wasserstandsaufzeichnung

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sepp
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Beitrag von sepp »

auffi!
weiß von euch jemand,wie man möglichst einfach ein pegelmessgerät für wasserstände bauen kann(anzeigebereich ein m.)?täglich sollte eine messung des wasserstandes aufgezeichnet werden.
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Nobi
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Beitrag von Nobi »

hallo sepp,

bei uns hatte mal einer so ein teil mit einer billigen digicam in einem wasserdichten gehäuse gebaut, um den wasserstand in einem siphon einer höhle zu messen. das teil hat jede stunde(?) ein bild von einem selbstgebastelten pegel geschossen bis irgendwann der akku leer war.

sah aber alles sehr "sibirisch" aus :D

bei interesse kann ich ja mal nachfragen, ob er irgendwelche pläne von dem teil hat.
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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JWE
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Beitrag von JWE »

Guten Morgen!

Sepp, kannst Du Dein Problem etwas ausführlicher schildern?
(Batteriebetrieb oder Netz, max. Größe, Umgebungsbedingungen, Genauigkeit...)

Wahrscheinlich ist ein Ultraschallsensor am besten, sind aber nicht billig.
Z.B. Sowas:

http://www.waycon.de/pdf/UFA4.pdf

GA Jörg
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wolke
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Beitrag von wolke »

Wenn's ganz einfach und billig gehen soll, dann einen Drucksensor von Konrad kaufen, runter damit, Kabel dran und fertig (Achtung: Kompensation gegen den Luftdruck nicht vergessen).

Aber mit Abstand am genauesten ist das was Jörg schreibt.

Es gibt für einige hundet Euro nette Drucksensoren von van Essen (so 300-400 Euro). Dies sind praktisch und die Software dazu ist sehr gut. Alles eine Frage des Geldes eben.

Glückauf

Christian
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micha2
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Beitrag von micha2 »

Wenn's nicht auf den Millimeter ankommt geht's noch einfacher:
Schwimmer über einen Hebelarm an einen Potentiometer (Drehwiderstand) anbringen und die Widerstands- bzw. Spannungswerte mittels Datenlogger aufzeichnen.
Wenn man einmal eine Eichkurve aufgenommen hat, dürfte die Genauigkeit im unteren cm-Bereich liegen.

Kosten ca. 5€ und einige Stunden bastelei.

GA Micha2
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MatthiasM
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Beitrag von MatthiasM »

Alle Bastelei erfordert aber wohl irgendwas automatisches, was regelmäßig die Meßwerte abspeichert. Google mal nach Tinytalk oder Hobo Datenloggern, die sind in der Lage, ggf. jahrelang mit einer Batterieladung (wenn die Meßrate nicht zu hoch eingestellt wird) ein oder zwei elektrische Größen aufzuzeichnen. Für Wasserstände ist dann ein Drucksensor an der tiefsten Stelle am einfachsten. Sowas verwenden z.B. Höhlenforscher gerne, um zu überprüfen, wie extrem schnell manche harmlosen Höhlen zur Schneeschmelze oder bei Starkregen absaufen und wie extrem langsam das ganze dann
wieder abläuft. Sind vielleicht Phänomene, die im Bergbau, wo das Objekt nicht die Hauptentwässerung eines ganzen Gebrigsstocks ist, nicht sooo extrem vorkommen.

Glück auf / Glück tief oder wie auch immer
MatthiasM

PS gibt's hier einen Platz, wo sich Forumsneulinge kurz vorstellen sollen/dürfen/können?
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kapl
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Beitrag von kapl »

[quote=MatthiasM]PS gibt's hier einen Platz, wo sich Forumsneulinge kurz vorstellen sollen/dürfen/können?[/quote]

Ja klar. Bei "Sonst noch was"
http://www.untertage.com/forum/index.ph ... forum_id=4
Glück auf! :D
KaPl
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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

warum das alle immer so komplizert / umständlich machen müssen...
das größere problem ist noch die zeitgesteuerte aufzeichnung der meßwerte.
aber da hat die mikroelektronik ja inzwischen einiges zu bieten und das sogar bei conrad.

das erfassen der meßwerte geht ganz einfach und ohne umständliche eichung:
einfach an einem langen stück isolierstoff, z.b. inst.-rohr,
in regelmäßigen abständen (entsprechend der geforderten genauigkeit, also z.B. cm-abstände) edelstahlschrauben anbringen und jede mit einem isolierten draht zur auswerteelektronik verbinden.
die unterste elektrode ist der gegenpol.
passene transistor-schalter sind schnell und billig gebaut.
genau ist das ganze dann ohne eichung.

so ein pegelmesser stand einmal auf dem Ernst Auguststollen am Acenbachschacht bei Bad Grund.
war ein schwimmer, der einen tintenschreiber auf einer walze betätigte, ähnlich wie ein Barograph.
die walze wurde mit einem federwerk betrieben, welches bei jedem ablesen wieder aufgezogen wurde.
so einfach geht das...
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micha2
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Beitrag von micha2 »

