nordrhein-westfälischen Bergheim nicht etwa neu entdeckt. Bis 1991 wurde dem Berg sein wertvolles Innenleben entrissen. Doch der Abbau war zu kostspielig, das Bergwerk wurde geschlossen und dutzende Kumpel in die Arbeitslosigkeit entlassen.
Nun wagt ein Unternehmen, das eigentlich in der Chemiebranche zu Hause ist, einen Neuanfang. Rund zehn Millionen Euro wird es kosten, die Grube aufzufahren, prognostiziert Christian Weiß, Geschäftsführer der Phönix GmbH, bei dem gestern begonnenen Abteufen in Gehren. Neue Arbeitsplätze sind vorerst nicht in Sicht, denn mit dem Schachtbau Nordhausen, dem TS Bau aus Jena und dem Thyssen Schachtbau aus Mühlheim an der Ruhr haben bereits eta-blierte Firmen den Zuschlag für das Projekt erhalten, das von den drei bislang einzig neu eingestellten Bergbauingenieuren betreut wird.
Frühestens Ende des Jahres soll das Mineral aus Thüringen ausgeliefert werden. Während Geologen noch bezweifeln, ob sich angesichts der überschaubaren Lagerstätten der Aufwand lohne, wird die Qualität des Fluss- und Schwerspats gelobt. Er ist bei der Stahl- und Chemieindustrie heißt begehrt, nachdem China seine Exportmengen wegen eines deutlich gestiegenen Eigenbedarfs um die Hälfte gedrosselt hat.
Von Gehren aus werden die Mineralien zur Weiterverarbeitung ins sächsische Dohna und bayrische Stulln gefahren. Erst dort, außerhalb von Thüringen, verwandelt sich der Flussspat in stechend riechende und hochgiftige Flusssäure. Und so fiel es gestern auch Thüringens Umweltminister Volker Sklenar (CDU) leicht, die Phönix GmbH ob ihrer unternehmerischen Visionen zu loben, verbunden mit der Bitte, doch den ein oder anderen neuen Arbeitsplatz in der einstigen Bergbauregion zu schaffen. Erleichterung herrschte auch beim Vorsitzenden der Verwaltungsgemeinschaft Langer Berg. Rainer Zobel (FWG) hatte gemeinsam mit dem Stadtrat lange um neue Nutzungsmöglichkeiten für das alte Bergwerk im Schobsetal gesucht. An Ideen mangelte es nicht.
Vor acht Jahren meldete sich eine Investorengruppe aus Rotterdam, die das ehemalige Aufbereitungsgebäude in ein Feuerwehrübungszentrum verwandeln wollte. Doch es fehlte am Geld und an der ideellen Unterstützung künftiger Nutzer. Neben dem Landesfeuerwehrverband war es auch das Thüringer Innenministerium, das dem Konzept kritisch gegenüber stand.
Doch nun ist es vorbei mit der Ruhe im Schobsetal. Auch wenn gestern zum Abteufen erst mal nur eine Zementtüte zerplatzte und große Nebelwolken durchs Tal ziehen ließ. Bald wird am und im Berg gearbeitet, versichert Christian Weiß. Für die Anwohner der Schleusinger Straße in Gehren klingt das fast wie eine Drohung, denn an ihren Häusern werden künftig die vollbeladenen Lkws zuerst mit Erdstoffen und später mit dem Flussspat vorbei rollen.
Offen ist hingegen noch, welche Kommune durch Gewerbesteuereinnahmen von der Wiederbelebung des Bergbaus am meisten profitieren wird.
Zwar hat sich die Stadt Gehren intensiver um eine Nachnutzung des Geländes bemüht, die Mehrzahl der Abbauflächen befindet sich aber in der Gemarkung der Nachbarstadt Langewiesen.
07.03.2005 Von Ines Klein
Quelle:
Thüringer Allgemeine
Glühwürmchen statt Leuchttürme
Ein hartes und rauhes Volk seien die Bergleute, erdverbunden und steingeplagt, so kommt das Klischee daher. Wie weich und fast schon romantisch das Herz unter der harten Schale schlägt, das bewies der gestrige Anschlagtag.
