Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
- micha2
- User
- Beiträge: 1715
- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Name: Michael Krumrei
- Wohnort: Spanien
- Kontaktdaten:
Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Glück auf,
da ja mein Ansatz des Gammaspektrometers mit PIN-Diode/CsI(Tl)-Kombination gescheitert ist,
-> http://forum.untertage.com/viewtopic.php?f=2&t=5482
werde ich hier in loser Folge über den Entwurf/Bau eines kombinierten Alpha/Gammaspektrometers berichten.
Die Gammasonde wird konservativ mit PMT/NaI(Tl)-Detektor realisiert, die Alphasonde via fensterloser PIN-Diode.
Beide Sonden sind an den gleichen Multichannel-Analyser anschließbar.
Aber zuerst mal wieder eine Suchanfrage:
Für die Entwicklung der Alpha-Sonde benötige ich noch eine kleine Vakuumkammer.
Die Ansprüche dafür sind erstmal nicht allzu hoch: Das Ding sollte bei einem "Endvakuum" von ca. 50-100 mbar einfach den Druck über ein paar Stunden halten.
Die Kammergröße etwa DIN-A4 mit ca. 20 cm. Tiefe.
Der erste Versuch mit einer Pelibox ging erwartungsgemäß schief:
Obwohl die Box einen sehr soliden Eindruck macht, verliert sie schon bei 800 mbar extremst die Form
(Das war zwar zu erwarten, ich wollte es aber trotzdem wissen!)
Hier meine Frage:
Hat jemand eine Idee, wie man preiswert an so eine Kammer kommt, bzw. hat nicht jemand so ein Ding günstig abzugeben?
Ich dachte schon an einen Schnellkochtopf, aber die Form ist für meine Experimente sehr ungünstig.
Für Ideen und/oder Angebote wäre ich sehr dankbar.
Selbstverständlich könnte man sich das Teil auch selbst bauen, aber meine mech. Fähigkeiten streben gegen Null!!!
mit herzlichem Gruß
Micha2
da ja mein Ansatz des Gammaspektrometers mit PIN-Diode/CsI(Tl)-Kombination gescheitert ist,
-> http://forum.untertage.com/viewtopic.php?f=2&t=5482
werde ich hier in loser Folge über den Entwurf/Bau eines kombinierten Alpha/Gammaspektrometers berichten.
Die Gammasonde wird konservativ mit PMT/NaI(Tl)-Detektor realisiert, die Alphasonde via fensterloser PIN-Diode.
Beide Sonden sind an den gleichen Multichannel-Analyser anschließbar.
Aber zuerst mal wieder eine Suchanfrage:
Für die Entwicklung der Alpha-Sonde benötige ich noch eine kleine Vakuumkammer.
Die Ansprüche dafür sind erstmal nicht allzu hoch: Das Ding sollte bei einem "Endvakuum" von ca. 50-100 mbar einfach den Druck über ein paar Stunden halten.
Die Kammergröße etwa DIN-A4 mit ca. 20 cm. Tiefe.
Der erste Versuch mit einer Pelibox ging erwartungsgemäß schief:
Obwohl die Box einen sehr soliden Eindruck macht, verliert sie schon bei 800 mbar extremst die Form
(Das war zwar zu erwarten, ich wollte es aber trotzdem wissen!)
Hier meine Frage:
Hat jemand eine Idee, wie man preiswert an so eine Kammer kommt, bzw. hat nicht jemand so ein Ding günstig abzugeben?
Ich dachte schon an einen Schnellkochtopf, aber die Form ist für meine Experimente sehr ungünstig.
Für Ideen und/oder Angebote wäre ich sehr dankbar.
Selbstverständlich könnte man sich das Teil auch selbst bauen, aber meine mech. Fähigkeiten streben gegen Null!!!
mit herzlichem Gruß
Micha2
Ein totalitäres System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
- Transylvaner
- Foren-User
- Beiträge: 45
- Registriert: Mo. 12. Jul 10 20:54
- Name: Fred Haye
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Hallo Micha,micha2 hat geschrieben:Glück auf,
Aber zuerst mal wieder eine Suchanfrage:[/b]
Für die Entwicklung der Alpha-Sonde benötige ich noch eine kleine Vakuumkammer.
Die Ansprüche dafür sind erstmal nicht allzu hoch: Das Ding sollte bei einem "Endvakuum" von ca. 50-100 mbar einfach den Druck über ein paar Stunden halten.
