Gemeinschaftsprojekt für neues Eulalia-Tor in Wetter
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Gemeinschaftsprojekt für neues Eulalia-Tor in Wetter
Die tiefgehende Vergangenheit des Bergbaus in Wetter beschäftigt in der Gegenwart hier an der Ruhr nur noch wenige in ihrem Alltag. Zu dieser kleinen Gruppe gehört der heimische Arbeitskreis des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten. Einige Mitglieder tauschen derzeit am Eingang zum Stollenmundloch der Zeche Eulalia im Zillertal das alte Tor aus.
Die Geschichte dieses ehemaligen Steinkohlebergwerks ließe sich von der ersten Erwähnung im Jahr 1855 oder dem Verleihen der Abbaurechte 1858 bis zum Eintrag in die Denkmalliste 1985 erzählen. Doch es gibt aktuelle Entwicklungen, die ein Eingreifen an der Stadtgrenze Wetter-Herdecke nötig machten.
Eingangstor beschädigt
„Vor drei Monaten sahen wir, dass das Eingangstor beschädigt wurde. Jemand wollte sich da scheinbar mit einer Flex Zugang verschaffen“, sagt Maren Terbeck vom Bergbau-Arbeitskreis Wetter/Herdecke. Provisorisch sicherten einige Mitglieder den Zugang ab, damit niemand hineinkriechen und sich in Gefahr begeben konnte.
Drei Wochen später der nächste Aufbruch von Unbekannten. „Es tauchten auch Bilder im Internet auf“, berichtet Carsten Säckl, der dann mit weiteren Mitstreitern den Eingang zuschweißte. Dann begannen die Überlegungen für eine dauerhafte Lösung für das marode Tor, das einige Jahrzehnte alt ist.
Erste Idee: Eine großflächige Platte
Maren Terbeck nahm Kontakt zur Stadt Wetter auf. Die teilte angesichts klammer Kassen mit, dass nur eine erneute I nstandsetzung für die Verwaltung infrage käme. Erste Idee: Eine großflächige Platte vor dem Stollenmundloch soll Unbefugte vom Zutritt abschrecken.
Dann zeichnete sich aber auch dank des Kontaktes zur Schlosserei von Ralf Tonetti eine andere Lösung ab. Wetters Feuerwehrchef bot zu einem vergünstigten Preis ein neues Stahltor an. Das ließ sich über das Reparatur-Geld der Stadtverwaltung und Mittel des Bergbau-Fördervereins finanzieren. Da zudem ein Mitglied bei der Firma Conta ProNat arbeitet, freute sich der Arbeitskreis über eine Spende für weitere Materialien wie Ziegel, Türstürze und Zementmörtel.
Gitter ermöglicht Einblick
Somit konnte in dieser Woche der Ausbau der alten Tür beginnen, was vor allem Carsten Säckl und Sigurd Lettau übernahmen. Für die neue Konstruktion veränderten sie auch das Mauerwerk. Der Vorteil des eingesetzten Stahltores: Neugierige können durch das Gitter hindurch gucken. Der Nachteil: Auch wenn der Zugang rund 150 Meter hinein ins Ardey-Gebirge führt, so ist doch recht wenig zu sehen. An den Seiten sind Regale und Nischen zu erkennen, in denen u.a. früher im Zweiten Weltkrieg Dörken als Mieter Material zur Lackherstellung lagerte.
Der Steinbogen mit eingraviertem Eulalia-Schriftzug
Der Steinbogen mit eingraviertem Eulalia-Schriftzug
Foto: Steffen Gerber
Obendrein liegt der Steinbogen mit eingraviertem Eulalia-Schriftzug an der viel befahrenen Straße zwischen Wetter und Herdecke. Aus diesem Grund steht ein paar Meter entfernt am Ufer gegenüber seit 1996 eine Informationstafel über die Geschichte des Bergwerks (gestiftet von der Werner-Richard-/Dr.-Carl-Dörken-Stiftung). Somit können Neugierige verkehrssicher vom Ruhrtalradweg aus in die Vergangenheit eintauchen, während der sichere Zechen-Zugang nun Gefahrensucher abhalten sollte.
Quelle : https://www.wp.de/staedte/herdecke-wett ... 74139.html
Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler !!!