SCHOBSETAL. Fast schon vergessen die fundamentale Frage, welche Stadt denn nun den Investor namens Phönix wirklich zu ihrer Eroberung zählen darf. Nur wer ganz genau hinsah, konnte erkennen, dass die Fahne von Gehren auf der Bühne eine Spur höher aufgehängt war als jene von Langewiesen. Und dies obwohl Henry Kühn und Axel Schönherr, die Bauhofchefs beider Städte fast zugleich den Dank der Bergleute für ihre Unterstützung bekamen. Ebenso wie Rainer Zobel, dem vor allen anderen eine Verneigung für seinen Einsatz gebührt.Landrat Senglaub fand die salomonische Formulierung, dass kaum ein schöneres Geschenk zum gemeinsamen 150. Stadtrechtsjubiläum denkbar sei als ein neues Bergwerk. Dies soll mindestens bis zum 175. Jubiläum dort bleiben, versprachen die Phönix-Oberen. Unter ihnen Christian Weiß, der kurzweilig die universelle Einsatzbarkeit von Fluzssspat erklärte und mit Volker Sklenar den dienstältesten Landesminister Deutschlands begrüßte. Diesem unterlief der einzige Fauxpas des Tages, als er den Namen Schobsetal im Munde zur Nichtwiederkennbarkeit verschwurbelte, was den aufmerksamen Einheimischen auf den Bänken nicht entging.Diese waren gut gefüllt und nicht nur deswegen sollte die frühere Materialhalle als Feierort alsbald ein ansteigendes Pathos erfüllen. Investor Christian Rocktäschel fällte anfangs ein sehr strenges Urteil über die Wirtschaftspolitiker Deutschlands, um sodann das Bergwerksprojekt zu loben. Es sei zwar keiner der früher oft beschworenen Leuchttürme, dafür aber ein vielleicht beständigeres Glühwürmchen.Den Segen der heiligen Barbara erflehten die Pfarrer Steffen Riechel (Ilmenau) und Udo Huß (Gehren) für alle Bergleute und bestellten Angela Rocktäschel, Gattin des Investors, zu dessen irdischer Vertreterin. Zur Würde ihres Amtes zählte eine Statue mit Turm für Standhaftigkeit, Schwert für Wehrhaftigkeit und einem Kelch für Vergebungswillen. Sie sei immer vor Ort willkommen, aber ebenso eingeladen, die Getränkevorräte der Bergleute zu "inspizieren". Der erster Versuch hierbei nach dem Sprengknopfdruck gelang ganz gut.
07.03.2005 Henry TREFZ
Quelle:
Thüringer Allgemeine
Ziel: 1162 Meter Steinwendelrampe in 300 Tagen
Als Symbol einer Trendwende hat Thüringens Umweltminister Volker Sklenar gestern Nachmittag den Stollenanschlag an der neuen Phönix-Flussspatgrube zwischen Gehren und Langewiesen bezeichnet. Angesichts steigender Rohstoffpreise gewinne die Eigenvorsorgung an Gewicht.
SCHOBSETAL (ht). Mehrere symbolische Explosionen am ansatzweise schon erkennbaren Portal des künftigen Vortriebsstollen haben gestern Nachmittag nach etwa eineinhalb Jahrzehnten Zwangspause die Wiedergeburt des Bergbaus im Ilmkreis angezeigt. Grund für den Neuaufschluss der Anfang der 90er Jahre aufgebenen Förderung von Fluss- und Schwerspat sei der dramatische Preisanstieg für diesen Rohstoff am Weltmarkt. Dieser war seinerzeit eingebrochen, weil besonders in China große Mengen auf den Markt kamen.Von 1,2 Millionen sei die chinesische Jahresexportmenge auf 750 000 Tonnen zurück gegangen, weil dort gleichzeitig der Binnenverbrauch stark gestiegen ist, erklärte Dr. Christian Rocktäschel als Hauptgesellschafter der von Bergheim bei Köln aus agierenden Fluorchemie-Gruppe. Der Geschäftsführer der eigens aus diesem Anlass gegründeten Phönix Fluss- und Schwerspat Bergwerk GmbH hatte zuvor neben Thüringens Umweltminister Volker Sklenar und Landrat Lutz-Rainer Senglaub auch zahlreiche Würdenträger der regionalen und lokalen Politik und der Genehmigungsbehörden begrüßt. Letzteren gelte ganz gegen sonstige Gepflogenheiten ein ausnahmloses Lob für außerordentlich zuvorkommende Zusammenarbeit: Einen Bergwerks-Hauptbetriebsplan in sechs Wochen abschließend zu bearbeiten, das sei durchaus rekordverdächtig.Dr. Eberhard Anders vom Schachtbau Nordhausen, der die hier tätige Arbeitsgemeinschaft leiten wird, bat schon jetzt die Anwohner um Verständnis. Bei aller Rücksicht werde man nicht ganz verbergen können, dass man hier sei.Bis Jahresende wird eine 1162 Meter lange gewendelte Rampe bis zur eigentlichen Lagerstätte hinab getrieben. Landrat Senglaub gratulierte zum glücklichen der Wiederbelebungsversuche im Schobsetal.