Die Kammergröße etwa DIN-A4 mit ca. 20 cm. Tiefe.
mit herzlichem Gruß
Micha2
ich weis ja nicht was deine Budgetgrenze ist, aber wenn es wirklich Dicht sein soll könnte ein Exsikkator event. was sein. Auf Arbeit lagern wir öfters als Proben drin, und mit etwas Vakuumfett auf dem Schliff sind die wirklich lange dicht. Vielleicht bekommst Du sowas günstiger gebraucht.
siehe http://www.ebay.de/itm/Exsikkator-Vakuu ... 1c32c11035
ps damit es keine Mißverständnisse gibt: ich habe nichts mit dem Angebot zu tun, und bekomme auch nichts dafür. Das Angebot dient nur als Beispiel.
______________________________________
Grüße, Fred
Grüße, Fred
- micha2
- User
- Beiträge: 1715
- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Name: Michael Krumrei
- Wohnort: Spanien
- Kontaktdaten:
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Es verläuft ja nicht immer alles im Sande - braucht halt bisweilen nur etwas Zeit und Geduld...
Die Vakuumkammer besteht im wesentlichen aus einem T-Stück (K-DN63 mit "innenliegender Ölsperre") und billigst China-Vakuumpumpe.
Die Armaturen wurden aus 1/4''-Conradmaterial zusammengepfriemelt...
Schön ist anderst, aber laut "Notstandsmanometer" hält das Ding jetzt über >48h dicht. Das muss erstmal genügen!!!
Front- und Seitenansicht sind ja selbsterklärend:
Wesentlich spannender war der vakuumdichte Einbau einer "preiswerten" Steckverbindung in den Blindflansch.
Binder-Serie 712. Eingeklebt und ausgegossen mit 2K-Epoxidkleber -> Leckt, bzw zieht noch etwas Luft über den Kabelmantel! Also:
Offenes Kabelende bei angelegtem Vakuum in 1000p-Silikonöl über 48h getaucht - und anschließend den luftseitigen Stecker vergossen...
Scheint jetzt zwar dicht zu sein, aber für wie lange??? Schön ist anderst!!!
Untenstehend noch ein Foto von der steckbaren Sensoreinheit:
Zuletzt dann noch der finale Versuchsaufbau:
Funzt bisher ganz gut...
Schaun' wer mal wo's noch endet?!?
Glück auf
Krumi
Die Vakuumkammer besteht im wesentlichen aus einem T-Stück (K-DN63 mit "innenliegender Ölsperre") und billigst China-Vakuumpumpe.
Die Armaturen wurden aus 1/4''-Conradmaterial zusammengepfriemelt...
Schön ist anderst, aber laut "Notstandsmanometer" hält das Ding jetzt über >48h dicht. Das muss erstmal genügen!!!
Front- und Seitenansicht sind ja selbsterklärend:
Wesentlich spannender war der vakuumdichte Einbau einer "preiswerten" Steckverbindung in den Blindflansch.
Binder-Serie 712. Eingeklebt und ausgegossen mit 2K-Epoxidkleber -> Leckt, bzw zieht noch etwas Luft über den Kabelmantel! Also:
Offenes Kabelende bei angelegtem Vakuum in 1000p-Silikonöl über 48h getaucht - und anschließend den luftseitigen Stecker vergossen...
Scheint jetzt zwar dicht zu sein, aber für wie lange??? Schön ist anderst!!!
Untenstehend noch ein Foto von der steckbaren Sensoreinheit:
Zuletzt dann noch der finale Versuchsaufbau:
Funzt bisher ganz gut...
Schaun' wer mal wo's noch endet?!?
Glück auf
Krumi
Ein totalitäres System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
- micha2
- User
- Beiträge: 1715
- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Name: Michael Krumrei
- Wohnort: Spanien
- Kontaktdaten:
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Für die interessierten Elektroniker:
Schaltplan der oben abgebildeten Sensoreinheit
Als PIN-Diode (Alpha-Sensor) habe ich derzeit eine fensterlose BPX61 eingesetzt.
Der Analyzer (MCA)
Der Peakdetektor wurde mit einer komparatorgesteuerten S/H (IC3) realisiert und einem 12Bit-ADWandler (IC6) zugeführt.
