Daten zu alten Flottmann-Kompressor
-
- lernt noch alles kennen...
- Beiträge: 13
- Registriert: Mi. 07. Sep 16 12:21
Daten zu alten Flottmann-Kompressor
Hallo!
ich kann einen alten Bergbaukompressor abstauben, der sonst auf dem Schrottplatz landen würde. Allerdings ist das erste Hindernis, daß ich das Gewicht dieses Trums nicht weiß - nicht ganz unwichtig dafür, ob und mit welchem Aufwand eine Spedition das Teil überhaupt transportieren kann, und wie stabil ein Fundament sein muß, um den Kompressor dauerhaft wieder aufzustellen.
Ist ein Flottmann ME 170, Bj. 1965, mit 90 KW-Elektromotor. Die Firma Flottmann gibt es nicht mehr, über mehrere Übernahmen gehört Flottmann jetzt zu Ingersoll-Rand. Anfragen dort verlaufen im Sande, und im www kommt auch nix gescheites... grrrumbel!
Kann mir jemand weiterhelfen oder hat eine Idee, wo für alte Maschinen noch Datenblätter oder ähnliches aufzutreiben sind - vielleicht gibt es ja noch andere Technikforen, die sich mit sowas beschäftigen?
Und eine andere Frage an Elektrofachkräfte unter euch: 90 KW liegt natürlich jenseits der Möglichkeiten eines normalen Hausanschlusses, aber könnte man durch irgendwelche (nicht zu aufwendigen) Schaltungen den Motor mit z.B. 2-5 KW beaufschlagen, um den Kompressor ein wenig im Leerlauf vorführen zu können?
LG
Lorenschieber
ich kann einen alten Bergbaukompressor abstauben, der sonst auf dem Schrottplatz landen würde. Allerdings ist das erste Hindernis, daß ich das Gewicht dieses Trums nicht weiß - nicht ganz unwichtig dafür, ob und mit welchem Aufwand eine Spedition das Teil überhaupt transportieren kann, und wie stabil ein Fundament sein muß, um den Kompressor dauerhaft wieder aufzustellen.
Ist ein Flottmann ME 170, Bj. 1965, mit 90 KW-Elektromotor. Die Firma Flottmann gibt es nicht mehr, über mehrere Übernahmen gehört Flottmann jetzt zu Ingersoll-Rand. Anfragen dort verlaufen im Sande, und im www kommt auch nix gescheites... grrrumbel!
Kann mir jemand weiterhelfen oder hat eine Idee, wo für alte Maschinen noch Datenblätter oder ähnliches aufzutreiben sind - vielleicht gibt es ja noch andere Technikforen, die sich mit sowas beschäftigen?
Und eine andere Frage an Elektrofachkräfte unter euch: 90 KW liegt natürlich jenseits der Möglichkeiten eines normalen Hausanschlusses, aber könnte man durch irgendwelche (nicht zu aufwendigen) Schaltungen den Motor mit z.B. 2-5 KW beaufschlagen, um den Kompressor ein wenig im Leerlauf vorführen zu können?
LG
Lorenschieber
-
- Foren-User
- Beiträge: 125
- Registriert: So. 24. Jul 05 8:11
- Wohnort: 49401 Damme
- Kontaktdaten:
Re: Daten zu alten Flottmann-Kompressor
2,2 oder 3 kW kannst Du mittels Schütz, auch im normalen Hausnetz, noch direkt anwerfen.
Ich würde irgrendwas in Richtung Getriebemotor nehmen. Übersetzing (I) ~10 : 1.
Sollte der Sicherungsautomat bei 3 kW schon auslösen, dann tausch den durch einen C-Automaten.
Der hat eine etwas trägere Auslösecharakteristik und verträgt den hohen Strom im Anlauf. Von denen kann ich Dir bei Bedarf noch welche schicken. Die liegen auf der Arbeit zu Hauf herum.
Ich würde irgrendwas in Richtung Getriebemotor nehmen. Übersetzing (I) ~10 : 1.
Sollte der Sicherungsautomat bei 3 kW schon auslösen, dann tausch den durch einen C-Automaten.
