Einstiger Erzbergbau in Langenreuth

Alles was spezielle Orte behandelt, hier kann man sich kennenlernen, Fragen stellen und sich auch verabreden ... was immer!
Antworten
Benutzeravatar
JWE
Foren-User
Beiträge: 129
Registriert: Fr. 01. Aug 03 0:00
Name: Jörg Wettengel
Wohnort: 91257 Pegnitz

Beitrag von JWE »

Bis ca. nach dem 1. Weltkrieg wurde in Langenreuth bei Pegnitz Eisenerz abgebaut. Erst im Tagebau, später auch unter Tage. Eine mehrere Kilometer lange Seilbahn brachte das Erz zum Bahnhof Schnabelwaid.
Streng genommen war hier auch der beginn der Bayerischen Eisenstraße, nicht wie oft geschrieben in Pegnitz.
Leider erinnert nur noch ein kleiner Turm und ein Schild "Bayerische Eisenstraße" an diese Epoche.
Hat jemand mehr Informationen zu diesem Thema?

Glück auf!

Jörg
AlexanderP
Foren-User
Beiträge: 123
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Wohnort: Fürth

Beitrag von AlexanderP »

Aus diesem Gebiet sind mir nur Informationen über den Eisenerzbergbau, Bleierzbergbau, Röthel- und Ockerbergbau der Grubenfelder Erzhäusl, Schwarzer Berg, Pappenberg, Flügelsburg, Nitzlbuch (stillgelegt ca. 1978), Freihung "Schmelzschlag" bekannt. Diese Grubenfelder befinden sich heute im Truppenübungsplatz Grafenwöhr oder in seiner unmittelbaren Nähe. Die Zeche "Mafei" bei Nitzlbuch befand sich an der Eisenstraße. Die Grube wurde verwahrt und in den Werksgebäuden wurde ein Bergbaumuseum eingerichtet. Die Fördertürme sind ebenfalls noch erhalten geblieben. Bei Freihung "Schmelzschlag" befand sich eine Quarzsandgrube in der der Abbau vorwiegend untertage stadtfand und der Quarzsand danach über einen Förderstollen von 25° Steigung zur Beladestation einer Seilbahn die die Grube mit der Bahnline Freihung verband, befördert wurde. Fast alle hir beschriebenen Standorte der ehemaligen Grubenfelder und Zechen habe ich übertage erkundet und keine noch befahrbaren Zugänge, Schächte oder Stollenmundlöcher finden können. Was noch erhalten geblieben ist, sind Schachtpingen und kleine Halden.
An einer Zusammenarbeit von Personen die sich mit dem selben Gebiet beschäftigen wäre ich sehr interessiert.

Foto 1: Schachtpinge einer ehemaligen Erzgrube.

Foto 2: das "Innere" der Pinge oder eine von diesem Schacht ausgehende verbrochene Strecke.

Foto 3: Zeche "Schmelzschlag" Seilbahn und die Verladestation
Bild

Bild
Glück Auf
Benutzeravatar
Michael Kitzig (†)
Foren-Profi
Beiträge: 1504
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Wohnort: Bad Sooden-Allendorf

Beitrag von Michael Kitzig (†) »

bitte die bilder etwas kleiner zu machen!!

anmerkung admin: gemacht!
Benutzeravatar
JWE
Foren-User
Beiträge: 129
Registriert: Fr. 01. Aug 03 0:00
Name: Jörg Wettengel
Wohnort: 91257 Pegnitz

Beitrag von JWE »

Da ich selbst aus Pegnitz bin kenne ich die von Dir genannten Gruben, selbstverständlich auch die Pegnitzer (kleiner Johannes, bestehend aus Erwein, Konrad und Friedrich).
ca. 5-6Km nordwestlich von Pegnitz liegt der Ort Langenreuth, ich meine also keine Grube des Übungsplatzes.
Leider habe ich weder einen Namen der damaligen Grube(n) noch andere Anhaltspunkte.
Leider weis ich auch nicht wie ich da an Informationen kommen kann. Vielleicht hast Du eine Idee?

Wenn Du Fragen über Auerbach (Leonie, Maffai, Minister Falk...) oder über Pegnitz (s.o.) hast, vielleicht kann ich Dir helfen.

Glück auf,


Jörg
AlexanderP
Foren-User
Beiträge: 123
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Wohnort: Fürth

Beitrag von AlexanderP »

Hallo,

wahrscheinlich warst Du dort schon selbst aber mein Vorschlag wäre sich im Bergbau- und Industriemuseum in Kümmersbruck bei Hersbruck zu informieren. Außerdem glaube ich dass es in den Archiven von Pegnitz oder vielleicht Auerbach auch diverse Dokumente zu den jeweiligen Gruben geben muss. Das Museum in Nitzlbuch Mafeizeche dürfte meines Erachtens nach auch weitere Informationsquellen bekanntgeben. Mich würde eigentlich interessieren ob es überhaupt in unserer Gegend Nürnberg/Pegnitz noch befahrbare Gruben gibt. Hast Du vielleicht auch Informationen über die Blei- und Golderzbergwerke aus dem 16.-18. Jh. entlang der Pegnitz bei Hohenstadt und Alfalter bei Hersbruck?

