Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

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sehmataler
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von sehmataler »

Beim Möbius-Bild verdeckt leider der Galgenberg die Halden vom Uranus. Die Schürfe 508 und 510 und die Halden von Zeppelin und Himmlisch Heer sind
zu erkennen.
Gute Recherche!
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geophys
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Gut, dann war es nicht nur "Schachtsichtigkeit".
Himmlisch Heer ist auch schon eine deutliche Vergrößerung der Halde erkennbar.
Man kann davon ausgehen, dass sich Schacht 28 in seiner letzten Betriebsperiode befand und schon an den Teufen des Hermannschachtes, vielleicht auch den Auffahrungen zu Uranus hin gearbeitet wurde.
Interessanter bzw. aufschlußreicher sind die des Reichen Spates, da dieser nur kurz betrieben wurde.
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markscheider
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von markscheider »

Wismut und Geheimdienste - weil es gerade so schön passt.

Ich habe gestern von einem guten Freund eine Broschüre geschenkt bekommen, die sich mit der Erkennung und Abwehr von Spionage befasst. Das Heftchen nennt sich "Kumpel - laß Dich warnen! Enthüllungen über die Spionagetätigkeit ausländischer Geheimdienste im Wismutgebiet" und stammt von 1957.

Nachwort: "Zur Stärkung der Arbeiter-und-Bauern-Macht
gehört es, die feindlichen Bestrebungen und alle
V ersuche feindlicher Zentralen, in der Deutschen
Demokratischen Republik Stützpunkte zu
schaffen, zu unterbinden und die Agenturen
westlicher Geheimdienste auf dem Boden der
Deutschen Demokratischen Republik zu liquidieren.
Diese Aufgabe ist nicht nur eine Sache
der spe1ziellen Staatsorgane, sondern erfordert
auch die höchste Wachsamkeit der gesamten
Bevölkerung.
Ernst Wollweber
Minister für Staatssicherheit"
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geophys
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Kalter Krieg zwischen 1949 und 1989, an dem beide Seiten aktiv beteiligt waren.
Auch das ist nur hypothetisch. Nach 1989 erlebten wir Dummheit und Arroganz.

Wir können nur davon berichten, richten können wir nichts mehr.
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sehmataler
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von sehmataler »

Sehr schöne Untertageaufnahmen und Mineralienfotos aus der Annaberger Grube Uranus hat Jens Urban aus Hainichen auf www.erzkiste.de ins Internet gestellt.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

Kryptische Seite. Eigene Cookies. Trotzdem sehe ich keine Bilder. :(
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geophys
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Keine Bilder?
Na da kann doch auf deinem PC etwas nicht stimmen.
Auch hat jede Webseite hat "eigene" Cookies, wenn sie für deren Betrieb benötigt werden.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Mannl »

Bei mir geht's :)

Ich liebe Mineralienfotos - 3 mm Bildbreite - :D
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geophys
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Er meint da sicher den dargestellten Abschnitt.
Die "Mehr Lesen" Buttons sind wohl falsch verlinkt.
Die verweisen alle auf "Kontakte".

Auf jeden Fall hat er interessante Untertage-Aufnahmen, die auf eine Befahrung während den Sanierungsarbeiten von Uranus schließen lassen.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

Geht nur mit Google Chrom. Ich hasse das Teil.
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geophys
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Mit was hast du es denn vordem versucht?
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

Na mit Windows selbstverständlich.
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Uwe Pohl
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uwe Pohl »

Uran hat geschrieben: Do. 03. Jan 19 18:48 Na mit Windows selbstverständlich.
Windows ist ein Betriebssysthem für PCs, mein Bub!!!
Es ist üblich und sehr weit verbreitet, weil mit PC verkauft (Lobbyismus!), selbstverständlich isses net!!!
Da gibt es viele Alternativen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von ... bssystemen
Aber Internet-Seiten kann man damit nicht anschauen.