Steuerung, Auswertung und Speicherung übernimmt ein Microcontroller.
Und bevor ich's vergesse:
Bin noch auf der Suche nach bezahlbaren, großflächigen (fensterlosen) PIN-Dioden bzw. Oberflächensperrschicht-Detektoren und PIPS etc... Wer also was im Angebot hat, oder eine günstige Bezugsquelle kennt: Immer her damit
Glück auf
Micha2
Schaltplan der oben abgebildeten Sensoreinheit
Als PIN-Diode (Alpha-Sensor) habe ich derzeit eine fensterlose BPX61 eingesetzt.
Der Analyzer (MCA)
Der Peakdetektor wurde mit einer komparatorgesteuerten S/H (IC3) realisiert und einem 12Bit-ADWandler (IC6) zugeführt.
Steuerung, Auswertung und Speicherung übernimmt ein Microcontroller.
Und bevor ich's vergesse:
Bin noch auf der Suche nach bezahlbaren, großflächigen (fensterlosen) PIN-Dioden bzw. Oberflächensperrschicht-Detektoren und PIPS etc... Wer also was im Angebot hat, oder eine günstige Bezugsquelle kennt: Immer her damit
Glück auf
Micha2
Ein totalitäres System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Eine vorbildliche Laborgestaltung, insbesondere auch im Sinne des vorbeugenden Arbeitsschutzes ....
... siehe Zettel an der Wand Die BG wird´s freuen
... siehe Zettel an der Wand Die BG wird´s freuen
Mit kräftigen Spatenhieben nach ..................Unten wegtreten !
- Jan
- Foren-Profi
- Beiträge: 1368
- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Name: Jan Muench
- Wohnort: Annaberg-Buchholz
- Kontaktdaten:
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Der Krummi baut schon verrücktes Zeug...
Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler !!!
- micha2
- User
- Beiträge: 1715
- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Name: Michael Krumrei
- Wohnort: Spanien
- Kontaktdaten:
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Ach was: Das ist einfachste Experimentalphysik auf Studentenniveau!!!Jan hat geschrieben:Der Krummi baut schon verrücktes Zeug...
DAS ist verrücktes Zeug:
Quelle: http://cds.cern.ch/record/1633625?ln=en
Ich brauche einen Sponsor!!!
Ein totalitäres System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Man sagt, der Iran wäre an Atomphysik interessiertmicha2 hat geschrieben:Ich brauche einen Sponsor!!!
- micha2
- User
- Beiträge: 1715
- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Name: Michael Krumrei
- Wohnort: Spanien
- Kontaktdaten:
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Ich würde ja völlig hemmungslos meine Seele verkaufen, aber die Jungs dort sind so scheiße drauf!!!Wolfo hat geschrieben: Man sagt, der Iran wäre an Atomphysik interessiert
Kein Bier - und beim rauchen wird's auch blöd:
-> http://www.planetislam.de/fatwas/ist-ra ... halal.htmlIst das Rauchen (von Zigaretten) im Islam nun haram, makruh oder sogar halal? Die Diskussion zwischen Raucher und Nichtraucher beschäftigt nicht nur den Westen, sondern ebenfalls die muslimische Welt, Ulama (Gelehrte) eingeschlossen: Es existieren Fatawa wonach das Rauchen eindeutig haram sei, aber auch Fatawa wonach das Rauchen lediglich makruh ist.
Hier versuche ich inshallah die Argumente beider Seiten aufzulisten.
(Naja - USA und Europa sind ja auch nicht mehr besser...)
Könnte mir aber durchaus eine südamerikanische "Bananenrepublik" vorstellen...
Atombombe für Chile!!!
mit rauchendem, biertrinkendem Glück auf
krumi
Ein totalitäres System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Krumi ,
im Iran ist´s aber schön warm
im Iran ist´s aber schön warm
Mit kräftigen Spatenhieben nach ..................Unten wegtreten !
- micha2
- User
- Beiträge: 1715
- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Name: Michael Krumrei
- Wohnort: Spanien
- Kontaktdaten:
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Sven G. hat geschrieben:Krumi ,
im Iran ist´s aber schön warm
Lieber friere ich mir in Grönland und/oder Patagonien den Arsch ab!
Ich hasse menschen/frauenverachtende Staaten!!!
Ein totalitäres System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Bombe für Uruguay
Da darf man neuerdings legal kiffen...
