Fossilfund
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Fossilfund
Glück Auf an die "Fossilienexperten" !
Habe am Samstag auf der Halde des Fortschrittschachtes Eisleben ein "Stammstück" gefunden.
Wahrscheinlich Weißliegendes, mit sandigem Material gefüllt. Äußerlich keine "Rindenmarken.
In der Literatur sind nur "Blattreste" beschrieben. Theoretisch könnte es sich um einen "Konifeerenstamm handeln ?
Hat jemand eine Idee
Habe am Samstag auf der Halde des Fortschrittschachtes Eisleben ein "Stammstück" gefunden.
Wahrscheinlich Weißliegendes, mit sandigem Material gefüllt. Äußerlich keine "Rindenmarken.
In der Literatur sind nur "Blattreste" beschrieben. Theoretisch könnte es sich um einen "Konifeerenstamm handeln ?
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- Nobi
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Re: Fossilfund
Wenn es sich bei der Seitenansicht unten rechts anschaue, scheint doch eine gewisse Stammstruktur erkennbar ( hoffe es täuscht nicht). Ich würde auf Schachtelhalm tippen.
GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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Re: Fossilfund
Koniferen mit Sicherheit nicht. Die waren, so wie wir sie kennen, noch nicht erfunden. Trotz Versteinerung müßten auch Jahresringe erkennbar sein. Schachtelhalm währe eine Variante. Bärlappgewächse (Siegelbäume) waren zu der Zeit schon ausgestorben.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
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Re: Fossilfund
Struktur ja. Oberfläche geschwärzt. Also Hinweis auf Inkohlung. Leicht "gequetscht".
Leider keine "typische" Struktur die man sonst kennt ...
Ein ca. 25 cm langes Stück weist auch keine andere Struktur auf. Der helle Bereich besteht aus Sand gröberer Körnung.
Leider keine "typische" Struktur die man sonst kennt ...
Ein ca. 25 cm langes Stück weist auch keine andere Struktur auf. Der helle Bereich besteht aus Sand gröberer Körnung.
Ehre dem Bergmann, dem braven Mann !
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Re: Fossilfund
Uran schreibt: "Koniferen" mit Sicherheit nicht.
Da sind Krumbiegel/Walter "FOSSILIEN" 1977 S. 267 ff anderer Meinung
Beschrieben werden nur die Zweige der Koniferen (Ullmania, Pseudovoltzia
)
Jahresringe finden sich nicht. Das Stammteil ist mit feinem Sand gefüllt !
Hülle leicht geschwärzt. Ich nehme daher an, dass es irgendwie ein hohles Stammstück war.
Daher ist eine Bestimmung wohl eher schwierig. Zudem in o.g. Literatur keine Stammstücke beschrieben werden.
Damit dürften sich die Bestimmungsversuche wohl erschöpft haben
Da sind Krumbiegel/Walter "FOSSILIEN" 1977 S. 267 ff anderer Meinung
Beschrieben werden nur die Zweige der Koniferen (Ullmania, Pseudovoltzia
)
Jahresringe finden sich nicht. Das Stammteil ist mit feinem Sand gefüllt !
Hülle leicht geschwärzt. Ich nehme daher an, dass es irgendwie ein hohles Stammstück war.
Daher ist eine Bestimmung wohl eher schwierig. Zudem in o.g. Literatur keine Stammstücke beschrieben werden.
Damit dürften sich die Bestimmungsversuche wohl erschöpft haben
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Re: Fossilfund
Jetzt wird es wissenschaftlich. Die Systematik geht von Klasse, Ordnung, Familie zur Gattung. Es gibt die Klasse der Coniferopsida. Dazu gehört die Ordnung der Voltziales. Zu den Voltziales gehören die Familien der Voltziaceae und Ullmanniaceae. Die Pseudovoltziales ist dagegen eine Gattung der Voltziaceae und die Ullmania eine Gattung der Ullmanniaceae. Es sind aber alles keine Koniferen im heutigen Sinne. Koniferen gehören zur Familie der Pinales. Man geht davon aus, das die Pinales aus den Voltziaceae entstanden sind. Die Ordnung der Voltziales ist vor etwa 250 Mill. Jahren ausgestorben. Ich hoffe du kannst hier folgen.
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Re: Fossilfund
Gut, logisch erklärt. Sagen wir mal so, "Nach dem Stand der Wissenschaft von 1977 und Heute"
Wir wissen aber immer noch nicht, was es für ein "Stamm" ist
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Re: Fossilfund
Solche Hölzer hat man noch vor Jahren als "Dadoxylon" bezeichnet. Neuerdings "Agathoxylon", laut Rößler et al. (2014). Die Zuordnung zu einer bestimmten Familie im Sinne der Taxonomie ist nicht möglich. Funde aus dem Weißliegenden sind eher selten... Mehr über PN.
Re: Fossilfund
Theoretisch richtig. Geschrieben steht "Koniferen- und Cordaitenhölzer gehören zu den häufigsten Kieselholzfunden aus dem Paläophytikum." Das Paläophytikum geht aber von 250-540 Mill. Jahren. Wir reden hier vom Dyas. Also von 250-260 Mill. Jahren. Die Cordaitales gab es vor 260-360 Mill. Jahren. Die Vorläufer der Coniferen, die Voltziales , gab es vor 250-260 Mill. Jahren. Deshalb noch einmal, Coniferen gab es noch nicht. Es gab die Klasse der Coniferopsida. Das hat aber mit den Coniferen wie wir sie kennen nichts zu tun. Unsere heutigen Koniferen tauchten etwa vor 150 Mill Jahren auf. Hier https://www.mineralienatlas.de/lexikon/ ... silid=1188 ein paar Bilder. Deutlich sind hier die Jahresringe zu erkennen. Was Rößler da schreibt ist allerdings auch nur eine Theorie. Die Art und Weise wie er schreibt ist dazu noch unwissenschaftlich. Das er statt Cordaiteles Cordaiten schreibt, geht gerade noch so. Das er aber von Koniferen, ein deutsches Wort, schreibt ist in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung ein Unding. Der von ihm beschriebene Tylodendron der Klasse Pinopsida, eigentlich Coniferopsida, hat schon C.E. Weiß 1870 richtig zugeordnet. Er schreibt aber auch hier wieder von Koniferen, was völlig falsch ist. Da muß man schon die Frage nach dem Wissensstand stellen. Schließlich ist Rößler Honorarprofessor für Paläobotanik an der TU Bergakademie Freiberg. Die Arbeit stammt auch nicht von 2014 sondern von 2005.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
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Re: Fossilfund
Naja, hin oder her... Auf diese Diskussion will ich mich hier besser nicht einlassen, denn Mannl fragte ja nur, was er da für ein Kieselholz gefunden hat.
@Uran: Rößler et al. (2014): Which name(s) should be used for Araucaria-like fossil wood? — Results of a poll. - Taxon 63 (1), 177-184. An der Arbeit waren, wenn ich richtig gezählt habe, 41 Autoren beteiligt. Ich rede also nicht von der Arbeit aus 2005, die Du wohl gelesen hast.
@Mannl: Das Stück ist inkrustiert, soweit ich das sehen kann, und nicht intuskrustiert.
@Uran: Rößler et al. (2014): Which name(s) should be used for Araucaria-like fossil wood? — Results of a poll. - Taxon 63 (1), 177-184. An der Arbeit waren, wenn ich richtig gezählt habe, 41 Autoren beteiligt. Ich rede also nicht von der Arbeit aus 2005, die Du wohl gelesen hast.
@Mannl: Das Stück ist inkrustiert, soweit ich das sehen kann, und nicht intuskrustiert.