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Untersuchung und Preisentwicklung lassen für den Start Anfang 2007 hoffen
Die erste Tonne des begehrten mit Flussspat durchsetzten Gesteins ist im Schobsetal auf dem Gelände der Phönix Fluss- und Schwerspat Bergwerk GmbH angehäuft. Zum aktuellen Stand unterhielt sich Freies Wort mit Thomas Kießling, Assistent der Geschäftsleitung.
Nicht nur das erste aufgehäufte Material zeugt vom Fortgang hier auf dem Areal der Phönix Fluss- und Schwerspat GmbH ...
Thomas Kießling: Sichtbar hat sich hier in den letzten Wochen wesentlich mehr getan. Das Gebäude der künftigen Aufbereitungsanlage erhielt ein neues Dach. Diese anspruchsvolle Aufgabe hatte eine Elgersburger Firma in unserem Auftrag erledigt. Immerhin hat das Dach eine Fläche von 1.500 Quadratmetern.
Nicht von außen erkennbar ist der Fortschritt im Berg. Hier konnten wir den Hauptstollen auf nunmehr reichlich 700 Meter auffahren. Vom ersten Gang sind 100 Meter erkundet. Unterm Strich sind wir sehr zufrieden, da wir den Flussspat dort gefunden haben, wo er vermutet wurde. Da man oft vor Überraschungen nicht gefeit ist, kann ich sagen diese war eine postive. Wenn man so voran kommt, macht es eigentlich richtig Spaß ...
Das klingt dennoch nach jede Menge Arbeit ...
Thomas Kießling: Und ob! Immerhin sind 40 Bergleute untertage bei unserem Dienstleister, der ARGE bestehend aus Schachtbau Nordhausen, Thyssen Schachtbau und TS Bau Jena tätig. So wurde dem höheren Aufwand Sorge getragen.
Insgesamt sind übrigens unter den 40 für uns tätigen Firmen von der Wäscherei bis zum Stahlbau 22 aus dem Ilmkreis.
Im letzten Gespräch erwähnten Sie, dass von der Untersuchung des Rohstoffs maßgeblich abhängt, in welcher Form die Verarbeitung künftig erfolgt.
Thomas Kießling: Erste Ergebnisse des großtechnischen Versuches mit dem Spat in Freiberg liegen inzwischen vor. Sie fielen wie erwartet aus und geben Anlass zu Optimismus: Wir sind zuversichtlich 2006 mit dem Abbau starten zu können.
Zudem sieht es auf dem Weltmarkt gut aus. Flussspat ist nach wie vor sehr gefragt und durch die reduzierte Ausfuhr der Fluorkunststoffherstellung steigen die Preise.
Mit den ersten Versuchsergebnissen in der Hand konnte nun der Kontakt zu einem großen deutschen, auf diesem Gebiet erfahrenen Planungsunternehmen für die Aufbereitungsanlage hergestellt werden. Ziel ist, dass die Anlage im kommenden Jahr aufgestellt wird und zum Jahresanfang 2007 in Betrieb geht.
Heißt dies, die Hülle der Aufbereitungsanlage ist bereits bezugsfertig?
Thomas Kießling: Nein, über den Winter steht die Stahlsanierung des Gebäudes an. Hierfür erhielt ein Gehrener Unternehmen den Auftrag. Im Frühjahr schließt sich dann die Betonsanierung an.
Insgesamt sind wir sehr froh, dass die Arbeiten so gut gelaufen sind. Ich denke hier gerade an die gute Kooperation mit der Energieversorgung und den Kommunen.
Ist mit weiteren Arbeitsplätzen zu rechnen, wenn Anfang 2007 die Anlage in Betrieb geht?
Thomas Kießling: Wir haben unser Team hier schon auf neun Leute auf insgesamt fünf Ingenieure und vier Mitarbeiter aus Gehren/Langewiesen aufgestockt. Wir können nicht zaubern!
Mir tut es auch leid, wenn bislang nicht auf ständig eingehende Bewerbungen umgehend reagiert werden kann. Doch dafür ist es wirklich noch zu früh. Geplant ist, mit Inbetriebnahme der Aufbereitungsanlage die Zahl der Beschäftigen um 25 zu erhöhen.