Da darf man neuerdings legal kiffen...
- micha2
- User
- Beiträge: 1715
- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Name: Michael Krumrei
- Wohnort: Spanien
- Kontaktdaten:
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Kanada-Balsam und optische Kopplung - Mal wieder eine Frage:
Es geht darum, einen Szintillatorkristall mit einem Photomultiplier zu verkleben:
Die zwei rechten Teile sollen dauerhaft, optisch sauber und mech. stabil miteinander verklebt werden.
Dazu verwendet man in der Optik (Fotografie, Mikroskopie) ja bekanntermaßen oft den Kanada-Balsam.
Das scheint bei einem Linsensystem ja auch gut zu funktionieren, habe aber bei einer großflächigen Verklebung von planen, sehr empfindlichen Oberflächen noch einige Fragen/Bedenken dazu:
1) Wie kann man denn am besten den Balsam gleichmäßig und blasenfrei auf den Glasflächen verteilen?
"Eine entsprechende Menge Klebstoff auf die Glasmitte auftragen und dann mit beherztem Druck (unter drehen und schieben) beide Einzelteile miteinander verbinden (um die Luftblasen rauszupressen)" scheint mir in diesem Falle etwas gewagt, zumal ich die Blasenfreiheit ja nicht kontrollieren kann...
2)
Wie sieht es mit der unterschiedlichen Wärmeausdehnung der Medien aus?
Entstehen da, bei ausgehärtetem Kleber, nicht hohe Spannungen die evt. die sehr dünne Glasfläche des PMT beschädigen könnte ?
3)
Es gibt scheinbar unterschiedliche Versionen von Kanada-Balsam:
Der Natürliche, der Künstliche und der "Öko-Balsam".
Gibt es da optische Unterschiede???
4)
Und wenn der erste Versuch dann misslingt, wie trenne ich (nach Aushärtung) zerstörungsfrei die Teile wieder voneinander?
Welches Lösungsmittel ist da am besten geeignet?
( "Das Aufheizen auf ca. 80 Grad mit anschließender mech. Gewalteinwirkung" schließe ich jetzt mal aus)
Und zuletzt eine Preisfrage:
25 ml Kanada-Balsam findet man im Preisbereich von ca. 8,- bis fast 50,- Euro.
Die meisten Anbieter haben aber eh eine Mindestbestellmenge! (meist ca. 50€)
Die Frage dazu:
Hat jemand einen gewaltigen Überschuss von dem Zeug und bietet mir ca. 20-30 ml für einen vernünftigen Preis an???
Hat hier evt. jemand Erfahrungen/Ratschläge/Tipp's?
Noch ein paar Anmerkungen dazu:
- Die Teile (PMT und NaI(Tl)-Kristall) sind schwer aufzutreiben und entsprechend teuer!
(Für die 2,5''-Kombination auf der rechten Bildseite habe ich etwa 500 Euro incl. Porto, Zoll, Steuer ausgegeben.
Der PMT kommt aus Kanada, der Kristall aus der Ukraine)
- Die ersten Versuche habe ich natürlich mit einer (lösbaren) optischen Kopplung via Silikonfett/Öl gemacht, für einen sauberen Aufbau brauche ich aber eine Verklebung!
-> Habe zwar eine große Experimentierfreude, aber ohne entsprechendes Hintergrundwissen und Vorversuche möchte ich das teure Zeug nicht vorschnell ruinieren...
Glück auf
Micha2
Es geht darum, einen Szintillatorkristall mit einem Photomultiplier zu verkleben:
Die zwei rechten Teile sollen dauerhaft, optisch sauber und mech. stabil miteinander verklebt werden.
Dazu verwendet man in der Optik (Fotografie, Mikroskopie) ja bekanntermaßen oft den Kanada-Balsam.
Das scheint bei einem Linsensystem ja auch gut zu funktionieren, habe aber bei einer großflächigen Verklebung von planen, sehr empfindlichen Oberflächen noch einige Fragen/Bedenken dazu:
1) Wie kann man denn am besten den Balsam gleichmäßig und blasenfrei auf den Glasflächen verteilen?
"Eine entsprechende Menge Klebstoff auf die Glasmitte auftragen und dann mit beherztem Druck (unter drehen und schieben) beide Einzelteile miteinander verbinden (um die Luftblasen rauszupressen)" scheint mir in diesem Falle etwas gewagt, zumal ich die Blasenfreiheit ja nicht kontrollieren kann...
