Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Eine kleine Ergänzung dazu:
am 11.2.50 ist in einem Plankontrollbogen der Schacht 28/109/116 erwähnt
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ja, natürlich. Auch ihre Grubengebäude hatten zu dieser Zeit keine Verbindung.Uran hat geschrieben: Aber waren sie denn wirklich räumlich getrennt?
Es war aus Sicht der Ausrichtung nicht notwendig, kleinere dezentralisierte Strukturen zu bilden.
Über den Daumen hatte die genannte Struktur "Kombinat Bäuerin" 750 Bergarbeiter und obendrauf einige Angestellte unter sich. Von daher ist das nicht unlogisch.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Also Kombinate gab es hier zwei grundverschiedene Arten:Uran hat geschrieben:Mit der Kombinatsbildung halte ich mich raus. Das Kombinat kommt ja aus dem Russischen und taucht das erste mal 1958 beim Schacht 235 auf.
"Kombinat" (dt. Schriftgut 1948-50) war eine Leitungsebene des Objekts 13 und führte die über 2-4 Schachtverwaltungen des Objekts 4 dislozierten Ausrichtungsbrigaden.
Das Kombinat Bäuerin war zB. nicht identisch mit der gleichzeitig existierenden Schachtverwaltung 33 (Bäuerin) des Objekts 4.
"kust schacht" (im Objekt 111, russ. Schriftgut 1953), also "Schachtkombinat", entspricht vom Charakter dem vorher dafür geprägten Begriff "schachtouprawlenje" also Schachtverwaltung.
Die hat es im fraglichen Zeitraum 1947-1951 definitiv nicht gegeben.Uran hat geschrieben:Damit ist aber die Schachtverwaltung 28/116 noch nicht geklärt.
Es gab die SV 116 und die SV 20, die manchmal auch SV 20/28/109 genannt wurde (man zählte der Vollständigkeit halber alle Schachtröhren auf).
Uran hat geschrieben:Mit Sicherheit hat es aber einen wichtigen Hintergrund. Eine Möglichkeit ist wie schon oben gesagt, das Projekt tiefe Sohlen.
Das Ausbringen der tiefen Sohlen schwächelte schon überall 1949. Das Folgejahr war ein "Augen zu und durch". Mitte 1951 galt die Lagerstätte Annaberg als weitestgehend abgebaut. Die prognostischen Vorräte in der Teufe waren auf 0 gesetzt. Die Wende kam erst im dritten Quartal 1952 und relativ unverhofft. Für die Blindschachtteufen in den Flanken gab es keinen Planungsvorlauf vor 1952, da das zugrunde liegende Lagerstättenmodell zeitiger noch gar nicht existierte.Uran hat geschrieben:Die Planung der tiefen Sohlen muß eher erfolgt sein. 1952 stieg das Ausbringen ja schon wieder an.
Also das Ausbringen stieg praktisch fast nicht an, theoretisch als Differenz zu 1951 etwa um 16 Gramm/m². Die Gewinnung stieg gerade mal um 4 Tonnen.Uran hat geschrieben:1952 stieg das Ausbringen ja schon wieder an.
Von 1952 zu 53 dagegen verdoppelten sich Gewinnung und Ausbringen.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ein interessierter Leser fand in seiner Sammlung ein Foto und wollte gerne wissen, welche Schachtanlage da im Hintergrund zu sehen war. Dank einiger Fixpunkte auf dem Foto und der signifikanten Halde konnte schnell die Übertageanlagen von Schacht 78 identifiziert werden. Ein Dankeschön an hungerlieb für die Vermittlung. Sicher finden sich noch in so mancher Schublade Fotos mit derartigen Zeitzeugnissen.
Zuletzt geändert von geophys am Mo. 26. Nov 12 12:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
war das eine frage?geophys hat geschrieben:
Als Laie hätte ich gesagt, das hier ist Flourit. Gelb und violett ...
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Frage zum Gesamtthema dieses Fadens:
Welcher Stollen befand sich unterhalb der Teufelskanzel?
Welcher Stollen befand sich unterhalb der Teufelskanzel?
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
@Micha: ja, war es
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Da gab es drei. Im Waldschlößchenpark den Parkstolln (Schacht 142), schräg gegenüber den Ritterstolln (Schacht 143) und in der Siedlung am Dörfler Weg, am Tulpenweg den Tulpenwegstolln unmittelbar am Schurf 548. Welchen meinst du jetzt?MichaP hat geschrieben:Welcher Stollen befand sich unterhalb der Teufelskanzel?
