Jahreszahl übertage
Jahreszahl übertage
Hallo,
im Bereich der Fundgrube "Alte Thiele" in Annaberg/Buchholz befinden sich zahlreiche tagesnahe Grubenbaue aus alter Zeit. Selbst Schlägelspuren sowie kleinere Markscheidekreuze finden sich an einigen Felsen - natürlich erschliessen sich diese nur dem aufmerksamen Betrachter.
Alles untrügliche Zeichen der dortigen Bergbaugeschichte, dennoch bin ich bei einer dort gefundenen Jahreszahl etwas skeptisch geworden. Diese Zahl liegt dermaßen auf dem Präsentierteller, das ich auch annehmen muss, das das einen anderen Bezug haben kann.
Daher mal die Bitte um einen Vergleich bzw. Abgleich, ob diese Schriftweise in diese Zeit passt.:
im Bereich der Fundgrube "Alte Thiele" in Annaberg/Buchholz befinden sich zahlreiche tagesnahe Grubenbaue aus alter Zeit. Selbst Schlägelspuren sowie kleinere Markscheidekreuze finden sich an einigen Felsen - natürlich erschliessen sich diese nur dem aufmerksamen Betrachter.
Alles untrügliche Zeichen der dortigen Bergbaugeschichte, dennoch bin ich bei einer dort gefundenen Jahreszahl etwas skeptisch geworden. Diese Zahl liegt dermaßen auf dem Präsentierteller, das ich auch annehmen muss, das das einen anderen Bezug haben kann.
Daher mal die Bitte um einen Vergleich bzw. Abgleich, ob diese Schriftweise in diese Zeit passt.:
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Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
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Re: Jahreszahl übertage
Noch ein Bild.......
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Re: Jahreszahl übertage
und noch eins......
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Re: Jahreszahl übertage
Bei dem FRR über den Zahlen und dem MMR bin ich wegen der Schreibweise etwas skeptisch. Aber die Zahlen sind typisch für das 16. Jh. Man beachte die Schreibweise der "5" und auch der "1" (ohne Anstrich). Die "4" und "9" sind in ihrer Gestaltung zeitliche "Durchläufer".
Glück Auf!
Stephan
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Re: Jahreszahl übertage
Ich glaube gelesen zu haben, dass diese Platte mit einem Richtplatz/Henkersplatz in Verbindung steht. Bin mir nicht sicher, aber die Annaberger können dir da noch genaueres sagen.
Hochinteressantes Gebiet.
@ Falafel Tritt die die Vereinigung der oberen Spitze und die leichte Verdickung des senkrechten Striches der "4" unterhalb des Querstriches immer mal mit auf oder ist sie auch zeitlich gebunden?
GA Sven
Hochinteressantes Gebiet.
@ Falafel Tritt die die Vereinigung der oberen Spitze und die leichte Verdickung des senkrechten Striches der "4" unterhalb des Querstriches immer mal mit auf oder ist sie auch zeitlich gebunden?
GA Sven
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Sven
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Re: Jahreszahl übertage
Ich hatte gestern nochmal jemand gefragt:
Es handelte sich um den Buchholzer Richtplatz. Die Initialien stammen angeblich von Richtern. Die Tafel wurde erst in der zweiten Hälfte des 20Jhd. beschädigt.
Es wird in einer heimatgeschichtlichen Publikation auch über diese Tafel genauer berichtet. Ich kenne aber nicht deren Namen, oder Autor.
Mfg Sven
Es handelte sich um den Buchholzer Richtplatz. Die Initialien stammen angeblich von Richtern. Die Tafel wurde erst in der zweiten Hälfte des 20Jhd. beschädigt.
Es wird in einer heimatgeschichtlichen Publikation auch über diese Tafel genauer berichtet. Ich kenne aber nicht deren Namen, oder Autor.
Mfg Sven
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Sven
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Re: Jahreszahl übertage
Ja, genau, das Foto entstand auf dem Galgenberg. Meines Wissens sind das Hinweise auf eine erfolgte Hinrichtung. Dennoch ist das Gebiet, insbesondere die große Anzahl an Pingen, nahezu nicht dokumentiert.