2)
Wie sieht es mit der unterschiedlichen Wärmeausdehnung der Medien aus?
Entstehen da, bei ausgehärtetem Kleber, nicht hohe Spannungen die evt. die sehr dünne Glasfläche des PMT beschädigen könnte ?
3)
Es gibt scheinbar unterschiedliche Versionen von Kanada-Balsam:
Der Natürliche, der Künstliche und der "Öko-Balsam".
Gibt es da optische Unterschiede???
4)
Und wenn der erste Versuch dann misslingt, wie trenne ich (nach Aushärtung) zerstörungsfrei die Teile wieder voneinander?
Welches Lösungsmittel ist da am besten geeignet?
( "Das Aufheizen auf ca. 80 Grad mit anschließender mech. Gewalteinwirkung" schließe ich jetzt mal aus)
Und zuletzt eine Preisfrage:
25 ml Kanada-Balsam findet man im Preisbereich von ca. 8,- bis fast 50,- Euro.
Die meisten Anbieter haben aber eh eine Mindestbestellmenge! (meist ca. 50€)
Die Frage dazu:
Hat jemand einen gewaltigen Überschuss von dem Zeug und bietet mir ca. 20-30 ml für einen vernünftigen Preis an???
Hat hier evt. jemand Erfahrungen/Ratschläge/Tipp's?
Noch ein paar Anmerkungen dazu:
- Die Teile (PMT und NaI(Tl)-Kristall) sind schwer aufzutreiben und entsprechend teuer!
(Für die 2,5''-Kombination auf der rechten Bildseite habe ich etwa 500 Euro incl. Porto, Zoll, Steuer ausgegeben.
Der PMT kommt aus Kanada, der Kristall aus der Ukraine)
- Die ersten Versuche habe ich natürlich mit einer (lösbaren) optischen Kopplung via Silikonfett/Öl gemacht, für einen sauberen Aufbau brauche ich aber eine Verklebung!
-> Habe zwar eine große Experimentierfreude, aber ohne entsprechendes Hintergrundwissen und Vorversuche möchte ich das teure Zeug nicht vorschnell ruinieren...
Glück auf
Micha2
Ein totalitäres System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
-
- Foren-User
- Beiträge: 96
- Registriert: Mi. 02. Mai 07 22:10
- Name: Steffen
- Wohnort: Werdau
- Kontaktdaten:
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Verklebt hab ich sowas noch nie gesehen. Üblicherweise wird Kristall und Fronfläche des PMT mit einer Art Silikonfett gekoppelt.micha2 hat geschrieben:Es geht darum, einen Szintillatorkristall mit einem Photomultiplier zu verkleben
Frag mal hier: http://de.groups.yahoo.com/group/Geigerzaehler
die wissen das.
(ich hab btw einen sowjetischen^^ 7cm-Kristall samt PMT hier)
-
- lernt noch alles kennen...
- Beiträge: 22
- Registriert: Mo. 14. Jan 13 19:28
- Name: Ernst Hüttinger
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Von Edelbastler stimmt da nur noch "Edel", mit Basteln hat das wohl nichts mehr zu tun. Respektmicha2 hat geschrieben: .... Funzt bisher ganz gut... Schaun' wer mal wo's noch endet?!?
Ernst
-
- lernt noch alles kennen...
- Beiträge: 22
- Registriert: Mo. 14. Jan 13 19:28
- Name: Ernst Hüttinger
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Hallo Krumi, guten Abendmicha2 hat geschrieben:Kanada-Balsam und optische Kopplung - Mal wieder eine Frage:
Dazu verwendet man in der Optik (Fotografie, Mikroskopie) ja bekanntermaßen oft den Kanada-Balsam.
1) Wie kann man denn am besten den Balsam gleichmäßig und blasenfrei auf den Glasflächen verteilen?
"Eine entsprechende Menge Klebstoff auf die Glasmitte auftragen und dann mit beherztem Druck (unter drehen und schieben) beide Einzelteile miteinander verbinden (um die Luftblasen rauszupressen)" scheint mir in diesem Falle etwas gewagt, zumal ich die Blasenfreiheit ja nicht kontrollieren kann...
3)
Gibt es da optische Unterschiede???