Der hat eine etwas trägere Auslösecharakteristik und verträgt den hohen Strom im Anlauf. Von denen kann ich Dir bei Bedarf noch welche schicken. Die liegen auf der Arbeit zu Hauf herum.
-
- lernt noch alles kennen...
- Beiträge: 13
- Registriert: Mi. 07. Sep 16 12:21
Re: Daten zu alten Flottmann-Kompressor
Ich hatte nicht an einen "Hilfsmotor" gedacht, sondern den Originalmotor halt schaltungstechnisch irgendwie so zu drosseln, das er nur ein paar KW zieht - falls das überhaupt geht. Mit 220 V würde ich natürlich nicht anfangen, Drehstrom mit 16 A gibt mein Hausanschluß schon her.
Gruß!
Lorenschieber
Gruß!
Lorenschieber
- markscheider
- Foren-Profi
- Beiträge: 2488
- Registriert: Fr. 28. Okt 05 15:32
- Wohnort: Salzgitter
- Kontaktdaten:
Re: Daten zu alten Flottmann-Kompressor
Es handelt sich um einen Drehstrommotor?
- Michael Kitzig (†)
- Foren-Profi
- Beiträge: 1504
- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Wohnort: Bad Sooden-Allendorf
Re: Daten zu alten Flottmann-Kompressor
ich würde es wie folgt machen: in jede Phase jeweils 4 parrallel geschaltete 1000 W Halogen Leuchtstäbe und dann den Motor (in Reihe mit den "Vorwiderständen") schalten.
Das garantiert dass die Leistungsaufnahme auf ca. 13A pro Phase begrenzt wird.
Leitungsschutzschalter mit C Charakteristik werden nötig sein.
Ohne Last wird der Motor so auf jeden Fall anlaufen, mit dem Kompressor dann möglicherweise nur wenn der auf der Druckseite nicht gegen Druck arbeiten muss...
Das garantiert dass die Leistungsaufnahme auf ca. 13A pro Phase begrenzt wird.
Leitungsschutzschalter mit C Charakteristik werden nötig sein.
Ohne Last wird der Motor so auf jeden Fall anlaufen, mit dem Kompressor dann möglicherweise nur wenn der auf der Druckseite nicht gegen Druck arbeiten muss...
-
- lernt noch alles kennen...
- Beiträge: 13
- Registriert: Mi. 07. Sep 16 12:21
Re: Daten zu alten Flottmann-Kompressor
Bj. 1965 nicht ja nicht so alt, daß das noch ein Gleichstrommotor wäre - und 90 KW mit normalem 220 V Wechselstrom ist kompletter Blödsinn, muß also ein Drehstrommotor sein.markscheider hat geschrieben:Es handelt sich um einen Drehstrommotor?
Der ehemalige Schaltschrank ist noch da und sah nach "normaler Elektrik" aus - also nix wildes (manches Großequipment im Bergbau hängt ja gleich an 3 KV oder sonstigen unüblichen Spannungen...)
Naja, die "Wiederinbetriebnahme" im Leerlauf ware ein netter Gimmik, aber erst mal brauche ich andere Daten, vor allen, wie schwer das Ding ist!! Hat keiner eine Idee, wo man diese Info auftreiben kann?
Gruß!
Lorenschieber
- markscheider
- Foren-Profi
- Beiträge: 2488
- Registriert: Fr. 28. Okt 05 15:32
- Wohnort: Salzgitter
- Kontaktdaten:
Re: Daten zu alten Flottmann-Kompressor
Also ich bin kein Elektriker, aber wenn Du da jemanden hättest, der eine Thyristorschaltung bauen kann, dann könnte man damit den Originalmotor betreiben. Fördermaschinen mit Drehstrommotor werden schließlich auch so gesteuert.