Viele Gehrener und ehemalige Bergleute bedauern es, nicht einmal einen Blick auf das Bergwerksgelände werfen zu dürfen.
Thomas Kießling: Am Wochenende machen etliche Einheimische einen Spaziergang ins Schobsetal. Die Neugier ist groß. Leider ist es aber nicht möglich während unseres 7-Tage-Betriebes und mit den großen Fahrzeugen, die ständig auf dem Betriebsgelände und im Bergwerk unterwegs sind, Besucher auf das Gelände zu lassen.
In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass die Straße zum Bergwerk nicht vergessen ist. Sowohl Stadt wie auch Phönix bleiben weiter daran, die Fahrbahn instand setzen zu lassen. Allein ist es weder dem Unternehmen, noch der Stadt möglich.
DAS INTERVIEW FÜHRTE EVELYN FRANKE.
Stück für Stück graben sich die Bergleute der ARGE in den Berg. Mehr als 700 Meter ist der Stollen in Form einer Wendel bislang aufgefahren. FOTO: b-fritz.de
Den begehrten Rohstoff hat Thomas Kießling, Assistent der Geschäftsführung der Phönix Fluss- und Schwerspat Bergwerk GmbH, sogar im Büro vor Augen. FOTO: b-fritz.de
Quelle: Freies Wort
Die erste Tonne des begehrten mit Flussspat durchsetzten Gesteins ist im Schobsetal auf dem Gelände der Phönix Fluss- und Schwerspat Bergwerk GmbH angehäuft. Zum aktuellen Stand unterhielt sich Freies Wort mit Thomas Kießling, Assistent der Geschäftsleitung.
Nicht nur das erste aufgehäufte Material zeugt vom Fortgang hier auf dem Areal der Phönix Fluss- und Schwerspat GmbH ...
Thomas Kießling: Sichtbar hat sich hier in den letzten Wochen wesentlich mehr getan. Das Gebäude der künftigen Aufbereitungsanlage erhielt ein neues Dach. Diese anspruchsvolle Aufgabe hatte eine Elgersburger Firma in unserem Auftrag erledigt. Immerhin hat das Dach eine Fläche von 1.500 Quadratmetern.
Nicht von außen erkennbar ist der Fortschritt im Berg. Hier konnten wir den Hauptstollen auf nunmehr reichlich 700 Meter auffahren. Vom ersten Gang sind 100 Meter erkundet. Unterm Strich sind wir sehr zufrieden, da wir den Flussspat dort gefunden haben, wo er vermutet wurde. Da man oft vor Überraschungen nicht gefeit ist, kann ich sagen diese war eine postive. Wenn man so voran kommt, macht es eigentlich richtig Spaß ...
Das klingt dennoch nach jede Menge Arbeit ...
Thomas Kießling: Und ob! Immerhin sind 40 Bergleute untertage bei unserem Dienstleister, der ARGE bestehend aus Schachtbau Nordhausen, Thyssen Schachtbau und TS Bau Jena tätig. So wurde dem höheren Aufwand Sorge getragen.
Insgesamt sind übrigens unter den 40 für uns tätigen Firmen von der Wäscherei bis zum Stahlbau 22 aus dem Ilmkreis.
Im letzten Gespräch erwähnten Sie, dass von der Untersuchung des Rohstoffs maßgeblich abhängt, in welcher Form die Verarbeitung künftig erfolgt.
Thomas Kießling: Erste Ergebnisse des großtechnischen Versuches mit dem Spat in Freiberg liegen inzwischen vor. Sie fielen wie erwartet aus und geben Anlass zu Optimismus: Wir sind zuversichtlich 2006 mit dem Abbau starten zu können.
Zudem sieht es auf dem Weltmarkt gut aus. Flussspat ist nach wie vor sehr gefragt und durch die reduzierte Ausfuhr der Fluorkunststoffherstellung steigen die Preise.
Mit den ersten Versuchsergebnissen in der Hand konnte nun der Kontakt zu einem großen deutschen, auf diesem Gebiet erfahrenen Planungsunternehmen für die Aufbereitungsanlage hergestellt werden. Ziel ist, dass die Anlage im kommenden Jahr aufgestellt wird und zum Jahresanfang 2007 in Betrieb geht.
Heißt dies, die Hülle der Aufbereitungsanlage ist bereits bezugsfertig?