4)
Und wenn der erste Versuch dann misslingt, wie trenne ich (nach Aushärtung) zerstörungsfrei die Teile wieder voneinander?
Welches Lösungsmittel ist da am besten geeignet?
Und zuletzt eine Preisfrage:
25 ml Kanada-Balsam findet man im Preisbereich von ca. 8,- bis fast 50,- Euro.
Die meisten Anbieter haben aber eh eine Mindestbestellmenge! (meist ca. 50€)
Die Frage dazu:
Hat jemand einen gewaltigen Überschuss von dem Zeug und bietet mir ca. 20-30 ml für einen vernünftigen Preis an???
Hat hier evt. jemand Erfahrungen/Ratschläge/Tipp's?
Wenn es noch aktuell ist?
In der Optik wurde Kannadabalsam und auch Lärchenbalsam verwendet, heute Kunstharze, erkennbar an den unlösbaren Verbindungen, da gibt es auch ganz spezielle Säfte, deren Brechungsindex genau zum verwendeten Glas oder/und Kunstoff passt (ein Zugang zu diesen Materialien ist mir nicht bekannt). Beide haben als Lösungsmittel Xylol. Bezüglich der optischen Eigenschaften ist wohl der Brechungsindex gefragt, der liegt für Kanadabalsam bei 1,5151, stimmt mit Kronglas überein. Braucht ziemlich lange zum trocknen, geht über Lösungsmittelverdunstung. Es gibt aber auch noch einige andere Einschlußmittel aus der Mikroskopie, die für Glasklebung brauchbar wären. Ich denke da an Caedax, Entellan, Eukitt, Euparal u.a. Die Eigenschaften dieser, salopp gesagt, pickenden Säfte sind sehr gut bekannt, die Mikroskopiker haben sehr gründlich und genau gearbeitet. Eventuell sollte man auch noch darauf achten, wie sich das Zeug unter Lichteinfluß verändert, manche vergilben nämlich. Nicht viel, aber immerhin. Aufpassen wegen dem Wasser, das trübt die Harze.
Eine Testklebung, die der Fläche entspricht, würde ich auf jedem Fall machen. Wegen der Blasen ist Übung erforderlich, kann man mit Objektträger und Deckgläser ganz gut trainieren. Tropfen drauf und nicht lange Warten (manche dieser Säfte machen relativ schnell eine Haut), den zweiten Teil drauf, aber zuerst den Tropfen von oben kurz berühren, etwas anheben und dann schräg auflegen. Mit Vakuum kann man sich etwas gegen die Luftblasen helfen, sollte es notwendig sein.
Getrocknete Verklebungen in Xylol einlegen und lange genug warten, bis sich die Verklebung löst.
Die Menge ist auch so eine Gefühlssache. Nicht zuviel, alles was da herum rinnt ist eine Schweinerei, aber genug, dass beim Trocknungsprozess keine Luft nachgesagt werden kann.
Überschuss hab ich auch, muß einmal im Keller recherchieren, sollte noch brauchbar sein.
Da gäbe es noch Glyceringelantine. Da wäre zu klären, wie lange das halten muß und wie die mech. Belastung ist. Leicht erwärmen (nicht erhitzen!!) auflegen, erkalten und fertig. Gegen austrocknen schützen (Lack). Trennen sehr einfach, Lack weg und leicht erwärmen.
Überschuss ist auch da, genug zur Übung. Ist wassertolerant, auch manchmal ein Vorteil.
Alles Gute,
Ernst
- micha2
- User
- Beiträge: 1715
- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Name: Michael Krumrei
- Wohnort: Spanien
- Kontaktdaten:
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Hallo Ernst,
herzlichen Dank für die ausführlichen Info's.
Werde mit dem Kanada-Balsam mal entsprechende Vorversuche machen!
mit herzlichem Glück auf
Krumi
herzlichen Dank für die ausführlichen Info's.
Werde mit dem Kanada-Balsam mal entsprechende Vorversuche machen!
mit herzlichem Glück auf
Krumi
Ein totalitäres System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
- micha2
- User
- Beiträge: 1715
- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Name: Michael Krumrei
- Wohnort: Spanien
- Kontaktdaten:
Re: Alpha/Gammaspektrometer im Selbstbau, Teil II
Nach längerer Zeit mal wieder ein Laborbericht
Nach einigen Klebeversuche mit Kanada-Balsam habe ich mich dann doch für eine Lösung mit Schrumpfschlauch und Silikonfett entschieden:
Die Röhre wird mit Silikonfett optisch an den Kristall gekoppelt und die Teile mit einem Schrumpfschlauch fixiert.