Dazu benötigt man "Browser".
Auch hier gibt es viele Alternativen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Webbrowser

Mit Klugscheißer-Grüßen ins neue Jahr 2019 :D
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geophys
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

:shock: Nicht das ich was gegen IT hätte. Hier geht es aber doch um den Uranerzbergbau in Annaberg-Buchholz. Im Übrigen muss man deswegen nicht gleich mit Windoof ... bei mir geht es seit 20 Jahren auch ohne Windoof.
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Uwe Pohl
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uwe Pohl »

Sag´ich doch, geophys.
Die Fotos auf der "Erzkiste" sind wunderbar.
Die UT-Fotos erinnern mich an eine Blei-Zink-Grube an der Lahn.
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sehmataler
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von sehmataler »

Die Fotos sind wirklich ausgesprochen schön, aber den Text sollte man lieber nicht so genau lesen. Geologisch und auch bergbautechnologisch hätte ich da gewisse Einwände. Auch muss man manche Schlussfolgerungen ins Reich der Legenden verweisen. Trotzdem ist es eine ziemliche Fleißarbeit, die erst mal einer machen muss. Respekt.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

Uwe Pohl hat geschrieben: Do. 03. Jan 19 22:08
Windows ist ein Betriebssysthem für PCs, mein Bub!!!
Das hätte ich ohne dich Klugscheißer nicht gewusst. :D Danke. :meister:
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Mannl »

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geophys
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Ja, sehr richig. Aber so heiß wie gekocht, isst auch keiner.
Die Fotos sollte man mit allen aktuellen Browsern unabhängig von Betriebssystem aufbekommen.
Sollte da noch Unterstützungsbedarf sein, dann per PN.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

Übrigens stammt das Klugscheißer nicht von mir. Mit dem Explorer von Windows geht's halt nicht. Hab mir die Erzkiste jetzt als PDF heruntergeladen. Sind die Bilder auch größer.

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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Das große Glück des Montanhistorikers sind handgeschrieben Akten. Akten, wie hier die der Normierer.
Wer aufmerksam mitgelesen hat, der weiß, dass wir, also sehmataler und ich von einem kooperierenden Verein der Stadt Normierer-Material des Aurichtungsobjektes 13 zur Auswertung bekamen.

Halten wir uns vor Augen, dass 1950 bereits die Konsolidierungsphase in der SAG Wismut begann.
Gesellschaftspolitisch schritt der bilaterale Umstand beider deutscher Staaten voran. Es waren die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik gegründet und man musste sich Gedanken machen, wie man gerade dieses Unternehmen zukunftsträchtig gestaltet.

Dabei spielten natürlich auch wirtschaftliche Aspekte eine Rolle. Die Sowjets sahen ganz sicher das Ende ihrer Reparationspolitik kommen. Sie sahen, dass man sich selbst stark und unangreifbar machen muss, wenn man zukünftig seinen Platz in der Welt haben wollte. Sie sahen sicher auch, dass man den wichtigen strategischen Rohstoff Uran dafür benötigt. Zwar war die erste Bombe bereits gebaut und getestet, aber man brauchte mehr, um dem Nordatlantik-Pakt die Zähne zeigen zu können. Die Amerikaner hatten, wie wir in den letzten Wochen ja durch die CIA-Berichte lesen konnten, ein gesteigertes Interesse, Informationen zu sammeln. Auch wenn der opportune "Müll", den sie von in den Westen geflüchteten Bergleuten und uns heute verfügbar gemacht wurde, erst mal nichts entscheidendes brachte.

In diesem Kontext verstehen sich neue Modelle der Gewinnung des begehrten Rohstoffes. Hier also ein Normiererbericht aus dem Soḿmer 1950, der zeigt, dass man umschwenkte. Aus Verpflichtung und Zwang wurde Stimulation der Ausführenden. Das kann man eindeutig als Ziel erkennen. Es sollte noch eine Weile dauern, bis man ein nachhaltiges Prämienmodell dafür fand ...
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

Naja. :gruebel: Die Stimmulierung begann schon 1947. "Mit dem Befehl Nr. 115 vom 3. Juni 1947 ordnete Malzew an dass, unabhängig von der Normerfüllung, jedem Angehörigen der Wismut ein warmes Essen am Tag zusteht und bei entsprechender Normübererfüllung besondere Zuteilungen von Essen (sogenannte Stalinpakete) und Zigaretten erfolgen sollten. In den Malzew-Befehlen Nr. 239 vom 20. Oktober 1947 und Nr. 250 vom 1. November 1947 wurden weitere Vergünstigungen in der Lebensmittelversorgung sowie der Zuteilung von steuerfreien Trinkbranntwein (Arbeiter unter Tage zwei Liter, Arbeiter über Tage ein Liter im Monat) geregelt. Die Beschäftigten sollten mit diesen Anreizen zu höheren Leistungen gebracht werden."
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Nobi »