[quote=Michael_Kitzig]das erfassen der meßwerte geht ganz einfach und ohne umständliche eichung:
einfach an einem langen stück isolierstoff, z.b. inst.-rohr,
in regelmäßigen abständen (entsprechend der geforderten genauigkeit, also z.B. cm-abstände) edelstahlschrauben anbringen und jede mit einem isolierten draht zur auswerteelektronik verbinden.
[/quote]

Naja: Ob ein 1m langes Rohr mit hunderteins Schrauben zu versehen und diese mit der Auswerteelektronik zu verbinden so wesentlich einfacher ist als die Eichkurve eines Potis aufzunehmen :???:
Da werden wir wohl noch heftig diskutieren müssen :party:

Anmerkung zum Datenlogger:
Das ist heute wirklich kein Problem mehr. Es gibt billige Microcontrollerboards die alle wesentlichen Komponenten incl. AD-Wandler, Timer und EEProms beinhalten. Bei dieser Anwendung kann man den Controller problemlos mit 100 KHz oder weniger takten, dann liegt der Strom im µA-Bereich!

mit elektronischem Glück Auf
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Beitrag von MatthiasM »

Ein kleiner, fertiger Datenlogger (am besten noch einer, der anschlußfertig mit einem Drucksensor oder zur Not Poti umgehen kann) ist auf jeden Fall nochweniger "Engineeringaufwand" als jeder Eigenbau mit µC-Boards usw. (und aufgrund von Stückzahlen auch nicht viel teurer - die Dinger fahren zu zigtausenden bei Transporten, in Kühlcontainern etc. als "little big brother" mit).. Man darf den Aufwand für das mechanische Drumherum bei Eigenbaulösungen nicht unterschätzen. Bei uns im Münchner Höhlenverein ist meines Wissens ein Tinytalk verwendet worden und hat sich gut bewährt.

Glück tief oder auf
Matthias
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sepp
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Beitrag von sepp »

auffi!
erst mal vielen dank für die verschiedenen ansätze!
es geht bei diesem thema wieder mal um unseren schlebie!
wir wollen das verhältnis von niederschlagsmenge(die wir leider nur von einer wetterstation bekommen)und wassermenge herausfinden.leider läßt sich der wasserstand am mundloch nicht messen,da dieser in einen bach mündet,dieser extrem niederschlagsabhängig fließt und so ein zusammenhang mit dem stollen nicht abzuleiten ist.
für mich als elektronikdepp ist natürlich die sache mit der digicam sehr interessant.nobi,nenne bitte ein paar details von eurer verwendeten kamera.vor allen dingen die zeitrafferfunktion.
anmerkungen und fragen an die elektronikfraktion;was ist ein datenlogger?kann ich mit einem schwimmerarm und drehwiderstand die wellenbewegung des wassers ausgleichen?
könnten die grubenelektronischen gesellschafter mir einen schaltplan ihrer ideen zur vv mitbringen?
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micha2
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Beitrag von micha2 »

Datenlogger = Messwert/Datenspeicher, heute meist vollelektronisch. Zu C28/C68-Zeiten war dafür auch oft ein Casettenrecorder mit Zusatzelektronik gebräuchlich.

Kurzfristige Schwankungen hat man mit jedem Sensor. Kann man durch geeignete Mittelwertbildung/Trendanalyse rausrechnen.

Mach dir bis zur VV Gedanken über Auflösung, Genauigkeit Messzeitraum, besondere Anforderungen etc., dann findet sich auch eine adäquate und preiswerte Lösung. Grubenelektronische Gesellschafter werden zahlreich anwesend sein :)

GA Micha2
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Beitrag von sepp »

auffi!
davon kann ich ja wohl ausgehen!! ;)
es sollte eine messung pro tag gemacht und aufgezeichnet werden.der ablesevorgang wäre dann einmal pro woche.die genauigkeit sollte schon bei +- 5 bzw.gesamt 10 mm liegen.
so billig wie möglich.die stromversorgung kann über auto-bat. oder kopflampenakkus laufen.die elektrik sollte feuchtraumgeeignet sein!alle parameter sind aber schon v.s.!
nun das wichtigste:es muß gefährlich aussehen,damit uns keiner das ding zockt!! :)
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HolgerD
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Beitrag von HolgerD »

[quote=Nobi]hallo sepp,

bei uns hatte mal einer so ein teil mit einer billigen digicam in einem wasserdichten gehäuse gebaut, um den wasserstand in einem siphon einer höhle zu messen. das teil hat jede stunde(?) ein bild von einem selbstgebastelten pegel geschossen bis irgendwann der akku leer war.

sah aber alles sehr "sibirisch" aus :D

...[/quote]

Genau, so hatte es ein erfahrener Höhli aus Thüringen genannt. Und ich gebe zu, daß es wirklich den Eindruck hinterläßt (ohne den Elektronik-Bastlern aus Sibirien auf die Füße treten zu wollen). ;)
Also, ich bin der 'eine' und habe ein bißchen Text zu meiner Bastelei zusammengeschrieben:
http://home.arcor.de/holgerdietze/pegel/pegel.html
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