Anschließend kommt dann (zur magn./elektr. Abschirmung) noch ein Mu-Metallrohr über die Röhre und die komplette Einheit wird mit mehrere Lagen Alufolie umwickelt. Über das ganze "Elend" kommt dann noch ein finaler Schrumpfschlauch.
Schön sieht's wahrlich nicht aus, aber ohne Drehteile eine recht brauchbare Lösung, die man auch einfach wieder zerlegen kann!
Das Ergebniss:
Links: Ein 2''-PMT mit einem CsI(Tl)-Kristall gekoppelt.
(Der Kristall stammt aus meinem gescheitertem Versuch mit dem "PIN-Dioden-Szintillator")
Mitte: Eine 2,5''-NaI(Tl)-Kombination. PMT von Philips, Kristall aus russischer Fertigung
Rechts: Ein fertiger Bohrlochszintillator, der (noch) nicht funktioniert.
(Zu diesem Sorgenkind kommen später noch ein paar Fragen)
Der Versuchsaufbau:
Rechts Hinten kann man das HV-Netzteil erkennen. Ein großartiges Ding:
0-4000V in 1V-Schritte einstellbar, 5mA-Ausgangsstrom, absolut stabil und rauscharm!
Als Signalformung habe ich einfach mal den Versuchsaufbau meines PIN-Dioden-Experiments übernommen und mit einem Inverter/Abschwächer versehen.
Aus messtechnischer Sicht natürlich völlig schwachsinnig und kontraproduktiv, aber ich wollte mal schnell die Detektoren grob durchmessen!!!
(Die Optimierung der Signalformung/Messung steht natürlich an oberster Stelle)
Um die Messergebnisse in Echtzeit zu visualisieren, habe ich mal ein Programm in LabView zusammengenagelt:
Das Programm verarbeitet die aufbereiteten Analogsignale via Soundprozessor des Laptops.
Da das meine allerersten Gehversuche in LabView sind, hat das Programm natürlich noch Fehler und Schwachstellen, aber zur schnellen Überprüfung von Änderungen an der Hardware ist's sehr hilfreich!!!
Das obere Fenster stellt das Gammaspektrum dar, unten Links werden die Eingangsimpulse am Mikrofoneingang "oszilloskopisch" angezeigt.
Hier mal die ersten Messergebnisse des 2,5''-NaI(Tl)-Detektors:
Das sind die selben Daten, die auch oben im LabView (in Echtzeit) dargestellt werden.
Das aufbereitete Spektrum:
Eigentlich ist nicht viel passiert:
Habe nur den Hintergrund vom Probenspektrum abgezogen und eine lineare Teilung der Ordinate eingestellt.
Wenn es nur um die qualitative Bestimmung der Isotope geht, kann man direkt mit den Rohdaten arbeiten!
Zur Beurteilung des Gesamtsystems habe ich mal die Halbwertsbreite der Cs137-Linie bestimmt:
Je nach Wahl der Basislinie variiert hier das Ergebniss zwischen 7,3% und 7,8%.
Mir erscheint dieser Wert aber generell etwas zu optimistisch!!!
Das muss ich mit einem optimierten Schaltungsentwurf eh nochmals gegenprüfen...
So, jetzt zur Rätselfrage für Profis:
Im dritten Bild (rechts) sieht man einen kommerziellen 2,5''-Borlochszintillator.
Über dessen Vorgeschichte kann ich leider nichts berichten, da es ein Geschenk von einem freundlichem Forenuser war.
Ich habe das Ding jetzt mit (fast) allen sinnvollen Spannungsteilerkombinationen, bei einer variablen HV-Spannung von 500V-2000V getestet.
Das Ergebniss:
Die Ausgangsimpulse sehen immer sinnvoll aus, die Zählraten mit den Messproben entsprechen völlig den Erwartungswerten - Nur ergibt sich in keiner Kombination ein vernünftiges Spektrum!!!
Wo liegt der Fehler? Hat jemand eine vernünftige Idee dazu???