Uran hat geschrieben: Sa. 05. Jan 19 14:39 ... In den Malzew-Befehlen Nr. 239 vom 20. Oktober 1947 und Nr. 250 vom 1. November 1947 wurden weitere Vergünstigungen in der Lebensmittelversorgung sowie der Zuteilung von steuerfreien Trinkbranntwein (Arbeiter unter Tage zwei Liter, Arbeiter über Tage ein Liter im Monat) geregelt. ...
Gibt es die Befehle irgendwo im Wortlaut (und ggf. ordentlich übersetzt)? Kannst mir auch per Mail senden, sonst wird das hier zu sehr OT ... :wink:
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

Im Original liegen die im Wismutarchiv. In der Chronik unter den Punkten 1.13.3 und 1.13.4 sind Auszüge.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Das würde ich als eine Form der Anwerbung von Arbeitskräften erkennen.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

Nein. Die Grundlage der Befehle waren ja Befehle der SMAD und die galten für ganz Deutschland. Es ging in den Befehlen auch um die Steigerung der Arbeitsproduktivität und das hat mit Anwerben nichts zu tun.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Nicht vergessen darf man die Umstände in Deutschland in den späten 1940ziger Jahren.
Zum Einen bestanden die Sieger des Krieges natürlich auf Wiedergutmachen, was sich in Demontagen und gewaltigen Zahlungen wieder spiegelte. Dazu war Wertschöpfung in Form effizienter Produktion nötig.
Zum Anderen der gewaltige Druck von der anderen Weltmacht in Form des Atommonopols, was ja nicht nur durch die Abwürfe in Japan untermauert wurde. Der Koreakrieg war ja schon im Gange, wo beiden Weltmächte kräftig mitmischten.
So war es mehr als plausibel, sich die wenigen verfügbaren Arbeitskräfte für die Gewinnung des wichtigsten Rohstoffes auch zu sichern. 1947 kann man wohl von nichts anderem ausgehen. Die Struktur war einfach zu frisch.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

Noch einmal nein. Es war ein fließender Prozeß. Es gab nicht "DIE" wilden Jahre wie immer behauptet wird. Spätestens mit der Gründung der Wismut AG war alles streng durchorganisiert und geplant. Es hatte ein Umdenken stattgefunden. Weg vom Druck zur Arbeit hin zur Stimulation, aber nicht erst 1950 sondern 1947. Arbeitskräfte gab es eigentlich genug. Schon ab 1948 war man darauf bedacht, nicht mehr jeden zu nehmen. Es wurde schon streng sortiert, auch wenn der Bedarf immer noch immens war. Es kam auch kaum einer freiwillig. Die meisten waren zwangsverpflichtet, wie es in vielen anderen Betrieben auch war. Schon 1947 gab es den ersten Normkatalog. Den nächsten Normkatalog gab es erst 1952. Es war aber auch die Zeit als man anfing zu begreifen, was man da in Schlema entdeckt hatte. Ab dem Zeitpunkt war klar, das der Bergbau länger dauern wird. Der Koreakrieg begann erst 1950. Ich rede hier von der Zeit 1947 bis 1950. Dein Normiererbericht basiert auf den Normenkatalog von 1947 zurück. Hier ist kein Umschwenken mehr zu sehen. Das hat bereits 1947 stattgefunden. Auch ein nachhaltiges Prämienmodel gab es schon. Neben den Erzprämien gab es Prämien gestaffelt nach der Übererfüllung der Norm. Also auch nicht erst 1950. Einfach mal die Chronik richtig lesen oder mal zu Hermann Meinel ins Uranmuseum in Schlema gehen.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von geophys »

Da kann und will ich dir gar nicht widersprechen.
Mir ging es allerdings um die besonderen Maßnahmen in den Objekten 04 und 13 in Annaberg, die den Bestand dieser sicherten sollten. Ich suche nach Hinweisen in dem Material, was ich da habe. Das schrieb ich doch.

Den Anspruch auf Wahrheit hatte ich jedoch dabei nicht. Das ist alles Interpretationssache.

Das Annaberger Kapitel der Wismut-Chronik ist nicht nur dabei überhaupt keine Hilfe.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz

Beitrag von Uran »

geophys hat geschrieben: So. 06. Jan 19 18:14 Das Annaberger Kapitel der Wismut-Chronik ist nicht nur dabei überhaupt keine Hilfe.
Das ist wohl war. Allerdings waren die Regeln in allen Objekten gleich. Das galt auch für die Arbeitsnormen. Wie das dann in den einzelnen Objekten umgesetzt wurde, ist dabei eine andere Frage. Ich wollte eigentlich nur sagen, das die Normierung der Arbeiten und die Stimulation durch Prämien, welcher Art auch immer, nicht erst 1950 sondern schon 1947 begann.
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