Die Silbergrube

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Naheländer
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Die Silbergrube

Beitrag von Naheländer »

Die Silbergrube
Bergmannssage von Imsbach beim Donnersberg in Rheinland-Pfalz

Im Wolfersthal am Donnersberg, nicht weit von dem ehemaligen Schlosse Hohenfels mit seiner silbernen Treppe und seinen verborgenen Schätzen, ist eine alte, verlassene Grube, die Kobolds- (Kobalt) auch Silbergrube genannt.

Vor mehr als hundert Jahren grub man dort nach Kobalt. Da saßen einst zur Zeit der Schicht die Bergknappen in einer sogenannten Strecke beisammen um ein helles Feuer. Mit einmal kam eine Kröte von ungeheurer Größe zum Feuer gekrochen. Die Bergknappen erschracken. Etliche wollten das Thier tödten, etliche aber mahnten davon ab und sprachen: Wer weiß, was dahinter steckt? Die Kröte aber kroch fort und hüpfte in ein nahes Gesenk. Kaum war sie drunten, so entstand ein Tosen und Heulen in dem Gesenke, daß die Bergleute entsetzt flohen und zu Tag fuhren, dem Steiger die Anzeige zu machen. Des andern Tags sollte die Knappschaft das Gesenk untersuchen, aber niemand wollte hinabfahren. Der Steiger faßte Muth, einige Knappen folgten ihm, und sie fanden dort nicht nur eine große Menge Kobalts, sondern auch eine reiche Silberader. Von jener Stunde hieß die Grube die weiße oder Silbergrube.

Ein andermal saßen die Bergleute wieder zur Ruhezeit beisammen in der Tiefe, da hörten sie plötzlich in der Ferne arbeiten. Sie waren gewiß, daß der Berggeist ihnen etwas anzeige, merkten sich genau die Richtung, legten einen neuen Ort (Seitengang) in der Grube an und fanden dort Kobalt und Silber die Menge.

Quelle: Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 347-348.

Die Silbergrube ist heute noch zu besichtigen. Es handelt sich um das Besucherbergwerk "Weiße Grube" der BergbauErlebniswelt-Imsbach.
Glück Auf!

Daniel
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Bergmeister Thein über die Pfälzer

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Re: Die Silbergrube

Beitrag von Naheländer »

Die Erzgrube im Langenthal
Bergmannsage aus Imsbach am Donnersberg in RLP

Vor mehren Jahrhunderten war das waldige Langenthal still und öde, und unter seinem Boden hatten die Berggeister gute Ruhe. Da entstand einst ein wüthender Sturm. Wahrscheinlich fuhr das wilde Heer, das man nicht selten um die Burg Hohenfels rasen hört, durch die Schluchten des Donnersberges. Der Wald sah am andern Morgen übel zugerichtet aus. Der Sturm hatte sogar eine uralte mächtige Eiche niedergeworfen. An den Wurzeln dieses Baumes aber fand man Erz. Alsbald wurde an der Stelle, wo die Eiche gestanden, ein Schacht niedergeschlagen, und noch heutiges Tags liefert die Grube dem Freiherrn von Gienanth viel treffliches Eisen.

Quelle: Alexander Schöppner: Sagenbuch der Bayer. Lande 1–3. München 1852–1853, S. 348.
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