Insbesondere der Stadtbrand zu Annaberg könnte hier Akten vernichtet haben. Zweifelsfrei gehörten in den Jahren vor und nach der Stadtgründung von Buchholz diese Ländereien zum Kloster Grünhain. Gebaut wurde auf Zinn. Arsenkiese und Brantsilber sind Nebenprodukte gewesen. Verhüttet wurde in einer am Sehmaufer anlegten Schmelzhütte die schon Anfang des 16. Jahrhunderts einem Hochwasser zum Opfer fiel. Signifikant war der etwa 500 Meter nach Südwest getriebene Thiele-Stolln, dessen Mundloch im Kurvenbereich der Schneeberger Straße/nahe Felsenschlösschen angesetzt gewesen sein soll. Ob er was mit dem durch die Wismut bekannt gewordenen Alexanderstolln zu tun hatte, weiß ich nicht. Jedenfalls soll dieser Stolln wasserlösend für die fast in 120 Meter Teufe niedergebrachten Baue der Thiele Fundgruben gewesen sein. Extrakte aus den 1520er Jahren belegen große Ausbeuten an Zinn der mitunter durch mehrere Familienmitglieder der Thiele's parallel betrieben Fundgruben.
Mir sind die großen Pingen seit frühster Jugend bekannt. Ich glaube, dass in den letzten Jahren ein massiver Verbruch dieser eingesetzt hat. An sichtbare Stolln, wie man das heute wahrnehmen kann, kann ich micht nicht erinnern.
Insbesondere der Stadtbrand zu Annaberg könnte hier Akten vernichtet haben. Zweifelsfrei gehörten in den Jahren vor und nach der Stadtgründung von Buchholz diese Ländereien zum Kloster Grünhain. Gebaut wurde auf Zinn. Arsenkiese und Brantsilber sind Nebenprodukte gewesen. Verhüttet wurde in einer am Sehmaufer anlegten Schmelzhütte die schon Anfang des 16. Jahrhunderts einem Hochwasser zum Opfer fiel. Signifikant war der etwa 500 Meter nach Südwest getriebene Thiele-Stolln, dessen Mundloch im Kurvenbereich der Schneeberger Straße/nahe Felsenschlösschen angesetzt gewesen sein soll. Ob er was mit dem durch die Wismut bekannt gewordenen Alexanderstolln zu tun hatte, weiß ich nicht. Jedenfalls soll dieser Stolln wasserlösend für die fast in 120 Meter Teufe niedergebrachten Baue der Thiele Fundgruben gewesen sein. Extrakte aus den 1520er Jahren belegen große Ausbeuten an Zinn der mitunter durch mehrere Familienmitglieder der Thiele's parallel betrieben Fundgruben.
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- sehmataler
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Re: Jahreszahl übertage
Also das "FR R 1549" könnte R. Franz Rudel bedeuten, der 1548-49 Richter in Buchholz war.
Nec scire fas est omnia
Re: Jahreszahl übertage
Stimmt
Reim :: 500 Jahre Buchholz :: 2001 :: Seite 197
Franz Rudel, genannt Franz der Ältere
Richter von 1548 bis 1559 und 1561 bis 1565
genial, danke !!!
Gut, aber zum spannenden Thema Alte Thiele kannst du doch sicher auch noch was sagen.
Übrigens die Pingen um den Plattenberg sehen fast genauso aus (Wolfs- und Eispinge mal ausgenommen).
Reim :: 500 Jahre Buchholz :: 2001 :: Seite 197
Franz Rudel, genannt Franz der Ältere
Richter von 1548 bis 1559 und 1561 bis 1565
genial, danke !!!
Gut, aber zum spannenden Thema Alte Thiele kannst du doch sicher auch noch was sagen.
Übrigens die Pingen um den Plattenberg sehen fast genauso aus (Wolfs- und Eispinge mal ausgenommen).
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Re: Jahreszahl übertage
Wenn man sich etwas mit dem Kartenmaterial des Landesvermessungsamtes auseinander setzt, kommt man sehr schnell darauf, dass das ein Überlieferungsfehler sein muss. Auch die weiter genutzten Veröffentlichungen, wie der erwähnte Joachim Reim muss das einfach ungeprüft übernommen haben (seine Motivation war ja auch die Festschrift zum 500 jährigen, nicht der Bergbau). Ein Thiele-Stolln zur Wasserlösung kann die Schneeberger Straße nicht mit 500 Metern Länge erreicht haben. Nimmt man Lachter und setzt die 500 davor, käme man der Sache näher, zweifelt aber dann aber an der Machbarkeit für einen "Familienbetrieb", wie es der der Thieles gewesen sein soll. Das sind dann Aufgaben auf kommunaler Ebene, die ich hier anzweifle.geophys hat geschrieben:... 500 Meter nach Südwest getriebene Thiele-Stolln, dessen Mundloch im Kurvenbereich der Schneeberger Straße/nahe Felsenschlösschen angesetzt gewesen sein soll....
Wenn es ihn gab, dann darf man ihn im Seifengebiet des Buchholzer Waldes vermuten.