Ja sicher Fluorit. Was soll es sonst sein? Ist doch da keine Seltenheit. Und wieso Laie?geophys hat geschrieben:Als Laie hätte ich gesagt, das hier ist Flourit. Gelb und violett ...
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ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Violetter und gelber Flourit zusammen habe ich noch nicht gesehen. Zwei Meter weiter habe ich dann noch einen rötlichen gefunden und war verblüfft. Den violetten kannte ich in kristalliner Ausprägung von den Halden der Himmlisch Heer Fundgrube und der Tafelhalde des Richtschachts No. 28.
Der Ritterstolln liegt am Emilienberg und ist in Richtung Nordost angelegt. Er unterfährt die Teufelskanzel (637m üNN) also nicht.
Es müsste also der Parkstolln sein. Er ist auf 543 m üNN angelegt, verläuft nach Süd-West und liegt auch nicht genau darunter.
Schurf 548 liegt etwas südlich von der Teufelskanzel. Nahe diesem ist der Tulpenstolln bei 637m üNN nach Westen angesetzt. Also es ist ausgeschlossen, dass dieser diese unterfährt.
Nur einige Dutzend Meter westlich ist Schurf 505 (648 m üNN) ansetzt. Seine beiden nur wenige Dutzend Meter lange Strecken verlaufen nach Nordwest/Südost. Sie liegen auf 590m und 563m üNN.
Jetzt hast du alle aus der Wismut bekannten Strecken unter der Teufelskanzel.
Der Ritterstolln liegt am Emilienberg und ist in Richtung Nordost angelegt. Er unterfährt die Teufelskanzel (637m üNN) also nicht.
Es müsste also der Parkstolln sein. Er ist auf 543 m üNN angelegt, verläuft nach Süd-West und liegt auch nicht genau darunter.
Schurf 548 liegt etwas südlich von der Teufelskanzel. Nahe diesem ist der Tulpenstolln bei 637m üNN nach Westen angesetzt. Also es ist ausgeschlossen, dass dieser diese unterfährt.
Nur einige Dutzend Meter westlich ist Schurf 505 (648 m üNN) ansetzt. Seine beiden nur wenige Dutzend Meter lange Strecken verlaufen nach Nordwest/Südost. Sie liegen auf 590m und 563m üNN.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Die Farbe des Fluorites kann innerhalb des Ganges sehr schnell wechseln. Dunkelviolett bis schwarz habe ich vom Uranus, unmittelbar am Erz. In einem Stück von der Malwine ist grüner mit violettem Fluorit verwachsen.
Markscheider hatte ja nach "dem Stolln" gefragt. Deshalb habe ich alle 3 aufgezählt
Markscheider hatte ja nach "dem Stolln" gefragt. Deshalb habe ich alle 3 aufgezählt
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
ich habe es doch nur verfeinert ...
Dank eines Risses und deiner Karte
Wenn ich um ein Foto zu den beiden erwähnten Stücken bitten dürfte ...
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Meine Karte? Die konnte ich ja nur mit Hilfe deines Risses anfertigen.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Frank, könnste bitte mal das Foto oben mit Schacht 78 mal ohne farbliche Hervorhebungen einstellen?
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Mein Vater hat erzählt, daß er damals, als Kind, mit seinem Vater dort eingefahren is. Anschließend sind sie in einem Schacht ausgefahren, auf dem meine Tante Fördermaschinistin war.Uran hat geschrieben:Da gab es drei. Im Waldschlößchenpark den Parkstolln (Schacht 142), schräg gegenüber den Ritterstolln (Schacht 143) und in der Siedlung am Dörfler Weg, am Tulpenweg den Tulpenwegstolln unmittelbar am Schurf 548. Welchen meinst du jetzt?MichaP hat geschrieben:Welcher Stollen befand sich unterhalb der Teufelskanzel?
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Der Parkstolln hatte keinen Direktanschluss an die 78 (über Strecken auf der Sohle, laut meinem Risswerk).
So eine Konstellation wäre am Schreckenberg (Schacht 29, 182, 144 und Stolln 140) denkbar gewesen.
So eine Konstellation wäre am Schreckenberg (Schacht 29, 182, 144 und Stolln 140) denkbar gewesen.
