Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
Hallo,
bei Baggerarbeiten zum Bau unseres Vereinsheimes bin ich auf eine mögliches Stollnmundloches gestoßen. Die Konturen(siehe Bild) lassen mich jedenfalls darauf schliessen.
In Kurzform das geschehene:
Die wenigen Unterlagen/Risse geben nichts her, bzw. enden vorher.
Die Stöße sowie die Sohle lassen sich erkennen. Standfester Gneis. Mehrere Störungen/Gangbereiche sichtbar. Vererzungen im Ansatz erkennbar.
Aufbau des Haufwerks im Bereich von unten nach oben, eingetrocknete Schlammschicht ca. 5-10cm, ca. 1m grobstückig bis zu 30cm Blockgröße, dann immer kleiner.
Die Böchung ist sehr steil ca. 7m hoch und mündet im weiteren Verlauf des Hanges.
Die Ansicht liegt ca. 1,5m im Berg es ist also nur der lose Hangschutt abgeräumt.
Keine Holzreste.
Meine Frage nun hierzu:
Was für Möglichkeiten bleiben mir um eine Erkundung durchzuführen ob es dahinter überhaupt einen Stolln und um wie viel Verbruch/zugeschossenes Mundloch es sich handelt.
Variante 1. Aufbaggern geht aufgrund der Böschung nicht.
Variante 2. Bergmännisch angehen!?
Oder hat jemand noch eine andere Idee der Sache auf den Grund zu gehen!?
Vielen Dank im Voraus
bei Baggerarbeiten zum Bau unseres Vereinsheimes bin ich auf eine mögliches Stollnmundloches gestoßen. Die Konturen(siehe Bild) lassen mich jedenfalls darauf schliessen.
In Kurzform das geschehene:
Die wenigen Unterlagen/Risse geben nichts her, bzw. enden vorher.
Die Stöße sowie die Sohle lassen sich erkennen. Standfester Gneis. Mehrere Störungen/Gangbereiche sichtbar. Vererzungen im Ansatz erkennbar.
Aufbau des Haufwerks im Bereich von unten nach oben, eingetrocknete Schlammschicht ca. 5-10cm, ca. 1m grobstückig bis zu 30cm Blockgröße, dann immer kleiner.
Die Böchung ist sehr steil ca. 7m hoch und mündet im weiteren Verlauf des Hanges.
Die Ansicht liegt ca. 1,5m im Berg es ist also nur der lose Hangschutt abgeräumt.
Keine Holzreste.
Meine Frage nun hierzu:
Was für Möglichkeiten bleiben mir um eine Erkundung durchzuführen ob es dahinter überhaupt einen Stolln und um wie viel Verbruch/zugeschossenes Mundloch es sich handelt.
Variante 1. Aufbaggern geht aufgrund der Böschung nicht.
Variante 2. Bergmännisch angehen!?
Oder hat jemand noch eine andere Idee der Sache auf den Grund zu gehen!?
Vielen Dank im Voraus
Glück auf René
Re: Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
Also auf dem Bild kann ich keine Kontur erkennen.
Zur Aufwältigung: - mittels Baggertiefschnitt und bergmännisch sichern !
Zur Aufwältigung: - mittels Baggertiefschnitt und bergmännisch sichern !
Mit kräftigen Spatenhieben nach ..................Unten wegtreten !
Re: Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
nun ich muss zugeben der linke Stoss ist nicht so direkt sichtbar, der rechte Stoss und die Sohle lässt sich in Bildmitte erkennen...
Mit dem Bagger ist es eben das Problem, eigentlich würde ich so auch angehen, aber wie beschrieben die Böschung ist im angeschnittenen Teil schon sehr steil und geht dann sicherlich auch mit +30%weiter bergauf...
Mit dem Bagger ist es eben das Problem, eigentlich würde ich so auch angehen, aber wie beschrieben die Böschung ist im angeschnittenen Teil schon sehr steil und geht dann sicherlich auch mit +30%weiter bergauf...
Glück auf René
- Michael Kitzig (†)
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Re: Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
bohr doch mal horizontal rein obs hohl wird...
Re: Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
Die Bohrvariante habe ich auch schon mal überlegt, bin mir aber nicht so sicher ob das mit dem Bohrhammer durch das lockere Zeug funktioniert!? Das müßte doch sicherlich eine verrohrte Bohrung sein oder?
Glück auf René
- Michael Kitzig (†)
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Re: Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
das merkst du schon wenn plötzlich der widerstand wesentlich abnimmt...
Verrohren sollte bei einigen wenigen Metern nicht erforderlich werden, schliesslich willst du ja erst einmal wissen ob es da überhaupt einen Hohlraum gibt bevor irgendwas gebaggert wird.
Bohren würde ich relativ weit gen Firste.