-
- Foren-User
- Beiträge: 65
- Registriert: Fr. 11. Mär 05 13:32
- Name: Uli Haag
- Wohnort: Tschechische Republik
Re: Daten zu alten Flottmann-Kompressor
Wende Dich einmal an
Przigoda, Dr. Stefan
Bereich montan.dok (Bergbau-Archiv und Bibliothek)
Am Bergbaumuseum 28
44791 Bochum
Kontakt
+49 (234) 5877 118
stefan.przigoda@bergbaumuseum.de
Das Bergbauarchiv hat ja Firmenarchive in Größenordnungen übernommen. Kann sein, das Flottmann dabei ist. Der Zeitpunkt jetzt ist schlecht, da die gerade das Museum mit Archiv wegen Baumaßnahmen ausräumen und verlagern. Versuch macht klug.
Uli
Przigoda, Dr. Stefan
Bereich montan.dok (Bergbau-Archiv und Bibliothek)
Am Bergbaumuseum 28
44791 Bochum
Kontakt
+49 (234) 5877 118
stefan.przigoda@bergbaumuseum.de
Das Bergbauarchiv hat ja Firmenarchive in Größenordnungen übernommen. Kann sein, das Flottmann dabei ist. Der Zeitpunkt jetzt ist schlecht, da die gerade das Museum mit Archiv wegen Baumaßnahmen ausräumen und verlagern. Versuch macht klug.
Uli
-
- Foren-User
- Beiträge: 109
- Registriert: Mi. 06. Jan 10 22:06
- Name: Thomas Krohn
- Wohnort: Aachen
- Kontaktdaten:
Re: Daten zu alten Flottmann-Kompressor
Ist denn überhaupt sicher, daß der Motor für den Betrieb mit 380/400 Volt vorgesehen ist?
Bei solchen Anschlußleistungen würde ich mich über eine höhere Betriebsspannung nicht unbedingt wundern. In größeren Industrieanlagen sollen ja z.B. 690 Volt auch nicht unbedingt ungebräuchlich sein.
Hat die Maschine kein Typenschild mit den elementaren technischen Daten?
GA
Thomas
Bei solchen Anschlußleistungen würde ich mich über eine höhere Betriebsspannung nicht unbedingt wundern. In größeren Industrieanlagen sollen ja z.B. 690 Volt auch nicht unbedingt ungebräuchlich sein.
Hat die Maschine kein Typenschild mit den elementaren technischen Daten?
GA
Thomas
- oldstone
- Foren-User
- Beiträge: 151
- Registriert: Mi. 26. Dez 07 10:02
- Name: Frank
- Wohnort: Gersdorf / b.HOT
- Kontaktdaten:
Re: Daten zu alten Flottmann-Kompressor
Vielleicht hilft eine einfache Stern-Dreieck-Schaltung. Das war bei den alten Drehstrommotoren üblich. und auf die Spannung sollte man achten, denn nicht alle laufen mit 380/400V!
Rostig wird die Grubenschiene, wenn kein Hunt darüber läuft;
frostig wird des Bergmanns Miene, wenn er ab und zu nicht säuft.
frostig wird des Bergmanns Miene, wenn er ab und zu nicht säuft.
Re: Daten zu alten Flottmann-Kompressor
Nach Bauchgefühl: ein 400V-"Drehstrommotor" = klassischer Asynchronmotor mit Käfigläufer (davon geh ich mal aus) sollte alleine = ohne Last (vom Anlaufstrom abgesehen, aber dafür gibt es Extra fertige Schaltungen bis hin zu bezahlbaren fertigen Frequenzumrichtern) mit mehr oder weniger der Nenndrehzahl, 3000 /min. oder 1500 oder so (je nach Polzahl) laufen und nach Hochlaufen genau die Leistung elektrisch verbraten, die er für Lagerreibung, Luftwiderstand des Läufers und ggf. des Püsterichs und ohmsche/magnetische Verluste im allen Materialien braucht. Das sind bei einem guten Drehstrommotor ohne Lagerschäden ein paar zig Watt. Wenn Du, was Michael_Kitzig oben ja schon geschrieben hat, den Kompressor so modifizieren kannst, daß er keine Luft komprimieren muß (da gehen die 90 kW im Normalbetrieb größtenteils hinein), also wahrscheinlich am besten Ventile offen lahmlegen etc., nur die Schmierung muß funktionieren, dann bleiben (wieder nach Anlauf, es müssen ja Massen in Schwung gesetzt werden) nur die genannten Motorverluste und alles, was der Kompressor an unvermeidlicher Reibung in Kolben, Lagern, ggf. Getrieben, Riemenantrieben etc. verheizt, übrig. Dann KÖNNTE es gut sein, daß die Kiste mit wenig Aufwand auf Nenndrehzahl mit wenigen Kilowatt Leistungsaufnahme schnurrt wie Kätzchen.