Thomas Kießling: Nein, über den Winter steht die Stahlsanierung des Gebäudes an. Hierfür erhielt ein Gehrener Unternehmen den Auftrag. Im Frühjahr schließt sich dann die Betonsanierung an.
Insgesamt sind wir sehr froh, dass die Arbeiten so gut gelaufen sind. Ich denke hier gerade an die gute Kooperation mit der Energieversorgung und den Kommunen.
Ist mit weiteren Arbeitsplätzen zu rechnen, wenn Anfang 2007 die Anlage in Betrieb geht?
Thomas Kießling: Wir haben unser Team hier schon auf neun Leute auf insgesamt fünf Ingenieure und vier Mitarbeiter aus Gehren/Langewiesen aufgestockt. Wir können nicht zaubern!
Mir tut es auch leid, wenn bislang nicht auf ständig eingehende Bewerbungen umgehend reagiert werden kann. Doch dafür ist es wirklich noch zu früh. Geplant ist, mit Inbetriebnahme der Aufbereitungsanlage die Zahl der Beschäftigen um 25 zu erhöhen.
Viele Gehrener und ehemalige Bergleute bedauern es, nicht einmal einen Blick auf das Bergwerksgelände werfen zu dürfen.
Thomas Kießling: Am Wochenende machen etliche Einheimische einen Spaziergang ins Schobsetal. Die Neugier ist groß. Leider ist es aber nicht möglich während unseres 7-Tage-Betriebes und mit den großen Fahrzeugen, die ständig auf dem Betriebsgelände und im Bergwerk unterwegs sind, Besucher auf das Gelände zu lassen.
In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass die Straße zum Bergwerk nicht vergessen ist. Sowohl Stadt wie auch Phönix bleiben weiter daran, die Fahrbahn instand setzen zu lassen. Allein ist es weder dem Unternehmen, noch der Stadt möglich.
DAS INTERVIEW FÜHRTE EVELYN FRANKE.
Stück für Stück graben sich die Bergleute der ARGE in den Berg. Mehr als 700 Meter ist der Stollen in Form einer Wendel bislang aufgefahren. FOTO: b-fritz.de
Den begehrten Rohstoff hat Thomas Kießling, Assistent der Geschäftsführung der Phönix Fluss- und Schwerspat Bergwerk GmbH, sogar im Büro vor Augen. FOTO: b-fritz.de
Quelle: Freies Wort
GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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Wo eyn man eynfahrn will
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- markscheider
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- Registriert: Fr. 28. Okt 05 15:32
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Immer schön zu hören, daß es noch Bergbau in Deutschland gibt.
Mal was anderes: wenn ich eine Rampe/Wendel fahre, kann man denn da von einem Stolln sprechen? IMHO nein.
Btw: sehr wahrscheinlich wird es eine mehrere km lange Auffahrung im Freitaler Revier geben, die mit dem Elbstolln durchschlägig wird. Auch hier wird eine Wendel bis aufs Niveau der Stollnsohle gefahren und dann der eigentliche Vortrieb begonnen. Wie sollte man dies benennen?
Mal was anderes: wenn ich eine Rampe/Wendel fahre, kann man denn da von einem Stolln sprechen? IMHO nein.
Btw: sehr wahrscheinlich wird es eine mehrere km lange Auffahrung im Freitaler Revier geben, die mit dem Elbstolln durchschlägig wird. Auch hier wird eine Wendel bis aufs Niveau der Stollnsohle gefahren und dann der eigentliche Vortrieb begonnen. Wie sollte man dies benennen?
Manche Leute können dasmarkscheider hat geschrieben:wenn ich eine Rampe/Wendel fahre, kann man denn da von einem Stolln sprechen? IMHO nein.
markscheider hat geschrieben:sehr wahrscheinlich wird es eine mehrere km lange Auffahrung im Freitaler Revier geben, die mit dem Elbstolln durchschlägig wird. Auch hier wird eine Wendel bis aufs Niveau der Stollnsohle gefahren und dann der eigentliche Vortrieb begonnen. Wie sollte man dies benennen?
Wenn's ein Wendel ist, kann man von einem "Berg" im klassischen Sinne ja wohl nicht mehr reden. Im Erzbergbau wurden solche Tageswendel je nach örtlichem Fachvokabular als "Rampen" bezeichnet. Wie wär's mit "Lothar-Rampe"? Ich könnte mir vorstellen, dass sich darüber jemand freut
"Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!"
Götz George in "Böse Wetter", 2015
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