Verrohren sollte bei einigen wenigen Metern nicht erforderlich werden, schliesslich willst du ja erst einmal wissen ob es da überhaupt einen Hohlraum gibt bevor irgendwas gebaggert wird.
Bohren würde ich relativ weit gen Firste.
- digger_Martin
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Re: Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
Bevor noch weitere Maßnahmen durchgeführt werden eine Bitte: Den Befund bitte an das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege melden, damit alles seinen geregelten und korrekten Weg geht.
Glück auf!
Martin
Glück auf!
Martin
Alt ist man erst, wenn man zum Archäologen überwiesen wird.
- MichaP
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Re: Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
da, wenn es wirklich ein stollen sein sollte, dieser komplett mit masse zu ist, ist anzunehmen das er wirklich sehr alt sein könnte. ein derartiger zusetzungsprozess geht nicht von heute auf morgen. daher ist es sicher besser den rat von martin zu folgen.
Glück auf!
Michael
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Michael
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Re: Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
Vor Bohren usw. das ganze Profil eventuell 30-50cm tief nachstechen, da wird zwar ein wenig Material kommen...aber es ist ect. schon abzuschätzen, ob da tatsächlich Baue zu vermuten sind.
Evt. finden sich auch direkt Prunnen, Pfeifen oder meinetwegen eine definierte Saige...
Evt. finden sich auch direkt Prunnen, Pfeifen oder meinetwegen eine definierte Saige...
Re: Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
Hallo,
Letzteres wird wohl eh pasieren da die Hangkonturen noch etwas abgetragen werden sollen.
Im Moment haben wir sowieso nicht vor weitere Maßnahmen zu ergreifen, wenn es mal soweit sein sollte wird schon das Bergamt informiert das für uns zuständig ist, das ganze findet ja auf mehr oder weniger aktiven Bergbaugelände statt...
von einem Zusetzungsprozess würde ich noch gar nicht reden. Die älteste Erwähnung geht auf ca. 1870 zurück und der mög. Mundlochbereich liegt im ehemaligen Schüttkegel der Bergehalde aus der Zeit von 1919-23. Im bisherige Anschnitt sieht das alles erstmal nach verrollten Matrial aus.
Letzteres wird wohl eh pasieren da die Hangkonturen noch etwas abgetragen werden sollen.
Im Moment haben wir sowieso nicht vor weitere Maßnahmen zu ergreifen, wenn es mal soweit sein sollte wird schon das Bergamt informiert das für uns zuständig ist, das ganze findet ja auf mehr oder weniger aktiven Bergbaugelände statt...
von einem Zusetzungsprozess würde ich noch gar nicht reden. Die älteste Erwähnung geht auf ca. 1870 zurück und der mög. Mundlochbereich liegt im ehemaligen Schüttkegel der Bergehalde aus der Zeit von 1919-23. Im bisherige Anschnitt sieht das alles erstmal nach verrollten Matrial aus.
Glück auf René
- digger_Martin
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Re: Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
Hallo,
das Bergamt ist für die unter Bergaufsicht durchgeführten Arbeiten zu Errichtung und Betrieb des Besucherbergwerkes zuständig. Das ersetzt aber nicht andere erforderliche Genehmigungen und Erlaubnisse. Hier geht es klar um denkmalpflegerische Belange. Da bereits eine Maßnahme durchgeführt und dabei ein Befund zufällig entdeckt wurde, sollte dieser auch gemeldet werden (s. dazu Art. 8 BayDSchG) und nachfolgend dokumentiert werden. Ferner ist dann noch das weitere Vorgehen zu diskutieren.
Glück Auf!
Martin
das Bergamt ist für die unter Bergaufsicht durchgeführten Arbeiten zu Errichtung und Betrieb des Besucherbergwerkes zuständig. Das ersetzt aber nicht andere erforderliche Genehmigungen und Erlaubnisse. Hier geht es klar um denkmalpflegerische Belange. Da bereits eine Maßnahme durchgeführt und dabei ein Befund zufällig entdeckt wurde, sollte dieser auch gemeldet werden (s. dazu Art. 8 BayDSchG) und nachfolgend dokumentiert werden. Ferner ist dann noch das weitere Vorgehen zu diskutieren.
Glück Auf!
Martin
Alt ist man erst, wenn man zum Archäologen überwiesen wird.
Re: Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
@Martin
Wie macht Ihr das in Bayern? Setzt sich das BA mit der Denkmalbehörde ins Benehmen oder ist Einvernehmen erforderlich?
Glückauf
Jörn
Wie macht Ihr das in Bayern? Setzt sich das BA mit der Denkmalbehörde ins Benehmen oder ist Einvernehmen erforderlich?
Glückauf
Jörn
"Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!"