Gruß und Glück auf
Krumi
Nach einigen Klebeversuche mit Kanada-Balsam habe ich mich dann doch für eine Lösung mit Schrumpfschlauch und Silikonfett entschieden:
Die Röhre wird mit Silikonfett optisch an den Kristall gekoppelt und die Teile mit einem Schrumpfschlauch fixiert.
Anschließend kommt dann (zur magn./elektr. Abschirmung) noch ein Mu-Metallrohr über die Röhre und die komplette Einheit wird mit mehrere Lagen Alufolie umwickelt. Über das ganze "Elend" kommt dann noch ein finaler Schrumpfschlauch.
Schön sieht's wahrlich nicht aus, aber ohne Drehteile eine recht brauchbare Lösung, die man auch einfach wieder zerlegen kann!
Das Ergebniss:
Links: Ein 2''-PMT mit einem CsI(Tl)-Kristall gekoppelt.
(Der Kristall stammt aus meinem gescheitertem Versuch mit dem "PIN-Dioden-Szintillator")
Mitte: Eine 2,5''-NaI(Tl)-Kombination. PMT von Philips, Kristall aus russischer Fertigung
Rechts: Ein fertiger Bohrlochszintillator, der (noch) nicht funktioniert.
(Zu diesem Sorgenkind kommen später noch ein paar Fragen)
Der Versuchsaufbau:
Rechts Hinten kann man das HV-Netzteil erkennen. Ein großartiges Ding:
0-4000V in 1V-Schritte einstellbar, 5mA-Ausgangsstrom, absolut stabil und rauscharm!
Als Signalformung habe ich einfach mal den Versuchsaufbau meines PIN-Dioden-Experiments übernommen und mit einem Inverter/Abschwächer versehen.
Aus messtechnischer Sicht natürlich völlig schwachsinnig und kontraproduktiv, aber ich wollte mal schnell die Detektoren grob durchmessen!!!
(Die Optimierung der Signalformung/Messung steht natürlich an oberster Stelle)
Um die Messergebnisse in Echtzeit zu visualisieren, habe ich mal ein Programm in LabView zusammengenagelt:
Das Programm verarbeitet die aufbereiteten Analogsignale via Soundprozessor des Laptops.
Da das meine allerersten Gehversuche in LabView sind, hat das Programm natürlich noch Fehler und Schwachstellen, aber zur schnellen Überprüfung von Änderungen an der Hardware ist's sehr hilfreich!!!
Das obere Fenster stellt das Gammaspektrum dar, unten Links werden die Eingangsimpulse am Mikrofoneingang "oszilloskopisch" angezeigt.
Hier mal die ersten Messergebnisse des 2,5''-NaI(Tl)-Detektors:
Das sind die selben Daten, die auch oben im LabView (in Echtzeit) dargestellt werden.
Das aufbereitete Spektrum:
Eigentlich ist nicht viel passiert:
Habe nur den Hintergrund vom Probenspektrum abgezogen und eine lineare Teilung der Ordinate eingestellt.
Wenn es nur um die qualitative Bestimmung der Isotope geht, kann man direkt mit den Rohdaten arbeiten!
Zur Beurteilung des Gesamtsystems habe ich mal die Halbwertsbreite der Cs137-Linie bestimmt:
Je nach Wahl der Basislinie variiert hier das Ergebniss zwischen 7,3% und 7,8%.
Mir erscheint dieser Wert aber generell etwas zu optimistisch!!!
Das muss ich mit einem optimierten Schaltungsentwurf eh nochmals gegenprüfen...
So, jetzt zur Rätselfrage für Profis:
Im dritten Bild (rechts) sieht man einen kommerziellen 2,5''-Borlochszintillator.
Über dessen Vorgeschichte kann ich leider nichts berichten, da es ein Geschenk von einem freundlichem Forenuser war.
Ich habe das Ding jetzt mit (fast) allen sinnvollen Spannungsteilerkombinationen, bei einer variablen HV-Spannung von 500V-2000V getestet.
Das Ergebniss:
Die Ausgangsimpulse sehen immer sinnvoll aus, die Zählraten mit den Messproben entsprechen völlig den Erwartungswerten - Nur ergibt sich in keiner Kombination ein vernünftiges Spektrum!!!
Wo liegt der Fehler? Hat jemand eine vernünftige Idee dazu???
Gruß und Glück auf
Krumi
Ein totalitäres System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)