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Re: Jahreszahl übertage
Die Ausbeute-Belege dürften diesem Dokument im Bergarchiv Freiberg entnommen sein:geophys hat geschrieben: Jedenfalls soll dieser Stolln wasserlösend für die fast in 120 Meter Teufe niedergebrachten Baue der Thiele Fundgruben gewesen sein. Extrakte aus den 1520er Jahren belegen große Ausbeuten an Zinn der mitunter durch mehrere Familienmitglieder der Thiele's parallel betrieben Fundgruben.
Best. 40166 Nr. 30 "Special Extract über das Zinn-Ausbringen 1525-1532 im BA-Revier Annaberg" (Das Dokument befindet sich leicht übersehbar im Anhang des Buches!)
Die Auflistung enthält mit nur 1 Ausnahme ausschließlich Namen und Zahlen von zahlreichen Buchholzer Zechen, und macht damit die Außnahmestellung von Buchholz bzgl. Zinn innerhalb des Annaberger Reviers deutlich. Leider hab damals vor Jahren die Buchholzer Sachen nur überflogen, bin mir aber ziemlich sicher, den Namen Thiele und auch die Buchholzer Zinnseifen gelesen zu haben. Das muss nicht unbedingt mit der Alten Thiele oben am Galgenberg einhergehen, und geophys kann mit seiner Vermutung (Thielestolln im Seifenwald) durchaus Recht haben.
Ich denke es lohnt sich, die Akten eingehender zu überprüfen und Überlieferungsfehler auszumerzen.
Sollte also jemand in Freiberg sein, ...
Re: Jahreszahl übertage
Da hast du vollkommen recht.
Die "Thiele'n" sind mannigfalltig verteilt, wurden teilweise zeitgleich als auch nacheinander betrieben.
Signifikant sind die mächtigen Pingen, welche zurück blieben.
Mich interessiert das nur insofern, dass ich die Unterfahrungen der SAG Wismut deuten kann.
Der Alexanderstolln tut dies. Er müsste aus dem Stehgreif auf um die 550 müNN angelegt worden sein.
Die Thielepinge am Galgenberg liegt bei ca. 700 müNN und lichte Entfernung ca 1000m südwestlich vom Mundloch. Die Teufe von den Thiele'n könnte ja ungefähr passen, aber eine kapitales Auffahrung dieser Länge ist nicht bekannt und so zweifle ich am Wahrheitsgehalt der Klassiker des schreibenden Zunft, die dem "Schlössel-Wirt" die Nutzung des Thielestollns als Bierlager andichteten. Das Feldschlösschen liegt in unmittelbarer Nähe des Alexanderstolln. Ein Zusammenhang zwischen diesem und dem mystischen Thielestolln ist einfach nicht herzustellen. Wenn er das getan hätte, hätte er Fässer gehörig den Berg hinauf rollen und dann noch vor ambitionierten Freibier-Jüngern schützen müssen.
Deswegen interessiere ich mich plötzlich für "Altbergbau".
Die "Thiele'n" sind mannigfalltig verteilt, wurden teilweise zeitgleich als auch nacheinander betrieben.
Signifikant sind die mächtigen Pingen, welche zurück blieben.
Mich interessiert das nur insofern, dass ich die Unterfahrungen der SAG Wismut deuten kann.
Der Alexanderstolln tut dies. Er müsste aus dem Stehgreif auf um die 550 müNN angelegt worden sein.
Die Thielepinge am Galgenberg liegt bei ca. 700 müNN und lichte Entfernung ca 1000m südwestlich vom Mundloch. Die Teufe von den Thiele'n könnte ja ungefähr passen, aber eine kapitales Auffahrung dieser Länge ist nicht bekannt und so zweifle ich am Wahrheitsgehalt der Klassiker des schreibenden Zunft, die dem "Schlössel-Wirt" die Nutzung des Thielestollns als Bierlager andichteten. Das Feldschlösschen liegt in unmittelbarer Nähe des Alexanderstolln. Ein Zusammenhang zwischen diesem und dem mystischen Thielestolln ist einfach nicht herzustellen. Wenn er das getan hätte, hätte er Fässer gehörig den Berg hinauf rollen und dann noch vor ambitionierten Freibier-Jüngern schützen müssen.
Deswegen interessiere ich mich plötzlich für "Altbergbau".
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Re: Jahreszahl übertage
Ergänzend zum bisher geschriebenen.
Quelle Freie Presse
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Re: Jahreszahl übertage
Im Heft 3/2020 der Erzgebirgischen Heimatblätter gibt es mal etwas zum Buchholzer Zinnbergbau:
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