Götz George in "Böse Wetter", 2015
Götz George in "Böse Wetter", 2015
- digger_Martin
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Re: Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
@ Jörn
Leider kann ich hier nicht vorgreifen, da sich noch alles in der Entwicklung befindet. Abgesehen davon ist es m.E. in diesem Fall oder auch sonst eigentlich relativ unerheblich, ob Benehmen (= Bergamt kann Forderungen der Denkmalpflege folgen, muss aber nicht) oder Einvernehmen (= Zulassung erfolgt erst, wenn alle der gleichen Meinung sind) hergestellt wurde. Es handelt sich um eine Formalität in den Betriebsplänen. Aber die Belange der Denkmalpflege als Träger öffentlichen Interesses sind auf jeden Fall zu berücksichtigen.
Im vorliegenden Fall der Grube Wilhelmine kann niemandem ein Strick gedreht werden. Das sollte hier festgestellt werden. Der Befund wurde zufällig bei anderweitig genehmigten Arbeiten entdeckt, die aber auch die denkmalpflegerischen Belange zu berücksichtigen haben. Hier greift dann eben Art. 8 BayDSchG. Wichtig ist jetzt, dass der Maßnahmenträger zeitnah seiner Meldepflicht nachkommt. Alles Weitere wird sich dann regeln. Es geht nicht darum, eine Käseglocke über einen Befund oder ein ganzes Bergwerk zu stülpen. Außerdem sind wir uns in Bayern der Bedeutung von Bergbauvereinen sowie erenamtlichen MItarbeitern im Altbergbau durchaus bewusst und schätzen die Leistungen und Forschungsbeiträge. Wir wollen hier ganz klar auf eine engere Kooperation hinarbeiten. Die Grube Wilhelmine bietet dazu nun einen (weiteren) aktuellen Anlass, was aber bitte bitte nicht als Nachteil, sondern als Chance verstanden werden sollte.
Glück Auf!
Martin
Leider kann ich hier nicht vorgreifen, da sich noch alles in der Entwicklung befindet. Abgesehen davon ist es m.E. in diesem Fall oder auch sonst eigentlich relativ unerheblich, ob Benehmen (= Bergamt kann Forderungen der Denkmalpflege folgen, muss aber nicht) oder Einvernehmen (= Zulassung erfolgt erst, wenn alle der gleichen Meinung sind) hergestellt wurde. Es handelt sich um eine Formalität in den Betriebsplänen. Aber die Belange der Denkmalpflege als Träger öffentlichen Interesses sind auf jeden Fall zu berücksichtigen.
Im vorliegenden Fall der Grube Wilhelmine kann niemandem ein Strick gedreht werden. Das sollte hier festgestellt werden. Der Befund wurde zufällig bei anderweitig genehmigten Arbeiten entdeckt, die aber auch die denkmalpflegerischen Belange zu berücksichtigen haben. Hier greift dann eben Art. 8 BayDSchG. Wichtig ist jetzt, dass der Maßnahmenträger zeitnah seiner Meldepflicht nachkommt. Alles Weitere wird sich dann regeln. Es geht nicht darum, eine Käseglocke über einen Befund oder ein ganzes Bergwerk zu stülpen. Außerdem sind wir uns in Bayern der Bedeutung von Bergbauvereinen sowie erenamtlichen MItarbeitern im Altbergbau durchaus bewusst und schätzen die Leistungen und Forschungsbeiträge. Wir wollen hier ganz klar auf eine engere Kooperation hinarbeiten. Die Grube Wilhelmine bietet dazu nun einen (weiteren) aktuellen Anlass, was aber bitte bitte nicht als Nachteil, sondern als Chance verstanden werden sollte.
Glück Auf!
Martin
Alt ist man erst, wenn man zum Archäologen überwiesen wird.
Re: Aufwältigung eines Mundloches an der Grube Wilhelmine
Aus der Traum... oder zerplatzt wie eine Seifenblase...
Nach dem wir die Stützwand betoniert und ausgeschalt hatten, habe ich kurz vor Jahresende noch angefangen diese zu hinterfüllen. Die Gelegenheit nutzte ich natürlich dem vermeindlichen Mundloch zu Leibe zu rücken. Das Ergebniss: nach ca. 10m³ Gestein wegbaggern war ich vor Ort angekommen. Man ist zwar einer Gangspalte nachgegangen aber diese vertaube eben nach ca. 2m im Fels.
Also das war das ganze mehr oder weniger umsonst.
Nach dem wir die Stützwand betoniert und ausgeschalt hatten, habe ich kurz vor Jahresende noch angefangen diese zu hinterfüllen. Die Gelegenheit nutzte ich natürlich dem vermeindlichen Mundloch zu Leibe zu rücken. Das Ergebniss: nach ca. 10m³ Gestein wegbaggern war ich vor Ort angekommen. Man ist zwar einer Gangspalte nachgegangen aber diese vertaube eben nach ca. 2m im Fels.
Also das war das ganze mehr oder weniger umsonst.
Glück auf René