Glück Auf!

Alexander P.
Benutzeravatar
wolke
Foren-Profi
Beiträge: 281
Registriert: Fr. 01. Nov 02 0:00
Name: Christian Wolkersdorfer
Wohnort: Pretoria/Südafrika
Kontaktdaten:

Beitrag von wolke »

Birkmann, L. (1997): Bergbau um Hohenstadt. – Die Fränkische Alb - Zeitschrift des Fränkischen Albvereins, 77 (1/97): 17-18; Nürnberg.

Halbach, P. (1967): Mineralbestand, Faziesentwicklung und Genese der marin-sedimentären Eisenerzvorkommen bei Pegnitz (Ober-Franken). – 188 S.; Clausthal-Zellerfeld (unveröff. Diss.).

Pirner, H. & Kaschel, W. (1997): Das Erz war "zu schwach". – Die Fränkische Alb - Zeitschrift des Fränkischen Albvereins, 77 (1/97): 18-19; Nürnberg.

Schroth, G. (1997): Zur Eisenerzgewinnung im Nürnberger Land. – Die Fränkische Alb - Zeitschrift des Fränkischen Albvereins, 77 (1/97): 15-17; Nürnberg.

und geol. Kart Blatt Hersbruck

Befahrung: habe vergangenen Winter versucht, wenigstens einge der Stollen zu finden bzw. ggf. zu befahren - ohne Erfolg. Da ist viel überwachsen, z.T. wurde das auslaufende Wasser als Trinkwasser benutzt.
AlexanderP
Foren-User
Beiträge: 123
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Wohnort: Fürth

Beitrag von AlexanderP »

Hallo,

zunächst mal danke für die Information. Kannst Du mir auch sagen wo man die folgende Zeitschrift bekommen oder bestellen kann: Birkmann, L. (1997): Bergbau um Hohenstadt. – Die Fränkische Alb - Zeitschrift des Fränkischen Albvereins, 77 (1/97): 17-18; Nürnberg. Welche Gegend von Hohenstadt hast du denn erkundet? Auf dem Lindenberg bei Kleinviehberg befinden sich noch Spuren eines Tagebruchs und ein Felsspalt der jedoch nur unter extremster Anstrengung befahrbar ist. Ob das ein Stollen oder wirklich nur ein Spalt war kann ich nicht beurteilen.

Glück Auf!

Alexander P
alterbergbau.de

Beitrag von alterbergbau.de »

Benutzeravatar
wolke
Foren-Profi
Beiträge: 281
Registriert: Fr. 01. Nov 02 0:00
Name: Christian Wolkersdorfer
Wohnort: Pretoria/Südafrika
Kontaktdaten:

Beitrag von wolke »

Benutzeravatar
JWE
Foren-User
Beiträge: 129
Registriert: Fr. 01. Aug 03 0:00
Name: Jörg Wettengel
Wohnort: 91257 Pegnitz

Beitrag von JWE »

Also, habe auch was gefunden. Das Bergamnt Bayreuth hat noch ein "paar Pläne" gefunden, habe heute Termin zur Akteneinsicht. Ist nicht ganz so einfach weil man da eine Genehmigung braucht, die habe ich aber bekommen.
Wenn ich näheres berichten kann werde ich dies tun.

Glück auf!

Jörg
AlexanderP
Foren-User
Beiträge: 123
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Wohnort: Fürth

Beitrag von AlexanderP »

Hallo JWE,

kannst Du mir dann vielleicht die Kopien der Grubenrisse und Plänge aus der Region Hohenstadt/Hersbruck zusenden?

Glück Auf!

Alexander P.
Benutzeravatar
Rudolf
Foren-Profi
Beiträge: 302
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von Rudolf »

In Langenreuth gabs ein 1-1,50 mächtiges Flötz mit ca 35 % Fe. Untersuchungs und Abbauarbeiten fanden von 1912-1921 und 1937 bis 1941 statt. Es wurden 280.000 t Erz gewonnen.Die noch vorhandenen Vorräte (Stand 1941)betragen 500.000 t Erz. (Quelle Lagerstätten in Bayern,1978). Wenn Du hast, würde ich mich über einen auch groben Riss vom Kleinen Johannes freuen. Habe in den 80ern mal 2 Jahre in Schnabelwaid hinterm Bahnhof auf dem ehemaligen Verladungsgelände gewohnt.
Spart Rohstoffe, Bergbau ist - leider immer noch - Blut und Schweiß !
Benutzeravatar
JWE
Foren-User
Beiträge: 129
Registriert: Fr. 01. Aug 03 0:00
Name: Jörg Wettengel
Wohnort: 91257 Pegnitz

Beitrag von JWE »

Langenhöh bei Langenreuth...

BildBild

Glück auf!

Jörg
Antworten