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sepp
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Beitrag von sepp »

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ich möchte hier nicht großartig gerüchte streuen,mir ist aber gesagt worden,daß die leute nur erwischt worden sind,weil sie jemand angezeigt hat,als sie die brocken auf einer mineralienbörse verkaufen wollten.
ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
also,wer was weiß oder einfach nur stellung nehmen will,bitte posten!
Willkommen im Ruhrgebiet,wo man Gesichter Fressen nennt!(Frank Goosen)
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micha2
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Beitrag von micha2 »

Schwieriges Thema:
Selbstverständlich sollte man bei Befahrungen (und natürlich nicht nur dort) so wenig wie möglich seine Umwelt zerstören.
Auch kann man das Ausplündern von natürlichen Resourcen zur eigenen Bereicherung durchaus als verwerflich betrachten.
Bei Höhlen sollte eigentlich das Credo der HöFos greifen:
Zerstöre nichts, nimm nichts mit, lass nichts liegen!
Und das sollte beim Hobby Ehrensache sein!!!
(Die Mitnahme von Proben zur Dokumentation etc. hatten wir schon mal)

Aber:
Der Mensch lebt seit Jahrtausenden vom "Ausplündern" natürlicher Resourcen. Es gibt weltweit zigtausend Leute, die vom Mineralienverkauf leben; Bergbau wird letztlich auch nur aus diesem Grund betrieben...

Mich beschleicht da immer das Gefühl, daß solch ein Urteil zur Reglementierung und Knechtung der Untertanen dient:
Stört eine Höhle den Wirtschaftskreislauf wird sie bedenkenlos mit Beton verfüllt und plattgemacht, aber wehe man hebt mal ein Steinchen ungenehmigt vom Boden auf.
Obiges gilt natürlich auch für den Altbergbau, Bodendenkmäler, Bunkern, Feuersteinabschläge etc.
Nur die staatlichen Stellen haben das Recht sich damit zu beschäftigen, wir Laien und Dumpfbacken brauchen demnächst ja schon eine Genehmigung wenn wir im Wald pinkeln wollen.

Zu den Denunzianten: Typisch deutsche Blockwartmentalität!!!

Es gäbe da noch viel zu sagen...

aber ich belasse es hier bei einem kurzen Zitat von Reinhard Mey:

"Ein Wahlplakat zerrissen auf dem nassen Rasen
sie grinsen mich an, die alten aufgeweichten Phrasen.
Die Gesichter von auf jugendlich gemachten Greisen,
die dir das Mittelalter als den Fortschritt anpreisen.
Und ich denk mir, jeder Schritt zu dem verheiß'nen Glück
ist ein Schritt nach ewig gestern, ein Schritt zurück.
Wie sie das Volk zu Besonnenheit und Opfern ermahnen
sie nennen es das Volk aber sie meinen Untertanen.
All das Leimen, all das Schleimen ist nicht länger zu ertragen
wenn du erst lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen.
Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: Halt du sie dumm, ich halt sie arm!

Sei wachsam! Präg' dir die Worte ein! Sei wachsam! Und fall nicht auf sie rein! Paß auf, daß du deine Freiheit nutzt. Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt! Sei wachsam! Merk dir die Gesichter gut! Sei wachsam! Bewahr dir deinen Mut. Sei wachsam! Und sei auf der Hut!"

Gut Streit
Micha2
Ein totalitäres System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
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Waldschrat
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Beitrag von Waldschrat »

Wie immer: man müsste mehr wissen. Wenn trotz Einlassungen drastische Bewährungsstrafen dabei herauskommen, muss das Gericht schon gute Gründe gehabt haben. Es ist ja schon erstaunlich, dass es überhaupt zur Anklage kam. Eine reine Ordnungswidrigkeit war das also nicht.
Vorwärts, abwärts! (ASP)
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micha2
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Beitrag von micha2 »

Das mit den Strafanzeigen hat scheinbar Methode:
Vor kurzem wurde ein Feuersteinsammler wegen Diebstahl und Fundunterschlagung von der Denkmalschutzbehörde angezeigt, weil er bei Ebay Feuersteinabschläge (die in manchen Gegenden zu zehntausenden rumliegen und für die Forschung absolut wertlos sind) für wenige Euros anbot.
Schon das der Staatsanwalt wegen sowas eine Hausdurchsuchung anordnete ist erschreckend, zumal der Sammler seit langer Zeit durchaus mit den Behörden zusammenarbeitete und alle relevanten Funde meldete.

Ich betrachte ein solches Vorgehen als massive Einschüchterungspolitik!!!
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Nightmare

Beitrag von Nightmare »

In diesem Lamd ist jeder kriminell, egal was er tut oder sein läßt. Die Gesetze sind genau so gemacht, damit man jedem jeder Zeit ein Bein stellen kann und ihn zu einem von den jeweils Regierenden gewünschten Verhalten zwingen kann.
Das nennt sich wohl RECHTSstaat, wie weit rechts das ist, mag jeder für sich selber entscheiden.
Sprichwort aus Afrika:
Das Gesetz ist ein schlafender Löwe, du kannst dich hundertmal vorbeischleichen, aber paß auf, daß er nicht aufwacht!

Damit also: Denunziant - an die Wand!

Glück auf!
Nightmare
Gast

Beitrag von Gast »

Hmmm,

aus dem Zeitungsartikel allein wird man da nicht schlau.
Ich persönlich halte es grundsätzlich für nicht so toll, irgendwelche Stalaktiten - so heißen die doch wohl - aus Abenteuerlust abzuhauen bzw. die hier abgebrochenen in großer Stückzahl mitzunehmen und zu verhökern.

Die Frage ist nur, sind die nicht schon bei den Aufschlussarbeiten zerstört worden - von den *Guten* - und jetzt wurden Sündenböcke gesucht und gefunden.

Vielleicht ärgern sich da die Leute vom AK auch nur darüber, daß Sie nicht diese Idee hatten.

Egal, ich finds nicht ok - Beides - das mitnehmen und verkaufen und das anzeigen.
Kaj_Todt
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Beitrag von Kaj_Todt »

Das Zeitungsartikel dazu wenig aussagen, ist ja bekannt. Schon erschreckend zum Beispiel, wenn ich in Zeitungsberichten aus dem Erzgebirge Begriffe wie "Decke", oder "Wänden" lesen muss. Zur fachlichen Inkompetenz kommt dann meist noch die Voreingenommenheit des Verfassers.
Zeitungsleute sind da ja wie Grashalme im Wind.
Denunzianten gibt es in unseren Kreisen genügend. Der Antrieb zum Denunzieren kommt wohl vom Neid, selten aus Gründen von Ethik und Moral. Eben hier lässt der Zeitungsartikel eine Lücke, bewusst, wie ich meine, um die "Täter" als unmoralisch hinzustellen, und nicht den Denunzianten. Damit fördet man die von Micha erwähnte Blockwartmentalität.
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