Zuletzt geändert von geophys am Mo. 26. Nov 12 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Tja, was soll ich sagen - es ist lange her und mein Opa ist schon in den 70ern gestorben. Da kann es schon sein, daß sich die Erinnerung nicht mit den Unterlagen deckt.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Der Tulpenstolln hat mit Sicherheit Anschluß an den oberhalb befindlichen Schurf 548. Auch dort stand eine Fördermaschine, wenn wahrscheinlich auch nur eine Haspel.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Nun ja, der Kübel daran, die Enge eines Schurfs, die paar Mann Belegschaft und die extrem kurze Betriebszeit ... das halte ich eher für unwahrscheinlich für so was ...
Zuletzt geändert von geophys am Mo. 26. Nov 12 12:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Siehe obenEnoM hat geschrieben:Frank, könnste bitte mal das Foto oben mit Schacht 78 mal ohne farbliche Hervorhebungen einstellen?
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Bilder ermöglichen eine bessere Verständlichkeit:
von rechts kommt gestrichelt der Tulpenweg, das Mundloch liegt nur wenig ausserhalb des Bildausschnitts bei runden 637m NN, wie Geophys schon erwähnte.
Strecke gelb befindet sich ca. auf Niveau 622m NN, liegt also am Kreuz mit dem Stolln tiefer.
Die Strecke gelb aus Schurf 548 muß nicht unbedingt eine Neuauffahrung sein, weiter oben ist Altbergbau eingezeichnet, man muß also auch einen Nachriß in Betracht ziehen.
von rechts kommt gestrichelt der Tulpenweg, das Mundloch liegt nur wenig ausserhalb des Bildausschnitts bei runden 637m NN, wie Geophys schon erwähnte.
Strecke gelb befindet sich ca. auf Niveau 622m NN, liegt also am Kreuz mit dem Stolln tiefer.
Die Strecke gelb aus Schurf 548 muß nicht unbedingt eine Neuauffahrung sein, weiter oben ist Altbergbau eingezeichnet, man muß also auch einen Nachriß in Betracht ziehen.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Hallo, bin nach technischer Unterbrechung mal wieder am Netz.
Also die Variante mit der Stolln-Schacht-Kombination an der Teufelskanzel lässt wohl einige Möglichkeiten zu.
Am wahrscheinlichsten ist aber die Befahrung des Park Stollns +540 bis zum Wostotschnaja, dort 30 m das Übh runtersteigen und über den Ostquerschlag der +510 noch ein kurzes Stück zum Füllort vom Schacht 78. Alles schön großprofilig und gut zu befahren.
Also die Variante mit der Stolln-Schacht-Kombination an der Teufelskanzel lässt wohl einige Möglichkeiten zu.
Am wahrscheinlichsten ist aber die Befahrung des Park Stollns +540 bis zum Wostotschnaja, dort 30 m das Übh runtersteigen und über den Ostquerschlag der +510 noch ein kurzes Stück zum Füllort vom Schacht 78. Alles schön großprofilig und gut zu befahren.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Hab mich schon gewundert, dass du in die Diskussion nicht eingreifst.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
30 m das Überhauen hinabsteigen ... mit Kind ... das würde ich als Vater nicht in Erwägung zu ziehensehmataler hat geschrieben: ist aber die Befahrung des Park Stollns +540 bis zum Wostotschnaja, dort 30 m das Übh runtersteigen und über den Ostquerschlag der +510 noch ein kurzes Stück zum Füllort vom Schacht 78
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Vielleicht kriegen wir das noch raus...
Aber wir reden von der wilden Zeit, damals waren die Menschen noch belastbarer als heute.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ja ohne Überhauen steigen geht keine der Varianten. Wobei die Kraxelei im Altbergbau des Blumenweggebiets extremer gewesen wäre. Da geht das neu aufgefahrene Überhauen von der +510 noch. Einen Stolln reinlaufen und mit Förderkorb ausfahren ist hier leider nirgendwo möglich.geophys hat geschrieben:30 m das Überhauen hinabsteigen ... mit Kind ... das würde ich als Vater nicht in Erwägung zu ziehen
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
@markscheider: An was kann sich denn dein Vater erinnern?
@sehmathaler: Ja, genau.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Nachruf
In den letzten Tagen erreichte uns die traurige Nachricht, dass sich der Schneeberger Bergbaufreund und Unterstützer Fritz Schlegel zur letzten Schicht begeben hat.
Danke Fritz und Glück Auf
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Sehr traurig. Es ging ein Großer!
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ich habe nochmal mit meinem Vater geredet - es war wohl der Tulpenstolln und es war ca. 1953-55, +- 1 Jahr. (Vater sagt, er wäre 10 oder 12 gewesen) Der Stolln wurde wohl damals gerade aufgewältigt.