Bist Du "Privatsammler" oder sprichst Du hier für einen Verein, ein Museum etc.? Vielleicht findest Du eine Elektrotechnikfirma vor Ort, die sich das ganze mal anschaut, mit Dir zusammen den Kompressorteil auf "drucklosen Show-Betrieb" umbaut und dann im simpelsten Fall mit einem üblichen Motorstarter (Stern-Dreieck ist ja schon erwähnt worden) oder im härteren Falle mit einem passenden, ebenfalls inzwischen handelsüblichen Frequenzumrichter, der für sanften Anlauf und Strom/Leistungsbegrenzung in allen Lebenslagen sorgen kann, hilft. Die Dinger sind, zumindest für die 5kW, die Dein Hausanschluß hergibt, inzwischen kaum größer als der allphasige FI im Sicherungskasten.
Fernberatung ist da aber schwierig. Ein dem Thema aufgeschlossener Elektriker vor Ort ist da sicher der beste Ansprechpartner.
lG Matthias
PS.: Gibt es von dem Schätzchen irgendwo Fotos? Mich verläßt gerade die Vorstellungskraft, und Tante Google findet nix dazu... So ein schön spektakulärer Kolbenkompressor, liegend, mit Schwungrad etc.?
Bist Du "Privatsammler" oder sprichst Du hier für einen Verein, ein Museum etc.? Vielleicht findest Du eine Elektrotechnikfirma vor Ort, die sich das ganze mal anschaut, mit Dir zusammen den Kompressorteil auf "drucklosen Show-Betrieb" umbaut und dann im simpelsten Fall mit einem üblichen Motorstarter (Stern-Dreieck ist ja schon erwähnt worden) oder im härteren Falle mit einem passenden, ebenfalls inzwischen handelsüblichen Frequenzumrichter, der für sanften Anlauf und Strom/Leistungsbegrenzung in allen Lebenslagen sorgen kann, hilft. Die Dinger sind, zumindest für die 5kW, die Dein Hausanschluß hergibt, inzwischen kaum größer als der allphasige FI im Sicherungskasten.
Fernberatung ist da aber schwierig. Ein dem Thema aufgeschlossener Elektriker vor Ort ist da sicher der beste Ansprechpartner.
lG Matthias
PS.: Gibt es von dem Schätzchen irgendwo Fotos? Mich verläßt gerade die Vorstellungskraft, und Tante Google findet nix dazu... So ein schön spektakulärer Kolbenkompressor, liegend, mit Schwungrad etc.?
-
- lernt noch alles kennen...
- Beiträge: 13
- Registriert: Mi. 07. Sep 16 12:21
Re: Daten zu alten Flottmann-Kompressor
Hallo!
ein Bild hätte ich schon, wenn mir jemand (per PN ?) eine einfache Anleitung geben könnte, wie man das hier einfügt
Bisher habe ich nur Bilder per mail-anhang direkt verschickt, und das sind dann die Kamera-Rohbilder mit etwa 5 MB - hab kein Schimmer, wie das geht, wenn man das erst noch komprimieren müßte.
Glückauf!
Lorenschieber
ein Bild hätte ich schon, wenn mir jemand (per PN ?) eine einfache Anleitung geben könnte, wie man das hier einfügt
Bisher habe ich nur Bilder per mail-anhang direkt verschickt, und das sind dann die Kamera-Rohbilder mit etwa 5 MB - hab kein Schimmer, wie das geht, wenn man das erst noch komprimieren müßte.
Glückauf!
Lorenschieber